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Liste der Kulturdenkmale in Mittweida

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Liste der Kulturdenkmale in Mittweida
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In der Liste der Kulturdenkmale in Mittweida sind die Kulturdenkmale der sächsischen Stadt Mittweida verzeichnet, die bis September 2024 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.

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Wappen von Mittweida

Diese Aufzählung ist eine Teilmenge der Liste der Kulturdenkmale im Landkreis Mittelsachsen.

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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Aufteilung

Wegen der großen Anzahl von Kulturdenkmalen in Mittweida werden die Kulturdenkmale in den Ortsteilen in Teillisten aufgeführt.

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Mittweida

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Ehemalige Kulturdenkmale

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Tabellenlegende

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
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Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Ausführliche Denkmaltexte

  1. Ehemaliges Erziehungsheim (Sachgesamtheit):
    • Haus 1 (Pförtnerhaus): Gebäude in offener Bebauung, Erdgeschoss verputzt, Giebel an Traufseite verbrettert, an rückwärtiger Traufe und Giebelseite Fachwerk, Satteldach, im Einfahrtsbereich störender Anbau
    • Haus 2, 3, 4, 5, 10, 14, 15 (Internatsgebäude), Haus 13 (Schulgebäude): Gebäude in offener Bebauung, im Erdgeschoss verputzt, Sockel in Zyklopenmauerwerk, eingestellte Giebel an beiden Traufseiten, Obergeschoss mit Fachwerk bzw. mit Verbretterung, Dachlandschaft: Satteldach kombiniert mit Krüppelwalm, Dachhechte bzw. Kniestöcke, Fenster nicht mehr original
    • Haus 12 (Schulgebäude): Gebäude in offener Bebauung durch einen eingeschossigen Zwischentrakt mit Nummer 12 verbunden, Putzbau mit Treppenhausturm, Erker und Sitznischenportal, Sockel in Zyklopenmauerwerk, eingestellte Giebel an den beiden Traufseiten, Obergeschoss mit Fachwerk bzw. mit Verbretterung, Dachlandschaft: Satteldach kombiniert mit Krüppelwalm, Dachhechte bzw. Kniestöcke, Fenster nicht mehr original
    • Haus 9 (Dietrichshof, heutige Anschrift Am Nesselbusch 9): Vierseithof bestehend aus zwei Wohnhäusern, die durch einen großen Eingangstorbogen verbunden sind, im Hof Wohnhaus mit Stallteil und sich anschließenden Stallungen, die den Hof an drei Seiten umschließen, Einfriedung noch vorhanden, beide Wohngebäude: im Erdgeschoss verputzt, Sockel in Zyklopenmauerwerk, Gebäude mit Fachwerk, zum Teil verbrettert, Satteldach kombiniert mit Walm, Dachhechte bzw. Kniestöcke verschiefert, Wohnstallhaus im Hof: Erdgeschoss verputzt, Obergeschoss verbrettert, Walmdach, Steinsockel mit Polygonmauerwerk, Stallungen: an den Seiten verputzt bzw. verbrettert, Sockel in Polygonmauerwerk, Satteldach und Walmdach kombiniert, rückwärtiger Flügel gestört, Hofbaum (Kastanie – Aesculus hippocastanum) im Zentrum des Hofes
    • Park: landschaftliche Anlage vom Beginn des 20. Jahrhunderts mit geschwungenen Wegen (heute asphaltiert) und altem, zum Teil exotischem Baumbestand, Terrassengestaltung der 50er Jahre mit Wasserbecken und ehem. Schmuckpflanzung westlich des Kulturhauses (Haus 8), auenähnlicher Bereich entlang des Baches (tiefster Punkt des Geländes), Eichen-Hain (Quercus robur) südlich von Haus 12 und 13, Reihe aus Rot-Eichen (Quercus rubra) an der südlichen Ostgrenze der Anlage
    • Störfaktoren: Birken-Pappel-Reihe am Parkplatz südlich von Haus 8, Koniferengruppen aus den 1970er Jahren im gesamten Gelände, asphaltierte Wegedecken, Gehölz-Jungaufwuchs nördlich der Häuser 11, 12, 13, Neugestaltung des Parkbereichs westlich des Neubaus
