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Hugo Award
Reihe von Preisen, die jährlich für die besten Science-Fiction- oder Fantasy-Werke und Leistungen des Vorjahres vergeben werden (1953-) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Hugo Award (eigentlich: Science Fiction Achievement Award) ist ein seit 1953 verliehener Leserpreis. Er ist nach Hugo Gernsback, einem Begründer des Begriffs Science-Fiction, benannt.
Geschichte
Er gilt als einer der wichtigsten Preise in der SF-Literatur und wird jährlich durch die Teilnehmer des Worldcons verliehen, in der Regel für Werke, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurden. Zwar liegt der Fokus auf der SF-Literatur, jedoch wird der Hugo Award auch für Werke aus dem Bereich der Fantasy-Literatur verliehen.
Neben dem Hugo werden auf der Worldcon auch noch weitere Awards vergeben: der John W. Campbell Memorial Award für den besten neuen Autor. Von 1974 bis 1981 wurde außerdem auch der Gandalf Award verliehen.
Die Preisverleihung von 1953 war ursprünglich als einmalige Veranstaltung gedacht. Nach einem Jahr Pause wurde der Award seit 1955 jährlich verliehen. Bisher dreimal, nämlich 1996, 2001 und 2004, wurden nachträglich Werke, die exakt 50 Jahre früher dran gewesen wären, mit dem Retro Hugo Award ausgezeichnet. 2007 hätte man diesem Schema noch einmal folgen können, da 1957 der Hugo nur für Zeitschriften vergeben wurde. 2014, 2016, 2018 und 2019 wurden Retro Hugo für 75 Jahre zuvor erschienene Werke vergeben.
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Kategorien
Zusammenfassung
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Best Novel (Bester Roman)
Diese Kategorie beinhaltet Werke ab 40.000 Wörtern.
Best Novella (Bester Kurzroman)
Diese Kategorie beinhaltet Werke mit einer Länge von 17.500 bis 40.000 Wörtern.
1968 erstmals vergeben.
Best Novelette (Beste Erzählung)
Die Kategorie beinhaltet Werke mit einer Länge von 7500 bis 17.500 Wörtern.
1955 erstmals vergeben, erst unregelmäßig, seit 1973 jedes Jahr.
Best Short Story (Beste Kurzgeschichte)
Die Kategorie beinhaltet Werke bis zu einer Länge von 7500 Wörtern.
1955 erstmals vergeben.
Weitere Kategorien
Ferner werden Preise verliehen in folgenden Kategorien:
- Best Related Book für Bücher mit Bezug zu Science-Fiction, Fantasy oder Fandom, die nicht in obige Kategorien passen, z. B. Literaturkritiken, Biographien oder Bildbände.
- Best Graphic Story für eine Geschichte in zeichnerischer Form.
- Best Dramatic Presentation (Long Form) für Produktionen außerhalb der Printmedien, also Theater-, Film-, Fernsehinszenierungen, Hörspiele, Computerspiele oder musikalische Werke, mit einer Mindestdauer von 90 Minuten.
- Best Dramatic Presentation (Short Form) desgleichen mit einer kürzeren Spielzeit.
- Best Editor (Long Form) für Personen, die im Vorjahr mindestens vier Romane aus dem Geltungsbereich herausgegeben haben.
- Best Editor (Short Form) für Personen, die schon mindestens vier Anthologien, Sammlungen oder Zeitschriftenausgaben aus dem Geltungsbereich herausgegeben haben, wovon mindestens eines im Vorjahr erschienen ist.
- Best Professional Artist für berufsmäßige Künstler und Illustratoren.
- Best Semiprozine für halbprofessionelle Zeitschriften in Abgrenzung zu Fanzeitungen.
- Best Fanzine für Fanzeitungen mit mindestens vier Ausgaben.
- Best Fan Writer für Personen, die Texte in Fanzeitschriften, Internet oder anderen höchstens semiprofessionellen Medien veröffentlicht haben.
- Best Fan Artist für Personen, die ihre Bilder oder Zeichnungen in vorstehenden Medien, aber nicht aus beruflichen Gründen veröffentlicht haben.
- Best Series für mehrteilige Werke, bestehend aus mindestens drei Teilen, im Umfang von insgesamt mindestens 240.000 Wörtern.
Einmalige Preisverleihungen
- Best All-Time Series (Hugo Awards 1966); zur Wahl standen Der Herr der Ringe, der Lensmen-Zyklus, die Future-History-Serie, der Barsoom-Zyklus und der letztendliche Gewinner, die Foundation-Serie.[2]
- Best Video Game (2021); ausgezeichnet wurde Hades.[3]
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Kontroverse um die Preisverleihung 2023
Zusammenfassung
Kontext
Im Januar 2024 wurde die ungewöhnlicher Weise erst nach Monaten veröffentlichte Wahlstatistik für die Hugo Awards 2023 der 81. World Science Fiction Convention in Chengdu (China) kritisch hinterfragt. Mehrere Vorschläge wurden darin ohne Begründung für „nicht wählbar“ („not eligible“) erklärt, darunter bekannte Autoren wie Neil Gaiman, R. F. Kuang, Xiran Jay Zhao und Paul Weimer.[4] [5] [6] [7] [8] [9]
Geleakte E-Mails enthüllten, dass die Autoren und ihre Werke aufgrund von Selbstzensur seitens der amerikanischen Hugo-Award-Administratoren ausgeschlossen wurden, um die chinesische Regierung nicht zu verärgern, die strenge Zensurregelungen hat und der man Empfindlichkeiten bei China betreffenden Werken unterstellte. Auch die ethnische Herkunft von Autoren wurde diskutiert, um mögliche Konflikte mit China zu vermeiden[10]
Darüber hinaus wurde eine unbekannte Anzahl von Stimmzetteln chinesischer Wähler abgelehnt, weil ein Preisrichter der Meinung war, dass sie einer von der chinesischen SF-Zeitschrift „Science Fiction World“ veröffentlichten Empfehlungsliste ähnelten und somit einer Wahlliste (im englischen „Slate“ genannt) gleich kämen. Dies geschah, obwohl es in den Hugo-Regeln keinerlei Bestimmung gibt, nach der solche Slates von den Stimmzetteln entfernt werden können oder müssen[10].
