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KZ-Außenlagerkomplex Kaufering
KZ-Außenlagerkomplex Kaufering des Konzentrationslagers Dachau (1944-1945) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der KZ-Außenlagerkomplex Kaufering, auch kurz KZ Kaufering genannt, war vom 18. Juni 1944 bis Ende April 1945 der größte Komplex der 169 Außenlager des Konzentrationslagers Dachau bei München, mit den elf zugeordneten KZ-Außenlagern I bis XI um Landsberg und Kaufering.[1]


Im Auftrag der Luftrüstungs-Leitung Jägerstab sollten unter der örtlichen Oberbauleitung Ringeltaube im Rahmen der U-Verlagerung drei halbunterirdische Bunker für die Flugzeugproduktion des Düsenstrahljägers Messerschmitt Me 262 im Frauenwald in Landsberg entstehen,[2] jeweils 240 Meter lang, 83 Meter breit und 25 Meter hoch, bei einer Deckenstärke von drei Metern.[3] Ab dem 18. Juni 1944 wurden zunächst Juden aus Litauen und Ungarn aus dem KZ Auschwitz überstellt und zum Bau gezwungen. Bald überstellte die SS viele weitere jüdische Häftlinge, die die Vernichtung bis dahin überlebt hatten.[4]
Bis Ende April 1945 waren etwa 30.000 Gefangene in den Lagern eingesetzt worden, unter ihnen 4200 Frauen und 850 Kinder.[5] Die meisten mussten in primitivsten Erdhütten schlafen.[6] In nur zehn Monaten kamen nach Schätzungen aus früher Nachkriegszeit mindestens 14.500 Häftlinge durch Hunger, Seuchen, Erschöpfung gemäß „Vernichtung durch Arbeit“, Hinrichtungen, Überstellung nach Auschwitz-Birkenau sowie Todesmärschen ums Leben.[7] Die Toten wurden in Massengräbern verscharrt. Nach dem Krieg wurden an den aufgefundenen Orten KZ-Friedhöfe angelegt.[4]
2021 gab es vor Ort kaum noch Spuren, einige der Lager wurden mit Industriegebäuden (I), Wohnhäusern (V, X) oder Kleingartensiedlungen (III) überbaut, andere als Kiesgrube genutzt (IV, IX), später als Baggersee zur sommerlichen Erholung (IX). Lediglich ein Teil des Lagers Kaufering VII ist bis heute aufgrund der Initiative von Anton Posset und der Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert als Erinnerungs- und Gedenkort erhalten geblieben.[8] In der Prager Holocaustgedenkstätte Pinkas-Synagoge hingegen steht der KZ-Außenlagerkomplex Kaufering in einer Reihe mit den Vernichtungslagern Maly Trostinec und Treblinka.[9]
KZ-Außenlagerkomplex Kaufering mit zwölf Lagern. (Bayern-Karte) |

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KZ-Außenlagerkomplex Kaufering
Zusammenfassung
Kontext
Im Rahmen des Luftrüstungsprojekts des Jägerstabs unter der Oberbauleitung Ringeltaube sollten drei gigantische halbunterirdische Bunker für die Flugzeugproduktion des Düsenstrahljägers Messerschmitt Me 262 im Frauenwald in Landsberg entstehen, unter den Tarnnamen „Weingut II“, „Diana II“, und „Walnuss II“. Kaufering war der nächstgelegene Bahnhof an der Hauptstrecke München–Buchloe. Weitere drei Bunker sollten durch den KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf gebaut werden.[3]
Ab dem 18. Juni 1944 wurden litauische und ungarische Juden[10] aus dem KZ Auschwitz in das erste Lager Kaufering I (später umbenannt in Kaufering III) überstellt und zu Bunkerbauarbeiten gezwungen.[2] Ab Mitte 1944 wurden bis dahin Überlebende des Ghettos und Kinderkonzentrationslagers Litzmannstadt wie auch des KZ Kauen und seines KZ-Außenlagers Schaulen[2] in den Lagerkomplex Kaufering überstellt, zum Teil über kurze Zwischenstationen im KZ Stutthof und KZ Dachau.[11] So waren später viele andere Nationalitäten vertreten, aus Polen, den baltischen Staaten, Rumänien, Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien, als auch viele Frauen aus Ungarn.[4] Allein der als Schreiber eingesetzte internierte Priester Jules Jost zählte vom 18. Juni 1944 bis 9. März 1945 insgesamt 28.838 Gefangene, es trafen auch danach weitere Transporte mit Häftlingen ein.[5] Bis Ende Oktober 1944 wurde, wer nicht mehr arbeiten konnte, zurück nach Auschwitz in die Gaskammern geschickt. Der letzte Transport nach Auschwitz fand am 25. Oktober 1944 statt. Es wurden 1020 Häftlinge aus den Lagern I, II, III, IV und VII geschickt. Ab November 1944 (die Gaskammern waren demontiert) starben die Häftlinge im Lager. Die meisten (Typhus) kranken Häftlinge wurden ins sog. „Krankenlager“ KZ-Außenlager Kaufering IV – Hurlach geschickt. Die Leichen wurden in der Umgebung in Massengräbern vergraben.[12] In nur zehn Monaten kamen nach Schätzungen aus früher Nachkriegszeit mindestens 14.500 Häftlinge durch Hunger, Seuchen, Hinrichtungen, Überstellung zur Vergasung im KZ Auschwitz-Birkenau sowie Todesmärschen ums Leben. Allein im September und Oktober 1944 wurden mehr als 1300 Häftlinge nach Auschwitz deportiert und ermordet.[7]