  2. Gebäudekomplex Chemnitzer Straße 1:
    1. Gasthofgebäude: Vermutlich nach dem verheerenden Brand von 1805 in der Webervorstadt vor dem ehemaligen Webertor neu erbaut, wobei nicht auszuschließen ist, dass aufgehendes Mauerwerk eines nachweislich vorhanden gewesenen Vorgängerbaus (siehe Sächsische Meilenblätter Blatt 155 von 1790 sowie „Grundriß der Stadt Mittweida“ 1790/1792) einbezogen wurde. 1835 soll die später als „Restaurant Bienenstock“ bezeichnete Gaststätte mit Destillation gegründet worden sein. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits das heute giebelständig zur Chemnitzer Straße stehende Gebäude sowie der traufständig anschließende Gebäudeflügel vorhanden (Ansicht von Mittweida, Lithographie, 1837, Pietzsch 1837, Kunstblatt, Inv.-Nummer SLUB/KS B5617). Der damals noch zweigeschossige Bau wurde von einem hohen und offensichtlich relativ steilen Walmdach mit zweireihig angeordneten Fledermausgauben abgeschlossen, wie es noch am giebelständigen Gebäudeteil zu sehen ist, während der traufständige Bau vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts aufgestockt wurde. Dabei dürfte auch das Dach des giebelständigen Hausteils angehoben worden sein. Die Bausubstanz wird noch heute wesentlich durch beide Bauphasen geprägt. Der Name „Bienenstock“ leitet sich vom gleichnamigen Wohltätigkeitsverein ab, welcher 1870 gegründet wurde und seinen Sitz im Gasthof hatte. Aus dem Gebäudebestand und der Lage an der wichtigen Verkehrsverbindungsstraße nach Chemnitz lässt sich ableiten, dass es sich bei dem 1835 gegründeten Gasthof wohl zunächst um eine Ausspanne mit zugehörigem Pferdestall und Lagerräumen gehandelt hat. Welche Funktion der nachweislich vorhandene Vorgängerbau hatte, ist zurzeit nicht bekannt. In der wesentlichen stadtgeschichtlichen Literatur und den frühesten Stadtplänen bzw. Zeichnungen sind keine Hinweise enthalten.
    2. Hinterhaus (nördlich im Haus integriert): Der vorgefundene Baubestand lässt die Vermutung zu, dass dieses mit dem Haupthaus verschmolzene, eventuell ursprünglich frei stehende Hinterhaus beim Stadtbrand 1805 kaum oder nicht zerstört wurde. Eine Bauzeit im 18. Jahrhundert ist wahrscheinlich. Die Funktion des Hauses ist auf Grund fehlender Archivstudien gegenwärtig nicht bekannt. In der stadtgeschichtlichen Literatur fehlen eindeutige Hinweise zu Entstehungszeit und Funktion dieses Gebäudes. Es handelt sich hierbei um einen schmalen zweigeschossigen Bruchsteinbau mit zwei stark gebusten Kreuzgewölben, welche auf einem spitzbogigen Gurtbogen lagern. Die Nordwand ist mit schmalen liegenden Rechteckfenstern mit Natursteineinfassung versehen worden, unter jedem Kreuzgewölbe jeweils zwei übereinander angeordnete Rechteckfenster mit Vergitterungen. Teilweise blieben in Wandaussparungen eingelassene Deckenträger erhalten, die eindeutig belegen, dass es sich um ein zweigeschossiges Gebäude handelt. Ein weiterer Beleg hierfür sind auch die an der Südseite des Hauses befindlichen Türöffnungen in beiden Etagen. Die rundbogigen Natursteingewände belegen neben den Kreuzgratgewölben die vermutete Bauzeit im 18. Jahrhundert. Eine weitere offensichtlich zugesetzte Tür- oder Fensteröffnung ab der westlichen Giebelseite dieses Bauwerks würde gegen eine Zweigeschossigkeit sprechen. An den Wänden und den Gewölben finden sich unter dem Putzkalk Rußspuren, die im Zusammenhang mit dem Großfeuer 1805 oder durch die Nutzung des Raumes entstanden sein könnten. Wahrscheinlicher ist ein Zusammenhang zum Großfeuer. Nach gegenwärtigem Baubefund und nach Aktenlage ist zu vermuten, dass das Hinterhaus als Destillation erbaut wurde. Die ursprüngliche Funktion ist jedoch urkundlich nach gegenwärtigem Wissensstand nicht belegt. Das Gebäude ist in seiner Bauweise singulär und gehört wohl zu den ältesten Bauten der einstigen Webervorstadt.
