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Bahnstrecke Mainz–Frankfurt

Eisenbahnstrecke in Südhessen, entlang des Südufers des Mains von Mainz nach Frankfurt am Main Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Bahnstrecke Mainz–Frankfurt, auch Mainbahn, ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Rheinland-Pfalz und Hessen. Sie verbindet entlang des Südufers des unteren Mains die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz mit Frankfurt am Main. Sie wurde 1863 eröffnet.

Weitere Informationen Mainz Hbf–Frankfurt (Main) Hbf, ursprüngliche Trasse und heutige Umgehungsbahn ...
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Geschichte

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Trasse der Mainbahn im Frankfurter Stadtwald, gesehen vom Fußgängersteg Am Hinkelstein in Kelsterbach, Blick nach Osten

Unmittelbar nach der Eröffnung der Rhein-Main-Bahn von Mainz nach Aschaffenburg durch die Hessische-Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft war diese bestrebt, auch einen Anschluss nach Frankfurt zu gewinnen. Dazu entstand das Projekt einer bei Bischofsheim von der Rhein-Main-Bahn abzweigenden und dem Lauf des Mains am linken Flussufer nach Frankfurt folgenden Bahn. Sie trat damit in Konkurrenz zur Taunus-Eisenbahn, die am rechten Mainufer parallel verläuft. Die Konzession für Bau und Betrieb der Bahn wurde seitens des Großherzogtums Hessen-Darmstadt am 15. August 1861, seitens des Senats der Freien Stadt Frankfurt am 17. Januar 1862 erteilt.

Der Bau der Strecke dauerte nur anderthalb Jahre. Am 20. Dezember 1862 fand die Probefahrt statt, die Eröffnung am 3. Januar 1863. Die ursprüngliche Strecke führte in Frankfurt vom Bahnhof Goldstein (später Sportfeld, heute Frankfurt Stadion) ursprünglich weiter Richtung Osten zum ehemaligen Bahnhof Forsthaus (heute nur noch Abzweigstelle) und dann in einem Bogen nach Norden zur Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg, über die der Main-Neckar-Bahnhof erreicht werden konnte. Am 18. September 1876 wurde die Verbindungsstrecke von Forsthaus nach Sachsenhausen (heute Frankfurt (Main) Süd) eröffnet.[4]

Diese Einfahrt wurde ab dem 16. Januar 1882 durch die Linienführung über den Bahnhof Frankfurt-Niederrad und die Niederräder Mainbrücke ersetzt. Ab 1888 übernahm dann der neue „Centralbahnhof“ die Aufgaben aller drei Frankfurter Westbahnhöfe. Der ursprüngliche Streckenabschnitt östlich von Goldstein blieb weiterhin in Betrieb und dient heute unter anderem als Umgehungsstrecke.

Mit der Hessische-Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft ging die Strecke ab dem 1. Februar 1897 auf die Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft über. Zum 1. August 1906 ging der automatische Streckenblock zwischen den Bahnhöfen Bischofsheim (Mainz-Bischofsheim) und Goldstein (Frankfurt am Main Stadion) in Betrieb.[5]

Zum 29. März 1943 wurde der Bahnhof Opelwerk in Betrieb genommen.[6]

Seit 15. Dezember 1958 wird auf der Strecke planmäßig elektrisch gefahren.[7]

In der Nähe von Rüsselsheim ereignete sich am 2. Februar 1990 einer der schwersten Eisenbahnunfälle im Rhein-Main-Gebiet, bei dem eine S-Bahn aus Frankfurt am Main mit einer aus Wiesbaden kommenden S-Bahn zusammenstieß. Dabei starben 17 Menschen, über 80 wurden zum Teil schwer verletzt.

Seit 1999 ermöglicht die Verbindungsstrecke Raunheim Mönchwald–Raunheim Mönchhof den Anschluss an die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Nachdem ein Lkw Ende Juli 2023 einen Brückenanfahrschaden an einer Brücke über die Mörfelder Landstraße verursacht hatte, wurde die Strecke zwischen Frankfurt Stadion und Frankfurt Süd gesperrt. Die Instandsetzung soll voraussichtlich zwei Monate in Anspruch nehmen.[8]

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Planungen

Der Streckenabschnitt Frankfurt Stadion–Frankfurt Hbf dient als Zulaufstrecke für die geplante Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar. Um Regional- und Fernverkehr voneinander zu trennen, soll östlich der Bestandsstrecke parallel eine neue zweigleisige Strecke gebaut werden, die nördlich der Niederräder Brücken in die bestehende Strecke 3620 Frankfurt-Niederrad Brücke–Gutleuthof übergehen soll.[9] Diese Strecke zweigt bislang höhengleich von der Strecke Mainz–Frankfurt ab und verbindet sie mit dem südlichen Teil des Hauptbahnhofs, der vor allem von Fernverkehrszügen genutzt wird. Der Baubeginn ist für 2021 geplant, die Fertigstellung für 2029.[10]

Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts ist ein drittes Gleis zwischen Mainz-Bischofsheim und dem Abzweig Mönchwald unterstellt. Dafür sind, zum Preisstand von 2015, Investitionen von 361 Millionen Euro vorgesehen.[11][12]

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Bauwerke

Folgende Bauwerke sind erhalten und einige Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz:

Weitere Informationen Ort, Bauwerk ...

Bedienung

Zusammenfassung
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Auf der Mainbahn verkehren Züge des Schienenpersonenfern- und -nahverkehrs sowie des Güterverkehrs.

Fernverkehr

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ICE 1 auf der Verbindungskurve der Mainbahn im Bahnhof Frankfurt-Louisa

Die Strecke wird von einzelnen Züge der ICE-Linien 20, 31, 50 und 91 sowie der IC-Linie 31 befahren.

Die Züge des Fernverkehrs fahren von Mainz Hauptbahnhof kommend ab der Abzweigstelle Raunheim Mönchwald über die Verbindungsstrecke auf die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main zum Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens.

Von dort fahren die Züge weiter ohne Halt über den Bahnhof Frankfurt am Main Stadion und entweder über die ursprüngliche Strecke zum Bahnhof Frankfurt (Main) Süd oder über die heutige Strecke nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof. Wenige Züge fahren auch über die Riedbahn weiter nach Mannheim Hauptbahnhof.

Nahverkehr

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S8 im Mainz-Bischofsheimer Bahnhof auf dem Weg nach Hanau Hbf

Die Züge des Regionalverkehrs und der S-Bahn Rhein-Main fahren überwiegend zwischen den Bahnhöfen Kelsterbach und Frankfurt Stadion über die Flughafenschleife. Einige Züge der Relation Rüsselsheim – Maintal – Hanau fahren auch über den Flughafen Fernbahnhof.

Weitere Informationen Linie, Linienverlauf ...
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Literatur

Commons: Mainbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Streckenverlauf, Betriebsstellen sowie einige Signale und zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap

Einzelnachweise

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