Brutalisierte Zwangsarbeit an Bauprojekten der drei Großbunker
Der Einsatz der Gefangenen beim Rüstungsprojekt Ringeltaube zur Flugzeugproduktion des Düsenstrahljägers Me 262 wurde nach der Zerstörung Augsburgs und seiner Flugzeugwerke durch alliierte Bomberverbände geplant. Etwa 40 km entfernt wurde mit dem Bau von halb unterirdischen, bombenfesten Großbunkern begonnen. Dies war nicht nur in Augsburg die Behelfslösung, sondern nach den schweren Verlusten durch alliierte Bomberangriffe an zahlreichen Orten des Reiches hatte Adolf Hitler 1944 die Verlegung der gesamten Rüstungsindustrie unter die Erde angeordnet.[26] Um Landsberg sollte der neu entwickelte Typ des strahlgetriebenen Messerschmitt-Jägers Me 262 montiert werden.[26] Es waren drei identische Bauwerke geplant,[22] von denen aber nur noch der Bunker mit dem Codenamen Weingut II in der heutigen Welfen-Kaserne realisiert werden konnte.[4] Das Gewölbe war als bombensichere Schutzkuppel für die eigentlichen Montagehallen konzipiert und hatte eine Länge von 240 m, eine Breite von 83 m und eine Höhe von 30 Metern. Seine Kuppel bestand aus drei Meter dickem Stahlbeton.[27] Darunter kam ein fünfstöckiges Stahlbetongebäude für die Fabrik. Beim Bau wurde eine Aufschüttung von 210.000 Kubikmetern Kies anstelle der üblichen Schalung aus Holz und Metall verwendet.[27] Nach dem Gießen der Betondecke wurde dieser Kies wieder mittels Handarbeit und Kipploren abgebaut (48° 4′ 11,8″ N, 10° 49′ 34,8″ O ).[27]
Die Gefangenen wurden ohne Rücksicht auf Leib und Leben eingesetzt. Die Zuteilung von Lebensmitteln war mangelhaft. Nach dem Bericht der Kriegsverbrecher-Untersuchungskommission unter Captain Barnett und den Prozessunterlagen aus dem großen Dachau-Hauptprozess waren die elf Konzentrationslager von Landsberg/Kaufering in Bezug auf die menschenunwürdige Unterbringung, die Verpflegung und die hohe Todesrate die schlimmsten in Bayern. Die Häftlinge nannten diese Lager „Kalte Krematorien“.[29]
“And – the attrition was very very high. And – but there the bodies weren’t burned. They were taken to a site in mass graves, huge mass graves. I don’t think they have ever been found. I wouldn’t be able to find outside Kaufering. And huge mass graves. It’s not very far from the Landberg prison […] And – it was so bad – that – we had a lot of suicides there. People were going into the electric wires. And I remember, that’s the only time I ever saw cannibalism. There was so little food in ’45 there out – in January, February, in March…”
„Und – die Verluste waren sehr, sehr hoch. Und – aber dort wurden die Leichen nicht verbrannt. Sie wurden auf ein Gelände gebracht, in Massengräber, riesige Massengräber. Ich glaube nicht, dass sie jemals gefunden wurden. Ich würde sie nicht finden können, außerhalb von Kaufering. Und riesige Massengräber. Es ist nicht sehr weit vom Landsberger Gefängnis. […] Und – es war so übel – dass – wir hatten dort viele Selbstmorde. Menschen gingen in die Elektrozäune. Und ich erinnere mich, das war das einzige Mal, dass ich jemals Kannibalismus sah. Es gab dort in ’45 so wenig Essen – im Januar, Februar, im März…“
Der KZ-Außenlagerkomplex Kaufering hatte mit seiner neuen Dimension der Brutalisierung weniger die Funktion von Außenlagern des KZ Dachau, sondern war Fortsetzung der Linie des Konzentrationslager Auschwitz, des Konzentrations- und Vernichtungslagers Lublin-Majdanek und weiterer.[6]

Unterbringung in Erdhütten
Die zuständige Organisation Todt griff für die Versorgung der Gefangenen auf ihre Erfahrungen aus dem KZ Vaivara zurück. Sie mussten sich für ihre Unterbringung teilweise „Finnenhütten“ aus Sperrholz und spätestens zum Winter Erdhütten errichten. Für die Erdhütten wurde eine Grube ausgehoben, direkt darüber ein Dachgiebel errichtet, der zur Tarnung mit Erde und Gras abgedeckt wurde. Der Schlafplatz bestand aus einem Holzboden mit Stroh.[6] Laut War Crimes Investigation Team waren diese Erdhütten zwölf Meter lang, hatten links und rechts je 1,70 Meter lange Schlafplätze, 62 Inhaftierte waren in einer solchen Hütte interniert.[31]
„Ich [lege] eine Skizze der Erdhütten bei, in denen wir „wohnten?“ „hausten?“ „Unterkunft hatten?“ – das stimmt alles nicht. Wir waren eben nur zeitweilig untergebracht, oder ganz wörtlich, „auf Lager gelegt“. […] Die Länge der Erdhütten betrug ungefähr zwölf Meter, wobei auf jeder Seite […] 25 Häftlinge (zusammen 50), nebeneinander je 45 cm Schlafraum beanspruchen konnten. Da es keine Dicken gab, ging die Rechnung gut auf. Es war zwar schwer, die Beine einzuziehen, aber wenn die ganze Reihe es in dieselbe Richtung hin tat, konnte man es schaffen. Beim Stehen war einem der Kopf genau unterm Giebel eingezwängt und beim Sitzen berührte er oft das Dach.“
Je Erdhütte gab es einen Ofen, doch das reichte für den harten Winter nicht. Die Dächer waren undicht, und Ungeziefer machte sich breit.[6]
Räumung der Lager und Todesmärsche
Am 14. April 1945 lebten im Lagerkomplex noch 11.934 KZ-Gefangene. Am 17. April kamen fast 2000 Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Leonberg des KZ Natzweiler-Struthof hinzu.[32] Diejenigen aus kleinen Lagern waren zum Teil bereits in die größeren verlegt worden. Die Lager sollten zum Kriegsende vollständig geräumt und die am 26. April genannten etwa 10.000 KZ-Häftlinge ins KZ Dachau überführt werden, um sie dort in einer Operation „Wolkenbrand“ mit Gift zu ermorden. Mitte und Ende April 1945 wurden die meisten Gefangenen des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering in Märschen zu Fuß, teils mit der Bahn Richtung Dachau geschickt. Zum Teil wurden die KZ-Häftlinge verschiedener Lager zuvor in größeren Lagern wie Kaufering I – Landsberg zusammengestellt.[33] Viele Dokumente wurden bei den Lager-Räumungen von der SS verbrannt,[16] die Rekonstruktion der Todesmärsche und Transporte bedient sich der vorhandenen Quellen und Aussagen von Zeitzeugen.[32] Gesichert erscheint:
- Über 2000 Häftlinge vom Lager XI – Landsberg-Stadtwaldhof zu Fuß zum KZ-Außenlager München-Allach, am 23. April 1945 über Fürstenfeldbruck, Ankunft am 25. April.[16]
- 1200 Häftlinge, u. a. vom Lager VI – Türkheim zu Fuß nach München-Pasing[1] am 23. April, über Kaufering I – Landsberg. Von dort am 26./27. April Vereinigung mit dem „Todesmarsch von Dachau“, weiter Richtung Alpen.[32]
- Knapp 1500 Gefangene aus Lager Kaufering III – Kaufering zu Fuß[16] zum KZ-Außenlager München-Allach, am 23. oder 24. April, über Fürstenfeldbruck.[32]
- 1500 Häftlinge aus Lager Kaufering I – Landsberg zu Fuß Richtung Dachau und Allach[1], am 24. April, über Emmering und dort Verladung auf einen Bahntransport Richtung Süden.[32]
- Knapp 600 Häftlinge aus Lager Kaufering V – Utting[16] zu Fuß zum KZ Dachau, am 25. April. Von dort weiter nach Waakirchen.[32]
- 300 gehfähige Gefangene am 25. April aus Lager Kaufering IV – Hurlach Richtung Dachau, möglicherweise über Zwischenstation Kaufering I – Landsberg, Ziel kann das KZ-Außenlager München-Allach gewesen sein.[32]
- 2400 Gefangene aus Lager Kaufering IV – Hurlach per Bahn nach Dachau am 25. April, nach Beschuss Rückkehr, um Leichen auszuladen, sowie Aufnahme zusätzlicher
- 1000 Häftlinge aus Kaufering I – Landsberg, und am 26. April Abfahrt Richtung Dachau.[32] Am 27. April Angriff durch Tiefflieger[34], bis zu 1000 Tote auch durch Beschuss fliehender Häftlinge durch die SS. Ankunft von nur noch 1769 lebenden Gefangenen in Dachau.[32]
