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Liste der Kinos im Berliner Bezirk Neukölln

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Die Liste der Kinos im Berliner Bezirk Neukölln gibt eine Übersicht aller Kinos, die im Berliner Bezirk Neukölln existiert haben oder noch existieren. In der Liste sind die Ortsteile entsprechend der Grenzen seit der Bezirksreform 2001 enthalten und alphabetisch vorsortiert: Neukölln, Britz, Buckow, Rudow, Gropiusstadt. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki[1] aufgebaut[2] und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17).[3] Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos und der Ortsteillisten.

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Einleitung

Zusammenfassung
Kontext
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Mercedes-Palast (Foto: 1936)

Siedlungen für die Arbeiter rückten seit 1870 von Berlin nach Rixdorf vor und Kinos[4] brachten Kultur, „sie waren schmucklos bestuhlt und befanden sich in Mietshäusern, Ladenkinos oftmals mit Biertheke“. Ein zeitgenössischer Bericht über das Publikum lautete: „Das Publikum trägt einfache, verschmutze Kleidung und hat schlechte Umgangsformen“.[Anm 1] „Das erste feste [Kinogebäude] war das 1903 in der Herrmannstraße eröffnete „Elite“. Ab 1909 kamen die „Passage-Lichtspiele“ mit zweigeschossigem Zuschauerraum, Goldverzierungen und Kronleuchter für das Bürgertum. 1912 rangen gleich 27 Häuser um die Besucher. Die späten 1920er Jahre brachten prunkvollere Bauten, wie das „Palast-Kino Stern“ als erstes eigenständiges Filmtheater. Der „Mercedes-Palast“ war das seinerzeit größte Filmtheater Europas. Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg beschädigten viele Neuköllner Kinos.“[5] „Im Zweiten Weltkrieg erleidet auch die Neuköllner Kinolandschaft schwere Verluste. Was an ausgebombten oder teilzerstörten Bauten übrigbleibt, gelangt unter die Verwaltung der amerikanischen Streitkräfte. Trotzdem spielen 1946 immer noch 16 Kinos.“ ([6]) Nach dem Krieg entstanden in den 1950er Jahren in Baulücken einige neue Kinobauten, der Betrieb in vom Krieg verschonten Stätten wurde weitergeführt. Meist wurde 1957 auf Breitwand modernisiert. Die 1960er Jahre brachten schließlich den Konsumgedanken voran und mit veränderten Sichtgewohnheiten die Kino-Krise: Kinos wurden Supermärkte. Mit Programmkinos und Multiplex kam eine Renaissance für Freunde des Films.

In den südlichen Ortsteilen Rudow, Britz und Buckow entstanden mit deren zunehmender Besiedlung wenige Kinos in Stadtrandlage. Die Lage des Ortsteils Neukölln entlang der S-Bahn nach Grünau und Schönefeld begründete in den 1950er Jahren zahlreiche Grenzkinos. „Die Neuköllner Grenzkinos sind weit über den Bezirk verteilt, und verlagern sich durch die Nähe zum Ost-Sektor bis in die Ortsteile Britz, Buckow und Rudow. Es gibt kaum Informationen über diese Grenzkinos, obwohl sie keinesfalls architektonische Mauerblümchen waren.“[7] Augenzeugen berichten von dem Strom der Ostbesucher in Westkinos, der bei Ende des Kinoabends über die Oberbaumbrücke zum S-Bahnhof Warschauer Straße heim ging.

Im Gewerbeteil für Rixdorf bzw. Neukölln (SO 32, auch S 59) in Berliner Adressbüchern bis 1920 sind für mit Kinematographen ihr Gewerbe Betreibende die folgenden Einträge vorhanden. Zu einigen Angaben fanden sich keine weiteren Belege, weitere Bezüge sind in der Liste aufgeführt.

