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Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84

Infanterieverband der Preußischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84
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Das Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84 war ein von 1866 bis 1919 bestehender Infanterieverband der Preußischen Armee.

Schnelle Fakten Aktiv, Staat ...

Durch seinen Aufstellungsort, die Garnisonsstandorte und den später beigefügten Namen ist das Regiment mit der Geschichte der Region Schleswig-Holstein und mit Nordschleswig im heutigen Dänemark verbunden. Besondere Bedeutung hat das Regiment in den Ortsgeschichten der Garnisonstädte Flensburg und Schleswig sowie Apenrade und Hadersleben. Zeitweise waren viele der Einwohner dieser Orte mit und für das Regiment tätig. Dementsprechend wurde auch die Prosperität und die Infrastruktur in diesen Orten von der Garnison beeinflusst.

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Verband wurde durch Kabinettsorder (A.K.O.) vom 27. September 1866 (Stiftungstag) zum 30. Oktober 1866 als Infanterie-Regiment Nr. 84 in Neiße mit drei Bataillonen errichtet. Dazu gaben die Infanterie-Regimenter Nr. 22 und 62 jeweils ihrer 13., 14., 15. Kompanie; das Infanterie-Regiment Nr. 63 seine 2. 14 und 15. Kompanie sowie das Infanterie-Regiment Nr. 23 seine 1., 14. und 15. Kompanie ab.

Ab dem 7. November 1867 führte der Verband den Namen Schleswigsches Infanterie-Regiment Nr. 84. Zum 1. April 1887 folgte eine Bereinigung der Aufstellung: Abgabe der 6. Kompanie an das Infanterie-Regiment Nr. 129, der 5. Kompanie an das Infanterie-Regiment Nr. 137. Am 10. Oktober wurde ein IV. Halb-Bataillon errichtet, welches zum 1. April 1887 an das Infanterie-Regiment Nr. 163 abgeben wurde.[1]

Wilhelm II. bestimmte, dass der Verband ab dem 27. Januar 1889 den Namen Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84 zu führen hatte.

Garnison

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Garnison Schloss Gottorf (Stich von 1864)
  • 1866: Flensburg (Lage) und Schloss Gottorf in Schleswig (Lage)
  • 1867: Flensburg, Schleswig und Apenrade (Lage)
  • 1871: Schleswig, Flensburg und Apenrade
  • 1888: Schleswig, Flensburg und Hadersleben (Lage)
  • 1891: Schleswig (I., II. Bataillon) und Hadersleben

Deutsch-Französischer Krieg

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs hatten die 84er ein Rekrutierungsbüro in der Garnison des Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 in Lübeck.

Das Regiment machte am 1. August 1914 mobil und war vom 11. August 1914 bis zum 17. Januar 1915 an der Westfront in Belgien und Frankreich an wichtigen Schlachten beteiligt. Es folgte eine Ruhe- und Ausbildungszeit zwischen dem 9. und 26. März 1915. Den Stellungskämpfen vom 30. März bis 13. Juli folgten Ruhetage zwischen dem 14. bis 21. Juli, bevor das Regiment nach Polen an die Ostfront verlegte. Dort folgte der Einsatz in vier Schlachten in der Zeit vom 24. Juli bis zum 19. September. Die Rückverlegung nach Frankreich geschah zum Monatswechsel September/Oktober 1915. Dort blieb das Regiment bis zum Kriegsende im Einsatz. Insgesamt hatte es Verluste von 3.489 Soldaten zu beklagen.[2]

Verbleib

Nach Kriegsende trat das Regiment den Rückmarsch in die Heimat an, wo es ab 7. Januar 1919 demobilisiert und schließlich aufgelöst wurde. Aus Teilen bildete sich die 1. Freiwilligen-Kompanie, die im Juni 1919 in das II. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 18 integriert wurde.[3]

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung, General der Infanterie Hans von Seeckt, vom 24. August 1921 die 7. Kompanie des 6. Infanterie-Regiments in Eutin.

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Organisation

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Fahnen des Infanterie-Regiments Nr. 84

Unterstellung

Abtretungen

  • Am gab zum 1. April 1897 sein Halbbataillon zur Gründung des Infanterie-Regiments Nr. 163 ab
  • Am 1. Oktober 1912 trat das Regiment eine Kompanie zur Bildung des vorläufig im Lockstedter Lager lagernde III. Bataillons des Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiments Nr. 163 in Heide ab.
  • Am 1. Oktober 1913 wurde eine Kompanie zur Bildung des III. Bataillons des Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 in Eutin abgegeben.
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Regimentschef

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General von Manstein

Einziger Regimentschef war vom 19. Juni 1868 bis zu seinem Tod der General der Infanterie Gustav von Manstein.

Kommandeure

Weitere Informationen Dienstgrad, Name ...
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Vereine

  • Verein ehemaliger 84er, Regiment von Manstein, für Lübeck und Umgegend

Literatur

  • Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. Salzwasser Verlag, Paderborn 2013, ISBN 978-3-7340-0012-6, S. 125–126 (Textarchiv – Internet Archive Reprint der 1905 bei E.S. Mittler und Sohn in Berlin erschienenen Ausgabe).
  • Bode, Pohl: Geschichte des Infanterie-Regiments von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84. Mittler & Sohn, Berlin 1906, DNB 572439547.
  • von Gusman, Wilhelm du Plat: Geschichte des Schleswigschen Infanterie-Regiments Nr. 84. Berlin 1884.
  • Hülsemann: Geschichte des Infanterie-Regiments von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84. 1914–1918. In: Einzeldarstellungen von Frontkämpfern. Band 1 (1. und 2 Folge). Hamburg 1929, OCLC 256308122.
  • Hülsemann: Geschichte des Infanterie-Regiments von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84. 1914–1918. In: Einzeldarstellungen von Frontkämpfern. Band 2 (3. und 4. Folge). Hamburg 1929, OCLC 256307773 (4. Folge August 1917 bis Waffenstillstand (online) [PDF]).
  • Hülsemann: Das Infanterie-Regiment v. Manstein (Schleswigsches) Nr. 84. nach d. amtl. Kriegstagebüchern / bearb. im Auftr. d. ehem. Infanterie-Regiments v. Manstein (Schleswigsches) Nr. 84 von Oberstlt. a. D. Hülsemann. In: Deutsche Nationalbibliothek (Hrsg.): Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Gerh. Stalling, Oldenburg i. O., Berlin, Frankfurt am Main 2012, DNB 1031690972 (Online bei der Deutschen Nationalbibliothek Originaltitel: (Cover) Das Infanterie-Regiment v. Manstein (Schleswigsches) Nr. 84. 1922.).
  • Jürgen Kraus: Infanterie-Regimenter. In: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil 6. Band 1. Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 153.
  • Günter Wegmann: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. In: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Band 2. Biblio, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8.
  • Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army Which Participated in the War (1914–1918). United States War Office as War Department Dokument Nr. 905, Office of the Adjutant, 1920. (Verfügbar im Project Gutenberg)
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Commons: Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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