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Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wedding

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Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wedding
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Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wedding beschreibt das Straßensystem im Berliner Ortsteil Wedding mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.

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Übersichtskarte von Berlin-Wedding

Überblick

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Straßenlagen

Die wichtigsten Straßenzüge im Ortsteil Wedding sind im Berliner Straßennetz als übergeordnete Straßenverbindung (Kategorie II) aufgenommen.

Diesen Hauptstraßen sind als regionale Straßenverbindungen Aroser Allee, Barfus-, Seller- und Transvaalstraße im Straßenentwicklungsplan (StEP) in der Bedeutung nachgeordnet. Zudem verläuft die B 96 vom Ortsteil Mitte auf dem Straßenzug Seller-/Müller-/Reinickendorfer Straße, Louise-Schroeder-Platz auf 2650 Meter durch Wedding zum Ortsteil Reinickendorf.

Entwicklung der Straßen

Die Gegend des Bereichs Wedding war bis ins 18. Jahrhundert unbesiedelt, die einzigen Wege durch dieses Gebiet bildeten um 1800 die spätere Seestraße als Verbindung zwischen den Schlössern Charlottenburg und Schönhausen, die wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert angelegt wurde, und der Ruppiner Heerweg als Verbindung zwischen Alt-Berlin und Tegel, die später den Namen Müllerstraße erhielt. Das in der Nähe des heutigen Nettelbeckplatzes liegende Vorwerk Wedding war über den Weg nach Oranienburg (Reinickendorfer Straße und Gerichtstraße) erreichbar. Die Plantagenstraße geht auf einen alten Feldweg zurück. Auch die Trift-, Tegeler- und Fennstraße bestanden schon im 18. Jahrhundert. Die Liebenwalder Straße entstand 1827 zur Erschließung der Grundstücke, die nach dem ersten Bebauungsplan für die Umgebung Berlins parzelliert wurden.

Nach der 1861 erfolgten Eingemeindung von Moabit, Wedding und Gesundbrunnen nach Berlin trat am 26. Juli 1862 der Hobrecht-Plan in Kraft, der bis 1918 die Grundlage der Stadtplanung war. Auf dem Kartenwerk erhielt der Wedding die Bezeichnung Abteilung X, 1, der Bereich Gesundbrunnen und die Rosenthaler Vorstadt wurden die Abteilungen IX und X, 2. Zunächst wurde die Gegend östlich der Seestraße bis zur Müllerstraße bebaut, Teile des Brüsseler Kiezes sowie Häuser an der Müllerstraße. Erst ab 1900 entstanden Wohn- und Fabrikgebäude westlich der Seestraße. Die Bebauung an Seestraße und Kameruner Straße und zwischen Türkenstraße und Dubliner Straße erfolgte um 1910.

Im Jahr 1915 wurde ein Teil des Gutsbezirks Plötzensee eingemeindet, sodass der Plötzensee und die Friedhöfe an der Seestraße südlich der Afrikanischen Straße seitdem zum Stadtteil Wedding gehören.

Mit der Bildung von Groß-Berlin 1920 wurden die Grenzen neu festgelegt. Sie verliefen nun am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und westlich des Volksparks Rehberge. Dieser Park gehörte vollständig zum neu gegründeten Bezirk Wedding. Andererseits kam das Gebiet des Kraftwerks Moabit am Friedrich-Krause-Ufer an Moabit. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden das Afrikanische Viertel und die Siedlung Schillerpark. Der Brüsseler Kiez wurde 1930 mit der Wohnanlage Ostender Straße fertiggestellt.

Eine weitere Grenzkorrektur fand 1938 statt, bei der das Gebiet östlich des Tegeler Wegs/Spandauer Wegs (seit 1954 Kurt-Schumacher-Damm) und Teile südlich der Holländer Straße an Wedding kamen. In den 1950er Jahren wurde das Laubengelände östlich des Schillerparks mit der Siedlung „Schillerhöhe“ bebaut, wobei eine Abweichung von der ursprünglichen Hobrechtschen Planung erfolgte.

Mit der Neugestaltung der Luxemburger Straße beim Bau der U-Bahn-Linie 9 entstand dort von 1960 bis 1964 das Gebäude der Staatlichen Ingenieurschule Gauß und 1973 bis 1976 das Haus Grashof der Abteilung Bauwesen der Technischen Fachhochschule.

Der Wedding hat 86.796 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2024) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 13347, 13349, 13351, 13353 und 13407. Einige Ortslagen wie der Brüsseler Kiez, der Sprengelkiez oder die Friedrich-Ebert-Siedlung haben eigene Artikel.

Straßennamen

Im Jahr 1888 entschied der Magistrat von Berlin anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Wilhelm I., der als Kronprinz in den Niederlanden seine Feuertaufe erhalten hatte, eine Anzahl Weddinger Straßen nach Ereignissen und Persönlichkeiten des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) zu benennen (Amsterdamer, Turiner und Utrechter Straße, Leopoldplatz und Malplaquetstraße).

