Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
JURios
Onlinemagazin zu rechtlichen Themen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
JURios (Komposition aus Jura und kurios) ist ein journalistisch gestaltetes Onlinemagazin zu rechtlichen Themen, das sich auf kuriose Rechtsnachrichten sowie Inhalte über die Juristenausbildung in Deutschland spezialisiert hat.
Remove ads
Geschichte
JURios wurde im August 2020 von der Juristin und Lehrbeauftragten für Strafrecht (Fernuni Hagen) Jannina Schäffer gegründet.[1] Schäffer war zuvor Redakteurin bei dem (inzwischen eingestellten) Onlinemagazin Justillon.[2] Einen Teil ihrer dort veröffentlichten Artikel nahm sie mit zu JURios. Diese bildeten die Grundlage des neuen Onlinemagazins. Anfang 2023 wurde auf JURios der 1000 Artikel veröffentlicht.[3]
Remove ads
Inhalte
Zusammenfassung
Kontext
JURios ist unterteilt in die Rubriken „Rechtsgebiete“ (ÖR, StrafR, ZR), „Justiz“ (Gerichte, Strafvollzug, Polizei und Juristenausbildung), „Hokus Pokus“ („magische“ Themen und Law in Literature), „Nerdy“ (Nischenthemen, modernen Medien, u. ä.), „Recht schlüpfrig“ (Sex und Sexualität), „Tierisch gut drauf“ (alles rund um Tiere) und „Worldwide“ (angloamerikanischer Rechtskreis, internationale Rechtsprechung, u. ä.). Schwerpunkte der Berichterstattung sind Urteilsbesprechungen zu skurrilen Gerichtsentscheidungen, aber auch Nachrichten aus dem Bereich des Rechts, insbesondere auch kritische Berichterstattungen über die Juristenausbildung in Deutschland. Diese werden regelmäßig auch in überregionalen Medien aufgegriffen.
So berichtete über den Abbruch einer Klausur im Zweiten juristischen Staatsexamen im Juni 2021 in Mannheim zunächst nur JURios – andere Medien folgten.[4][5] Einen der größten Skandale der juristischen Ausbildung deckte JURios im Juni 2022 auf. Eine Klausur in Bonn lief weiter, obwohl einer der Prüflinge zusammengebrochen war. An der Berichterstattung entzündete sich bundesweite Empörung.[6][7][8][9][10][11] 2022 berichtete JURios als erstes Medium über eine Hausarbeit an der Universität Freiburg, die zurückgenommen werden musste, weil die Lösung online kursierte. Dies wurde von Legal Tribune Online (LTO) aufgegriffen.[12] Schon im Januar 2023 enthüllte JURios die geplante Streichung der Ruhetage im Staatsexamen - zunächst in Baden-Württemberg, dann aber bundesweit, worüber später auch andere berichteten.[13][14][15] Der Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. (BRF) forderte daraufhin in einer Stellungnahme, in der auch JURios zitiert wird, die Ruhetage beizubehalten.[16] Auch über die studentische Kritik am Seminar „Liebschaften am Arbeitsplatz“ an der LMU München berichtete JURios als erstes. Die Berichterstattung wurde daraufhin von anderen Medien aufgegriffen.[17][18][19] Zudem deckte JURios den Server-Crash beim E-Examen in Baden-Württemberg im Dezember 2024[20][21] und die technischen Probleme beim E-Examen in Bayern im November 2024[22] [23]auf. Ebenfalls im November 2024 fand JURios heraus, dass das LJPA Hessen den Prüfungsort im zweiten Staatsexamen nur sechs Wochen vor der Prüfung geändert hatte.[24] Im gleichen Monat berichtete JURios darüber, dass das JPA Hessen, einen Teil der Lösungsskizze versehentlich im Aufgabenteil einer Klausur im zweiten Examen abgedruckt hatte. Die Berichterstattung wurde von der Hessenschau aufgegriffen.[25] Im Februar 2025 enthüllte JURios exklusiv, dass das Gemeinsame Justizprüfungsamt der Länder Berlin/Brandenburg 16 Mal die falsche Note in einer Kampagne des ersten Examens bekanntgegeben hat.[26] Großes überregionales Interesse gab es im Juni 2025 auch an der JURios-Enthüllung, dass es in Bayern ein Ladekabelverbot für Rechtsreferendare gibt.[27][28] Im Juli 2025 deckte JURios auf, dass 124 Prüflinge aus Würzburg keine Ladung zur Mündlichen Prüfung erhalten hatte, weil das Landgericht Würzburg es vergessen hatte, die Briefe abzuschicken, worüber dann auch beck-aktuell berichtete.[29]
