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Klocksin
Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Klocksin ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Seenlandschaft Waren mit Sitz in der Stadt Waren (Müritz) verwaltet.
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Lage und Ortsteile
Die Gemeinde Klocksin in der Mecklenburgischen Seenplatte liegt auf der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Während der nördlich von Klocksin gelegene Malchiner See über die Peene zur Ostsee entwässert, fließen die Gewässer südlich von Klocksin (Schmelzwasserrinne der Loppiner-Klocksiner Seenplatte, u. a. Flacher See) über die Müritz, Elde und Elbe zur Nordsee. Der größte Teil der Gemeinde liegt im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Die Städte Teterow und Waren (Müritz) sind jeweils 16 km von Klocksin entfernt.
Umgeben wird Klocksin von den Nachbargemeinden Dahmen im Norden, Moltzow im Osten, Grabowhöfe und Jabel im Süden, Hohen Wangelin im Westen sowie Vollrathsruhe im Nordwesten.
Zu Klocksin gehören die Ortsteile und Wohnplätze Blücherhof, Lütgendorf, Neuhof und Sapshagen.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Das heutige Blücherhof geht auf den ursprünglich slavischen Flurnamen[2] Glans zurück, ist aber bis heute nicht in Gänze geklärt worden.[3] Es war Besitz des Hans Rudolf von Linstow. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte die Familie Hintzen von Hintzenstern, 1753 in Wien in den Reichsadelsstand erhoben[4] in den Besitz von Blücherhof. Gutsherr wurde August sen. von Hintzenstern (1818–1886), großh.-mecklenb. Premier-Lieutenant.[5] Nach Eigenangaben verkauften die Hintzenstern 1874 Blücherhof.[6] Die Nachfahren wurden u. a. bekannte Theologen und Künstler. Ihren Lebensabend in Blücherhof verbrachte Anna Freifrau von Maltzahn, geb. von Plessen (1856–1895). Sie wurde zur Gründerin des Mecklenburgischen Frauenvereins für Frauenmission.[7][8]
Das Gut Klocksin gehörte bis zum 14. Jahrhundert der Familie von Linstow, die es dann an die Familie von Bassewitz verpfändete. Im Jahre 1782 war die Familie Frisch, ab 1819 in Bayern/1820 in Mecklenburg von Frisch,[9][10] Eigentümer des Gutes. Nachgewiesen ist hier Martin Diedrich Johann Leonhard von Frisch, verheiratet mit Marie von der Osten. Ihre Tochter Hedwig heiratete 1888 in Klocksin den späteren General Wilhelm von Woyna. 1890 ist die Familie von Frisch auf Klocksin im Deutschen Millionär-Adressbuch aufgeführt.[11] Um 1900 wurde an einer Lindenallee eine Kapelle errichtet. Letzter Vertreter der genannten Gutsbesitzerfamilie und Erbe wurde Achim von Frisch, der mit seiner ersten Frau Eveline von Portatius schon ab etwa 1916 durchweg in Berlin lebte, das Gut selbst verpachtete.[12] Um 1928 gehörten dem besagten Rittmeister von Frisch in Klocksin gesamt 1013 ha, und in Neu Sapshagen mit Heller Mühle weitere 240 ha.[13] Diese Güter waren teils allodialer Besitz wie auch eingebunden in einem Familienfideikommiss. Im Jahre 1933 wurde das Gut an die Mecklenburgische Siedlungsgesellschaft verkauft. Es entstanden zwölf Ansiedlungen und der Resthof ging an Otto Grambow.
Neuhof liegt nördlich von Klocksin.[14]
Der vormals bestehende Gutsbereich in Sapshagen war im Besitz der Familie von Linstow. Es folgte die Familie von Oertzen, durch Heirat dann an einen Kriegsrath von der Lühe.[15] Das alte Bauerndorf Sapshagen wurde gelegt, die Kleinwirte mit ihren Betrieben nach Neu-Sapshagen überführt.
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Politik
Gemeindevertretung und Bürgermeister
Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeisterin) aus 6 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[16]:
Bürgermeisterin der Gemeinde ist Angela Schütze, sie wurde mit 51,78 % der Stimmen in der Stichwahl gewählt.[17]
Dienstsiegel
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift GEMEINDE KLOCKSIN • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE.[18]
Sehenswürdigkeiten
Zusammenfassung
Kontext
Die Dorfkirche Lütgendorf aus dem 13. Jahrhundert ist eine Feldsteinkirche. 1775 wurde der Ostgiebel in Fachwerk gestaltet. Der Kanzelaltar und die Patronatsloge stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Kirche, freistehender Glockenstuhl mit einer Glocke von 1860 und die ehemalige Dorfschule bilden ein sehenswertes Ensemble.
Bei der Straße nach Blücherhof liegt eine abgestorbene sehr alte Ulme im Schilf des Flachen Sees. Weiter oben steht eine mächtige Eiche.
Das Gutshaus in Klocksin ist ein zweigeschossiger, dreizehnachsiger Putzbau mit Sockelgeschoss und Walmdach. Bei Umbauarbeiten um 1830 erhielt der Bau seine klassizistische Form. Die stuckverzierte Fassade wurde während der DDR-Zeit glatt geputzt. Das Gut gehörte bis zum 14. Jahrhundert der Familie von Linstow, die es dann an die Familie von Bassewitz verpfändete. Das Gutshaus ist heute Gemeindesitz. Der romantische Park führt zum See. Am Weg liegt der Friedhof mit einem Gedenkstein für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs und einem Begräbnisplatz von 15 Toten aus dem Jahre 1945.[19][20]
Schloss Blücherhof ist ein neobarocker Putzbau von 1902. Zu der Anlage zählen auch ein ebenfalls neobarockes Wirtschaftsgebäude mit Dachturm und ein Taubenhaus. Den bedeutenden Garten für Dendrologie ließ Alexander Koenig 1900–1906 von Georg Kuphaldt anlegen.[21] Die Kunstschmiedearbeiten stammen aus der Godesberger Werkstatt von Georg Gernhard (1860–1943).[22]
- Kirche Lütgendorf
- Schloss Blücherhof
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Wirtschaft und Verkehr
Das Gemeindegebiet wird von der Landwirtschaft geprägt, der Fremdenverkehr spielt eine zunehmend wichtige Rolle. In den letzten Jahren (Stand 2024) sind in Klocksin viele Eigenheime entstanden. Im Jahre 1995 begann der Bau des Kies- und Sandwerks, das 1996 in Betrieb ging. Es hat einen Gleisanschluss an die Bahnstrecke Neustrelitz–Warnemünde (Lloydbahn).
Klocksin liegt nahe der Bundesstraße 108 von Teterow nach Waren (Müritz), der Autobahnanschluss Linstow (A 19) ist 13 Kilometer entfernt. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Waren und Teterow.
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Persönlichkeiten
- Johann Krüger (1869–1936), SPD-Politiker, geboren in Lütgendorf
- Martin Rehmer (1881–1935), Ingenieur
- Jana Schmidt 1972 geboren in Teterow
Literatur
- Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Meklenburger Landes, Zweiter Theil, Hinstorff, Parchim und Ludwigslust 1843, S. 252 f. (Digitalisat)
- Astrid Gerhold: Neu Klocksin und Heller Mühle, in: Die Bauern- und Waldarbeiterdörfer im Naturpark und seinem Umfeld. The Farming and Forest Worker Villages in and around the Nature Park, aus: Kultur und Wissenschaft, 7/2012, Schriftenreihe, u. a. Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide e. V., Hrsg. Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2012, S. 112 f. (Teil-Digitalisat PDF)
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Weblinks
Commons: Klocksin – Sammlung von Bildern
Belege
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