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Haiyti

deutsche Rapperin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Haiyti
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Haiyti (* 1993[1] in Hamburg, bürgerlicher Name: Ronja Zschoche)[2] ist eine deutsche Rapperin aus Hamburg. Vorher trat sie unter den wechselnden Pseudonymen Miami, Robbery und Ovadoze auf.

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Haiyti (2024)
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Leben und Karriere

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Ronja Zschoche wuchs in den Hamburger Stadtteilen Langenhorn und St. Pauli auf. Ihre Mutter war alleinerziehend und arbeitete zunächst als Taxifahrerin, später als Lehrerin an einer Musikschule, ihr Vater ist der kroatische Musiker und Musikproduzent Guido Mineo alias Vitale.[3] Ihr Großvater ist der Drehbuchautor und Filmregisseur Herrmann Zschoche, ihre Großmutter die Filmschauspielerin Jutta Hoffmann.[4] Im Alter von „13 oder 14“ entdeckte sie durch Gedichte von Theodor Fontane ihr Interesse an Reimen. Nach Konflikten mit der Mutter meldete diese ihre Tochter für eine Ein-Euro-Maßnahme der Bundesagentur für Arbeit an, in der Zschoche ein Talent für Malerei bescheinigt wurde. Daraufhin begann Zschoche trotz fehlenden Abiturs ein Studium an einer Kunsthochschule, an der die Dozenten ihr eine Karriere als Künstlerin prophezeiten.[5]

Als Jugendliche kam sie mit der Hip-Hop-Szene in Berührung und machte erste Versuche als Rapperin. Zu ihren ersten Einflüssen zählten die Underground-Rapper GPC, 4.9.0 Friedhof Chiller sowie One Take One Hit. Dazu kommen Einflüsse aus dem Southern Rap wie Three 6 Mafia und Gucci Mane. Zunächst war sie unter dem Namen Miami aktiv, wechselte in kurzer Folge zu unter anderem Rendezvous, Ovadoze und Robbery und nannte sich dann Haiyti. 2015 erschien ihr erstes Album Havarie im Eigenvertrieb, das jedoch floppte. Mit dem YouTube-Video Szeneviertel gelang ihr ein Achtungserfolg.[6][7]

Anfang 2016 erschien das kostenlose Mixtape City Tarif. Es folgten Features auf den Alben und Mixtapes von YSL Know Plug, The Coup (Xatar und Haftbefehl), LGoony, Juicy Gay sowie Frauenarzt. Es folgte die EP Toxic zusammen mit dem Kollektiv KitschKrieg. Ende 2016 erschien das Mixtape Nightliner, das sie schnell auch in Mainstream-Medien bekannt machte.[6][2][8]

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Haiyti bei Rock im Park 2017 in Nürnberg

Die Hip-Hop-Zeitschrift Juice wählte die Single Ein Messer auf Platz 5 und das Mixtape City Tarif auf Platz 4 ihrer Jahrescharts 2016.[9]

Im Oktober 2017 unterzeichneten Haiyti und die Universal Music Group einen Vertrag.[10] Ihr Album Montenegro Zero erschien am 12. Januar 2018 und erreichte Platz 25 der deutschen Charts, was Haiytis erste Chartplatzierung darstellt.[11]

Am 7. Juni 2019 veröffentlichte sie ihr drittes Studioalbum Perroquet.[12] Am 16. Juni 2019 erschien ihr Video zum Track Coco Chanel. Drehort war u. a. die Ibiza-Villa, in der 2017 heimlich das Video mit dem früheren FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache aufgenommen wurde, das zur österreichischen Staatskrise führte. Regie führten der Künstler Paul Spengemann und der Filmemacher Steffen Goldkamp, die wie Haiyti an der Hochschule für bildende Kunst Hamburg studierten.[13]

Im April 2020 veröffentlichte Haiyti die Single Photoshoot, deren von Project X produzierten Beat der Web-Radiosender ByteFM mit Trap-Musik aus Atlanta verglich.[14] Das Video produzierte die Rapperin selbst.[15] Das zugehörige vierte Studioalbum Sui Sui erschien am 3. Juli 2020 und erreichte Platz 34 der deutschen Charts. Bereits am 4. Dezember 2020 wurde ihr fünftes Soloalbum Influencer veröffentlicht. Ihr sechstes Soloalbum Mieses Leben erschien unangekündigt am 16. April 2021. Am 3. Dezember desselben Jahres folgte ihr siebtes Soloalbum Speed Date.

Über ihren musikalischen Stil erklärte Haiyti in einem Videointerview der TV-Sendung Kulturzeit auf 3sat im Dezember 2021: „Ich habe mich früher zurückgehalten mit experimentellen Sachen, weil ich dachte, irgendwo muss auch eine Beliebigkeit sein, um Erfolg zu haben. Als Künstler gibt es zwei Sachen: Einmal Geld verdienen und das andere ist Anerkennung. Das Wichtigere ist eigentlich Anerkennung.“[16]

Am 28. Oktober 2022 erschien ihr achtes Soloalbum Ich lach mich tot. Beinahe ein Jahr später am 20. Oktober 2023 folgte ihr neuntes Soloalbum Junky. Am 14. Juni 2024 folgte Kings sagen King und am 7. März 2025 Stadium Rock.

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Musikstil

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Haiyti verbindet die häufig von AsadJohn produzierten Beats mit an Gangsta-Rap erinnernden Texten. Dabei hat sie jedoch wenig Berührungsängste mit anderen Genres. So veröffentlichte sie mit Kitschkrieg zusammen eine EP, die nach Eigenaussage an „Emo Rap“ erinnert. Ihre Musik macht sie unter anderem über Social-Media-Kanäle wie YouTube, Twitter, Facebook und Snapchat populär.[6][7] Dabei arbeitet sie oft sehr schnell und legt wenig Wert auf Feinheiten. So veröffentlicht sie verwackelte Smartphone-Videos und Audioschnipsel und schreibt ihre Lieder teils innerhalb weniger Minuten. Als kennzeichnendes Adlib verwendet sie mit „Uaargh!“ häufig eine Art Würgegeräusch.[2]

Daniel Haas (Zeit online) verglich ihren Rapstil und ihre Stimme mit einer Mischung aus Nina Hagen, Falco und Haftbefehl, ihr Auftreten mit einem Mix aus einem französischen Filmstar aus den 1970ern und einem Luden vom Kiez.[2] Johann Voigt schrieb über „die derzeit produktivste und beste deutsche Rapperin“ im Magazin jetzt: „Haiyti singt, krächzt, schreit und erreicht mit ihrer von Effekten manipulierten Stimme Frequenzbereiche, die es in Songs so bisher selten gab. Ihre Songs zeichnen Bilder der Gosse, von ranzigen Kneipen, weißen Pulverbergen, auf die Brust tätowierten Messern. Aber sie erzählt in ihren Liedern auch von Glamour, Strand und artsy Partys. Sie beschreibt damit die Leben, Ängste und Utopien junger Menschen aus sehr unterschiedlichen Milieus.“[17]

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Diskografie

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Haiyti bei Rock im Park 2017 in Nürnberg

Studioalben

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Kompilationen

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Mixtapes

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EPs

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Singles

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Auszeichnungen

Commons: Haiyti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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