Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Landkreis Gnesen

früherer Landkreis in der preußischen Provinz Posen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Landkreis Gnesen
Remove ads

Landkreis Gnesen war während des Zweiten Weltkrieges der Name einer deutschen Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939–1945).

Thumb
Regierungsbezirke und Kreise im Reichsgau Wartheland

Vorgeschichte (1815 bis 1920)

Das Gebiet um die westpolnische Stadt Gnesen gehörte von 1815 bis 1919 als Kreis Gnesen zur preußischen Provinz Posen. Im Zuge des Großpolnischen Aufstandes kam Gnesen am 27. Dezember 1918 unter polnische Kontrolle und wurde am 28. Juni 1919 mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags offiziell an das neu gegründete Polen abgetreten.

Verwaltungsgeschichte

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges besetzten deutsche Truppen den westpolnischen Powiat Gniezno, die Kreisstadt Gniezno wurde am 11. September 1939 eingenommen.

Am 26. Oktober 1939 wurde der Powiat unter der Bezeichnung Landkreis Gnesen an das Deutsche Reich angeschlossen, was als einseitiger Akt der Gewalt völkerrechtlich aber unwirksam war. Der Landkreis wurde Teil des Regierungsbezirkes Hohensalza im Reichsgau Wartheland.

Sitz des deutschen Landratsamtes wurde die Kreisstadt Gnesen, die aber nicht zum Landkreis gehörte, sondern einen eigenen Stadtkreis bildete.

Mit dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 endete die deutsche Besetzung.

Remove ads

Politik

Landkommissar

1939–9999: Günther von Schroeter

Landräte

1939–1940: Günther von Schroeter (kommissarisch)
1940–1945: Büttner

Kommunale Gliederung

Die Ortschaften des Landkreises wurden zunächst in zwölf Amtsbezirken zusammengefasst. Am 1. April 1942 wurden einige Amtsbezirke zusammengelegt. Gegen Ende der Besetzung bestand der Landkreis aus neun Amtsbezirken.

Größe

Der Landkreis Gnesen hatte (den Stadtkreis mitgerechnet) eine Fläche von 1107 km².

Bevölkerung

Der Landkreis Gnesen hatte im Jahre 1941 56.776 meist polnische Einwohner. Die deutschen Besatzungsbehörden vertrieben zwischen dem 1. Dezember 1939 und dem 31. Dezember 1943 über 10.000 Polen aus dem Gebiet. Im Gebiet lebte eine kleine deutsche Minderheit, während der Besetzung wurden zusätzlich Deutsche angesiedelt. Gegen Ende der Besetzung verließ der Großteil das Gebiet.

Die jüdische Bevölkerung wurde ins Generalgouvernement deportiert und dort ermordet.

Remove ads

Ortsnamen

Die lokalen Besatzungsbehörden gaben allen Ortschaften im Kreisgebiet deutsche Namen, teils neue deutsche Namen, obwohl laut unveröffentlichtem Erlass von Innenminister Wilhelm Frick vom 29. Dezember 1939 zunächst die 1918 gültigen deutschen Bezeichnungen weitergelten sollten. Am 18. Mai 1943 wurden für alle Orte mit einer Post- oder Bahnstation im Wartheland erneut deutsche Namen festgelegt, wobei es wiederum zu Abweichungen kam.

Liste der Städte und Amtsbezirke im Landkreis Gnesen:

Weitere Informationen polnischer Name, deutscher Name (1918) ...
Remove ads

Literatur

  • Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, S. 14–21, Kreis Gnesen.
  • Michael Rademacher: Posen – Landkreis Gnesen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Remove ads
  • Landkreis Gnesen Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 20. August 2013.
Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads