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Geddy Lee

kanadischer Musiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geddy Lee
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Geddy Lee Weinrib (* 29. Juli 1953 in Toronto, Ontario als Gary Lee Weinrib) ist ein kanadischer Musiker, der vor allem als Leadsänger, Bassist und Keyboarder der Rockband Rush bekannt ist. Im Jahr 2020 belegte Lee in der vom Rolling Stone herausgegebenen Liste Die größten Bassisten aller Zeiten Platz 24.

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Geddy Lee (2022)

Frühes Leben

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Geddy Lee war der Sohn von Morris Weinrib (1920–1965; geboren als Moshe Meir Weinrib), welcher aus Ostrowiec Świętokrzyski in Polen stammte, und Mary „Manya“ Rubinstein (1925–2021; geboren als Malka Rubinstein[1]), welche im polnischen Warschau geboren und in Wierzbnik aufgewachsen ist.[2] Die Eltern waren jüdische Holocaust-Überlebende, die während des Zweiten Weltkrieges in den Konzentrationslagern Auschwitz, Dachau und Bergen-Belsen inhaftiert waren. Beide verloren sich und fanden sich später in Bergen-Belsen wieder, dort heirateten beide und wanderten nach Kanada aus.[3][4] Die Ereignisse wurden im späteren Rush-Titel Red Sector A verarbeitet, welcher 1984 auf dem Album Grace Under Pressure veröffentlicht wurde.[5]

Als Lee eingeschult wurde, wurde sein Name fälschlich mit Gary Lorne Weinrib eingetragen. Erst während seiner Pubertät entdeckte er durch seine Geburtsurkunde, dass sein bürgerlicher Zweitname Lee ist.[6]

Der Vater betrieb in Newmarket einen Gemischtwarenladen, welchen die Mutter aufgrund des frühen Tods des Vaters weiterführte.[7] Geddy Lee sagte später, dass der frühe Verlust seines Vaters ihn inspirierte, sein Leben der Musik zu widmen, um den Verlust besser zu verarbeiten und seine Lebenszeit besser zu nutzen. Im Alter von 14 Jahren erhielt er seine erste Akustikgitarre, er spielte zunächst auch Schlagzeug, Trompete und Klarinette, bevor er privaten Klavierunterricht erhielt.[8] Er gründete mit einigen Schulfreunden seine erste Band, welche ihren Proberaum im Keller seines Elternhauses eingerichtet hatte. Nachdem die Band erste Einnahmen durch Auftritte bei Schulveranstaltungen und anderen kleinen Gigs erzielt hatte, beschloss er, die Schule abzubrechen und sich ganz der Rockmusik zu widmen.

Lees Mutter sprach seinen gebürtigen Vornamen Gary mit sehr starkem Akzent aus, weshalb die Aussprache wie Geddy klang. Er übernahm diesen Künstlernamen bereits zu Schulzeiten und wurden von seinen Freunden ebenfalls so genannt, fortan ließ er seinen Nachnamen weg und nannte sich nur noch Geddy Lee. Später änderte er durch eine Namensänderung seinen bürgerlichen Namen zu Geddy Lee Weinrib.[9]

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Karriere

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Frühe Jahre

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Rush in den 1970er Jahren (v. l. n. r.: Geddy Lee, Neil Peart und Alex Lifeson)

Lee zählt die Bands Cream, The Who und Procol Harum zu seinen frühen musikalischen Einflüssen. Er ließ sich beim Gitarrenspiel von Jack Bruce, John Entwistle und Jeff Beck inspirieren. Zu Lees weiteren Vorbildern zählen auch Paul McCartney, Chris Squire oder James Jamerson.[10]

Im Jahr 1969 stieß Lee auf die Rockband Rush und löste damit den ursprünglichen Leadsänger Jeff Jones ab, welcher die Band 1968 verließ. Zuerst spielten sie bis 1971 in mehreren lokalen Kneipen und traten mit eigenen Songs auf, später spielten die damaligen Bandmitglieder Lee, Alex Lifeson und John Rutsey als Vorgruppe für andere Rockbands bei verschiedenen Auftritten, dazu gehörten u. a. Aerosmith, Kiss und Blue Öyster Cult.[11] 1974 verließ der Schlagzeuger Rutsey die Band und sein Nachfolger wurde Neil Peart, welcher fast alle zukünftigen Texte zu den Titeln der Band geschrieben hat. Die Besetzung änderte sich danach nicht mehr.

