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Nature One

Festival der elektronischen Tanzmusik Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nature One
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Nature One (Eigenschreibweise NATURE ONE) ist eines der größten europäischen Festivals der elektronischen Tanzmusik und fand zum ersten Mal im Jahre 1995 statt. Initiiert wurde Nature One von dem Schweizer Nikolaus Schär.[7]

Schnelle Fakten Allgemeine Informationen, Besucherzahlen ...
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Hintergrund

Zusammenfassung
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Über 40.000 Camper verwandeln die Felder und Weiden am Festivalgelände der Nature One 2004 in einen riesigen Campingplatz
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Blick auf den „Open-Air-Floor“ der Nature One 2009
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Nature One 2015

Nature One ist eines der größten Festivals elektronischer Musik Europas und findet gewöhnlich am ersten Augustwochenende auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna im Hunsrück, nahe der Ortschaft Hasselbach statt. Auf dem Gelände der Pydna (amerikanische Bezeichnung: Wüschheim Air Station, WAS) sollten ab 1986 / 1987 als Folge des NATO-Doppelbeschlusses 96 abschussbereite Cruise Missiles gelagert werden, die mit nuklearen Sprengköpfen ausgerüstet waren.

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Century Circus Nature One 4. August 2018

Auf dem Gelände findet jährlich in einer Freitag- und Samstagnacht ein Freiluft-Rave mit international bekannten DJs statt. Der inoffizielle Beginn zeichnet sich bereits am Donnerstag mit einer großen Eröffnungsveranstaltung im Camping Village ab. Dieses bildet sich auf einer 100 Hektar großen Ackerfläche der Ortsgemeinde Hasselbach und ist damit eine der größten Zeltstädte Deutschlands.

Das Gelände ist in verschiedene Areale unterteilt. Es gibt vier große Bühnen („Mainfloors“) auf denen unterschiedliche Genre der elektronischen Musik vertreten sind. Auf dem Open Air Floor wird heute meist kommerzielle Tanzmusik aufgelegt, ursprünglich wurde hier hauptsächlich Trance gespielt. Im Century Circus, dem größten überdachten Bereich, ist Techno zu hören, in der Homebase wird House-Musik dargeboten und im Classic Terminal treten DJs verschiedener Genre auf, welche schon lange eine gewisse Bekanntheit im Bereich der elektronischen Musik haben. Die Namen dieser vier Hauptbühnen variierten im Laufe der Zeit ein wenig: So hieß die Homebase früher Red Bull House und danach House of House. In den Bunkern der ehemaligen Raketenbasis sowie in zusätzlich aufgestellten Zelten diverser Sponsoren sind verschiedene bekannte Techno-Clubs aus Deutschland und Europa vertreten (namentlich z. B. Abstract/U60311, Tresor Berlin, Airport Würzburg, Stammheim Kassel, Cocoon Club und Tunnel Club (Hamburg / Reeperbahn)).

Das Festival wird weithin sichtbar durch ein kunstvolles Lichtdesign illuminiert. Diese Lightshow arbeitet vorwiegend mit Laser- und LED-Technik und wird jedes Jahr neu gestaltet. In der Nacht von Samstag auf den Sonntag findet um ein Uhr morgens ein Feuerwerk statt, das durch die Festivalhymne auf der Außentanzfläche („OpenAirFloor“) begleitet wird.

Nature One ist ein Festival, das verschiedene Musikrichtungen der elektronischen Musik vereinen will. Daher ist jedes Jahr aufs Neue der Zusammenhalt der Anhänger elektronischer Musik ein wichtiger Kernpunkt in der Entwicklung der Nature One.

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Geographie

Das Festival zeichnet sich durch seine ländliche, aber gut erreichbare Lage auf einem geschichtlich und architektonisch außergewöhnlichen Gelände (ehem. Raketenbasis) aus. Um den Bereich der Hauptbühne befinden sich mehrere künstliche Erhebungen. Deren abgeflachte Kuppen bieten ausreichend Platz für weitere Bühnen. Durch diese Hügel führen je drei Tunnel, welche ebenfalls Raum für Veranstaltungsbereiche bieten.

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Zeittafel

Zusammenfassung
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Geschichte

Die erste Nature One fand 1995 noch auf dem Gelände des Flughafens Frankfurt-Hahn statt. Im folgenden Jahr wurde die Nature One auf das Gelände der ehemaligen Raketenbasis Pydna verlegt, wo sie auch heute noch stattfindet. 1997 wurde erstmals die Möglichkeit geboten an den Tagen der Veranstaltung dort zu zelten. Im folgenden Jahr hatten die ersten Clubs ihren eigenen Floor (Tanzbereich) bei Nature One. Im Jahr 1998 waren es sieben, 1999 schon elf und 2003 waren sechzehn Clubs dort vertreten.

