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Fryns-Syndrom

genetisch bedingte Krankheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Das Fryns-Syndrom ist ein seltenes angeborenes Dysmorphie-Syndrom mit einer Kombination von Trübung der Hornhaut, Hypoplasie der unteren Extremitäten und Zwerchfelldefekt.[1][2]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...

Das Syndrom ist nach dem Erstbeschreiber von 1979 benannt, dem belgischen Humangenetiker Jean-Pierre Fryns.[3]

Das Fryns-Syndrom ist nicht mit dem Fryns-Hofkens-Fabry-Syndrom zu verwechseln.

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Verbreitung

Die Häufigkeit wird auf 0.7 auf 10.000 Geburten geschätzt[4], die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[2]

Ursachen

Der Erkrankung liegen teilweise Mutationen im PIGN-Gen auf Chromosom 18 Genort q21.33 zugrunde, welches für eine Glycosylphosphatidylinositol (GPI) Ethanolamine Phosphate Transferase-1 kodiert.[5]

Mutationen in diesem Gen liegen auch dem Multiple kongenitale Anomalien-Hypotonie-Krampfanfälle-Syndrom, Synonyme: Glykosylierungs-Krankheit, kongenitale, durch PIGN-Mangel; Kohlenhydrat-defizientes Glykoprotein-Syndrom durch PIGN-Mangel; Kongenitaler Defekt der Glycoproteinbiosynthese durch PIGN-Mangel; PIGN-CDG, zugrunde.[6][7]

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Klinische Erscheinungen

Kriterien sind:[1][5]

Zusätzlich kann eine Reihe von Fehlbildungen des Zentralnervensystems wie Arrhinenzephalie auftreten. Die Erkrankung wurde ursprünglich als letal beschrieben, jedoch überlebt ein geringer Prozentsatz, wenn die Lungenhypoplasie weniger ausgeprägt ist und komplexe Herzfehler fehlen.[2]

Diagnose

Die Diagnose einer Zwerchfellhernie kann bereits im Mutterleibe durch den Nachweis einer Zwerchfellhernie und eines zystischen Hygromes erfolgen.[4] Der Mutationsnachweis allein ist nicht ausreichend für die Diagnosestellung, die wesentlichen klinischen Befunde müssen vorliegen.[5]

Differentialdiagnose

Abzugrenzen ist das Pallister-Killian-Syndrom,[8] welches durch meist sporadische Chromosomenanomalie verursacht wird, was für eine genetische Beratung entscheidend ist,[2] sowie das Tonne-Kalscheuer-Syndrom.[9]

Das Fryns-Syndrom ist nicht mit dem Fryns-Hofkens-Fabry-Syndrom zu verwechseln.

Heilungsaussicht

Das Ausmaß der Lungenhypoplasie bestimmt die Lebensfähigkeit.

Siehe auch

Literatur

  • J. L. Alessandri, C. T. Gordon, M. L. Jacquemont, N. Gruchy, N. F. Ajeawung, G. Benoist, M. Oufadem, A. Chebil, Y. Duffourd, C. Dumont, M. Gérard, P. Kuentz, T. Jouan, F. Filippini, T. T. Nguyen, O. Alibeu, C. Bole-Feysot, P. Nitschké, A. Omarjee, D. Ramful, H. Randrianaivo, B. Doray, L. Faivre, J. Amiel, P. M. Campeau, J. Thevenon: Recessive loss of function PIGN alleles, including an intragenic deletion with founder effect in La Réunion Island, in patients with Fryns syndrome. In: European Journal of Human Genetics. Band 26, Nummer 3, 03 2018, S. 340–349, doi:10.1038/s41431-017-0087-x, PMID 29330547, PMC 5839001 (freier Volltext).
  • M. D. Thompson, D. E. Cole: Recessive PIGN Mutations in Fryns Syndrome: Evidence for Genetic Heterogeneity. In: Human Mutation. Band 37, Nummer 7, 07 2016, S. 621, doi:10.1002/humu.23016, PMID 27300081.
  • A. Peron, M. F. Bedeschi, I. Fabietti, G. M. Baffero, R. Fogliani, F. Ciralli, F. Mosca, T. Rizzuti, E. Leva, F. Lalatta: Prenatal and postnatal findings in five cases of Fryns syndrome. In: Prenatal diagnosis. [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Juli 2014, ISSN 1097-0223. doi:10.1002/pd.4447. PMID 24996149.
  • U. Dix, U. Beudt, U. Langenbeck: Fryns Syndrom – Prä- und postnatale Diagnose. In: Zeitschrift für Geburtshilfe und Perinatologie. Band 195, Nummer 6, 1991 Nov-Dec, S. 280–284, ISSN 0300-967X. PMID 1776320.
  • K. E. Henkel, R. A. Pfeiffer, H. Stöss: [Genetic morphological fatal syndromes. The Fryns syndrome]. In: Der Pathologe. Band 14, Nummer 2, März 1993, S. 92–93, ISSN 0172-8113. PMID 8469652.
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Einzelnachweise

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