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Frieda Grafe

deutsche Filmkritikerin, Filmessayistin und Übersetzerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Frieda Grafe (* 20. August 1934 in Mülheim an der Möhne; † 10. Juli 2002 in München) war eine deutsche Filmkritikerin, Filmessayistin und Übersetzerin.

Leben

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Frieda Grafe studierte Philosophie, Romanistik und Germanistik in München, Paris und Münster.

Grafe schrieb 1965 über ihre Lehrjahre:

„Stärkstes Bildungserlebnis: die Erfahrung der Universitäten als bedeutendste Brutstätte patriarchalischen Denkens. Erste ernsthafte Berührung mit dem Film in Paris, wo man mir an der Sorbonne das Studium von Murnau zum besseren Verständnis des deutschen Expressionismus empfahl. Danach systematischer Kinobesuch, begünstigt durch die Tatsache, daß die Universität im Kinoviertel liegt.“[1]

Von 1962 bis 1972 schrieb sie Filmkritiken und Essays für die Filmzeitschrift Filmkritik, seit 1968 auch in der Zeit, ab 1970 vornehmlich in der Süddeutschen Zeitung. Sie war beteiligt an Monographien über Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau und Ernst Lubitsch. Außerdem übersetzte sie Bücher von und über Alfred Hitchcock, François Truffaut, Éric Rohmer, Jean-Luc Godard, Luis Buñuel, Jean Renoir und Pedro Almodóvar, teilweise zusammen mit ihrem Ehemann, dem Filmhistoriker und Filmkritiker Enno Patalas.

Grafes Stil war montageartig-assoziativ. Sie ließ Anregungen aus den unterschiedlichsten Gebieten in ihre Texte einfließen: Fotografie, Mode, Farbtheorie, Philosophie, Linguistik, Feminismus, Literatur und Malerei. Zu Lebzeiten erschienen die Textsammlungen: Im Off (1974, zusammen mit Enno Patalas), Beschriebener Film (1985).

Sie verfasste die Filmtips, die von 1970 bis 1986 wöchentlich in der Süddeutschen Zeitung erschienen. Dabei handelt es sich um ganz kurze Bemerkungen zum aktuellen Münchener Filmangebot, oft nur ein Satz pro Film. Diese Texte erschienen ebenfalls als Buch Filmtips Frieda Grafe. 1995 publizierte sie in England einen kurzen Essay in Buchform über den Film The Ghost and Mrs. Muir von Joseph L. Mankiewicz (deutsch 2002 in Grafe: Filmfarben).

Grafe lebte ab 1961 in München. 1962 heiratete sie Enno Patalas, mit dem sie einen Sohn namens Igor (1963–2024) hatte. Am 10. Juli 2002 starb Frieda Grafe in München.

Grafe erfreute sich einer enormen Wertschätzung ihrer Kritikerkollegen.[2]

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Lieblingsfilme

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1995 nannte sie bei einer Umfrage ihre dreißig Lieblingsfilme (Originaltitel, in chronologischer Reihenfolge, Regisseure in Klammern)[3]:

(aus: steadycam, Nr. 29, Frühjahr 1995)

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Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

  • Hommage für Frieda Grafe in der Filmzeitschrift steadycam, Nr. 45, Frühjahr 2003 (Homepage der Zeitschrift)
  • Eine Diplomarbeit, die sich Frieda Grafes Schreiben widmet: Wegner, Wenke (2004): Körpersinn und Filmkritik - zur Produktion eines neuen Wissens in den Texten von Frieda Grafe (1961–2002), als französische Kurzfassung: Wegner, Wenke (2004): Sens du corps et critique de cinéma - à propos de la production d’un nouveau savoir dans les textes de Frieda Grafe (1961–2002). [pdf-download unter: http://www.wenkewegner.de]
  • Frieda Grafe, 30 Filme. Heft 1–3. Hrsg. von M. Annas, A. Busch, H. Gunkel, Brinkmann & Bose, Berlin 2013, ISBN 978-3-940048-16-5.
  • Karola Gramann, Ute Holl, Heide Schlüpmann (Herausgeberinnen): Ungenierte Unterhaltung – Mit Frieda Grafe im Grandhotel. Synema, Wien 2022, ISBN 978-3-901644-90-0. Mit Texten von Verena Lueken, Elisabeth Bronfen und anderen.
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Einzelnachweise

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