  • Anzengruber Straße 12: E. Sindlinger (1919/5762)
  • Bergstraße 55.56: Bernhard Finke (1912/6080), (1914/6644), Willibald Griep (1921/6151) → Universal-Theater
  • Bergstraße 64: C. Kühn (1920/5823)
  • Bergstraße 67: W. Jungnickel & Co. (1908/5237), (1909/5493), (1910/5695), (1911/5904), E. Gall (1912/6080)
  • Bergstraße 102–106: Samuel Rappaport (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532) → Central-Theater-Lichtspiele
  • Bergstraße 147: C. Lorenz (1916/6181), (1917/6156)
  • Bergstraße 150.151: F. Singer (1911/5904), (1912/6080) und J. Heck (1912/6080), dann Excelsior-Lichtspieltheater Ges.mbH (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532), (1916/6181), (1917/6156), (1918/5829), (1920/5823), (1921/6151)
  • Berliner Straße 1/2: Max Walter Vitascope-Theater „Rollkrug“ (1911/5904), (1912/6080), Grenbaum (1913/6488), (1914/6644), K. Rudolph (1918/5829), ab 1924 (#3828) als Ufa-Theater
  • Berliner Straße 51–52: Gala-Lichtspiele GmbH (1914/6644), (1915/6532)
  • Berliner Straße 100: A. Stübbe (1907/4943)
  • Berliner Straße 103.104: F. Martin (1913/6488)
  • Berliner Straße 80.81: P. Michalowski (1908/5237), E. Bastanier (1910/5695), (1912/6080)
  • Biebrichstraße 15.16: H. Bontel (1916/6181), (1917/6156)
  • Friedelstraße 30: F. Bar(r)heine (1913/6488)
  • Friedelstraße 37.38: R. Staudemeyer (1908/5237)
  • Hermannstraße 20: J. Salomonowitz (1921/6151), S. Slorowitz (1924/3886)
  • Hermannstraße 32: O. Zahn (1908/5237), (1910/5695), (1911/5904)
  • Hermannstraße 35: H. Dreese (1913/6488), (1915/6532)
  • Hermannstraße 49: Stern-Lichtspiele GmbH: zuvor Kochstraße 59: (1917/6156) (1918/5829), (1920/5823), (1921/6151)
  • Hermannstraße 55: C. Umlauf (1914/6644)
  • Hermannstraße 166.167: Zigold & Braun (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532), H. Klette (1919/5762), E. Tränkner (1919/5762). Weiteres unter #Hermann-Lichtspiele
  • Hermannstraße 210: Richard Potschka & Co. (1912/6080)
  • Hermannstraße 225: O. Schulze (1919/5762)
  • Hermannstraße 256.257: Altmann (1915/6532)
  • Hertzbergstraße 23.24: F. Jaß (1915/6532)
  • Kaiser-Friedrich-Straße 8: M. Hellmann (1909/5493)
  • Kirchhofstraße 17: Agnes Kühn (1925/4049)
  • Kochstraße 59: Stern-Lichtspiele GmbH (1917/6156) >>
  • Leykestraße 15: F. Beyer (1914/6644)
  • Neue Jonasstraße 32: O. Scheidemann (1913/6488)
  • Pannierstraße 61: W. Schubert (1907/4943)
  • Pflügerstraße 74: W. Mill (1915/6532)
  • Richardstraße 12.13: J. Heck (1911/5904), (1912/6080)
  • Richardstraße 101: A. Brückmann (1914/6644)
  • Sanderstraße 26: A. Busch (1915/6532), (1917/6156), (1918/5829)
  • Siegfriedstraße 36.37: O. Dippold (1915/6532), E. Fesch (1918/5829)
  • Steinmetzstraße 83: W. Pusewey & Eggert (1913/6488), (1914/6644)
  • Stuttgarter Straße: R. Lehmann (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532), (1916/6181), (1917/6156)
  • Weserstraße 16: G. Ückert (1907/4943)
  • Weserstraße 200: C. Hoffmann (1911/5904)

Kinematographentheater gab es auch Weichselstraße 8 (A. Heide – 1925/4049) und Weisestraße 61 (Charlotte Jansen – 1924/3828 – 1925/4049).

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Kinoliste

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Weitere Informationen Name/Lage, Adresse ...
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Literatur

  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, 296 Seiten, ISBN 3-496-01129-7.
  • Reichs-Kino-Adressbuch. Berlin, LBB 1918–1942. (Standortlisten)
  • Matthias Gibtner: Herausforderungen und Tendenzen im deutschen Kinomarkt unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Situation. Diplomarbeit, 2006. Dazu: Online in der Google-Buchsuche
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Einzelnachweise

Anmerkungen

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