Besondere Aufmerksamkeit erhielten zudem die Beiträge von Roland Schimmel, Professor für Wirtschaftsprivatrecht und Bürgerliches Recht an der Frankfurt UAS und Jörn Griebel, Professur für Öffentliches Recht und Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Siegen, die sich in mehreren Artikeln kritisch mit den Bedingungen rund um das deutsche Jurastudium auseinandersetzten.[30][31] Weitere bekannte Rechtswissenschaftler, die auf JURios publiziert haben, sind etwa: Arnd Diringer, Lars Gußen, Frank Fechner, Sven Müller-Grune, Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu und Gernot Sydow.[32]
JURios veröffentlicht in der Artikelserie "Frag die..." regelmäßig Interviews mit bekannten juristischen Persönlichkeiten, die der studentischen Leserschaft von ihrem Karriereeinstieg erzählen und Tipps für den Berufseinstieg geben. Zu den bekannten Interviewpartnern gehören etwa: Anna Maria Göbel, Luke Hoß, Franziska Huber, Ann-Kathrin Langanke, Benjamin Limbach, Juliane Schrader, Emanuel V. Towfigh, Thomas Weigend, Ulrich Wessels und Corinna Zellmann.[33]
Remove ads
Preisverleihungen
Zusammenfassung
Kontext
Im Januar 2022 verlieh JURios den ersten deutschlandweiten Jura-Podcast-Preis in den Kategorien „Studium und Referendariat“, „Aus der Kanzlei auf die Ohren“ und „Was es sonst anzuhören gibt“.[34]
Im Oktober 2023 rief JURios zum ersten Mal zur Abstimmung über den Negativpreis der "Hall of Shame" der juristischen Ausbildung auf.[35] Den ersten Platz belegt der FAZ-Artikel[36] von Tiziana Chiusi zum “Loser-Bachelor”. Die Tatsache, dass es keine verdeckte Zweitkorrektur im Juraexamen gibt, belegte Platz zwei. Platz drei erzielte die Entscheidung der Justizministerkonferenz (JuMiKo) zur Streichung der Ruhetage im Staatsexamen.[37]
Im Januar 2025 gab JURios das Ergebnis der zweiten "Hall of Shame"-Auszeichnung bekannt. Die Leser hatten über die größten Fehler der Justizprüfungsämter im Jahr 2024 abgestimmt. Den Negativpreis für das Jahr 2024 gewann das Justizministerium Nordrhein-Westfalen/Justizprüfungsamt Nordrhein-Westfalen. Den zweiten Platz erzielte die Justizministerkonferenz (JuMiKo) als Kollektiv, die 2024 bekanntgab, dass sie "keinen Reformnedarf"[38] für das Jurastudium sehe. Den dritten Platz belegte das Justizministerium Hessen/Justizprüfungsamt Hessen.[39]
JURios veranstaltet regelmäßig Essay-Wettbewerbe, bei welchen juristische Beiträge zu einem vorgegebenen Thema gesucht werden.[40][41][42]
Verbreitung
JURios stellt die Inhalte der Website auch als App für iOS und Android bereit. Auf Instagram hat das Onlinemagazin über 13.000 Follower.
Weitere Projekte
Am 18. März 2024 veröffentlichte JURios den Ratgeber „Survival Guide Jura: Wie Du die ersten Semester überlebst“ im UTB-Verlag. Herausgeberin ist Jannina Schäffer. Die insgesamt 32 Beiträge wurden von verschiedenen JURios-Autoren verfasst.[43] Im Oktober 2025 folgte die Fortsetzung „Survival Guide Rechtsreferendariat: Wie Du den juristischen Vorbereitungsdienst überlebst“.[44]
Im Oktober 2025 veröffentlichte das Team um JURios das Mobile Game Blockversager, ein satirisches Geschicklichkeitsspiel im Jura-Design. Das Spiel greift den Humor und die Themenwelt von JURios auf und überträgt sie in ein interaktives Format: Spielerinnen und Spieler steuern ein „§“-Symbol durch juristische Hindernisse und treten dabei für ihre Universität in Online-Ranglisten an. Die Idee entstand als humorvolle Reaktion auf die Bezeichnung „Blockversager“ für durchgefallene Studierende durch das Justizprüfungsamt Hamm.[45] Blockversager versteht sich als ironische Hommage an den juristischen Studienalltag und richtet sich an Jurastudierende.
Remove ads
Weblinks
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads