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Julius Jahn & Sohn

ehemalige deutsche Orgelbaufirma in Dresden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Julius Jahn & Sohn war eine Orgelbaufirma in Dresden (Sachsen). Das Familienunternehmen existierte von etwa 1907 bis 1933 und gehörte zu den führenden sächsischen Orgelbaufirmen seiner Zeit. Es wurde in dritter Generation von Johannes Jahn bis zu seinem Tod geführt und hatte seinen Sitz in der Josephinenstraße 18 (heute etwa bei der Josephinenstraße 4). Von den mehr als 40 Orgelneubauten sind bis auf die Orgel im Dresdner Johannisfriedhof heute keine Instrumente unverändert erhalten. Die Jahn-Orgel der Dresdner Versöhnungskirche wurde bei einer Restaurierung in den Jahren 2008–2011 dem ursprünglichen Zustand angenähert.[1]

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Geschichte

Das Familienunternehmen wurde von dem aus Thüringen stammenden Johann Friedrich Nikolaus Jahn begründet. Er heiratete die Witwe von Carl August Kayser und führte dessen Werkstatt fort, die von Johann Christian Kayser gegründet worden war. Der Sohn Julius Ferdinand E. Jahn (* 31. Mai 1829 in Dresden; † 14. Oktober 1910 in Dresden) ist um 1861 als Geselle von Emil Wiegand nachgewiesen. Dessen Sohn Johannes Jahn (* 24. Januar 1868; † 21. Februar 1933) war wohl schon vor dem Tod des Vaters in der Firma einflussreich. Um 1900 fertigte das Unternehmen pneumatische Kegelladen, ab 1909 auch elektrische Trakturen. Johannes wurde 1904 zum „Königlich Sächsischen Hoforgelbauer“ ernannt.[1] Im selben Jahr wurde er Teilhaber, ab 1910 Inhaber des Familienunternehmens, das etwa ab 1907 unter dem Namen „Julius Jahn & Sohn“ firmierte. Mit dem Tod von Johannes Jahn erlosch die Firma im Jahr 1933.[2]

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Werk

Unter Johann Jahn wurden einige innovative technische Neuerungen in den Orgelbau eingeführt. So setzte er statt des Barkerhebels einen pneumatischen Arbeitsbalg ein und erfand 1911/1912 eine 20-fache Setzeranlage, die auf einem Lochkartensystem beruhte. Ab 1899 stellte er Pfeifen aus Porzellan her und schuf die erste Orgel mit Porzellanpfeifen.[3] Neben über 40 Orgelneubauten wurden ebenso viele bestehende Orgeln umgebaut und Dispositionen geändert, darunter auch einige Orgeln von Gottfried Silbermann.[4] Stilistisch sind die Werke der dritten Generation von der Spätromantik geprägt. Dass nicht viele Werke erhalten sind, hängt mit dem wandelnden Geschmack ab 1925 im Zuge der Orgelbewegung zusammen, aufgrund dessen Jahn-Orgeln ersetzt oder tiefgreifend umgebaut wurden. Anderen Instrumenten war keine Langlebigkeit beschieden, da minderwertiges Material verwendet wurde.[5] Wieder andere Instrumente wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

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Werkliste (Auswahl)

Zusammenfassung
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Die Größe der Instrumente ist durch die Anzahl der Manuale (römische Zahl) und die Anzahl der klingenden Register (arab. Zahl) angegeben. Ein selbstständiges Pedal ist durch ein großes „P“ gekennzeichnet. Eine Kursivschreibung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist.

Weitere Informationen Jahr, Ort ...
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Literatur

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Einzelnachweise

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