Das Gelände der Pydna wird seit 2005 wieder militärisch genutzt, hauptsächlich vom angrenzenden Standort der Bundeswehr. Trotzdem darf die Veranstaltung Nature One weiterhin auf diesem Platz stattfinden. Im gleichen Jahr kam bei Nature One ein Mensch zu Tode. Ein 19-jähriger Jugendlicher wurde leblos in seinem Zelt aufgefunden. Er starb nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach an den Folgen der Einnahme von Heroin und Ecstasy. Nicht erst seit diesem Vorfall unternehmen die Polizei und der Zoll systematische Fahrzeug- und Drogenkontrollen auf den Zu- und Abfahrtwegen der Veranstaltung. Nach der Veranstaltung im Jahre 2007 wurde von der Polizei eine öffentliche Diskussion über die Abschaffung der Nature One geführt. Als Grund wurde die große Anzahl von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz angeführt.[8] Seit 2002 unterstützt eve&rave Münster e. V. den Veranstalter mit Drogeninformationsständen auf dem Festivalgelände und dem Campingplatz.

In den Jahren 2007 und 2008 gab es neben der Nature One im Hunsrück eine Nature One in Polen. Diese wurde in Kattowitz veranstaltet und hatte zwischen 4.000 und 5.000 Besucher. In den Folgejahren hat I-Motion dieses Projekt nicht weiterverfolgt.[9] Außerdem wurde 2008 das Nature-One-Gelände auf der Pydna um rund 20.000 Quadratmeter erweitert. Dieses Gelände war in den Jahren zuvor militärisches Sperrgebiet. Die Tanzebenen Classic Terminal und das House of House wurden auf diese neue Fläche verlegt, ebenfalls wurde dort der Club USB – Hardtechno Family angesiedelt. Im Jahr 2010 wurde Nature One von den Lesern der Zeitschrift Raveline zum zehnten Mal in Folge zur besten Veranstaltung im Bereich der elektronischen Tanzmusik gewählt.[10] Um den Century Circus, der größte Bereich auf dem Techno gespielt wird, weiter zu vergrößern wurden im Jahr 2011 die Flächen des Century Circus und des Classic Terminals getauscht.

Um eine stabile und zuverlässige Mobilfunkanbindung aller Besucher zu gewährleisten, wurde im Juli 2012 ein zusätzlicher großer Funkmast an der Südseite des Geländes (Zeltplatz) errichtet, welcher aber auch zur dauerhaften Verbesserung der Mobilfunkanbindung der Nachbargemeinden dient.

In den Jahren 2020 und 2021 fand das Festival nicht statt. Der Grund waren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, einer Viruserkrankung, deren Ausbreitung durch behördliche Untersagung von Großveranstaltungen jeglicher Art begegnet werden sollte.[11][12] Nach der zweijährigen Pause wurde die Nature One zwischen dem 5. und 7. August 2022 erfolgreich fortgesetzt.[13]

Besucherzahlen und Mottos

Jährlich zieht die Veranstaltung mehrere zehntausend Gäste aus ganz Deutschland und Europa an, wobei unter den ausländischen Besuchern überwiegend Gäste aus den nahen Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Österreich und der Schweiz vertreten sind. In der folgenden Tabelle sind nun die Besucherzahlen, die Line-Ups und die entsprechenden Mottos nach Jahren aufgelistet:

Weitere Informationen Datum, DJs der Hauptbühnen ...

Hymne

Seit 1998 wird jedes Jahr eine zum Motto gleichnamige Hymne produziert. Diese wird unter dem Pseudonym Nature One Inc. veröffentlicht, hinter dem sich wechselnde DJ-Teams verbergen. So wurden die Hymnen 2002 bis 2004 von DJ Shog und dem E-Cutz Team produziert.[33] Wake Up In Yellow von 2008 stammt von ATB und Josh Gallahan,[34] und die Hymne aus dem Jahr 2010 wurde von Woody van Eyden produziert.

Die Hymne im Folgejahr unter dem Motto go wild – freak out wurde wieder von ATB zusammen mit Tom Novy produziert. Fünf Hymnen in Folge, von 2012 bis 2016, produzierte Jerome (Kontor Rec.). Die Hymnen von 2017 (We Call It Home) und 2018 (All you need to be) wurden vom ebenfalls bei Kontor unter Vertrag stehenden DJ Cuebrick produziert.

Im Jahr 2019 feierte die Nature One ihr 25-jähriges Jubiläum, für welches Neelix The Twenty Five kreierte.[35] Die Hymne für das Jahr 2022 wurde von Jay Frog produziert und trug den Titel Like Nowhere Else.[36]

Am 28. Juli 2023 wurde The Power The Change von MOGUAI feat Lili Pistorius als "Official NATURE ONE Anthem 2023" (PUNX RECORDS) veröffentlicht. Das Pseudonym Nature One Inc. sowie das diesjährige Motto where we belong wurden nicht mehr verwendet.[37]

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Auszeichnungen

  • Dance Music Award
    • 2003: in der Kategorie „Bestes Event“
  • Der Helga Festival Award (von Festivalguide)
    • 2013: in der Kategorie „Bestes Festival National“ (Publikums-Award)

Film- und Medienpräsenz

  • Kastellaun und die Nature One, Alexander Stein, EinsPlus, 2013
  • Techno House Deutschland, ARD 2022[38]

Einzelnachweise

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