    3. Hinterhaus: Eingeschossiger Bruchsteinbau, unmittelbar an Haus 2 angebaut. Türportal aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Im Inneren zwei Räume, davon ein kleiner Vorraum und anschließend ein fast quadratischer größerer Raum, beide mit gebusten Kreuzgewölben auf Gurtbögen. Vermutlich Lagerraum z. B. für Bierfässer. Im Vorraum scheint eine Kamin- bzw. Ofenöffnung gewesen zu sein (eventuell zum Räuchern von Wurst?). Nach der Bauweise des Hauses zu urteilen, dürfte dieses Gebäude nach dem Stadtbrand von 1805 gebaut worden sein, vermutlich im Zusammenhang mit der Einrichtung des Gasthofes 1835.
    4. Pferdestall und Scheune: Eingeschossiger langgestreckter Bruchsteinbau mit Holztoren, durch einen nicht denkmalwürdigen Zwischenbau mit den Hinterhäusern verbunden. Abgeschlossen durch ein Satteldach, teilweise eingestürzt. Im Inneren Steintröge und Halterungen für die Pferde erhalten. Im Zusammenhang mit der Einrichtung des Gasthauses, aber vermutlich nicht vor 1843, neu erbaut. Später erfolgte eine Umnutzung zur Tankstelle, wobei das Gebäude ein großes Vordach erhielt, welches heute abgebaut ist.
    Mit Ausnahme von Hinterhaus 2 dürfte der gesamte Gebäudekomplex nach dem Stadtbrand, möglicherweise um 1835 neu errichtet worden sein. Ein Einbeziehen älterer Bausubstanz eines Vorgängerbaus wäre möglich, lässt sich aber am Gebäudebestand selbst nicht nachweisen. Als traditionelle langjährige Ausspanne und spätere Destillation, Weinhandlung und als Restaurant und Vereinslokal erlangte der „Bienenstock“ mit den zugehörigen Nebengebäuden eine große ortsgeschichtliche Bedeutung. Hinzu kommt die verkehrshistorische und damit wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung als Zeugnis des Ausbaus von Straßen im beginnenden 19. Jahrhundert und die bessere Verkehrsanbindung der Stadt Mittweida an die prosperierende Industriestadt Chemnitz. Es ist zu vermuten, dass der Gasthof im Zusammenhang mit der Straßenanbindung der von Chemnitz kommenden Landstraße entstanden ist. Während auf Karten des ausgehenden 18. Jahrhunderts die Straße nicht am Webertor einmündete, ist diese Straßenverbindung 1843 im Topographischen Atlas des Königreichs Sachsen deutlich erkennbar. Weiterhin ergibt sich der Denkmalwert aus der baugeschichtlichen Bedeutung des Baukomplexes als besonders typische und authentisch erhaltene Bauten des beginnenden 19. Jahrhunderts. Eine besondere baugeschichtliche Bedeutung erlangt auch das singuläre ins Haupthaus integrierte Hinterhaus (Haus 2) durch seinen authentischen und nur sehr seltenen Baubestand vermutlich aus dem 18. Jahrhundert.
