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Französische Schulen in Deutschland
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Französische Schulen in Deutschland beschreibt sämtliche Grund- und weiterführende Schulen für die Familien der französischen Stationierungsstreitkräfte unter der Dienstaufsicht der Direction de l’enseignement français en Allemagne[1] (DEFA). Die Organisation – bis 1956 noch als Service de l’enseignement français en Allemagne bezeichnet – hatte ihren Sitz in Baden-Baden (1945–1949), dann in Mainz (1949–1956) und erneut in Baden-Baden (1956–1997).[2]

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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Aufgabe der DEFA war, in den französischen Garnisonen dieselben Konditionen und Standards der Schulbildung wie in Frankreich zu bieten. Zugang zu den Schulen hatten die Kinder der Soldaten und Zivilbediensteten der Forces françaises en Allemagne (FFA) und im Rahmen der verfügbaren Plätze auch die Kinder von in Deutschland lebenden Franzosen sowie von Diplomaten. Auch ausländische Schüler konnten bei freien Kapazitäten aufgenommen werden.
Ein erstes Gymnasium (Lycée) wurde 1945 in Baden-Baden eröffnet und 1947 konnten die ersten Schüler ihr französisches Abitur (Baccalauréat) ablegen. Dennoch erfolgte die Gründung von Schulen in der Französischen Besatzungszone relativ spät, wobei zunächst ein Schwerpunkt auf die weiterführenden Schulen (Lycées und Collèges) gelegt wurde. In den beiden ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 11 Schulen gegründet, davon 4 Lycées (in Baden-Baden, Berlin, Freiburg im Breisgau, Koblenz), 1 Collège (in Konstanz) und nur 6 Grundschulen (Ecoles primaires oder élémentaires) in Bergzabern, Bühl, Langenargen, Müllheim, Saarburg und Vallendar. Zum Vergleich: In der Amerikanischen Zone gab es im selben Zeitraum 44 Schulgründungen, davon 38 Grundschulen und 6 High Schools.
Für 1983 sah die Lage wie folgt aus:
- 6 100 Schüler in 41 Ecoles primaires,
- 12 100 Schüler in 12 Sekundarschulen,
- 262 Schüler in der kombinierten Grund- und Sekundarschule Baden-Baden,
- gesamt damit 18 362 Schüler in 54 Schulen.
Über den gesamten Zeitraum von 1945 bis 1999 wurden 95 französische Schulen in Deutschland eröffnet und auch wieder geschlossen (ohne Kindergärten). Allein die Ecole primaire in Müllheim (schon 1945 eröffnet) am Standort der Deutsch-Französischen Brigade und die Grundschule im Bonner Stadtteil Mehlem (1950 gegründet) am ehemaligen Regierungssitz mit einem zahlenmäßig starken Anteil an Kindern aus Familien der Diplomaten der frankophonen Staaten in Afrika, bestanden auch noch 2023.
Nach der Schließung der Schulen der Stationierungsstreitkräfte wird systematischer muttersprachlicher frankophoner Unterricht in Deutschland noch an den Deutsch-Französischen Gymnasien und angeschlossenen Grundschulen in Freiburg, Hamburg und Saarbrücken, an den Europäischen Schulen in Karlsruhe, München und Frankfurt, sowie an den weiteren Auslandsschulen der Französischen Republik in Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Heidelberg, Stuttgart und München unterrichtet.
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Lehrer
Die DEFA war einer der großen Arbeitgeber im Gebiet der einstigen Französischen Zone bestehend aus dem südlichen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. 1983 waren 900 Beamte vom Ministère de l’Education Nationale zum Direktor der DEFA abgeordnet, was damals einen Betrag von 145 753 000 Francs (entspricht 22 219 000 Euro) im Budget ausmachte.
Leitungsgremium
Nach der weitgehenden Auflösung der französischen Schulen und dem Abzug der FFA in den neunziger Jahren, wurde eine leichtere Organisation für die Dienstaufsicht über die verbliebenen Schulen geschaffen. An die Stelle der DEFA im Geschäftsbereich des Erziehungsministeriums wurde 1997 ein dem französischen Verteidigungsministerium unterstellter neuer Dienst mit der sperrigen Bezeichnung „Service de l’enseignement des forces françaises et de l’élément civil stationnés en Allemagne“ (SEFFECSA) geschaffen und 2014 wieder aufgelöst. Der kleine Rest an Schulen rechtfertigte keine eigene Organisation mehr und die Leitung der Schulen obliegt nun der AEFE (Agence pour l’enseignement français à l‘étranger), zuständig für französische Auslandsschulen weltweit.
Liste der Schulen in Deutschland (95 Schulen)
Zusammenfassung
Kontext
Wichtigste Quelle sind die Einträge zu den einzelnen Schulen im Sozialen Netzwerk von trombi.com.[3]
Baden-Württemberg (49 Schulen)
Bayern (1 Schule)
Berlin (6 Schulen)
Hessen (1 Schule)
Niedersachsen (3 Schulen)
Nordrhein-Westfalen (2 Schulen)
Rheinland-Pfalz (32 Schulen)
Saarland (1 Schule)
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Siehe auch
Literatur
- Hélène Engels-Perrein, Les Français d’Allemagne. Acteurs de l’amitié franco-allemande 1945 – 1999, Edition L’Harmattan, Paris 2022, ISBN 978-2-343-25251-3.
- Hélène Perrein-Engels (sic), La Présence militaire française en Allemagne de 1918 à 1984, Diss. Université de Metz, Faculté des Lettres, 1994, S. 46 (sous la direction de François Reitel).
Einzelnachweise
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