Aufsteigende Popularität

Das Debütalbum Rush von 1974 und die darauffolgenden Alben fanden zunächst wenig Beachtung, mit dem vierten Studioalbum 2112 gelang der Band erste größere Bekanntheit. Ab 1977, mit der Veröffentlichung von A Farewell to Kings, begann Lee Synthesizer in die Musik einzubauen. In den 1980er Jahren gehörte Rush zu den größten Rockbands der Welt, füllte Arenen und verkaufte Millionen von Alben. Die Band wurde durch ihre technisch sehr aufwendigen Bühnenshows bekannt, bei Konzerten musste Lee nicht nur den Basspart übernehmen und singen, sondern sorgte auch in den meisten Fällen für die Auslösung von Soundeffekten, spielte Keyboards oder bediente den Synthesizer über Pedale, wenn der gespielte Song gleichzeitig einen Bass- und einen Synthpart erforderte. Während seine Fähigkeiten am Bass nie negativ bewertet wurden, wurde Lee zumindest in der Frühzeit von Rush oft wegen seiner Stimme kritisiert. Einigen Kritikern war seine hohe und damals teils schrill schreiende Stimme ein Dorn im Auge. Auch wenn seine Stimme über die Jahre sanfter wurde, war sie immer wieder ein nicht selten kritisierter Punkt, an dem sich Geschmäcker scheiden.

Solokarriere

Im Jahr 1997 verunglückte Neil Pearts Tochter bei einem Verkehrsunfall, ein Jahr darauf erlag seine Ehefrau Jaqueline Taylor ihrem Krebsleiden. Die darauf zurückzuführende Bandpause von Rush nutzte Geddy Lee, um ein Soloprojekt zu realisieren. Im November 2000 erschien sein Soloalbum My Favourite Headache, bei den Studioaufnahmen unterstütze ihn u. a. der Schlagzeuger Matt Cameron, der durch die Bands Soundgarden und Pearl Jam bekannt wurde. Im April 2025 veröffentlichte Lee eine Single mit dem Titel The Lost Demos, bestehend aus Neuaufnahmen zwei bisher unveröffentlichter Demos von My Favourite Headache.

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Instrumente

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Geddy Lees Equipment variierte in seiner bisherigen Laufbahn sehr stark. Allein die Auswahl seiner Bässe änderte sich des Öfteren. Während er zu der Zeit, da Rush nur eine lokal bekannte Band war, hauptsächlich einen Fender Precision Bass spielte, wechselte er pünktlich zum Debütalbum von Rush auf Bässe der Marke Rickenbacker. Der Rickenbacker 4001 wurde sein Hauptbass, aber auch ein Fender Jazz Bass aus der ersten Hälfte der 1970er Jahre tauchte gelegentlich auf Aufnahmen und live auf. Live spielte er auch gerne einen Rickenbacker 4080/12 (Doppelhalsgitarre mit 4-saitigem Bass und 12-saitiger Gitarre), der speziell für ihn angefertigt wurde. Das Instrument ist zu hören auf dem Album Exit...Stage Left bei den Songs A Passage to Bangkok und Xanadu. Dort spielt er Rhythmusgitarre während Alex Lifesons Solos und füllt die Lücke im Tieftonbereich mit seinen Bass-Pedals. Für die Aufnahmen des Albums Grace Under Pressure und die anschließende Tour benutzte Lee einen Steinberger Headless, der jedoch danach Bässen der britischen Marke Wal Basses weichen musste. Diese wurden wiederum 1993 zu den Aufnahmen des Albums Counterparts von seinem alten Jazz Bass abgelöst. 1996 kamen schließlich noch vier an seinen Jazz Bass angelehnte Fender CustomShop-Bässe dazu, ebenfalls vom Modell Jazz Bass. Im Jahre 1998 gab Fender den in Japan produzierten „Geddy Lee Signature Jazz Bass“ heraus, welcher an seinen 1970er Jahre Jazz Bass angelehnt ist. Für die Aufnahmen zu Snakes & Arrows verwendete er ausschließlich Fender Jazzbässe, darunter auch das Modell Jaco Pastorius Signature Jazz.

Zu den von ihm gespielten Synthesizern gehörten unter anderem folgende Geräte: Minimoog, Oberheim und Roland Jupiter 8, außerdem Taurus-Basspedale.

Privat

Lee heiratete im Jahr 1976 Nancy Young, das Paar hat einen Sohn und eine Tochter.

Trivia

Commons: Geddy Lee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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