  3. Neuer Friedhof (Sachgesamtheit):
    • Friedhofsteile: Vorplatz nördlich der Friedhofskapelle, regelmäßig gestalteter Bereich nördlich des Vorplatzes, Bereich mit landschaftlich geschwungenen Wegen südöstlich der Friedhofskapelle (mit Baumschule), parkartig gestalteter Bereich mit großer Wiese und Teich im südöstlichsten Drittel des Friedhofsgeländes
    • Bauliche Schutzgüter:
      • Gebäude: Friedhofskapelle und Gärtnereigebäude (siehe 09237582)
      • Einfriedung: verputzte Ziegelmauer mit Porphyr-Abdeckung zur Chemnitzer Straße
    • Erschließung:
      • Zugänge: zwei Zugänge von der Chemnitzer Straße mit je einem zweiflügeligen Zufahrtstor und einem einflügeligen Zugangstor (Metallkonstruktion) sowie zwei großen und einem kleineren Torpfeiler aus verputztem Ziegelmauerwerk und Porphyr-Abdeckung, nördliches Tor verschlossen, südliches Tor als Hauptzugang
      • Wegesystem: alle Wege mit wassergebundener Decke, platzartige Gestaltung nördlich der Friedhofskapelle mit rotem Granitpflaster in Gebäudenähe (Vorplatz), nördlich daran anschließend regelmäßig gestalteter Bereich mit geradlinig verlaufenden Wegen, der Nordwest-Südost-Ausrichtung des Flurstücks folgend drei in leichten Schwüngen verlaufende Hauptwege, im Südosten nur noch als Rasenwege, mittlerer Hauptweg mit platzartiger Erweiterung etwa im Zentrum des Friedhofs und rundem Platz am südöstlichen Ende des Weges
    • Wasserelemente: Teich im Südbereich des Friedhofsgeländes
    • Denkmal: Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs an der Friedhofsmauer zwischen den beiden Friedhofstoren platziert und zum Vorplatz orientiert
    • Vegetation:
      • Alleen und Baumreihen: je eine Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata) den Vorplatz nordwestlich und nordöstlich begrenzend, Allee aus Winter-Linden (Tilia cordata) entlang des mittleren Hauptweges, zwei Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata) an den Längsseiten der platzartigen Erweiterung am mittleren Hauptweg, Allee aus Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) entlang des nordöstlichen Hauptweges mit einzelnen Winter-Linden (Tilia cordata), wahrscheinlich spätere Lückenbepflanzung, Allee aus Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) entlang des südwestlichen Hauptweges mit einzelnen Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
      • Baumrondell: rondellartige Pflanzung aus Winter-Linden (Tilia cordata) fasst den runden Platz am südöstlichen Ende des mittleren Hauptweges
      • Baumgruppen: Gruppe aus drei Stiel-Eichen in der Nordecke des Friedhofs (Chemnitzer Straße), Kulissenpflanzung zur Rahmung der großen Wiese und entlang des Teichs
      • Hecken und Sträucher: in fast allen Quertieren geschnittene Hainbuchen-Hecken (Carpinus betulus), geschnittene Hainbuchen-Hecke (Carpinus betulus) sowie parallel dazu geschnittene Eiben-Hecke (Taxus baccata) als Rahmung des Kriegerdenkmals zum Vorplatz hin, Rhododendrengruppen entlang der Friedhofskapelle
    • Sonstige Schutzgüter:
      • Bodenrelief: Gelände nach Südosten abfallend, tiefster Punkt des Friedhofsgeländes ist der Teich
      • Blickbeziehung: Blick vom runden Platz am südöstlichen Ende des mittleren Hauptweges über die Wiese, Blick von verschiedenen Punkten über den Teich (zum Teil durch Wildaufwuchs gestört), Blick vom südwestlichen Hauptweg in die Landschaft
    • Störfaktoren: Zaun zwischen dem für die Belegung genutzten Bereich und dem parkartig gestalteten Bereich im Südosten des Friedhofsgeländes sowie mangelhafte Pflege der Wege im parkartigen Bereich, dadurch ist die Wahrnehmung als Gesamtheit und die Nutzung des Parks durch die Bevölkerung stark eingeschränkt, Nutzung der Flächen südlich des Teiches und der großen Wiese durch den Friedhof zur Kompostierung und dadurch Veränderungen im Bodenrelief!