Wie viele der KZ-Häftlinge die Todesmärsche bei minimaler Verpflegung lebend überstanden, wie viele von der SS liegengelassen, erschossen oder erschlagen wurden, ist nicht überliefert.[32] Der Teil der Häftlinge, die es lebend bis zum KZ Dachau oder KZ-Außenlager Allach schafften, wurde dort am 29. April 1945 befreit. Andere wurden auf weitere Todesmärsche ins Oberland geschickt,[33] unter anderem über Leutstetten und Wolfratshausen[16] – diese Überlebenden konnten erst Anfang Mai 1945 befreit werden.[33]
Das Lager Kaufering IV – Hurlach wurde am letzten Tag vor der Befreiung auf Anordnung von Max Blancke von der SS in Brand gesteckt, etwa 270 Häftlinge in den Erdhütten verbrannt.[33]
Juristische Aufarbeitung
Max Blancke, der Arzt des Lagerkomplexes, setzte mit seiner Frau seinem Leben selbst ein Ende. Arno Lippmann, Alfred Kramer, Johann Viktor Kirsch und Vinzenz Schöttl, als auch das SS-Führungspersonal des KZ-Außenlagerkomplexes Johann Baptist Eichelsdörfer, Otto Förschner, Walter Langleist und Otto Moll wurden nach einem Gerichtsprozess im Zuge des Dachau-Hauptprozesses Ende Mai 1946 in Landsberg hingerichtet.[6] Johann Schwarzhuber wurde im ersten Ravensbrück-Prozess zum Tode verurteilt und im Mai 1947 hingerichtet.[35] Der ehemalige Kommandant Hans Aumeier wurde von der britischen Armee an Polen ausgeliefert und dort im Krakauer Auschwitzprozess ebenfalls zum Tode verurteilt; das Urteil Anfang 1948 vollstreckt.[36] Heinrich Forster konnte nach Kriegsende untertauchen und entging so der Strafverfolgung.[6]
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KZ-Friedhöfe
Zusammenfassung
Kontext
Bis Oktober 1944 wurden verstorbene KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering ins KZ Dachau transportiert und dort verbrannt. Danach wurden sie in Massengräbern verscharrt.[37] Nicht bei allen diesen KZ-Friedhöfen ist die Zahl der Bestatteten bekannt, ebenso wenig die Vollständigkeit der Friedhöfe. Nach dem Krieg gab und gibt es zum Teil Interessen, die Zahlen geringer erscheinen zu lassen. Nicht bei allen KZ-Außenlagern passen daher deren Rahmenbedingungen und Lagerstärken zur Anzahl der am zugehörigen Friedhof genannten Anzahl der Toten. Dargestellt ist der im Jahr 2021 „offiziell“ dokumentierte Stand.[38] Bestehende Begräbnisstellen und Friedhöfe für die Leidtragenden der menschenverachtenden Taten:
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Zentrale Gedenkstätte
Zusammenfassung
Kontext
Erst in den 1970er und 1980er Jahren entstanden durch Einzelpersonen, darunter auch ehemalige Häftlinge, Initiativen zur Dokumentation der Lagergeschichten und zum Erhalt der teilweise noch vorhandenen Überreste. Für viele der KZ-Außenlager im Landkreis Landsberg am Lech war besonders das Engagement des Gymnasiallehrers Anton Posset bedeutsam, der sich seit 1975 intensiv mit der geschichtlichen Aufarbeitung des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering beschäftigte und 1983 die Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert gründete.[63] Seit 1983 baut die Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert einen Gedenk- und Erinnerungsort, die Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsberg, auf dem ehemaligen Gelände des KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting, auf. Dort wurden im Laufe von 14 Jahren ab 1993 Gedenksteine von 10 europäischen Staatsoberhäuptern in Gedenken an deren Opfer errichtet. Eine Informationstafel wurde 1996 mit der Unterstützung des Europäischen Ausschusses „Gegen Rassismus und Faschismus“ des Europäischen Parlamentes der Europäischen Kommission entwickelt und auf dem Grundstück aufgestellt.[64] Damit befindet sich die aktuelle Gedenkstätte seit 1987 in freier Trägerschaft und wird ehrenamtlich mittels Spenden betreut. Jährlich werden seit der Gründung der Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert 1983 auf dem Gelände Gedenkveranstaltung am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, und am 27. April, Tag der Befreiung des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering durch die amerikanisch-französische Armeeeinheiten, Gedenkfeiern abgehalten. Zusätzlich wurden Veranstaltungen zum 27. Januar, Internationaler Holocaust-Gedenktag, zur „Woche der Brüderlichkeit“ oder dem „Tag des offenen Denkmals“ abgehalten.
Auf Basis der von Anton Posset 1993 erneut entdeckten Fotografien von Johann Mutter und dem Vorschlag von Anton Posset[65] wurde 1996 des Todesmarschdenkmal in Landsberg an der neuen Bergstrasse, dem Ort, an dem Johann Mutter den Todesmarsch von Häftlingen durch die Stadt Landsberg dokumentieren konnte, errichtet. Dieses Denkmal, gestaltet vom Landsberger Künstler Heinz Skudlik, der Stadt Landsberg, dient seit 1996 immer wieder als Ort für Gedenkveranstaltungen der Stadt Landsberg.[66]
Seit 2011 ist für die Stadt Landsberg und die Gemeinde Kaufering der zentrale Gedenkort Weingut II. In diesem Jahr wurde die Gedenkarbeit der Bundeswehr zur offiziellen militärgeschichtlichen Sammlung "Erinnerungsort Weingut II" erklärt.[67]
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Exkurs – Anzahl der KZ-Toten, Häftlinge und Überlebenden
Zusammenfassung
Kontext
1949 war es das ehemalige NSDAP-Mitglied Paul Winkelmayer, CSU-Stadtratsfraktionsvorsitzender sowie Redakteur der „Landsberger Nachrichten“, der versuchte, die Zahl der Toten möglichst kleinzureden.[68] Die Stadt Landsberg führte damals eine Untersuchung durch und wollte die Zahl der Toten auf 6000 festlegen, indem sie die Befragten nach „Jude“ und „Nichtjude“ einteilte, die Angaben von ehemaligen Häftlingen anzweifelte und nach unten korrigierte, sowie manche Gruppen von Toten des Lagerkomplexes ausdrücklich nicht mitzählte. Relevante Dokumente des Aktes „Judenfriedhöfe (KZ-Friedhöfe) 8.5.1944–1946“ blieben dabei offiziell außer Acht.[69]
Man einigte sich 1949 schließlich zwischen allen Beteiligten auf die Zahl von 14.500 Toten.[69]
„Mögen Sie feststellen, was Sie wollen, Sie können nicht bestreiten, dass tausende unschuldige Menschen umgebracht worden sind und wie Hunde verscharrt wurden.“
Auf den KZ-Friedhöfen in und um Kaufering sind nach offiziellen Angaben etwa 10.000 bis 11.000 KZ-Todesopfer aus dem KZ-Außenlagerkomplex bestattet,[70][71] von denen über 6000 namentlich konkret zugeordnet werden können – ein Großteil wird für immer unbekannt bleiben.[72] Es gibt weitere Grabstellen, aufgelöste wie nicht gefundene. So wurden bis in die 1960er Jahre Verstorbene z. B. auf den Waldfriedhof Dachau umgebettet, 1973 weitere KZ-Todesopfer bei Bauarbeiten gefunden.[73] Zu diesen vor Ort Bestatteten kommen die bis Oktober 1944 Verstorbenen, die ins KZ Dachau abtransportiert wurden, um dort im Krematorium verbrannt zu werden.[74] Mindestens 1300 vor Nahrungsmangel und unhygienischer Zustände erkrankte, halbtote KZ-Häftlinge wurden im September und Oktober 1944 nachweislich zur Ermordung ins KZ Auschwitz deportiert – nach höchstens drei bis vier Monaten vor Ort.[75] Hinzu kommen die bei Unfällen in die Bunkerverschalung des Weingut II gefallenen KZ-Häftlinge, die im noch flüssigen Beton starben und deren sterbliche Überreste dort bis heute verblieben sind.[3] Die Sterblichkeit bei den Frauen war höher als bei den Männern, sie lag bei fast 50 Prozent. So blieben allein 1292 weibliche Gefangene sogar weniger als vier Wochen in diesem Lagerkomplex, bevor sie als arbeitsunfähig selektiert wurden.[76] Unbekannt ist zudem die Anzahl der KZ-Häftlinge, die bei den Räumungs-Transporten und Todesmärschen ums Leben kamen,[77] diese ließ man meist am Straßenrand liegen.[78]
