Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Niederwald (Kirchhain)

Ort in der Stadt Kirchhain Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Niederwald (Kirchhain)map
Remove ads

Niederwald ist ein Stadtteil von Kirchhain im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Schnelle Fakten Gemeinde Kirchhain ...
Remove ads

Geographie

Das Dorf liegt knapp 3 km westnordwestlich von Kirchhain am Rand des Amöneburger Beckens in der Aue der Ohm, an der zum Schutz der Ortschaften etwa südöstlich des Dorfs das Hochwasserrückhaltebecken Kirchhain/Ohm liegt. Nördlich vorbei an der Ortschaft verläuft etwa in Nordwest-Südost-Richtung die Bundesstraße 62.

Thumb
Von links nach rechts sind die Ortsteile Kleinseelheim, Bauerbach (zu Marburg), Großseelheim, Schönbach, Niederwald, Anzefahr, Betziesdorf (im Hintergrund), Stausebach und Kirchhain sowie Himmelsberg (links dahinter) zu erkennen.
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Die Kirche

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte Erwähnung des Orts erfolgte im Jahr 1243 als „Nyderwalde“, als Erzbischof Siegfried III. von Mainz dem Kloster Arnsburg einen Güterbesitz bestätigte.[1]

Der Dorfadlige Berthold von Niederwald war 1253 Finanzverwalter des Klosters Haina. Seit 1282 gab es eine Mühle, für 1356 ist eine zweite erwähnt. Um 1700 wurde die Hirsenmühle erbaut, die bis 1846 bestand.

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Niederwald im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Kirchhain eingegliedert.[3][4] Für Niederwald, wie für alle ehemals eigenständigen Stadtteile von Kirchhain, wurde ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Niederwald angehört(e):[1][6]

Gerichte seit 1821

Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Kirchhain war für die Verwaltung und das Justizamt Kirchhain war für Niederwald als Gericht erster Instanz zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Kirchhain.[11][12] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.

Remove ads

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederwald 816 Einwohner. Darunter waren 15 (1,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 162 Einwohner unter 18 Jahren, 333 zwischen 18 und 49, 186 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 336 Haushalten. Davon waren 99 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 117 Paare mit Kindern sowie 27 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 228 Haushaltungen lebten keine Senioren.[13]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1502:21 Männer
 1577:49 Hausgesesse
 1604:41 Hausgesesse
 1629:43 Hausgesesse (3 fünfspännige, 6 vierspännige, 3 zweispännige, 4 einspännige Ackerleute, 26 Einläuftige)
 1697:29 Hausgesesse
 1838:362 Einwohner (Familien: 87 nutzungsberechtigte, 35 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 16 Beisassen).
Niederwald: Einwohnerzahlen von 1768 bis 2019
Jahr  Einwohner
1768
 
301
1800
 
?
1834
 
361
1840
 
389
1846
 
365
1852
 
401
1858
 
394
1864
 
382
1871
 
386
1875
 
410
1885
 
425
1895
 
406
1905
 
443
1910
 
438
1925
 
461
1939
 
507
1946
 
692
1950
 
674
1956
 
637
1961
 
615
1967
 
648
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
816
2015
 
816
2019
 
799
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Kirchheim:[14][2]; Zensus 2011[13]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:alle Einwohner evangelisch-lutherisch
 1885:424 evangelische (= 99,76 %), ein katholischer (= 0,24 %) Einwohner
 1961:588 evangelische (= 95,61 %), 26 katholische (= 4,23 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1768:Erwerbspersonen: drei Schmiede, zwei Wirte, zwei Wagner, zwei Schneider, ein Bender, ein Maurer, zwei Zimmerleute, ein Müller, ein Leineweber, 5 Tagelöhner, vier Tagelöhnerinnen.
 1838:Familien: 65 Ackerbau, 61 Gewerbe, 10 Tagelöhner.
 1961:Erwerbspersonen: 127 Land- und Forstwirtschaft, 115 Prod.Gewerbe, 36 Handel und Verkehr, 34 Dienstleistungen und Sonstiges.
Remove ads

Politik

Für den Stadtteil Niederwald besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Niederwald.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 56,94 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Bürger für Niederwald“ an.[15] Der Ortsbeirat wählte Hans-Joachim Degen zum Ortsvorsteher.[16]

Remove ads

Vereine

Im Dorf gibt es folgende Vereine:

  • Bayern Fanclub Ohmtal e. V.
  • Damengymnastikgruppe des VfR 1920 Niederwald
  • Dorfverschönerungsverein Niederwald
  • Freiwillige Feuerwehr Niederwald
  • Kirchenchor Niederwald
  • Männergesangverein 1884 Niederwald
  • Posaunenchor Niederwald
  • VfR 1920 Niederwald
  • Alters- und Ehenclub Niederwald

Infrastruktur

  • In Niederwald gibt es eine Kirche, ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Grundschule, einen Kindergarten, ein Feuerwehrhaus mit Schulungsraum, eine Grillhütte und verschiedene Sportanlagen.
  • Östlich des Ortes befinden sich mehrere Kiesgruben.

Literatur

Commons: Niederwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads