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Nilrot

chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nilrot
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Nilrot, auch als Nilblau-Oxazon bezeichnet, ist ein lipophiler fluoreszierender Phenoxazin-Farbstoff.

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Herstellung

Nilrot entsteht durch Kochen einer Lösung von Nilblau mit Schwefelsäure. Dabei wird die Aminogruppe durch eine Carbonylgruppe ersetzt.

Eigenschaften und Verwendung

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Nilrot bei Tageslicht (obere Reihe) und UV-Licht (366 nm, untere Reihe) in verschiedenen Lösungsmitteln.
V. l. n. r.: 1. Wasser, 2. Methanol, 3. Ethanol, 4. Acetonitril, 5. Dimethylformamid, 6. Aceton, 7. Ethylacetat, 8. Dichlormethan, 9. n-Hexan, 10. tert-Butylmethylether, 11. Cyclohexan, 12. Toluol.

Nilrot ist ein hochfluoreszierender Laser-Farbstoff.[2] Es fluoresziert im roten Bereich bis in das Nahinfrarot (NIR)[3] hinein und hat ein Emissionsmaximum bei etwa 650 nm.[4] Sowohl das Emissionsmaximum, als auch die Quantenausbeute, sind vom verwendeten Lösungsmittel stark abhängig. In n-Heptan liegt das Emissionsmaximum bei etwa 520 nm, in Aceton dagegen bei 600 nm. Dabei ist die Fluoreszenz in Aceton etwa 80-mal schwächer.[5] Eine höhere Polarität des Lösungsmittel führt generell zu einer Rotverschiebung des Fluoreszenzmaximums und zu einer Abnahme der Quantenausbeute und der Fluoreszenzlebensdauer von Nilrot.[6]

In der Mikrobiologie wird Nilrot zum Markieren und Anfärben (engl. Staining) von Zellen beziehungsweise Zellbestandteilen verwendet. Die Fluoreszenz ist dabei von der Hydrophobie der Lipide abhängig. Polare, das heißt hydrophilere Lipide, wie beispielsweise Phospholipide, die sich im Wesentlichen in der Zellmembran befinden, fluoreszieren rot. Neutrale Fette, wie beispielsweise Triglyceride oder Cholesterinester in intrazellulären Fetttröpfchen, fluoreszieren dagegen bei kürzeren Wellenlängen (in Richtung Gelb).[7] Die Fluoreszenz kann dabei sowohl mikroskopisch, als auch mittels Durchflusszytometrie gemessen werden.[5]

Nilrot wird in der Biochemie zur Färbung von Proteinen im Zuge einer Proteincharakterisierung verwendet, z. B. bei der SDS-PAGE und der isoelektrischen Fokussierung.[8][9]

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Einzelnachweise

Weiterführende Literatur

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