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Mr. Bean (Comedysendung)

Fernsehserie mit Rowan Atkinson (1990–1995) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Mr. Bean ist eine britische Comedyserie, in der Rowan Atkinson die gleichnamige fiktive Figur spielt. Die Serie wurde von 1989 bis 1995 produziert und besteht aus 15 Episoden, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden, und zwei Specials.

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Inhalt

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Mr. Bean ist ein weltfremder und kindischer Tollpatsch, der wegen seiner egoistisch-anarchistischen Züge von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt und sich in der modernen Welt nur schwer zurechtfindet. Er ist in der Regel mit Hemd samt Krawatte, Hose und Sakko mit Ellbogenbesätzen bekleidet.

Er lebt alleine in einer Dachgeschoss-Altbauwohnung in Flat 2, 12 Arbour Road, Highbury, London, England.

Er hat eine enge Bindung zu einem Teddybär namens Teddy, den er einerseits häufig wie einen Menschen behandelt, jedoch mitunter auch zweckentfremdet, etwa wenn er ihn als Malerwerkzeug benutzt.

Sein Auto ist ein grüngelber Mini mit schwarzer Motorhaube. In den ersten beiden Episoden fährt er einen orange-roten Mini, den er aufgrund eines Unfalles verliert. Damit ihm niemand das Fahrzeug stiehlt, nimmt er gelegentlich das Lenkrad mit, hat es mit mehreren Schlüsseln gesichert (einer führt zum nächsten) und sichert zudem die Fahrertür mit einem Vorhängeschloss.

Irma Gobb, gespielt von Matilda Ziegler, ist ein Mauerblümchen und die Freundin von Mr. Bean, die er durch sein Verhalten des Öfteren vergrault.

In kleinen Nebenrollen ist Robin Driscoll, Miterfinder, Co-Autor und Co-Produzent der Serie, immer wieder zu sehen. In den restlichen Nebenrollen tauchten neben zumeist eher unbekannten Darstellern hin und wieder auch relativ bekannte britische Schauspieler und Komiker auf, wie etwa Richard Briers, Christopher Ryan, Roger Lloyd-Pack, Rupert Vansittard, David Schneider und Richard Wilson.

Der Humor der Serie basiert fast ausschließlich auf Mimik, Gestik und Slapstick-Einlagen der Hauptfigur, die so gut wie nie spricht. Er steht damit in der Tradition der klassischen Stummfilm-Komödien von Buster Keaton, Charlie Chaplin, Laurel und Hardy sowie Jacques Tati, dessen Filmfigur Monsieur Hulot Atkinson in diesem Zusammenhang als Inspiration nennt.[1] Wie in diesem Genre üblich, steht im Mittelpunkt der Handlung meist eine Alltagssituation, die sich durch Mr. Beans Ungeschick und sein Verhalten in eine Katastrophe verwandelt. Die Handlung ist selbsterklärend, so dass es, ähnlich wie bei Dinner for One, keiner Übersetzung durch Untertitel oder Synchronisation bedarf.

In der Serie gibt es einige Running Gags:

  • Mr. Bean begegnet beim Autofahren oft einem hellblauen Reliant Regal Supervan III, der jedes Mal in Mitleidenschaft gezogen wird, etwa, indem Mr. Bean ihn von der Straße drängt und zum Kippen bringt oder das parkende Fahrzeug aus seiner Parklücke schiebt.
  • Ebenfalls Running Gag im Repertoire von Mr. Bean ist die Sachbeschädigung, die er meistens unabsichtlich durch seine Tollpatschigkeit, Neugierde und Verspieltheit begeht und die er immer wieder gekonnt umstehenden Unbeteiligten in die Schuhe zu schieben versucht. Immer wieder wirft Mr. Bean Mülltonnen um. Auch die Schürze eines Dienstmädchens und der Strom einer Disko sind in Gefahr. Wenn er an einem Fernseher vorbeiläuft, wird das Bild gestört oder fällt aus. In Bean – Der ultimative Katastrophenfilm zerstört er das wertvolle Gemälde Whistlers Mutter.
  • Ein weiterer Running Gag ist Mr. Beans Geiz. So serviert er in der Silvester-Folge seinem Besuch Stücke von einem Ast, die er mit Marmite veredelt, da er vergessen hat, einzukaufen, oder platziert eine provisorische Puppe in einem Schlafsack vor der Eingangstüre eines Möbelhauses, um als Erster einen preislich reduzierten Fernsehsessel zu ergattern.
  • Mr. Bean ist zudem oft sehr kindisch und hat einen entsprechenden Hang zu Neugierde, Spiel- und Experimentierfreudigkeit. Alle möglichen Gegenstände fasst er ungeniert an und spielt damit herum, so etwa die Lampen und den Fernseher in seinem Hotelzimmer oder die Krippe und die Spielzeug-Auslage im weihnachtlichen Kaufhaus (Harrods).
  • Ebenfalls als Running Gag kann verstanden werden, dass Mr. Bean (und auch die meisten anderen Figuren, die in der Serie auftauchen) ständig in zeitlichem Stress zu sein scheinen (selbst dann, wenn dies der Situation widerspricht, z. B. bei Freizeitaktivitäten), da jede Verzögerung, sei sie durch Mr. Bean oder eine Nebenfigur ausgelöst, mit einem entnervten Blick und einem Tippen auf die Armbanduhr quittiert wird. Diese Geste wird gerne auch von Mr. Bean eingesetzt, um sich als den durch eine Zeitverzögerung „Geschädigten“ darzustellen, obwohl er oft selbst dafür verantwortlich ist.
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Episoden und Handlung