Nördlich der Müllerstraße erinnert die Prinz-Eugen-Straße an die Türkenkriege, ebenso die Ungarn-, Türken, Barfus- und Ofener Straße. Für alle weiteren Straßen nördlich der Müllerstraße wurden anlässlich des Staatsbesuchs des britischen Königs Eduard VII. im Jahr 1909 englische, schottische und irische Ortsnamen gewählt.

Dem Englischen Viertel liegt das Afrikanische Viertel gegenüber. Kameruner Straße und Togostraße waren 1899 die ersten Straßennamen, die sich auf deutsche Kolonien in Afrika beziehen. Die anderen Straßen wurden nach Landschaften und Städten in diesen und anderen Kolonien benannt. Auch Personen der deutschen Kolonialgeschichte standen Pate.

Südlich der Müllerstraße wurden belgische Straßennamen vergeben (Brüsseler, Ostender, Antwerpener und Luxemburger Straße). Am Nordufer verweisen Pekinger Platz, Samoa- und Kiautschoustraße auf den deutschen Kolonialismus in Asien und Ozeanien.

Am Ende des 19. Jahrhunderts vergab die Stadt Berlin schwedische und norwegische Straßennamen wie Drontheimer Straße und Stockholmer Straße. Christianastraße (seit 1938 Osloer Straße) und Oskarplatz (seit 1958 Louise-Schroeder-Platz) erhielten ihre Namen anlässlich des Besuchs des schwedischen Königs Oskar II. 1905 in Berlin.

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Übersicht der Straßen und Plätze

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Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.

  • Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
  • Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
  • Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sind kursiv gesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
  • Länge/Maße in Metern:
    Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet.
    Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben.
    Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz im Ortsteil an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist.
  • Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
  • Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
  • Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.
Weitere Informationen Name/Lage, Länge/Maße (in Metern) ...
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Weitere Örtlichkeiten im Wedding

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Wohnsiedlungen

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Afrikanisches Viertel in der Müllerstraße

Kleingartenanlagen (Kolonien)

Im Ortsteil[88] befinden sich nach der Fläche fast 75 Prozent und nach Parzellenanzahl 70 Prozent der Kleingartenanlagen im Bezirk Mitte.[89] Die Kleingärten sind mit einer Sortierzahl im Kleingartenentwicklungsplan (KGEP) und mit einer Straßennummer im Regionalen Bezugssystem (RBS) mit Bezug als Postanschrift notiert.[90]

