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Münchhausen (Driedorf)

Ortsteil von Driedorf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Münchhausen ist einer der neun Ortsteile der Gemeinde Driedorf im hessischen Lahn-Dill-Kreis.

Schnelle Fakten Gemeinde Driedorf ...
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Geografie

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Der Ort liegt im am östlichen Rand des Hohen Westerwalds etwa 10 km südwestlich von Herborn und 34 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 42 km und nach Wetzlar 30 km. Münchhausen liegt an der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Die Entfernung zum Dreiländereck Hessen – Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen beträgt etwa 9 km. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 6,43 km². Im Südwesten, im Bereich des Knotengebirges, ist sie stark bewaldet.

Die angrenzenden Orte sind, von Westen, an der Landesgrenze, im Uhrzeigersinn beginnend: Mademühlen, Driedorf, Seilhofen (alle Gemeinde Driedorf), Beilstein, Odersberg, Nenderoth, Arborn (alle Gemeinde Greifenstein). Nach der Landesgrenze folgt: Oberrod (Verbandsgemeinde Rennerod im Westerwaldkreis).

Der Ort liegt am Oberlauf des Ulmbachs, einem Zufluss der Lahn. Nördlich des Ortes erhebt sich der Buschhorn (534,7 m.ü.NN) und der Wolfsberg (522,7 m.ü.NN). Südlich, Richtung Arborn, des Ortes befindet sich der Rödern (560,4 m.ü.NN). Von hier aus erstreckt sich die Gemarkung in einem schmalen Streifen bis zur Landesgrenze am Oberroder Knoten (586,2 m.ü.NN).

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Geschichte

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Ortsgeschichte

Der Name Münchhausen deutet darauf hin, dass es einst von Mönchen gegründet wurde. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1447 als Monichhusen. Der Ortsnamenteil -hausen (bei den Häusern) deutet eine durchgehende Besiedlung des Ortes seit der merowingisch Siedlungsperiode um das 6./7. Jahrhundert an.

Noch bis zu Beginn des vorigen Jahrhunderts bestand es, wenigstens in kirchlicher Hinsicht, aus zwei Teilen, die durch den Ulmbach voneinander getrennt wurden. Zeitweise war die Gemarkung von Münchhausen zwischen den Ämtern Driedorf und Beilstein geteilt.

Münchhausen verfügt, vor allem im Knotengebiet, über ausgedehnte Waldflächen, die für den Ort schon in früheren Zeiten die Grundlage ziemlichen Wohlstands waren. Die Ortschaft konnte sich manches leisten, worauf die Nachbardörfer noch lange warten mussten, z. B. die neue Schule, die schon 1906 gebaut wurde und heute als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird. Das 1721 erbaute Schulhaus wurde 1980 abgerissen und als Haus aus Münchhausen im Hessenpark bei Neu-Anspach wieder aufgebaut worden.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen trat die dahin selbstständige Gemeinde Münchhausen am 1. Juli 1972 freiwillig der Gemeinde Driedorf bei,[2] die bis zu diesem Datum aus den Orten Driedorf, Heisterberg, Hohenroth und Heiligenborn bestand.[3] Für Münchhausen wurde wie für die anderen ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Münchhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][6]

Einwohnerentwicklung

Münchhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
269
1840
 
293
1846
 
285
1852
 
304
1858
 
306
1864
 
314
1871
 
302
1875
 
312
1885
 
296
1895
 
278
1905
 
249
1910
 
275
1925
 
319
1939
 
322
1946
 
444
1950
 
445
1956
 
408
1961
 
411
1967
 
403
1970
 
396
1977
 
366
1990
 
?
2003
 
363
2006
 
376
2011
 
342
2014
 
330
2017
 
322
2020
 
288
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; nach 1970: Gemeinde Driedorf[8][9][10][1]; Zensus 2011[11]

Religionszugehörigkeit

 1885:296 evangelische (= 100,00 %) Einwohner[5]
 1961:364 evangelische (= 88,56 %), 43 katholische (= 10,46 %) Einwohner[5]
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Politik

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Otto Bastian. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Manfred Mauer (UL) Ortsvorsteher.[12]

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Hessenpark, Haus aus Münchhausen

Kulturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Feuerwehrhaus und eine Tankstelle.

Verkehr

Der Ort liegt nahe der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur. Der nächste Bahnhof befindet sich in Herborn an der Dillstrecke. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Mengerskirchen und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 108 km, nach Köln/Bonn ca. 107 km.

Bildung

In Münchhausen existiert kein Kindergarten. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Persönlichkeiten

  • Ludwig Rompf (1820–1887), Landwirt und Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
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Literatur

  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e. V., Montabaur 1991, ISBN 3-921548-04-7.
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski: Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).
  • Literatur über Münchhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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