Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Günther Groenhoff

deutscher Segelflugpionier Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Günther Groenhoff
Remove ads

Günther Groenhoff (* 7. April 1908 in Stade; † 23. Juli 1932 (nahe der Wasserkuppe abgestürzt)) war einer der ersten Segelflugpioniere.

Thumb
Günther Groenhoff (1908–1932) deutscher Segelflugpionier
Unterschrift Günther Groenhoff
Unterschrift Günther Groenhoff

Leben und Wirken

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Groenhoff (vorn 2 v. links) mit Alexander Dominicus bei der Verleihung der Adler-Plakette
Thumb
Günther Groenhoff bei Flugtests mit dem RRG-Storch V in Berlin-Tempelhof (1931)

Groenhoff lernte 1923 das Segelfliegen bei Ferdinand Schulz in Rossitten (heute: Rybatschi). Von 1926 bis 1929 absolvierte er Ausbildungen im Motorflug bis zum Verkehrsflieger. Ab 1929 war er Fluglehrer auf der Wasserkuppe und wurde Versuchsflieger unter Alexander Lippisch.

Groenhoff entwickelte Wolf Hirths Prinzip des Thermischen Fluges weiter und entdeckte während des 11. Rhön-Segelflugwettbewerbes im August 1930 die Möglichkeit zum steilen Kreisen in einem Thermikschlauch. Unter Nutzung zweier Gewitterfronten schaffte er am 4. Mai 1931 eine Rekorddistanz von 272 km von München nach Kaaden im heutigen Tschechien und stieg bis auf 2200 m auf.

Bemerkenswert sind auch Groenhoffs Segelflugforschungsflüge – insbesondere mit dem frühen Hochleistungssegelflugzeug Fafnir – sowie seine äußerst spektakuläre Segelflugexpedition zum Jungfraujoch im Herbst 1931. Er war Teilnehmer an allen Rhön-Wettbewerben und erhielt 1931 den Hindenburg-Pokal. Als erster flog er Nurflügelsegelflugzeuge ein, mit denen er in Südamerika und Afrika experimentieren wollte.

Groenhoff kam 1932 beim Absturz des Fafnir während des 13. Rhönwettbewerbes am 23. Juli 1932 ums Leben. Seine Leiche wurde unterhalb des Pferdskopfs, dem Westausläufer der Wasserkuppe, geborgen.[A 1]

Remove ads

Erinnerung und Ehrungen

Zusammenfassung
Kontext

Ein Gedenkstein sowie eine Gedenktafel am Massiv der Wasserkuppe in Nähe des Poppenhausener Ortsteil Abtsroda-Tränkhof markieren die Absturzstelle, wo Günther Groenhoff den Tod fand.[1]

Der Luftsportverein seiner Geburtsstadt nennt sich Groenhoff zu Ehren Luftsportverein Günther Groenhoff Stade e. V.[2] Das Gebäude des Informationszentrums des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön auf der Wasserkuppe trägt ebenfalls seinen Namen: Groenhoff-Haus. In Weyhers (Gemeinde Ebersburg) sowie in Poppenhausen (Wasserkuppe), Oberursel (Hochtaunuskreis), Cochem-Brauheck (Cochem) und Griesheim ist die Groenhoffstraße nach ihm benannt, in Fulda-Sickels, Frankfurt am Main, Detmold und Gersfeld die Günther-Groenhoff-Straße. In Kiel-Holtenau gibt es einen Groenhoffweg. Fast völlig in Vergessenheit geraden ist ein am Pfingstmontag 1933 für Groenhoff eingeweihtes Denkmal auf dem Gelände des damaligen Freischwimmbades in Bronnzell bei Fulda. Ursprünglich bestanden noch weitere Benamungen zu Ehren des Segelflugpioniers Groenhoff, so bei einem Krankenhaus, einer Schule, und weiteren Straßen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aber wieder zurückgenommen wurden.

Thumb
Grab auf dem Hauptfriedhof Frankfurt

Sein Grab auf dem Hauptfriedhof Frankfurt ist ein Ehrengrab und steht unter Denkmalschutz.[3] Die Grabanlage wurde von Carl Stock gestaltet.

Remove ads

Werke

  • Günther Groenhoff, Ich fliege mit und ohne Motor, Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt, 1932

Literatur

  • K. Anders und H. Eichelbaum: Wörterbuch des Flugwesens. Quelle und Meyer, Leipzig, 1937.
  • Walter Zuerl: Günther Groenhoff und die goldenen Jahre des deutschen Segelflugs. Luftfahrt-Verlag Zuerl, Steinebach (Wörthsee), 1974.
  • Michael Mott: „Ein Leben lieber in der Luft als auf dem Boden“ – Erinnerungen an den großen Segelflugpionier Günther Groenhoff (1908–1932). In: "Buchenblätter" 85. Jahrg., Nr. 13, 11. Juli 2012, S. 49–52 und Nr. 14, 30. Juli 2012, S. 54, 55; Heimatbeilage der Fuldaer Zeitung.
  • A. Wilhelm Neuberger: Die Ingenieurschule für Luftfahrttechnik. Books on Demand, Norderstedt, 2005, ISBN 3-8334-3051-6.
  • Flugsport – illustrierte flugtechnische Zeitschrift für das gesamte Flug-Wesen. In: Carl Oskar Ursinus (Hrsg.): Flugsport. Verlag für Flugsport, Frankfurt am Main 1920 (Flugsport in der luftfahrt-bibliothek.de [abgerufen am 8. März 2020]).
  • Göller, Thomas: Fafnir. Groenhoffs letzter Flug, Fulda 2019. ISBN 978-3-7900-0539-4. 154 S., Roman
Remove ads
Commons: Günther Groenhoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kurzbiographie im Portal des Luftsportvereins Günther Groenhoff Stade e. V. lsv-stade.de

Anmerkungen

  1. Flugsport 1932 No. 16, 3. August 1932, S. 290: „Die schwere Maschine kam schlecht vom Boden weg. Das Schwanzende stieß gegen einen Stein oder Bodenerhebung, wobei das Seitenruder beschädigt wurde und zur Seite gestellt, das Höhenruder blockierte. Die Maschine sackte stark durch und verschwand hinter dem Wald. Im letzten Moment war Groenhoff noch mit dem Fallschirm in ganz geringer Höhe über dem Wald abgesprungen und schlug beim Auftreffen auf den Ast eines Baumes, ihn tödlich verletzend. Man fand Groenhoff auf dem Boden, von seinem Fallschirm zugedeckt.“
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads