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Jean-Pascal Hohm
deutscher Politiker (AfD), MdL Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jean-Pascal Hohm (* 1997 in Ludwigsfelde[1]) ist ein deutscher rechtsextremer Politiker (AfD). Er ist seit Oktober 2024 Mitglied im Landtag Brandenburg und seit November 2025 Vorsitzender der AfD-Jugendorganisation Generation Deutschland.
Politik
Zusammenfassung
Kontext
Hohm ist seit 2014 Mitglied der Alternative für Deutschland.[1] Zwischen 2014 und 2016 leitete Hohm die Junge Alternative in Brandenburg, ab August 2015 in einer Doppelspitze mit Dennis Hohloch.[2] Sein Studium der Volkswirtschaftslehre,[3] während dessen er zeitweilig der schlagenden Dresdener Burschenschaft Salamandria (DB) angehörte,[4] brach er ab.[5] Hohm gab bei seiner Landtagskandidatur 2024 an, er sei selbstständiger Mediengestalter und Webdesigner. Seine Aufträge kämen größtenteils aus dem politischen Raum.[6][1][7] Im August 2017 teilte Hohm bei Twitter ein Video der militant neonazistischen Band „Hassgesang“, wobei er laut Bundesamt für Verfassungsschutz die im Original sichtbaren verbotenen SS-Runen überdeckte.[8][9]
2019 zog er sich von Parteiposten zurück und kündigte seinen Job beim Bundestagsabgeordneten René Springer, nach eigenen Angaben aus persönlichen Gründen. Seit April 2021 ist Hohm Kreisvorsitzender der AfD Cottbus.[10] Während der COVID-19-Pandemie nahm er an Protesten gegen die Schutzmaßnahmen teil. Bei einer Veranstaltung im Dezember 2021, bei der Hohm als Versammlungsleiter auftrat, führte er einen Schwarzen Block aus vermummten Rechtsextremen an der Spitze der Demonstration an.[11][12][13][14] Da er zu zwei unangemeldeten Demonstrationen aufgerufen hatte, erstattete die Polizei Cottbus im Januar 2022 wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz Anzeige gegen Hohm.[15]
Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2024 wurde der AfD-Politiker über das Direktmandat im Landtagswahlkreis Cottbus I in den Landtag gewählt.[16] Am selben Tag zog er im Rahmen einer Wiederholungswahl auch in das Cottbuser Stadtparlament ein[17].
Hohm wird vom Landesverfassungsschutz Brandenburg als rechtsextrem eingestuft.[18] Aussagen von Hohm werden vom Bundesamt für Verfassungsschutz unter anderem als Beleg dafür gewertet, dass die AfD ein völkisch-rassistisches Verständnis von nationaler Zugehörigkeit vertritt.[19][12]
Von der AfD-Spitze wurde Hohm als Bundesvorsitzender der neuen Jugendorganisation Generation Deutschland favorisiert.[19][12] Er sprach sich für mehr Disziplin in der Parteijugend aus. Eine Mitgliedschaft in der Identitären Bewegung (IB) sah er nicht als Ausschlussgrund für Organisations-Mitglieder.[19] Am 29. November 2025 wurde er in Gießen auf deren Gründungsversammlung zum Vorsitzenden der Generation Deutschland, der Jugendorganisation der AfD, gewählt.[20]
Verbindungen zur Identitären Bewegung und ins „Vorfeld“ der AfD
2016 nahm Hohm an einer Sitzblockade der völkischen Identitären Bewegung vor der CDU-Parteizentrale in Berlin teil.[21] Auf Selfies zeigte er sich mehrfach in T-Shirts der Identitären.[22]
2017 musste er einen Job in der AfD-Landtagsfraktion aufgeben, da er bei einem Fußballspiel gemeinsam mit einer Gruppe vermummter Cottbuser Hooligans und einem damaligen Regionalchef der Identitären aufgetreten war.[12][19] Während des Spiels kam es zu Ausschreitungen, einige Cottbuser Fans riefen antisemitische Parolen.[12][23]
In einem Facebook-Post aus demselben Jahr bezeichnete sich Hohm als Teil einer Bewegung aus Pegida, der IB und der AfD.[10] Hohm ist nach eigenen Angaben Fördermitglied bei der neurechten Initiative Ein Prozent, die als Finanzierungsquelle für die IB dient.[24] Im Sommer 2017 unternahm Hohm ein Praktikum bei „Ein Prozent“.[2][21][25] Im Oktober 2018 traf sich Hohm in Rom gemeinsam mit einem Aktivisten der Identitären mit Mitgliedern der italienischen neofaschistischen Organisation Casa Pound.[12][8][26] Im September 2025 nahm Hohm an einem Vernetzungstreffen des rechtsextremen Jungeuropa Verlag in Freital teil, dessen Betreiber Philip Stein auch Mitgründer von „Ein Prozent“ ist. Neben einigen anderen AfD-Politikern waren auch mehrere NPD-Politiker, zahlreiche IB-Mitglieder sowie mehrere Neonazis aus verbotenen Kameradschaften anwesend.[27][28]
Hohm bestreitet, in der IB aktiv gewesen zu sein, betonte aber, dass er „das absolut für legitim halte, was sie macht“.[10][29] Er sagte auch, was Martin Sellner mit „der IB aufgebaut“ habe, sei „ein Lebenswerk“. Dieser habe „das Thema Migrationswende, Remigration, europaweit bekannt gemacht“. Zwar strich Hohm heraus, dass die „Remigrations“-Forderung sich bei ihm nicht gegen Menschen mit deutschem Pass richte, betont bei anderer Gelegenheit aber, die AfD sei die „Partei der Deutschen“ und „[a]uch der autochthonen Deutschen“, laut T-Online eine „Partei also für Deutsche ohne Migrationshintergrund, für die Biodeutschen mit weißer Haut“.[30]
Weitere Positionen
Hohm behauptete, dass es in Deutschland einen „Bevölkerungsaustausch“ gebe, gegen den Widerstand verpflichtend sei. Städte werden laut Hohm „mit Millionen Kulturfremden geflutet“, die sich wie Eroberer verhielten. Er rief Jugendliche dazu auf, Kampfsport zu betreiben und „wehrhaft zu werden“.[26][31]
Hohm ist nach eigener Aussage Mitglied des flüchtlingsfeindlichen Südbrandenburger Vereins „Zukunft Heimat“ und trat auch als Redner bei Demonstrationen des Vereins auf.[2][8][24] Laut Verfassungsschutz soll Hohm weiterhin eine „programmatische Nähe“ zu mehreren rechten Burschenschaften gezeigt haben.[32]
Hohms Nähe zum Rechtsrap ist laut der Welt „unbestritten“. 2019 lobte Hohm in einem Artikel für das neurechte Magazin Arcadi ein Konzert der Rechtsrapper Komplott und Bloody 32: „Hunderte junge Deutsche“ hätten ihren Willen demonstriert, „den Kampf für Heimat, Freiheit und Tradition weiterführen zu wollen“. Mit Bloody 32 ist Hohm auch in der Gegenwart verbunden.[33] Im Februar 2025 teilte Hohm ein Lied der rechtsextremen und teilweise gewaltaffinen Rap-Crew Neuer Deutscher Standard (NDS).[24]
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Sonstige Tätigkeiten
Hohm fungiert als von der Stadtverordnetensammlung Cottbus bestimmtes Aufsichtsratsmitglied bei drei städtischen Unternehmen, darunter der CMT Cottbus Congress, Messe & Touristik GmbH, die unter anderem die Stadthalle Cottbus betreibt.[34][35]
Einzelnachweise
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