    • Denkmalwert: Parkfriedhof mit bedeutender Gestaltungsqualität und gutem Erhaltungszustand, von gartenkünstlerischem Wert
  4. Wohnhaus Kirchberg 8:
    Das abseits des Kirchberges in zweiter Reihe stehende Haus hat unter einem Satteldach und einem Fachwerkoberstock ein auf der Hofseite in Ziegel, sonst in Bruchstein gesetztes Erdgeschoss, nur der Bereich zum Kirchberg zeigt durch einen eingeschossigen Anbau überdeckt noch Reste eines Fachwerkes. Die wohl bauzeitliche hölzerne Konstruktion des Erdgeschosses ist auch an Blattsassen am Holz in Deckenbalkenlage am zugewandten Giebel zu erkennen. Nach Bauakten wurde diese Konstruktion, nach der Stärke ein Fachwerk, zum Hof erst 1900, wohl mit dem Einbau der noch heute vorhandenen Treppe in den Oberstock, ersetzt. Die Bruchsteinwände unter dem zugewandten Giebel und der abgewandten Traufe wurden bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Ersatz von wohl Fachwerkwänden errichtet. Zu dieser Bauphase gehören wohl auch die schönen Vierfeldertüren im Oberstock.
    Während sich der dreizonige Grundriss im Oberstock weitgehend über die Umbauphasen erhalten hat, zeigt das wohl auch bauzeitlich nur zweizonige Erdgeschoss vor allem das Veränderungsbild des letzten Umbaus 1900. Als älteres, sicher bauzeitliches Element ist der freiliegende, profilierte Unterzug im abgewandten Drittelpunkt der bauzeitlich giebelbreiten Stube zu werten. Die Profilierung mit einer gekehlten Fase und jeweils anschließend einem Stab läuft in Schiffchen aus. Der Rest der Decke ist verputzt, ein zweiter Unterzug im zugewandten Drittelpunkt umkleidet.
    Das Fachwerk des Oberstocks ist von außen nur an der zugewandten Seite unter teilweise entferntem Putz zu erkennen. Es zeigt in der Ausbildung der Balkenköpfe die dreizonige Gliederung des Oberstocks, die Zahl der sichtbaren Balkenköpfe ist in der Deckenbalkenlage über dem Erdgeschoss größer las in der Dachbalkenlage. Die Füllhölzer zwischen den gefasten Balkenköpfen sind mit einem gezogenen Segmentrundprofil geziert, die Schwelle darüber mit Anläufen gefast. Bemerkenswert sind die großen Fensteröffnungen des Oberstockfachwerkes. Zwischen Brustriegel und dem direkt unter dem Rähm eingesetzten Kopfriegel erreichen sie eine Höhe von 1250 bis 1450 mm auf 0,91 mm Breite.
    Das Dachwerk mit geblatteten Kehlbalken und einem in die zugewandten Sparren geblatteten Windrispenkreuz hat einen mittigen einfach stehenden Stuhl mit Kopfbändern. Der gesamte Bereich unterhalb der Kehlbalken ist mit Kammern ausgebaut, weitere Gefügemerkmale sind so vorerst nicht zu erkennen. Als Besonderheiten fallen Abbundzeichen mit Seitenzuweisung an allen Sparren unterhalb des stumpf gestoßenen Firstpunktes auf und die in jedem der beiden vorletzten Gespärre vor den Giebeln geblatteten Hahnebälkchen knapp unterhalb des Firstes. Sie können auf jeweils einen kleinen Krüppelwalm zur Bauzeit des Hauses hindeuten, hier sind eingehende Untersuchungen an den heutigen Giebelsparren notwendig.
    In der abgewandten Bundwand im Flur des Oberstocks entdeckte K. H. Karsch, Untere Denkmalschutzbehörde, in der Nähe des Riegels eine mit dem Finger in den frischen Lehm eingezogene Jahreszahl 1661. Diese Zahl kann nur bei der Ausfachung mit Lehm eingeschrieben worden sein. Der augenscheinliche Eindruck lässt keinen Zweifel am bauzeitliche Eintrag aufkommen. Eine Datierung des Hauses im Blick auf die beschriebenen Befunde in das Jahr 1661 als Baujahr ist möglich. Gefügeeigenarten und Zierelemente stehen nicht im Widerspruch zu einer solchen Datierung. Die Größe der Fenster ist im städtischen Kontext verständlich. Zur Sicherung der inschriftlichen Datierung ist ein dendrochronologisches Gutachten möglich. Die Probeentnahme ist aber erst sinnvoll nach einer Zugänglichkeit des Gefüges im Bereich des Dachbodens unterhalb der Kehlbalken. Dabei können weitergehende Bauuntersuchungen erfolgen. Im Stubenbereich des Erdgeschosses sollte im Bereich der verputzten Decke behutsam auf eine möglicherweise erhaltene Stubendecke hin untersucht werden.
    Mit diesen Befunden erreicht das Bauwerk den Wert eines Kulturdenkmales durch gefügekundliche Informationen, Baugeschichte, hauskundliche Aussagen, handwerkliche Ausführung, siedlungsgeschichtliche Aspekte sowie den hohen Anteil erhaltener Bausubstanz und nicht zuletzt durch eine wahrscheinliche Datierung in das Jahr 1661.
  5. Sachgesamtheit Pfarrkirche Unser Lieben Frauen:
    • Kirchhof:
      • Bauliche Schutzgüter:
        • Einfriedung: nördliche und südwestliche Einfriedungsmauer (Stützmauer) aus Porphyrmauerwerk, am Nordwest-Zugangsweg zwei verputzte Torpfeiler mit Abdeckplatten aus Sandstein
        • Erschließung: Nordwest-Zugangsweg mit Natursteinpflaster und mit seitlichen Stützmauern aus Porphyrmauerwerk, an seinem Südost-Ende breite Treppe, von Nordost-Zufahrt mit Natursteinpflaster, im Norden der Kirche Weg mit Natursteinpflaster, im Südosten und Südwesten der Kirche je ein Tor zum Alten Friedhof
        • Bodenrelief: Plateaufläche am von Nordwest nach Südost ansteigendem Gelände, im Norden und Südwesten durch Stützmauern (Einfriedungsmauern) abgefangen
        • Gebäude: Toilettenhäuschen
        • Ausstattung: Steinbank
        • Denkmal: Obelisk
      • Vegetation, Gehölze: rechts und links des Nordwest-Zugangsweges Rahmenbäume (zwei Eschen), an der Nordost-Zufahrt Rahmenbäume (zwei Linden), im Nord- und Nordost-Bereich des Kirchhofs zwei Baumgruppen (Linden) und Solitärbäume (Linde, Spitzahorn), im West-Bereich des Kirchhofs Solitärbäume (Linden, Esche, Eiche)
      • Sonstige Schutzgüter: Blickbeziehung von der Mühlstraße und dem Nordwest-Zugangsweg durch die beiden Eschen gerahmter Blickbezug zum Dachreiter der Kirche
      • Denkmalwert: mittelalterlich geprägte Anlage des Kirchberges mit seinen zum Teil erhaltenen Einfriedungsmauern und Speichern, im landschaftlichen Stil des 19. Jahrhunderts überformter Kirchhof mit bildprägendem Baumbestand, von gartenkünstlerischer Bedeutung
    • Alter Friedhof:
      • Bauliche Schutzgüter:
        • Gebäude: Friedhofskapelle aus der Zeit um 1885
