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LNER-Klasse A1 (Peppercorn)
britische Dampflokomotiv-Baureihe von Ende der 1940er Jahre Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die LNER-Klasse A1 ist eine britische Dampflokomotiv-Baureihe aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurde nach dem Entwurf des letzten Chefkonstrukteurs der London and North Eastern Railway (LNER) Arthur Henry Peppercorn gebaut.
LNER-Klasse A1 | ||
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![]() 60163 Tornado im August 2008 vor den Hopetown Carriage Works | ||
Betriebsnummern | 60114 – 60162 | 60163 |
Baujahre | 1948 – 1949 | 1994 - 2008 |
Gebaute Stückzahl | 49 | 1 |
Konstrukteur | Arthur Peppercorn | Locomotive Construction Co Ltd (A1 Steam Locomotive Trust) |
Erbauer | LNER | Locomotive Construction Co Ltd (A1 Steam Locomotive Trust) |
Bauart | 2'C1' h3 (2-3-1) | |
Leistung (indiziert) | 2700 PSi | |
Länge über Puffer | 22,22 m | 22,24 m |
Max. Höhe | 3,99 m | 3,96 m |
Max. Breite | 2,82 m | 2,82 m |
Ø Treibrad | 2.032 mm | |
Ø vordere Laufräder | 965 mm | |
Ø hinteres Laufräder | 1.118 mm | |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | |
Kesseltyp | Diagram 118 | |
Kessel | 1,96 m | 2,00 m |
Kessellänge gesamt | 8,89 m | 8,89 m |
Kesseldruck | 17,25 bar | 17,25 bar |
Zylinderdurchmesser | 483 mm | 480 mm |
Kolbenschieberdurchmesser | 250 mm | |
Kolbenhub | 660 mm | |
Rostfläche | 4,65 m² | |
Verdampfungsheizfläche Feuerbüchse | 22,79 m² | |
Verdampfungsheizfläche Heizrohre | 112,56 m² | |
Verdampfungsheizfläche Rauchrohre | 93,32 m² | |
Verdampfungsheizfläche gesamt | 228,67 m² | |
Ø kleine Rauchrohre | 57,2 mm | |
Ø große Rauchrohre | 133,4 mm | |
Überhitzerfläche | 64,14 m² | |
Achslast | 22,5 t | |
Lokreibungslast | 67,6 t | |
Lokdienstlast | 106,9 t | |
Gesamtgewicht (Lok und Tender) | 168,8 t | |
Tender Kohlekapazität | 9,14 t | 7,6 t |
Tender Wasserkapazität | 22.700 l | 27.240 l |
Tender Gesamtgewicht | 61,87 t | |
Tender Radsätze | 4 Achsen im Starrrahmen | |
Tender Ø Räder | 1.270 mm | |


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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der LNER-Klasse A1/1 seines Vorgängers Edward Thompson. Die Baureihe besaß die Achsfolge 2’C1’ h3 (deutsch) / 4-6-2 (englisch) und wurde mit drei Zylindern angetrieben. Bei der Schornsteinanlage entschied man sich für die Bauart Doppel-Kylchap. Die neue Serie wurde von der LNER bestellt und nach der Verstaatlichung der privaten Bahngesellschaften in den Werken der LNER in Doncaster und Darlington für British Railways (BR) von 1948 bis 1949 gebaut.
Die ursprünglich als LNER-Klasse A1 bezeichneten Lokomotiven von Sir Nigel Gresley hatte man zu diesem Zeitpunkt bereits in Klasse A10 umbenannt. Die Lokomotiven wurden entworfen, um den schwersten Personenzügen der Nachkriegszeit auf der Strecke London – York – Newcastle – Edinburgh – Aberdeen an der britischen Ostküste (East Coast Mainline) gewachsen zu sein. Diese bestanden normalerweise aus Zügen mit bis zu 15 Wagen und bis zu 550 Tonnen Gewicht. Die Loks dieser Klasse waren damit fähig, eine Geschwindigkeit von 95–110 km/h (60–70 mph) auf ebener Strecke zu fahren.
Andere berühmte Dampflokomotiven, die auf den Hauptstrecken der britischen Ostküste verkehrten, blieben erhalten. Dazu gehören einige von Sir Nigel Gresley entworfene Lokomotiven, wie beispielsweise sechs der Klasse A4 der LNER (darunter die Rekordlokomotive Mallard) und die „Flying Scotsman“ der LNER-Klasse A3. Die 49 gebauten Lokomotiven der Klasse A1 Peppercorn wurden dagegen, als Folge der Modernisierungs- und Verdieselungspläne der 1950er Jahre, in den 1960er Jahren nach nur 14 Jahren verschrottet. Dies geschah schließlich auch im Jahr 1966 mit der Nr. 60145 St. Mungo als letzter Lokomotive ihrer Klasse.
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Lokomotive 60163 Tornado
Zusammenfassung
Kontext
Die komplette Verschrottung aller Exemplare führte zur Gründung des A1 Steam Locomotive Trust durch britische Eisenbahnfans im Jahr 1990, mit dem Ziel, die 60163 Tornado als 50. Lokomotive ihrer Klasse von Grund auf neu zu bauen. Die 2008 fertiggestellte 60163 Tornado ist die erste normalspurige Dampflokomotive, die seit 1960 in Großbritannien gebaut wurde. Abweichend von der ursprünglichen Serie ist die 60163 Tornado fähig, leichtere Züge mit zehn bis elf Reisezugwagen mit höherer Geschwindigkeit zu befördern. Dadurch kann sich die Lokomotive besser in das moderne Verkehrsgeschehen einfügen. Die Lokomotive kann auf den Hauptstrecken von Network Rail und auf Museumseisenbahnen eingesetzt werden. Sie weist viele Unterschiede zu den Original-Lokomotiven auf. Ursache sind die veränderten Produktionsverfahren und die Berücksichtigung von Verbesserungen, die wahrscheinlich an der relativ neuen Baureihe vorgenommen worden wären. 60163 Tornado wurde von der Locomotive Construction Co Ltd. gebaut, einem Tochterunternehmen des A1 Steam Locomotive Trust.[1] Die Lok wurde von Prinz Charles und seiner Frau Camilla getauft.[2]
Mit einem Zug, bestehend aus elf Waggons – vergleichbar mit dem Einsatzspektrum der historischen A1 – erreichte die Tornado bei Zulassungsfahrten zeitweilig die nötige Geschwindigkeit für Hauptstrecken. Die theoretische Höchstgeschwindigkeit der Tornado liegt bei 100 mph (= 161 km/h), die Höchstgeschwindigkeit wird jedoch im normalen Betrieb auf 90 mph (= 144,8 km/h) begrenzt.
Seit der Zulassung für Hauptstrecken 2009 wird das Fahrzeug vor Sonderzügen auf Hauptstrecken eingesetzt.[3][4] Dort soll sie die verbliebenen Verbindlichkeiten des Projekts wieder hereinholen. Insgesamt kostete das Projekt £3.000.000. Tornado sollte bis zur nötigen Neuzulassung des Kessels nach zehn Jahren Einsatz ununterbrochen auf Hauptstrecken in Betrieb sein. Inzwischen waren jedoch größere Reparaturen an der Feuerbüchse der Lokomotive notwendig. Bei den Arbeiten mussten im Dampflokwerk Meiningen der Deutschen Bahn AG (DB) mehrere hundert Stehbolzen ersetzt und mehrere Risse beseitigt werden. Der Vorsitzende des Trusts beabsichtigte, die Lokomotive bis Ende April 2011 wieder einsatzfähig für den Betrieb auf Hauptstrecken zu bekommen. Im Mai 2011 wurden mit der Lokomotive dann tatsächlich Testfahrten durchgeführt und im Juni 2011 konnte sie wieder für den Betrieb auf Hauptstrecken zugelassen werden.[5]
2022 ging die Lokomotive außer Betrieb. Unter anderem lieferte Hitachi Rail Fahrzeugrechner für den Betrieb mit dem European Train Control System (ETCS) zu. Die 60163 Tornado ist damit seit 2025 weltweit die erste mit ETCS Level 2 ausgerüstete Dampflokomotive. Die ETCS-Ausrüstung erfolgte im Rahmen des East Coast Digital Programme.[6][7]
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Namen und Betriebszeiträume aller Lokomotiven
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Siehe auch
Literatur
- Allatt, Mark: Tornado: countdown to steaming! In: Heritage Railway. 107. Jahrgang, 2008, S. 24–31 (englisch).
- Ingall, Tom: Tornado - Extraordinary Dreams. Ian Allan Publishing, 2010, ISBN 978-0-7110-3543-0 (englisch).
- Nock, O. S.: British Locomotives of the 20th Century, Volume 2: 1930-1960. Patrick Stephens, 1984 (englisch).
- Nolan, Debbie + Streeter, Tony: The Tornado story. The A1 Steam Locomotive Trust, 2009 (englisch).
- Smith, Geoff: The A1 Steam Locomotive Trust - Tornado - New Peppercorn Class A1, 2008 onwards - Owners' Workshop Manual. Haynes Publishing, 2011, ISBN 978-1-84425-989-2 (englisch).
- Townend, Peter: East Coast Pacifics at Work. Ian Allan Publishing, 1982, ISBN 0-7110-1170-2 (englisch).
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Weblinks
Commons: LNER Peppercorn Class A1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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