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Kulturrisse
Österreichische Zeitschrift Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kulturrisse. Zeitschrift für radikaldemokratische Kulturpolitik war eine österreichische Kulturzeitschrift, die von 1996 bis 2013 vierteljährlich erschien. Ab 2001 erschien sie unter neuem Design und einer anderen Ausrichtung mit theoretischerem Fokus. Sie wurde von der Dachorganisation IG Kultur Österreich herausgegeben.
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Gründung, Name, Ziele
Zusammenfassung
Kontext
Die Gründung der Zeitschrift erfolgte als intellektuelle Antwort auf die Schwarz-blaue Koalition (2000–2006), die bereits in der Null-Nummer der Zeitschrift als Die intellektuelle Konterrevolution beschrieben wurde. Gabi Gerbasits, die Geschäftsführerin der IG Kultur, zog in dieser Ausgabe unter dem Titel 6 Tote, 144 Verletzte. eine erste „Bilanz des freiheitlich-konservativen Kulturkampfes“.[1]
Der Titel der Zeitschrift wurde von einem Symposion der IG Kultur Österreich im November 1995 im Funkhaus Wien übernommen, es trug den Untertitel Relevanz und gesellschaftliche Funktionen der freien Kulturarbeit.[2]
Die Ziele der Zeitschrift wurden auf deren Website in vier Schlagworten charakterisiert: Oppositionen, Kulturpolitiken, Kunstpraxen, Kosmopolitiken. Die Zeitschrift wollte „gegenhegemoniale Konzepte und Unternehmen im zivilgesellschaftlichen Bereich“ erarbeiten, Kulturarbeit, Kulturpolitik, Kulturfinanzierung und Kulturverwaltung kritisch kommentieren, „Schlaglichter auf gelungene künstlerische Interventionen“ setzen und sich an Diskurse jenseits des Nationalismus anhängen. Die Kulturrisse unterstützten ausdrücklich den Gebrauch geschlechtergerechter Sprache.
Die Zeitschrift setzte sich allerdings nicht nur kritisch mit den Politiken der schwarz-blauen Koalition auseinander, sondern analysierte auch die Kulturpolitik der SPÖ,[3] behandelte mehrfach das Projekt Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas,[4] und widmete sich Fragen des Urheberrechts. Zu den Autoren der Zeitschrift zählten Clemens Apprich, Petja Dimitrova, Tina Leisch, Siegfried Mattl, Radostina Patulova und Marlene Streeruwitz.
Die letzte Ausgabe war schwerpunktmäßig der Forderung ¡Archiv der Migration, jetzt! gewidmet, vorbereitet und vorgetragen vom Migrationsforscher Ljubomir Bratić.[5]
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Vertrieb
Die Zeitschrift wurde einerseits über Abonnements und die Website, andererseits über ausgewählte Buchhandlungen in Wien, Linz und Berlin vertrieben.
Schwerpunkte seit dem Relaunch
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Einstellung, Nachfolgeprojekt
„Gleichsam über Nacht, ohne vorherigen Austausch mit der Redaktion, wurde [die Zeitschrift Kulturrisse] Anfang Dezember 2013 von der Herausgeberin ‚in der bisherigen Form‘ eingestellt.“ Mit dieser Kritik eröffneten eine Reihe von Mitarbeitern der Kulturrisse im September 2014 ihr Nachfolgeprojekt.[6] Bereits im Jänner 2014 hatten elf Autoren der Kulturrisse, darunter Ljubomir Bratić, Therese Kaufmann, Daniela Koweindl und Gerald Raunig, „die Leichtfertigkeit, mit der die Herausgeberin ein zentrales kulturpolitisches Instrument ihrer Interessenvertretungsarbeit zur Disposition stellt,“ als „höchst befremdlich“ bezeichnet.[7]
Im September 2014 legten einige frühere Mitarbeiter der Kulturrisse die Nullnumer einer neuen Zeitschrift vor: Kamion. Diese erste Ausgabe trug den programmatischen Titel: Der Aufstand der Verlegten.[8] Diese Ausgabe enthielt unter anderem Texte von Paul Huah, Isabell Lorey, Chantal Mouffe, Stevphen Shukaitis, Felix Stalder und Tom Waibel sowie der Traficantes de Sueños und eines anonymen iranischen Kollektivs. Die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift erschien im Juni 2015 und trug den Titel Aus den Kreisläufen des Rassismus.[9]
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Weblinks
- Literatur von und über Kulturrisse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kulturrisse bei Worldcat OCLC 644042112
- Kulturrisse, offizielle Website der Zeitschrift
Einzelnachweise
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