Aufgrund von Beschwerden über die Hugo-Verleihung 2023 und den offiziellen Erklärungen zu diesen Beschwerden hat die Worldcon Intellectual Property (WIP), die gemeinnützige Organisation, die die Rechte an der World Science Fiction Society hält, den Direktor von WIP und zwei Personen, die dem Hugo-Verwaltungskomitee des Chengdu Worldcon vorstanden, getadelt. Die WIP erteilte auch dem Vorsitzenden des WIP-Vorstands eine Rüge. Sowohl die WIP-Direktorin als auch der Vorsitzende des WIP-Vorstands traten daraufhin zurück.[11][12]
Als Folge der Kontroverse kündigte die Vorsitzende von Glasgow 2024, Esther MacCallum-Stewart, im Februar 2024 ein aktualisiertes Verfahren an, um die Transparenz bei der Preisvergabe zu gewährleisten. Die Gründe für die Disqualifizierung potenzieller Finalisten sollen für die HUGO-Awards 2024 spätestens im April 2024 veröffentlicht werden. Unmittelbar nach der Preisverleihung am 11. August 2024 sollen die vollständigen Abstimmungsergebnisse, Nominierungs- und Abstimmungsstatistiken veröffentlicht werden. Des Weiteren wird das Hugo-Verwaltungsunterkomitee ein Protokoll veröffentlichen, in dem alle Entscheidungen, die es bei der Auslegung der WSFS-Satzung getroffen hat, erläutert werden.[13][14][15]
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Betrugsversuch bei der Stimmabgabe 2024
Kurz vor der Preisverleihung am 11. August 2024 wurden am 22. Juli 2024 in einer schriftlichen Erklärung im Internet[16] sowie in einem Videostatement[17] durch das Glasgow 2024 Hugo Administration Subcommittee, geleitet von Nicholas Whyte, bekanntgegeben, dass es den Versuch gegeben hat, durch falsche Teilnahmeaccounts sowie durch die Bestechung von Teilnehmern einen nicht näher genannten Autor in einer nicht näher benannten Kategorie zum Gewinn zu verhelfen. Es wurden 377 falsche Anmeldeaccounts sowie die dazugehörigen Stimmzettel gelöscht. Diese Zahl ist mehr als 10 % der abgegebenen Stimmen. Das HUGO-Komitee gab sich überzeugt, dass der damit unterstützte Autor nichts von dem Manipulationsversuch zu seinen Gunsten gewusst habe. Durch die Löschung der Stimmen hätte der Autor in der betroffenen Kategorie nicht gewonnen. Die Größenordnung der für den Betrugsversuch eingesetzten Geldmittel betrug mehr als 19.000 Euro[18] und führte zu Spekulationen über den oder die Urheber dieses Betrugsversuchs.
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Sammlungen
Von 1962 bis 1986 erschienen unter dem Titel The Hugo Winners insgesamt fünf Sammelbände mit SF-Stories, die den Hugo gewonnen hatten:
- The Hugo Winners, Volume 1 (1962), mit Stories aus den Jahren 1955–1961
- The Hugo Winners, Volume Two (1971), mit Stories aus den Jahren 1962–1970
- The Hugo Winners, Volume Three (1977), mit Stories aus den Jahren 1969–1974
- The Hugo Winners, Volume 4 (1985), mit Stories aus den Jahren 1975–1978
- The Hugo Winners, Volume 5 (1986), mit Stories aus den Jahren 1979–1986
Der erste Band mit Stories aus den Jahren 1955–1961 erschien 1982 bei Heyne unter dem Titel Das Forschungsteam auf Deutsch in der Reihe Bibliothek der Science Fiction Literatur.
Darüber hinaus veröffentlichte Isaac Asimov 1992 eine eigene Auswahl an Hugo-Preisträgern in einem Band unter dem Titel The Super Hugos.
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Siehe auch
Literatur
- Hardy Kettlitz: Die Hugo Awards 1953–1984. Memoranda im Golkonda-Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-944720-71-5.
- Hardy Kettlitz: Die Hugo Awards 1985–2000. Memoranda im Golkonda-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-944720-73-9.
- Hardy Kettlitz: Die Hugo Awards 2001–2017. Memoranda im Golkonda-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-944720-75-3.
Weblinks
Commons: Hugo Award – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- The Hugo Award mit Auflistung vergangener Preisträger nach Jahren
- Hugo Award, Eintrag in der Science Fiction Awards + Database
- Hugo Award, Übersicht in der Internet Speculative Fiction Database
Einzelnachweise
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