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European Leadership Network (ELNET)
pro-israelische Lobbygruppe in Europa Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das European Leadership Network (deutsch Europäisches Führungsnetzwerk) kurz ELNET ist eine NGO mit dem Ziel die Beziehungen zwischen Europa und Israel weiter auszubauen.[1][2][3]
ELNET wurde 2007 von einem ehemaligen AIPAC-Mitarbeiter und einem Geschäftsmann als eine europaweit tätige Organisation gegründet, um den Partnern eine gemeinsame Plattform in der Bekämpfung von Antizionismus zu bieten und pro-israelische Führungspersonen zu fördern.[4][5] Die Organisation beschreibt sich hierbei als die einflussreichste pro-israelische Interessenvertretung in Europa.[6]
ELNET ist in Belgien, hier auch im Hinblick auf EU und NATO, in Frankreich, Deutschland, Polen, dem Vereinigten Königreich, in Italien und Israel selber vertreten.[5] Zudem ist in den USA die Unterorganisation Friends of ELNET (FELNET) aktiv, welche etwa finanzielle Unterstützung organisiert.[7][8]
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Tätigkeiten
ELNET wurde 2007 in Brüssel auf Initiative von Raanan Eliaz gegründet. Eliaz stammt aus der israelischen Siedlung Beit Horon im besetzten Westjordanland und war zuvor für die Lobbyorganisation AIPAC und das Büro des israelischen Ministerpräsidenten tätig. Für das Finanzielle verantwortlich wurde der Geschäftsmann Larry Hochberg aus Chicago, der ehemalige Vorsitzende der Vereinigung Friends of the IDF (Freunde der IDF), die Spenden für die israelischen Streitkräfte sammelt.[5]
In der Praxis werden unter anderem Besuche von Parlamentariern, Vertretern der Exekutive und anderen europäischen Führungskräften nach Israel und zahlreiche weitere Veranstaltungen organisiert.[9] Als Denkfabrik publiziert ELNET zudem Studien und Policy Briefings.[10]
Elnet beschreibt die eigene Rolle als unabhängige und überparteiliche Stärkung der europäisch-israelischen Beziehungen auf Grundlage gemeinsamer demokratischer Werte und strategischer Interessen.[11][12]
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ELNET (Berlin)
Zusammenfassung
Kontext
Das ELNET Büro für die D-A-CH-Staaten wurde 2014 in Berlin eingerichtet und nimmt dort vergleichbare Tätigkeiten wahr. Inhaltlich beschäftigt sich das Team mit Außen- und Sicherheitspolitik, Antisemitismus sowie Innovation. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten der frühere Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.[5] Das Berliner Büro wird seit 2019 vom CDU-Politiker Carsten Ovens geleitet.[13] Im Beirat befinden sich (Stand 2025) unter anderem Wilhelm Bender, Kerstin Müller, Karin Prien, Nora Pester, Richard C. Schneider, Generalmajor Wolf-Jürgen Stahl und Brigitte Zypries. Der Politologe Shlomo Shpiro sowie der ehemalige Bundestagsabgeordnete Philip Krämer sind als Fellows bei ELNET aktiv.
Laut dem Lobbyregister des Bundestags beträgt das Budget des Berliner Büros durch Förderungen und Spenden etwas über einer Million Euro pro Jahr (2024).[14] In der Außen- und Sicherheitspolitik arbeitet ELNET in Deutschland unter anderem mit der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS), Chatham House, dem Hudson Institute, der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), sowie der Reichman University (IDC Herzliya) zusammen.
Elnet hat laut den Nebentätigkeitsveröffentlichungen im Bundestag 2021–2025 51 Abgeordnetenreisen organisiert.[14] Daneben erfolgten laut der taz noch Reisen mit weiteren Abgeordneten, die nicht veröffentlicht wurden.[5] Als Erfolg der Verbindungen beansprucht Elnet u. a. die Bewaffnung der IAI-Heron-TP-Drohnen in Deutschland.[14] Mit dem German Israeli Network of Startups & Mittelstand (GINSUM) sowie dem German Israeli Health Forum for Artificial Intelligence (GIHF-AI) hat ELNET seit 2020 zwei mehrjährig von deutschen Bundesministerien geförderte Projekte zur Förderung des Innovationstransfers zwischen Deutschland und Israel etabliert.[15] Darüber hinaus initiierte ELNET 2021 gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie das „German Israeli Space Forum“.[16]
Seit 2021 vergibt die Organisation jährlich die ELNET Awards.[17] in Berlin, um ehrenamtliches Engagement für die Beziehungen mit Israel sowie jüdisches Leben in Europa zu fördern. Das 2023 gestartete Projekt Fragemauer wirkt als Bildungskampagne rund um jüdisches Leben und Israel.[18] Das Projekt wurde bislang vom Bundesinnenministerium in Berlin, dem Bundeskanzleramt in Wien sowie mehreren deutschen Bundesländern gefördert. Seit 2024 ist auch eine Buchversion der „Fragemauer“ im Handel.[19]
Weitere Partner sind das AJC Berlin, die Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum, UN Watch, Women in International Security (WIIS) sowie Einrichtungen der Bundesländer.[20]
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Politische Ausrichtung
Laut dem Vorsitzenden von Elnet Israel hat Israel legalen Anspruch auf das Westjordanland, die Beanspruchung sei somit keine Besetzung. Palästinensische Menschen seien lediglich eine Propagandaerfindung und könnten somit keinen Anspruch auf das Land erheben.[21] Laut der Zeitung Die Tageszeitung (taz) sind führende Mitarbeiter von Elnet in Israel eng mit der Siedlerbewegung und der Netanjahu-Regierung verwoben.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
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