Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16

Infanterieverband der Preußischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Das Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Schnelle Fakten Aktiv, Staat ...
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Verband wurde am 1. Juli 1813 (Stiftungstag) als 4. Reserve-Regiment aus den Musketier-Reserve-Bataillonen des 3. Ostpreußischen Infanterie-Regiments gebildet.

Während der Schlacht bei Großbeeren hatten seinerzeit aufgrund anhaltend schwerer Regenfälle die Gewehre der Soldaten versagt. So waren sie im Nahkampf gezwungen den Gewehrkolben einsetzten. Hierbei riefen sie „HACKE TAU …“ (Schlag zu) „… es geit fort Vaterland“. Als Folge dessen erhielten die Angehörigen des Regiments den Beinamen: Hacketäuer.[1]

Es formierte sich zu drei Bataillonen mit einer Stärke von je 800 Mann. Nach der Teilnahme an den Befreiungskriegen führte es vom 25. März 1815 den Namen 16. Infanterie-Regiment und zusätzlich vom 5. November 1816 bis 9. März 1823 die landsmannschaftliche Bezeichnung 3. Westfälisches. Im Zuge der Heereserweiterung wurde der Verband am 4. Juli 1860 in 3. Westfälisches Infanterie-Regiment (Nr. 16) umbenannt. Die Klammer entfiel ab dem 7. Mai 1861. Eine letzte Veränderung trat am 27. Januar 1889 ein, als Kaiser Wilhelm II. das Regiment nach dem kurbrandenburgischen Feldmarschall Otto Christoph von Sparr benannte. Bis zur Auflösung 1919 führte der Verband daher den Namen Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16.

Befreiungskriege

Deutscher Krieg

Im Krieg gegen Österreich nahm das Regiment 1866 an den Schlachten bei Münchengrätz und Königgrätz teil. Insgesamt hatte es Verluste von fünf Offizieren sowie 141 Unteroffizieren und Mannschaften zu beklagen.[2]

Deutsch-Französischer Krieg

Dem Führer des Regiments, Oberstleutnant Ferdinand Sannow wurde für sein Wirken in Schlacht bei Beaune-la-Rolande der Orden Pour le Mérite verliehen.

Während der Schlacht bei Mars-la-Tour gelang den französischen Truppen mit der Erbeutung der Fahne des 2. Bataillons des Regimentes die erste Eroberung einer preußischen Fahne im Deutsch-Französischen Krieg überhaupt. Die Fahne wurde durch die Franzosen später im Invalidendom in Paris aufbewahrt und durch deutsche Truppen erst nach der Einnahme von Paris im Zweiten Weltkrieg zurückerobert.[3]

Erster Weltkrieg

Am 2. August 1914 wurde das Regiment gemäß dem Mobilmachungsplan mobilisiert. Neben dem ins Feld rückende Regiment stellte es ein Ersatzbataillon zu vier Kompanien sowie zwei Rekruten-Depots auf. Am 1. September 1918 erhielt das Regiment eine MW-Kompanie, die aus Teilen der Minenwerfer-Kompanie Nr. 14 gebildet wurde.

Verbleib

Nach Kriegsende wurde das Regiment ab dem 12. Dezember 1918 in Coesfeld über die Abwicklungsstelle in Paderborn demobilisiert. Aus Teilen bildete sich im März 1919 das Freikorps „Hacketau“ und der ehemalige Stab wurde zum Stab des Freiwilligen-Regiments Abercron. Mit der Bildung der Vorläufigen Reichswehr ging das Freikorps „Haketau“ im I. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 14 auf.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Münster stationierte 7. Kompanie des 18. Infanterie-Regiments.

Das Panzerbataillon 203 der Bundeswehr führt die Tradition des Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16 weiter. Im Wappen des Bataillons ist das Familienwappen der Familie von Sparr abgebildet und der offizielle Schlachtruf ist „Hacke Tau“.[4]

Remove ads

Regimentschef

Weitere Informationen Dienstgrad, Name ...
Remove ads

Kommandeure

Weitere Informationen Dienstgrad, Name ...
Remove ads

Sonstiges

Umgangssprachlich wurde es „Regiment Hacke Tau“ genannt. Durch anhaltende Regenfälle während der Schlacht bei Großbeeren 1813 versagten die Gewehre der Soldaten, sodass sie im Nahkampf den Gewehrkolben einsetzten und dabei „Hacke tau…“ (Schlag zu) „…es geit fort Vaterland“ riefen. Als Folge erhielten die Angehörigen des Infanterie-Regiments den Beinamen Hacketäuer. Zahlreiche Straßen und Siedlungen in Nordrhein-Westfalen tragen in Erinnerung an dieses Infanterieregiment den Namen „Hacketäuer“. Auch bildeten sich im Rheinland und Westfalen zahlreiche „Hacketäuer-Vereine“, die zum 1. Oktober 1912 insgesamt 3421 Mitglieder umfasste.[6]

Remove ads

Literatur

  • Geschichte des 3. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 16. Mittler & Sohn, Berlin 1880 (Digitalisat)
  • Hans Feldt: Stamm- und Ranglisten der Offiziere des Infanterie Regiments Freiherr von Sparr (3. Westfälischen) Nr. 16. Von der Gründung des Regiments an. Abgeschlossen am 1. Juni 1905, Meisenbach, Berlin 1905.
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 57.
  • Maximilian Schmidts: Geschichte des Infanterie-Regiments Freiherr von Sparr (3. Westfälisches) Nr. 16. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1913.
  • Günther Voigt.: Die Infanterie- bzw. Füsilierregimenter 13–60 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 2. Biblio-Verlag, Osnabrück 1981, ISBN 3-7648-1199-4.
Remove ads
  • IR 16. Infanterie-Regiment Freiherr von Sparr (3. Westfälisches) Nr. 16. In: wiki.genealogy.net. GenWiki, 2. März 2019, S. 6, abgerufen am 9. November 2018.

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads