Lessingtunnel

Straßenunterführung unter Bahngleisen in Hamburg-Altona Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lessingtunnelmap

Der sogenannte Lessingtunnel in Hamburg ist eine nördlich vor dem Bahnhof Hamburg-Altona verlaufende, ca. 110 Meter lange Bahnunterführung am westlichen Ende der Julius-Leber-Straße. Die Benennung folgte dem beim Bau der Anlage im Jahr 1908 geltenden Straßennamen „Lessingstraße“.[1]

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Westseite des Lessingtunnels vor der Sanierung

Die Tunnelanlage ergibt sich aus dem an dieser Stelle um ca. fünf Meter abgesenkten Verlauf der Julius-Leber-Straße und den quer darüber dicht in Nord-Süd-Richtung aneinanderliegenden S-Bahn- und Fernbahngleisen mit zugehörigen Bahnsteigen sowie den seitlichen Stützwänden für diese Überbrückung.

Auf der westlichen Seite werden die vier Gleise der S-Bahn Hamburg vor deren Einfahrt zum Tiefbahnhof Altona unterfahren, mittig und auf der östlichen Seite die acht Gleise und vier Bahnsteige des Fernbahnhofs Altona in der Hochlage.

Innerhalb der „Tunnel“-Anlage verliefen bisher die Fußgänger- und Radwege inklusive zweier Stützpfeiler-Reihen in der Mitte, die Kraftverkehrs-Fahrbahnen jeweils an den Seiten; dies änderte sich mit der Sanierung 2016–2021.[1]

Vor dem westlichen „Tunnelmund“ stoßen die quer verlaufende Barnerstraße und die Scheel-Plessen-Straße aneinander, vor dem östlichen Ende gehen die Harkortstraße und die Präsident-Krahn-Straße ineinander über.

Der Tunnel wird durchschnittlich täglich von 23.000 Fahrzeugen passiert.[1] Somit ist er, insbesondere da der Bahnhof Altona mit dem südlich davor befindlichen Bus-Terminal und den ausgedehnten Gleisanlagen und ehemaligen Bahn-Betriebsanlagen im Norden ansonsten weiträumig umfahren werden müsste,[1] eine wichtige verkehrliche Ost-West-Verbindung im Stadtteil Altona.

Sanierung

Von 2016 bis 2021 wurde der Tunnel für 25 Millionen Euro[2] saniert und war dabei teilweise komplett, teilweise nur für den Autoverkehr gesperrt.[1] Es wurden die S-Bahn-Brücken abgebrochen und durch neue ersetzt. Bei der Sanierung wurden im westlichen Tunnelabschnitt mit der darin befindlichen Verzweigung die Straße verbreitert, die Decke erhöht und die Fußgänger- und Radwege an die Seite verlegt. Der östliche Abschnitt wurde nicht saniert.[1]

Nach der Verlegung des Altonaer Fernbahnhofs nach Diebsteich soll der Tunnel erneut für eine Verkürzung gesperrt werden. Dann soll der östliche Teil mit den Brücken der Fernbahngleise und -bahnsteige abgebrochen werden.[3]

Rezeption

Der Lessingtunnel ist im ursprünglichen Vorspann zur Fernsehserie Großstadtrevier zu sehen.

Der Tunnel ist wegen der Verschmutzungen und wegen des düsteren Ambientes berüchtigt und wurde auch als „Schmuddel-Querung“ bezeichnet.[1]

Commons: Lessingtunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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