Die Kapazitäten der elf KZ-Außenlager – durch die Anzahl der Hütten und Baracken aus Luftbildern gut bestimmbar – waren insgesamt für eine gleichzeitige Belegung mit mehr als 22.300 KZ-Häftlingen ausgelegt.[79] Nicht alle Außenlager waren durchgehend und voll belegt, viele der unzähligen ums Leben gebrachten Häftlinge wurden durch jene aus neuankommenden Transporten ersetzt.[1] Der luxemburgische KZ-Häftling Priester Jules Jost (Nr. 50272), von der SS als Schreiber eingesetzt, zählte vom 18. Juni 1944 bis 9. März 1945 insgesamt 28.838 ankommende KZ-Häftlinge im KZ-Außenlagerkomplex Kaufering, die in seiner offiziellen Lagerregistratur aufgenommen wurden, und die er für sich selbst parallel mitschrieb.[5] Anschließend kamen nachweislich mindestens sechs weitere Transporte an.[80]
Die Organisation Todt zählte am 14. April 1945 im KZ-Außenlagerkomplex Kaufering noch 11.934 lebende KZ-Gefangene, vor Beginn der Lager-Räumungen und Todesmärsche.[32] Wie viele KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering das Kriegsende lebend überstanden haben, ist nicht überliefert.
Die SS-Führung des KZ-Außenlagerkomplexes hatte zum Kriegsende einen Großteil der Spuren verbrannt, die Kriegsgeneration weitere verwischt, manche Wahrheit lässt sich noch unentdeckt in Archiven und unter der Erde finden. Was bleibt, ist die Sicherheit, wie viele KZ-Häftlinge mindestens im KZ-Außenlagerkomplex Kaufering interniert wurden, wie viele Verstorbene namentlich bekannt sind, wie viele mindestens begraben sind und wie viele Mitte April 1945 wohl noch am Leben waren. Die Forschungen der Wissenschaft bilden diesen gesicherten Bereich konservativ ab.[81][82] Gesichert ist auch, dass die damalige Regierung mit ihren Bediensteten ihr Konzept Vernichtung durch Arbeit bis 1945 konsequent und „erfolgreich“ planerisch wie praktisch umsetzte und zeigte, wozu Menschen gemeinsam fähig sind.[83]
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Siehe auch
- Abschnitt „KZ-Außenlagerkomplex Schwaben (Messerschmitt)“ in: KZ-Außenlager Augsburg-Pfersee – Hintergrund der Großbunker für den Bau der Me 262
- KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf – Großbunker-Schwesterprojekt für den Bau der Me 262
- KZ Kauen – Herkunft vieler KZ-Häftlinge des Komplexes Kaufering
- Größter Konzentrationslagerkomplex im Deutschen Reich, in: Landsberg am Lech zur Zeit des Nationalsozialismus
- Posener Reden – Himmlers Reden zur Judenvernichtung, Herbst 1943
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Literatur
Zusammenfassung
Kontext
Autobiografisch
- Jehuda Beiles, Saulius Beržinis: Dem Massengrab entkommen – ein Augenzeuge berichtet über die Schoáh in Kaunas und Kaufering 1927–1948. Hartung-Gorre, Konstanz 2010, ISBN 978-3-86628-297-1, S. 67–79.
- Zwi Katz: Von den Ufern der Memel ins Ungewisse – eine Jugend im Schatten des Holocaust. Pendo, Zürich 2002, ISBN 3-85842-490-0 (172 S., u. a. KZ-Lagerkomplex Kaufering).
KZ-Außenlagerkomplex Kaufering – Gesamtdarstellungen
- Edith Raim: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors – Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 360–373.
- Barbara Fenner: Emotionen, Geschichtsbewusstsein und die Themenzentrierte Interaktion (TZI) am Beispiel des Unterrichtsprojekts zum Außenlagerkomplex Kaufering/Landsberg „Wir machen ein KZ sichtbar“ – Aus der Geschichte lernen. Augsburg, Univ., Diss., 2012. Wißner, Augsburg 2014, OCLC 862808883 (298 S., Dissertation 2012, Universität Augsburg [PDF; 9,7 MB; abgerufen am 1. November 2020] Schwerpunkt KZ-Außenlager Kaufering XI – Stadtwaldhof, sowie Zusammenfassungen zu den anderen Außenlagern des Lagerkomplexes).
- Edith Raim: Die Dachauer KZ-Außenkommandos Kaufering und Mühldorf – Rüstungsbauten und Zwangsarbeit im letzten Kriegsjahr 1944/45. Neumeyer, Landsberg a. Lech 1992, ISBN 3-920216-56-3, S. 142–277 (317 S.; zugleich München, Universität, Philosophische Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaft, Dissertation 1992).
- Anton Posset: Das Ende des Holocaust in Bayern. Rüstungsprojekt „Ringeltaube“ KZ-Kommando Kaufering-Landsberg 1944/45. In: Zwangsarbeit: Arbeit – Terror – Entschädigung (= Geschichtswerkstatt (Marburg), Heft 19). Ergebnisse-Verlag, Hamburg 1989, ISBN 3-925622-47-0.
Einzeldarstellungen & Ergänzend
- Andreas Wagner: Todesmarsch – die Räumung und Teilräumung der Konzentrationslager Dachau, Kaufering und Mühldorf Ende April 1945. Panther-Verlag Tietmann, Ingolstadt 1995, ISBN 978-3-9802831-7-5, S. 21–33, 88–97, 106–112 (152 S., Todesmarsch ( vom 6. November 2016 im Internet Archive) [abgerufen am 17. September 2021] mit detaillierten Fußnoten und Quellenangaben / Literaturverzeichnis S. 144–149).
- Gernot Römer: Für die Vergessenen. KZ Außenlager in Schwaben – Schwaben in Konzentrationslagern. Berichte, Dokumente, Zahlen und Bilder. Verlag Presse-Druck- und Verlags-GmbH, Augsburg 1984, ISBN 3-89639-047-3, DNB 949149098, S. 182–196 (231 S.). Zu KZ-Außenlagern Kaufering VI – Türkheim und Kaufering VIII – Seestall.
- Edith Raim: Die vergessenen Lager. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Dachauer Hefte. Band 5. Verlag Dachauer Hefte, Dachau 1989, ISBN 978-3-423-04634-3, „Unternehmen Ringeltaube“ – Dachaus Außenlagerkomplex Kaufering, S. 193–213 (283 S.).
- Constanze Werner: KZ-Friedhöfe und -Gedenkstätten in Bayern – Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet… Hrsg.: Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. 1. Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2483-1, S. 62–99 (439 S.).
- Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Dokumentation – Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein. Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung. Band 1. Edition Hentrich Berlin, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 118–197 (840 S., bpb.de [PDF; 24,2 MB; abgerufen am 3. September 2021]).
- Edith Raim: Gescheiterte Gedenkinitiativen. Die Beispiele Kaufering und Landsberg. In: Bettina Bannasch, Hans-Joachim Hahn (Hrsg.): Darstellen, Vermitteln, Aneignen. Gegenwärtige Reflexionen des Holocaust (= Poetik, Exegese und Narrative. Band 10). V&R unipress, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8471-0834-4, S. 415–432 (528 S.).
Regionale Geschichtsforschung
- Barbara Fenner: Wir machen ein KZ sichtbar. Katalog zur Schülerausstellung über das Lager XI des größten Außenkommandos des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau im Bunker der Welfenkaserne Landsberg, Barbara Fenner Verlag, Hofstetten 2000, ISBN 3-9804362-1-7.
- Barbara Fenner: Es konnte überall geschehen. Landsbergs schwierige Zeitgeschichte. Barbara Fenner Verlag, Landsberg 1995, ISBN 3-9804362-0-9.
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Film
- United States Holocaust Memorial Museum: Oral history interviews. In: Film, Audio and Video / Testimony. ushmm.org, abgerufen im September 2021 (englisch, 41 meist mehrstündige Zeitzeugen-Interviews von 1984 bis 2019 mit Passagen über Kauferinger Lager, u. a. explizit Lager I-V, X (nicht alle Zeitzeugen können das exakte Lager benennen), Sprachen: englisch, hebräisch.).