        • Einfriedung: Einfriedungsmauer aus Porphyrmauerwerk mit Rollschicht aus rotem Klinker und Sandsteinabdeckung zur Hainichener Straße (Ende 19. Jahrhundert), Einfriedungsmauer aus Porphyrmauerwerk mit Sandsteinabdeckung an Nordost- und Südwestgrenze sowie zu Kirchhof
        • Erschließung:
          • Zugänge: Hauptzugang mit zweiflügeligem schmiedeeisernen Tor von der Hainichener Straße, Pforte mit zweiflügeligem schmiedeeisernen Tor an der Nordostseite
          • Wegesystem: alle Wege mit wassergebundener Decke
          • Hauptwege: vier parallele Wege in Längsrichtung (von Südosten nach Nordwesten), zweiter Längsweg (von Südwesten ausgehend) von Hauptzugang Hainichener Straße ausgehend
          • Nebenwege: vier Wege in Querrichtung (von Südwesten nach Nordosten)
      • Erbbegräbnisse: entlang der Friedhofsmauer, zum Teil mit Ziergittern
      • Ausstattung: Wurzelbank an der Friedhofskapelle, Reste einer Handschwengelpumpe an der Kreuzung zwischen dritten Längsweg (von Südwesten ausgehend) und vierten Querweg (von Südosten ausgehend)
      • Vegetation:
        • Alleen und Baumreihen:
          • lückenhafte Allee aus Winter-Linden (Tilia cordata) entlang des zweiten Querwegs (von Südosten ausgehend)
          • Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata) entlang des ersten Längswegs (von Südwesten ausgehend) zwischen ersten und dritten Querweg (von Südosten ausgehend)
          • lückenhafte Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata) entlang des dritten Längswegs (von Südwesten ausgehend) zwischen zweiten und dritten Querweg (von Südosten ausgehend)
          • Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata) entlang des ersten Querwegs (von Südosten ausgehend) zwischen zweiten und vierten Längsweg (von Südwesten ausgehend)
          • lückenhafte Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata) entlang des vierten Querwegs (von Südosten ausgehend) zwischen ersten und zweiten Längsweg (von Südwesten ausgehend)
        • Hecken und Sträucher: Rhododendren im gesamten Friedhofsgelände
      • Sonstige Schutzgüter:
        • Blickbeziehung: derzeit durch großgewachsene Grabbepflanzung gestörter Blick vom dritten Längsweg (von Südwesten ausgehend) auf die Kirche
      • Denkmalwert: Friedhofsanlage des 16. Jahrhunderts mit Grabmälern des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts, von ortshistorischer Bedeutung
  6. Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Pfarrkirche Unser Lieben Frauen:
    • Pfarrkirche: zweischiffige, spätgotische Hallenkirche, Kirchengebäude mit asymmetrischem Chor, quadratischer Westturm mit Welscher Haube und Laterne, barocker Dachreiter auf dem Dach des Kirchenschiffes, Nordwand des basilikalen Vorgängerbaus noch erhalten, Renovierung 1886/87, breite, straßenbildprägende ca. 3 m hohe Stützmauer grenzt Kirchhof zum Kirchberg ab, darin befinden sich mittelalterliche Speicher, heute noch Kammern mit Türöffnungen vorhanden
    • Grabmale an der Kirchwand:
      • 1) Marmorgrabplatte Johanne Sophie Dietze, geb. 1755, gest. 1825
      • 2) Grabplatte mit Rahmen, Caroline Emilie Zeitschel, geb. 1797, gest. 1864
      • 3) Grabplatte mit Rahmen, Adolph Ferdinand Zeitschel, geb. 1797, gest. 1866
      • 4) Marmorgrabplatte Christian Gottlob Dietze, Bürgermeister von Mittweida, geb. 1740, gest. 1800