  • Kolonie ‚Berg und Tal‘ (Belfaster Straße 34/36, KGEP: 103, RBS: 6197, Lage): Die 13 Parzellen auf 4.964 m² landeseigenem Pachtland sind als Dauerkleingartenanlage im Entwicklungsplan eingetragen.[91] Die Anlage liegt westlich an der KGA ‚Nordpol‘ und ‚Sonntagsfreude‘.
  • BLW – Unterbezirk Gesundbrunnen ‚Gruppe Wedding‘ (Lynarstraße, KGEP: 1200, RBS: 6538, Lage): Die Bahnlandwirtschaft mit 24 Parzellen auf 3.970 m² befindet sich nördlich der Bahnlinie in Höhe Sparrplatz, am Abzweig von Ringbahn und Hamburger Bahn.[92]
  • Kolonie ‚Freudental 1908‘ (Dubliner Straße 69, KGEP: 1005, RBS: 6333, Lage): die Dauerkleingartenanlage[91] liegt an der Bezirksgrenze zu Reinickendorf in Verlängerung des Domfriedhofs II mit 106 Parzellen auf 37.450 m² Landesfläche. Die KGA liegt im Englischen Viertel, „auf drei öffentlichen Wegen können Besucher die Schönheit der Gärten genießen.“[93]
  • Kolonie ‚Kamerun‘ (Afrikanische/Kameruner Straße, KGEP: 1008, RBS: 6477, Lage): Diese kleine Dauerkleingartenanlage[91] mit 15 Parzellen liegt an der Nordwestecke der Kameruner mit der Afrikanischen Straße auf 4086 m² landeseigener Fläche. Darf eine
  • Kolonie ‚Klein Afrika‘ (Afrikanische/Windhuker Straße, KGEP: 1009, RBS: 6499, Lage): Diese Anlage liegt zwischen Afrikanischer Straße und Möwensee (Volkspark Rehberge) mit 29 Parzellen auf 8.012 m², sodass der Hauptweg in Verlängerung der Windhuker Straße liegt. Die Dauerkleingartenanlage liegt auf Pachtland Berlins.[91]
  • Kolonie ‚Lüttich‘ (Lütticher Straße 9, KGEP: 1010, RBS: 6339, Lage) auf 2.853 m² mit 13 Parzellen ist es eine kleine Daueranlage[91] die hinter den Grundstücken innerhalb des Karrees Lütticher, Brüsseler, Amrumer, Seestraße liegt.
  • Kolonie ‚Nordpol II‘ (Londoner Straße, KGEP: 1012, RBS: 16204, Lage) ist eine Dauerkleingartenanlage[91] mit 66 Parzellen auf 23.210 Landesfläche. Um den Mövenweg liegt diese KGA im Nordosten der Gartenfläche mit den KGA ‚Berg und Tal‘ und ‚Sonntagsfreude‘. Die Kolonie ‚Nordpol‘ wurde zur Abgrenzung am 29. Dezember 1988 zu KGA ‚Nordpol II‘ umbenannt.
  • Kolonie ‚Plötzensee‘ (Nordufer 33/34, KGEP: 1015, RBS: 6623, Lage) Die KGA liegt am Südrand des Ortsteils am Hohenzollernkanal entlang zwischen Kanal und dem Friedhof am Plötzensee und St. Johannis- und Heilandskirchhof. Die 61 Parzellen auf 34.256 m² privatem Pachtland gelten nach Entwicklungsplan als hochgesicherte Kleingärten.[94] Zur Kolonie gehören noch 136 Parzellen auf 49.144 m² landeseigenem Land mit dem Status[95] als dauerhaft gesicherte fiktive[96] Anlage. Mit den Privatgartenwegen Verlängertes Nordufer (längs als Hauptweg), Nelken-, Narzissen-, Dornen-, Dahlienweg und Im Winkel (quer dazu), Margaritenweg (parallel dazu) und nach Nordwest in der Cité Joffré schließt sich die KGA ‚Napoleon‘ an.
  • Kolonie ‚Quartier Napoleon‘ (Charles-Corcelle-Ring, KGEP: 1016, RBS: 9201, Lage) südlich der Julius-Leber-Kaserne zum Stade Napoleon in der Cité Joffré befinden sich 190 Parzellen der Dauerkleingartenanlage auf 74.785 m² Landesland.[91] Die Gartenwege als Privatwege liegen von West nach Ost: Ameisen-, Birken-, Cedern-, Dachs-, Eichen-, Fuchs-, Grillen-, Hasen-, Igel-, Jäger-, Kiefern-, Lerchen-, Marder-, Nußbaum-, Ottern-, Pirolweg. Eine Parzelle auf 208 m² wurde als Öko-Parzelle in der Kolonie ‚Quartier Napoleon‘ organisiert. Die Umbenennung der Kolonie in KGA ‚Quartier Napoleon‘ erfolgte am 4. August 2004.
  • Kolonie ‚Rehberge‘ (Swakopmunder Straße, KGEP: 1017, RBS: 6634, Lage): Diese Anlage liegt zwischen Schwarzem Graben westlich vom Volkspark Rehberge auf landeseigenem Pachtland. Auf 141.529 m² sind 476 Parzellen als fiktive Dauerkleingartenanlage gesichert.[95]
  • Kolonie ‚Sonntagsfreude‘ (Londoner Straße 33, KGEP: 1021, RBS: 6714, Lage) ist eine dauerhaft gesicherte KGA mit 43 Parzellen auf 15.730 m² Landesland.[91] Sie liegt im Südwesten der Kleingärten zwischen Belfaster und Londoner Straße am Nordrand des Ortsteils.
  • Kolonie ‚Steinwinkel‘ (Charles-Corcelle-Ring, KGEP: 1022, RBS: 6647, Lage) biete 23 Parzellen Fläche auf 7.610 m² landeseigenem Land. Diese fiktive[96] Dauerkolonie[95] liegt in einem Bogen vom Schwarzen Graben westlich vom Wildschweingehege im Volkspark Rehberge und grenzt an die Julius-Leber-Kaserne.
  • Kolonie ‚Togo‘ (Müllerstraße 102–122, KGEP: 1023, RBS: 6769, Lage): Diese Daueranlage[91] besitzt 167 Parzellen auf einer landeseigenen Fläche von 59.169 m². Sie liegt zwischen Müller- und Togostraße sowie Petersallee und Otawistraße auf der Innenfläche hinter den Wohnhäusern. Die „Dauerkolonie Togo e. V.“ ist nach der Togostraße benannt, hieß aber bis 1939 „Zur fröhlichen Rehberge“.[97]
  • Kolonie ‚Virchow‘ (Luxemburger Straße, KGEP: 1024, RBS: 6785, Lage) liegt südöstlich der Luxemburger im Winkel zur Tegeler Straße. Die 23 Parzellen auf 5.450 m² ist im Kleingartenentwicklungsplan in der Sicherungsstufe der zeitlich gesicherte Kleingärten[98] geführt.

Parks und sonstige Anlagen

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Schillerpark mit Bristolstraße im Hintergrund
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Siehe auch

Literatur

  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmale in Berlin Bezirk Mitte – Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen. Michael Imhoff Verlag Petersberg 2004. ISBN 3-937251-26-X
Commons: Straßen in Berlin-Wedding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Plätze in Berlin-Wedding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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