- Olin, United States, Army, Signal Corps: Landsberg camp and burials. (35 mm s/w über Betacam SP NTSC auf MP4, ohne Ton, Länge 7:57 Minuten) ushmm.org, United States Holocaust Memorial Museum, 29. April 1945, abgerufen am 7. September 2021 (englisch, Accession Number 1994.119.1, RG Number RG-60.2261, Film ID 837, Source Archive Number 111 ADC 4182, Timecode 03:01:12:00 – 03:09:09:00, über Zustand nach Befreiung und Bestattungen KZ-Außenlager Kaufering IV – Hurlach).
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Weblinks
Zusammenfassung
Kontext
Commons: KZ-Außenlagerkomplex Kaufering – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Autobiografisch
- zusammengestellt von Manfred Deiler: Berichte von Zeitzeugen aus der Hölle von Kaufering – Aus den Interviews von Anton Posset, Wolfgang Habel, Gaby Matthees, Edith Raim, Michael Strasas. Landsberg im 20. Jahrhundert, Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte e. V., abgerufen am 16. September 2021 (Zitate Überlebender der Lager des Außenlagerkomplexes Kaufering).
zum KZ-Außenlagerkomplex Kaufering
- Wolfgang Kowarschick, Daniel Rothaug, Oliver Luxenhofer und weitere für den Studiengang „Interaktive Mediensysteme“ an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Augsburg: Erinnerungsort. Geschichte des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering mit interaktiver Karte und Luftaufnahmen aus den 1940 Jahren. erinnerungsort.digital, Juli 2019 (unten auf die Zeitleiste klicken und später als Oktober 1944 einstellen. Die KZ-Außenlager Kaufering sind dort mit arabischen Ziffern bezeichnet): „Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen.“
- Friedrich Schreiber, Verein „Gedenken im Würmtal“: KZ-Komplex „Außenkommando Kaufering“ Evakuierungen: 5 oder 6 Märsche, 1 Bahntransport. Ruth Kaner, Januar 2009 (s. a. Quellenanalyse KZ-Kommando Kaufering – Informationsdefizite bei Evakuierung der Lager in Kaufering und Landsberg, Hurlach, Utting und Türkheim).
- Ungenannte/r Autor/en, Ausführung durch Birke und Partner, Kommunikationsagentur – Die Agentur für Storytelling, Markenführung, History Marketing und integrierte Kommunikation: Landsberg-Kaufering erinnern – Erinnerungsorte des ehemaligen KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering. In: History Marketing. Gemeinsames Projekt von Stadt Landsberg am Lech, Landkreis Landsberg am Lech, Marktgemeinde Kaufering mit Unterstützung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, April 2021 (Hilfe: Oben rechts auf „Inhaltsverzeichnis“ klicken – trotz wenig intuitiver Bedienung brauchbarer erster grober Überblick zu allen Aspekten, manchmal mit Quellenangaben oder Literaturhinweisen, zum Teil auch vermeidbare Fehler wie falsche Wiedergaben von Zitaten. Zahlen zu Häftlingen und Toten gegenüber der dort zitierten etablierten wissenschaftlichen Literatur deutlich reduziert): „Gedenkorte/Informationsorte – Die nationalsozialistische Vergangenheit wurde im Raum Landsberg/Kaufering – wie im Rest der Bundesrepublik – in der Nachkriegszeit von der Mehrheit der Bevölkerung verdrängt“
- Manfred Deiler: Großbunkerbaustelle Weingut II 1944/1945 in Landsberg: Eine Fotodokumentation von Manfred Deiler (PDF; 8,7 MB), online unter landsberger-zeitgeschichte.de.
- Eintrag Kaufering, in: Arolsen Archives International Center on Nazi Persecution (UNESCO-Weltdokumentenerbe) über International Tracing Service (ITS), Bad Arolsen, online unter collections.arolsen-archives.org.
Foto Todesmarsch „Kaufering I – Landsberg“
- Stadtarchiv Landsberg am Lech: Räumung und Befreiung. (JPG) In: Landsberg-Kaufering erinnern – Erinnerungsorte. Stadt Landsberg am Lech, Landkreis Landsberg am Lech, Marktgemeinde Kaufering mit Unterstützung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, April 2021: „Auf dieser heimlich aufgenommenen Fotografie von Johann Mutter sieht man einen der Todesmärsche von KZ-Häftlingen auf der Neuen Bergstraße in Richtung des KZ-Dachau“
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Einzelnachweise
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