      • 5) zwei stark angewitterte Porphyrtuffgrabplatten
      • 6) barockes, stark angewittertes Porphyrgrabmal
      • 7) Eisenkreuz, M.A.C. Kretzschmar, 19. Jahrhundert
      • 8) Grabplatte, Christlieb Jaehnig, geb. 1767, gest. 1840
      • 9) Grabmal aus Porphyrtuff, Fam. Johann Gottlieb Reinicke, geb. 1737, gest. 1811 und Christiana Sophie, geb. 1747, gest. 1802
      • 10) zwei barocke Grabmale aus Sandstein, 18. Jahrhundert
      • 11) Metallgrabplatte, Johann Gottfried Lorenz, Bürgermeister, gest. 1782
      • 12) Marmorgrabmal, Moritz (1831–1896) und Emilie (1850–1928) Bemmann
      • 13) Grabplatte, Hennr. Caroline Tilke (1800–1864) und Heinr. Aug. Tilke (1798–1870)
      • 14) barockes Grabmal aus Sandstein, Ende 17. Jahrhundert
      • 15) zwei stark angewitterte Grabmale aus Sandstein und Porphyrtuff, 17. und 18. Jahrhundert
      • 16) Grabplatte, Gabriel Gottlieb Lehmann (1752–1828)
    • Grabmale auf dem Kirchhof:
      • 17) Kirchenmusikdirektor Seyrich geb. 1830, gest. 1887, Obelisk mit Portraitbüste
      • 18) stark angewittertes Sandsteingrabmal, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
      • 19) stark angewittertes Sandsteingrabmal mit Urnenaufsatz, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
      • 20) klassizist. stark angewittertes Sandsteingrabmal mit Kreuz, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
      • 21) barockes stark angewittertes Sandsteingrabmal mit zwei weiblichen Figuren ohne Köpfe und Putto, 18. Jahrhundert
      • 22) stark angewitterter Sqarkophag aus Porphyrtuff, 19. Jahrhundert
    • Grabmale auf dem Alten Friedhof:
      • 23) Grabanlage der Fam. Krah mit Sarkophag und Einfriedung, Baumeister Johann Carl Krah (1829–1903)
      • 24) Wandgrabanlage der Fam. Wächtler, Kaufmann Carl Ernst Wächtler (1840–1917), Amalie Emilie Wächtler (1841–1914)
      • 25) Grabmal mit segnendem Engel aus Granitkubus, vermutlich Galvanoplastik, 19. Jahrhundert
      • 26) Wandgrabmal der Fam. Carl August Roscher (1832–1922), Sandstein, um 1900
      • 27) Grabmal mit segnendem Engel und Kreuz, vermutlich Galvanoplastik, Feher Nandor (1843–1905)
      • 28) Wandgrabanlage Baumeister Ernst Curt Eichler (1872–1914) mit Einfriedung und Pflanzschalen
      • 29) Wandgrabmal Dr. med. Carl Moebus (1865–1912)
      • 30) Wandgrabmal aus Schwarzem Granit mit segnendem Christus in Nische, Baumeister Robert Schumann (1857–1907)
      • 31) Wandgrabanlage der Fam. Decker mit Einfriedung, Sandstein, Ende 19. Jahrhundert
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Quellen

  • Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 1. September 2024.: Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen. In der Wikipedialiste können in der Spalte "Beschreibung" die sogenannten "Erfassungstexte" eingetragen sein, die in den offiziellen Quellen größtenteils nicht mehr lesbar sind. Diese waren bei der Freischaltung der Datenbank vorübergehend für die Öffentlichkeit komplett abrufbar und wurden für viele Listen automatisiert ausgelesen.
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Commons: Kulturdenkmale in Mittweida – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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