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Hellmut Lehmann

deutscher evangelischer Pfarrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Hellmut Lehmann (* 18. Januar 1907 in Mittelherwigsdorf; † 2. Mai 1994 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Auslandspfarrer in China und Südafrika, Missionsinspektor der Berliner Missionsgesellschaft und Autor zahlreicher missionsgeschichtlicher Veröffentlichungen, insbesondere zur Geschichte der Berliner Mission.

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Werdegang

1907 im sächsischen Mittelherwigsdorf geboren, studierte Lehmann von 1927 bis 1931 Theologie an den Universitäten Leipzig und Tübingen. In seiner Studienzeit kam er in Berührung mit der Weltmission als Hilfslehrer im Seminar der Evangelisch-Lutherischen Mission in Leipzig. Nach seinem Studienabschluss lehrte er an der Diakonenanstalt Moritzburg. Ab Herbst 1933 war er Mitglied in der Bekennenden Kirche.

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Als Auslandspfarrer in China

1937 wurde Lehmann als Auslandspfarrer an die Deutsche Evangelische Gemeinde in Peking berufen. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verlängerte sich sein Dienst in China von ursprünglich vorgesehenen vier auf zwölf Jahre. 1936 heiratete er in Peking die Missionarin der Berliner Mission Emily Hundertmarck. In der Ehe wurden in China drei Kinder geboren. Nach Kriegsende wurde Lehmann 1948 vom Kirchlichen Außenamt nach Deutschland zurückgerufen.

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Rückkehr nach Deutschland

Da sich Lehmanns sächsische Heimatkirche nunmehr in der sowjetischen Besatzungszone befand, kam eine Rückkehr für ihn dorthin nicht infrage. Nach einem Pfarrdienst auf der Nordseeinsel Spiekeroog wechselte er 1955 auf eine Pfarrstelle an der Heilandskirche in Berlin-Moabit.

Als Auslandspfarrer in Südafrika

1956 erfolgte die Berufung Lehmanns an die Deutsche Evangelische Gemeinde in Pretoria. In seinem sechsjährigen Dienst knüpfte er zahlreiche Kontakte zu den dort tätigen Missionaren der Berliner Mission.

Missionsinspektor der Berliner Mission

Nach Ablauf seiner Dienstzeit kehrte die Familie nach Berlin (West) zurück. Aufgrund seiner Kenntnis der Verhältnisse in China und Südafrika wurde Lehmann 1963 als Missionsinspektor an die Berliner Missionsgesellschaft (West) e. V. berufen. Jener Verein führte die Auslandsgeschäfte des Stammhauses der Berliner Mission in Berlin (Ost) fort, was aufgrund der Devisenbeschränkungen in der DDR sowie den Reisebeschränkungen – insbesondere nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 – von dort aus nicht mehr möglich war. 1965 führte ihn eine dreimonatige Inspektionsreise nach Tansania, woraufhin Lehmann nun auch über persönliche Kenntnisse aller drei Einsatzgebiete der Berliner Mission verfügte. In seinem neunjährigen Dienst bis zum Eintritt in den Ruhestand 1972 begleitete Lehmann die Arbeit der Berliner Missionsgesellschaft (West) e. V. hin bis zur Bildung des landeskirchlichen Berliner Missionswerkes.

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Autor im Ruhestand

Neben einer regen Tätigkeit als Kurier zwischen dem Missionshaus in Berlin (West) und dem Stammhaus in Berlin (Ost) widmete sich Lehmann intensiv der Erforschung der Geschichte der Berliner Mission. Zum 150-jährigen Jubiläum 1974 bekam er den Auftrag zur Erstellung einer einbändigen Geschichte der Berliner Mission, da er „in den letzten Jahrzehnten die Geschichte der Berliner Mission in Südafrika und Berlin mitgestaltet hat und weil er die Fähigkeit zu historischer Forschung mit der Gabe farbiger Schilderung verbindet“[1]. Lehmanns weitere Forschungen vor allem im Archiv des Missionshauses in Berlin (Ost) führten nach einem zehnjährigen Arbeitsprozess 1989 zur Veröffentlichung eines weiteren, dreibändigen Geschichtswerkes Zur Zeit und zur Unzeit, das, neben seinem ersten Werk, zum Standardwerk aller Forschenden zur Berliner Missionsgeschichte wurde.

Lehmann verstarb 87-jährig am 2. Mai 1994 in Berlin und wurde in seinem Geburtsort Mittelherwigsdorf im nun wiedervereinigten Deutschland beigesetzt.

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Literatur

  • Ernst Dammann: Ein Wort des Dankes. Zum Ausscheiden von Pastor Hellmut Lehmann. In: Berliner Missionsgesellschaft (Hrsg.): Der Ruf Nr 3/1972 Berlin 1972 S. 72f
  • Hans Luther: Nachruf. In: Mission – Zeitschrift für die Freunde des Berliner Missionswerkes Ausgabe Nr. 3 September 1994 Berlin 1994 S. 45f
  • Thomas Karzek: Durch uns, die Christen, muss die Welt erfahren, dass sie einen Heiland hat. Der Biograf und Missionsinspektor der Berliner Mission Hellmut Lehmann (1907-1994). In: Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte e. v. Neue Folge/Nummer 88 Ausgabe Juni 2025. Berlin 2025 S. 2f
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Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Deutsche Evangelische Kirchengemeinde Peking. Ein Rückblick auf ihre Geschichte. Festschrift zum 25. Jubiläum. Peking 1941. Veröffentlicht auch in: Emily Lehmann: Scheitern um zu begreifen-Als Missionarin und Pfarrfrau in China. Erinnerungen 1936–1949. Edition Ost. Berlin 1997.
  • 150 Jahre Berliner Mission. Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission. Erlangen 1974
  • Zur Zeit und zur Unzeit. Geschichte der Berliner Mission 1918–1972. (Werk in drei Bänden). Berliner Missionswerk (Hrsg.) Berlin 1989
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Einzelnachweise

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