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TV-Episoden

Die ersten 14 Episoden sind je 25 Minuten lang. Die 15. Episode dauert 72 Minuten und ist eine Zusammenstellung von Szenen früherer Episoden.[2]

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Rowan Atkinson in der Rolle des Mr. Bean (1997)
Thumb
2007
Weitere Informationen Nr., Deutscher Titel ...

Specials

Die beiden Specials erschienen nur auf Video und DVD und wurden niemals im Fernsehen ausgestrahlt.

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Musik

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Die Titelmusik von Mr. Bean ist ein chorales Thema, was für Comedy eher untypisch ist. Es wurde von Komponist Howard Goodall geschrieben und ist inspiriert und adaptiert von Anton Bruckners geistlicher Motette Locus iste.[4] Das Stück wurde vom Chor der Southwark Cathedral (später Christ Church Cathedral, Oxford) gesungen. Der lateinische Text in den Sequenzen lautet wie folgt:

  • Ecce homo qui est fabaSeht den Menschen, der eine Bohne [englisch bean] ist (Titel)
  • Finis partis primaeEnde des ersten Teils (vor der Werbung, in der deutschen Ausstrahlung weggelassen)
  • Pars secundaZweiter Teil (nach der Werbung, ebenfalls nicht in der deutschen Ausstrahlung)
  • Vale homo qui est fabaAuf Wiedersehen, Mann, der eine Bohne ist. (Am Ende)[5]

Das Stück wurde auf dem Album Choral Works von Howard Goodall veröffentlicht. Goodall schrieb außerdem Musik für viele der Episoden. Das chorale Thema tauchte erst ab der zweiten Episode auf. In der ersten Folge war die Titelmusik ein anderes instrumentales Stück, das ebenfalls von Goodall komponiert wurde. Es lief als Hintergrundmusik, während Bean in seinem Mini unterwegs war und dabei den blauen Reliant in Schrecken versetzte, weshalb es später immer dann auftauchte, wenn Mr. Beans Erzfeind auf der Bildfläche erschien.

Manchmal wird Musik in der Serie auch als ironische Referenz eingesetzt: In der Episode Mr. Bean schlägt wieder zu wird, als Mr. Bean am Ende der Minigolf-Episode zu der Dame ins Auto einsteigt, die Titelmelodie zu einer anderen Richard-Curtis-Comedyserie, The Vicar of Dibley, im Autoradio gespielt. Als er in Fröhliche Weihnachten, Mr. Bean mit den Spielsachen im Harrods-Kaufhaus herumspielt, lässt er die Spielzeugsoldaten die Titelmelodie der vierten Staffel von Blackadder spielen, einer Serie, in der Rowan Atkinson ebenfalls die Hauptrolle spielt.

Ende

Atkinson kündigte in einem Interview der Frankfurter Rundschau 2007 an, sich von seiner Rolle als Mr. Bean zu trennen.[6] Tatsächlich hat er seitdem die Rolle aber immer wieder zu einzelnen Anlässen erneut gespielt, etwa bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 und in mehreren Comic-Relief-Sketchen. Im Jahr 2016 erwähnte Atkinson in einem Interview, dass er niemals aufhören würde, Mr. Bean zu spielen.[7]

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Ausstrahlung

Großbritannien

In Großbritannien strahlte, beginnend mit der ersten Folge (Mr. Bean) am 1. Januar 1990, das Netzwerk ITV die Comedy-Serie aus.[8]

