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Heinz Scheible

deutscher Theologe und Philologe, Melanchthon-Forscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Heinz Scheible (* 4. August 1931 in Pforzheim) ist ein deutscher Theologe und Philologe. Er gründete 1963 die Melanchthon-Forschungsstelle in Heidelberg, die er bis zu seinem Ruhestand 1997 leitete. Er hat weit über 500 Beiträge zu Melanchthon veröffentlicht und wurde für seine Forschungsleistung 1994 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Mainz und 1997 mit dem Melanchthonpreis der Stadt Bretten ausgezeichnet.

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Leben

Er studierte ab 1951 evangelische Theologie und klassische Philologie in Heidelberg, sein wissenschaftlich-theologisches Examen absolvierte er 1956 bei der badischen Landeskirche in Karlsruhe. 1958 wurde er Assistent und Lehrbeauftragter an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er 1960 bei Heinrich Bornkamm zum Dr. theol. promoviert wurde. 1961 erhielt er ein Forschungsstipendium der badischen Landeskirche. 1963 gründete er die Melanchthon-Forschungsstelle Heidelberg, die 1965 in die Obhut der Heidelberger Akademie der Wissenschaften kam. Scheible war Herausgeber der kritisch kommentierten Gesamtausgabe von Melanchthons etwa 10.000 Stücke umfassender Korrespondenz und hat darüber hinaus weit über 500 Publikationen zu Melanchthon und seinem historischen Umfeld verfasst, darunter die als Standardwerk geltende Melanchthon-Biographie von 1997. Scheible betreute als Mitherausgeber außerdem das Archiv für Reformationsgeschichte. 1994 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet, 1997 beim Eintritt in den Ruhestand mit dem Melanchthonpreis der Stadt Bretten.

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Schriften

  • Der Plan der Magdeburger Zenturien und ihre ungedruckte Reformationsgeschichte. Dissertation, Universität Heidelberg 1960.
  • Die Entstehung der Magdeburger Zenturien. Ein Beitrag zur Geschichte der historiographischen Methode (= Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte. Nummer 183). Gütersloher Verlagshaus G. Mohn, Gütersloh 1966.
  • Melanchthon und die Reformation. Forschungsbeiträge. Herausgegeben von Gerhard May und Rolf Decot (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Supplement 41). Philipp von Zabern, Mainz 1996, ISBN 3-8053-1935-5.
  • Melanchthon. Eine Biographie. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42223-3 (überarbeitete und aktualisierte Fassung, ebenda 2016, ISBN 978-3-406-68673-3; portugiesische Übersetzung 2013).
  • Kurfürst Ottheinrich, ein Mann des Kairos (= Förderkreis Lebendige Antike Ludwigshafen am Rhein e. V.: Schriftenreihe. Band 12). Selbstverlag, Ludwigshafen am Rhein 2007, ISBN 978-3-9810361-3-8.
  • Aufsätze zu Melanchthon (= Spätmittelalter, Humanismus, Reformation. Band 49). Mohr Siebeck, Tübingen 2009, ISBN 978-3-16-150234-7.
  • Beiträge zur Kirchengeschichte Südwestdeutschlands (= Veröffentlichungen zur badischen Kirchen- und Religionsgeschichte. Band 2). Kohlhammer, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-17-022072-0.
  • Nachlese zu Melanchthon. J. S. Klotz, Neulingen 2022, ISBN 978-3-949763-19-9.
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Literatur

  • Christoph Strohm: Heinz Scheibles Bedeutung für die Melanchthonforschung, in: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte, Band 17, 2023, S. 9–13.
  • Walter Thüringer: Heinz Scheible 75 Jahre, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Folge 20, 2007, S. 283–287.
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