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Infrared Space Observatory

ehemaliges Infrarot-Weltraumteleskop der ESA, welches sich im Weltall befand Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Infrared Space Observatory
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Das Infrared Space Observatory (ISO) war ein Weltraumteleskop der ESA für den Infrarotbereich von 2,4–240 µm. Als Weltraumobservatorium oberhalb der Erdatmosphäre konnte ISO zwischen 1995 und 1998 Himmelsobjekte auch bei Wellenlängen untersuchen, die vom Erdboden aus durch die Absorption der Atmosphäre nicht beobachtbar sind. ISO bewegte sich in einer hochexzentrischen Erdumlaufbahn mit einer Umlaufzeit von 24 Stunden.

Schnelle Fakten Missionsdaten, Bahndaten ...
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Aufbau

ISO wurde von der europäischen Weltraumorganisation ESA mit kleineren Beiträgen der NASA und des japanischen Raumforschungsinstituts ISAS (seit 2003 Teil von JAXA) entwickelt. Das ISO-Teleskop hatte einen Hauptspiegeldurchmesser von 60 cm und war zur Unterdrückung seiner eigenen Wärmestrahlung mit flüssigem Helium gekühlt.

Die vier Beobachtungsinstrumente wurden von Konsortien aus verschiedenen europäischen Ländern beigetragen:

  • die Infrarotkamera ISOCAM, die mit zwei Detektoren von je 32 mal 32 Bildelementen den Wellenlängenbereich 2,5–17 µm abdeckte
  • das Photopolarimeter ISOPHOT für den Wellenlängenbereich 2,5–240 µm
  • das Kurzwellenspektrometer SWS für den Wellenlängenbereich 2,4–45 µm
  • das Langwellenspektrometer LWS für den Wellenlängenbereich 45–197 µm.
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Missionsverlauf

ISO wurde am 17. November 1995 um 1:20 Uhr UTC mit Arianespace Flug V 80 an Bord einer Ariane 44P vom Centre Spatial Guyanais in eine Umlaufbahn zwischen 500 und 71.850 km Höhe mit 5,25° Äquatorneigung gestartet. ISO veränderte dann vor dem Beginn der Beobachtungen seine Bahn in eine Umlaufbahn zwischen 1.038 und 70.578 km Höhe mit 5,2° Äquatorneigung und 24 Stunden Umlaufzeit.[1]

Der nominelle Betrieb des Satelliten dauerte bis zur Erschöpfung des Kühlmittels am 8. April 1998. Danach konnte bei nur mehr passiver Kühlung mit einigen der Detektoren noch bis zum 10. Mai 1998 weiterbeobachtet werden. ISO führte insgesamt über 26.000 Beobachtungen im Auftrag von über 500 Astronomenteams aus. Kurz bevor ISO am 16. Mai 1998 abgeschaltet wurde, wurde die Bahnhöhe verringert, um den Wiedereintritt zu beschleunigen.[2]

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Ergebnisse

ISO konnte auf die Ergebnisse der IRAS-Mission, insbesondere deren Himmelsdurchmusterung, aufbauen. Trotz gleicher Teleskopgröße wie IRAS war ISO durch die weiterentwickelten Instrumente und die ausgeprägten spektroskopischen Fähigkeiten sehr viel leistungsfähiger für die Untersuchung einzelner Objekte. Zu den wichtigsten Entdeckungen, die ISO zur Infrarotastronomie beitrug, gehören:

Technische Daten

ISO[3]
Startmasse2498 kg
Kryostat2250 l suprafluides Helium-4, Temp. 1,8 K.
Höhe5,3 m
Durchmesser oder Breite2,3 m
Spiegeldurchmesser60 cm
Einsatzdauerca. 2 Jahre und 7 Monate
BahnErdumlaufbahn 1038 – 70.578 km hoch
TrägerraketeAriane 44P
Startdatum19. November 1995
Missionsende16. Mai 1998
Commons: Infrared Space Observatory – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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