Ausstrahlung im deutschsprachigen Raum

Im deutschen Fernsehen wurde Mr. Bean zum ersten Mal 1991 vom Sender SWR gezeigt und bis 2004 strahlten Das Erste, einige dritte Programme sowie Arte die Folgen aus. 1997 und 1998 liefen die Folgen bei RTL. Seit 2005 liegen die Senderechte in Deutschland bei Super RTL, wo die Staffel seitdem jedes Jahr mehrfach wiederholt und zumeist zur Primetime ausgestrahlt wurde. Dabei wird die Serie in Originalsprache mit Untertiteln ausgestrahlt. Lediglich wurde 2010 auf Super RTL eine synchronisierte Fassung ausgestrahlt, in der Lutz Mackensy Mr. Bean seine Stimme lieh.

In Österreich lief Mr. Bean in den 1990er und 2000er Jahren auf ORF 1, später auf ORF III, und der Schweizer Sender 3+ sendet die Folgen seit 2008.

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Auszeichnungen

  • 1990: Rose von Montreux: Goldene Rose, Preis der Presse und Spezialpreis der Stadt Montreux

Auftritte in anderen Medien

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Seit Oktober 2014 ist Atkinson in der Rolle des Mr. Bean in den britischen Snickers-Werbespots zu sehen.[9] In der Vergangenheit war die Figur zudem auch in Werbespots für Fuji Film, den Nissan Tino (Spotreihe lief nur in Japan), Rema 1000 (in Dänemark und Norwegen)[10] und M&M’s zu sehen.

Musikvideos und eigene Platte

Mr. Bean taucht 1991 in dem Musikvideo The Stonk des britischen Komikerduos Hale und Pace auf, welches für die britische Charity-Organisation Comedy Relief (Red Nose Day) gedreht wurde. Ein Jahr später machte Mr. Bean selbst eine Platte für den guten Zweck. Der Song (I want to be) Elected von Mr. Bean and Smear Campaign featuring Bruce Dickinson war das Cover eines Alice-Cooper-Songs und erreichte Platz neun in den britischen Single-Charts.

1997 war Mr. Bean ebenfalls im Video zur Single Picture of You von der Gruppe Boyzone zu sehen. Das Lied ist Teil des Soundtracks zu Bean – Der ultimative Katastrophenfilm.[11]

Leinwandadaptionen

1997 kam Bean – Der ultimative Katastrophenfilm in die Kinos, in dem Mr. Bean erstmals in größerem Umfang (und zudem relativ deutlich anstatt mit dem aus der TV-Serie bekannten nuschelig-brummenden Tonfall) sprach, was von vielen Fans stark kritisiert wurde. Der Film wurde in den USA gedreht.

Am 29. März 2007 startete mit Mr. Bean macht Ferien in Deutschland ein weiterer Kinofilm mit Mr. Bean in der Hauptrolle. Dieser blieb der Figur wesentlich treuer, reduzierte seine Sprech-Anteile wieder auf ein Minimum und setzte stattdessen wieder stärker auf die Mimik und Körpersprache der Figur.

Zeichentrickserie

Seit 2002 gibt es eine Zeichentrickserie, die im deutschen Fernsehen auf Super RTL ausgestrahlt wird. Rowan Atkinson ist an der Produktion der Serie beteiligt und leiht dem Zeichentrick-Mr. Bean auch seine Stimme, zudem sind mit Richard Curtis und Robin Driscoll weitere Leute an der Produktion beteiligt, die auch an der Real-Serie mitgewirkt haben. Da die Originalserie jedoch vor allem von Rowan Atkinsons Mimik lebt, ist die Zeichentrick-Variante unter Mr. Bean-Fans umstritten und erreichte nie denselben Erfolg und Kultstatus wie die Real-Serie.

Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele 2012

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London trat Atkinson erneut als Mr. Bean auf. In einer Slapstick-Einlage begleitete er das von Simon Rattle dirigierte London Philharmonic Orchestra während des Musikstücks Chariots of Fire, der Titelsequenz des Spielfilms Die Stunde des Siegers.[12] Atkinsons Auftritt galt als ein Highlight der Zeremonie.[13]

Comic Relief

Mr. Bean tritt seit 1991 auch unregelmäßig in Sketchen für die jährliche Comic-Relief-Gala auf. Zuletzt war er dort im Jahr 2007 in Mr. Bean’s Wedding zu sehen, wo er als Gast auf einer Hochzeit für Furore sorgt, und 2015 in Funeral, wo er eine Trauerfeier ins Chaos stürzt.

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Literatur

Einzelnachweise

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