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Nordstadt-Schunteraue

Stadtbezirk in Braunschweig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Nordstadt-Schunteraue ist ein Stadtbezirk der Stadt Braunschweig, der im Oktober 2021 neu gegründet wurde. Er entstand durch die Zusammenlegung der bisherigen Stadtbezirke Nordstadt und Schunteraue, aufgrund einer kommunalpolitisch beabsichtigten Verringerung der Anzahl an Stadtbezirken.[2][3]

Weitere Informationen Stadtbezirk Nordstadt-Schunteraue Stadt Braunschweig ...

Er hat die amtliche Nummer 330. Der Bezirk hat 27.734 Einwohner.[1]

Im neuen Stadtbezirk befinden sich Teile des Braunschweiger Stadtkerns mit den Stadtquartieren Nördliches Ringgebiet, Siegfriedviertel und Neues Hochschulviertel und die Stadtteile Kralenriede und Schwarzer Berg.

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Geografie

Der Stadtbezirk wird im Westen und im Süden weitgehend von der Oker oder dem Okerumflutgraben sowie im Osten und Norden von den Bahnlinien nach Gifhorn und nach Watenbüttel begrenzt. Ein Teil der Grenze im Nordwesten ist ein Abschnitt der BAB 391. Im Südosten bilden der Botanische Garten, der Hagenring und die Hans-Sommer-Straße die Grenze.

Nordstadt-Schunteraue weist keine einheitliche Bebauung auf. Vielmehr besteht sie aus Teilgebieten, die nach und nach aus unterschiedlichen Gründen erbaut wurden.

Er umfasst die statistischen Bezirke 06 Altes Hochschulviertel, 16 Nordbahnhof, 17 Neues Hochschulviertel, 37 Schwarzer Berg, 43 Siegfriedviertel, 44 Schuntersiedlung und 45 Kralenriede.

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Stadtquartiere und Stadtteile

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Nördliches Ringgebiet

Das hier beschriebene Gebiet umfasst den Bereich der Stadterweiterung bzw. der Ausweitung der Stadt in die Außenstadt ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Zunächst entstanden vor allem an den Ausfallstraßen Gebäude, die in dem 1860 erstmals erschienenen Braunschweiger Adressbuch verzeichnet sind.

Die Gebiete innerhalb des Wilhelminischen Rings bestanden bis zur Stadterweiterung (ab ca. 1850) nach alten Karten weitgehend aus dem Glacis und vorgelagerten Gärten sowie dem Paradeplatz (später Kleiner Exerzierplatz).

Ab 1860 ist mit Einführung des Adressbuchs die Bebauung zunächst der Ausfallstraßen Bültenweg (1860: Weg nach Bülten, Nachweis auf einer historischen Karte von 1753/54,[4]) und der schon im Mittelalter als Handels- und Heerstraße genutzten Hamburger Straße festzustellen. Aber auch der „Hasenwinkel“ (oder „Im Hasenwinkel“), der spätere „Rebenring“ (1874 „Rebenstraße“, 1860 „Am Kleinen Exerzierplatze“ oder „Weg nach dem Kleinen Exerzierplatze“) und „Am Bülten“ werden im ersten Adressbuch der Stadt Braunschweig erwähnt.

1877 wurde die Technische Hochschule (heute Technische Universität Braunschweig) an der Neuen Promenade (heute Pockelsstraße) neu errichtet. In der Umgebung „entwickelte sich in der Folge zwischen Hamburger Straße (heute Mühlenpfordtstraße) und Bültenweg ein Wohngebiet für gehobene Ansprüche“.[5] Diese Gebäude sind zum großen Teil noch heute erhalten.

Dienstleistung

Vor allem nördlich des Wilhelminischen Rings entstanden zwischen Bültenweg und Oker ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts mehrere Dienstleistungsbetriebe für die Stadt Braunschweig:

  • Der Nordbahnhof wird im Rahmen des Baus der Ringbahn bzw. der Landeseisenbahn (1886) errichtet, als Zugang entsteht die Geysostraße.
  • 1879 entsteht zwischen Hamburger Straße und Mittelweg der städtische Schlachthof, der 1977 an die Hansestraße verlegt wird. Die Braunschweiger Zeitung zieht 1981 von der Innenstadt auf dieses Gelände.
  • An der Ecke Mittelweg/Ludwigstraße wird 1918 das Viktoria-Luise-Haus (Landes-, Mütter- und Säuglingsheim) eingeweiht, das sich zur Kinderklinik weiterentwickelt und um 1960 in die Holwedestraße umzieht. 1963 übernimmt die Lebenshilfe das Gebäude.
  • Ebenfalls an der Ludwigstraße befindet sich der städtische Bauhof.
  • Das Taubstummeninstitut war von 1828 bis 1891 an der heutigen Katharinenstraße, zog dann auf die Charlottenhöhe (siehe Viewegsgarten-Bebelhof).
  • Das zur seinerzeit Jüdelstiftung gehörende Kinderheim „Elisabeth“ findet sich ab 1908 am Mittelweg.
  • Das Schützenhaus und der Schützenplatz wird vom Maschplatz 1890 hierher verlegt.
  • Die städtische Desinfektionsanstalt wird 1908 an der Totentwete (heute Mitgaustraße) neu gebaut.

Gärten, Friedhöfe

Im Süden des Gebietes befindet sich seit 1840 der Botanische Garten.

Friedhöfe wurden bereits früher in die spätere Außenstadt verlegt. An der Friedhofsgasse (1873 Friedhofsstraße, 1893 Katharinenstraße, nachweisbar 1753/54[6]) befindet sich seit 1706 der Katharinenfriedhof und seit 1713 der Garnisons-Friedhof. An der Hamburger Straße von 1802 bis 1898 der Friedhof der St.-Andreas-Gemeinde und von 1797 bis 1910 der alte Friedhof der jüdischen Gemeinde.

Zumindest bedingt zu nennen ist die Ratsbleiche bzw. Kattunbleiche, die noch 19. Jahrhundert im Betrieb war und an die heute ein Straßenname erinnert (seit 1911).

Neues Wohnquartier „Nördliches Ringgebiet“

Die Verwaltung plant, in den Bereichen zwischen Taubenstraße und Wodanstraße ein neues Wohnquartier mit ca. 1000 Wohneinheiten zu realisieren. In einem ersten Bauabschnitt werden ab 2016 durch die Partner Nibelungen Wohnbau GmbH, die Baugenossenschaft Wiederaufbau und die Braunschweiger Baugenossenschaft ca. 530 Wohnungen ausschließlich im Geschosswohnungsbau nördlich der Taubenstraße gebaut. In einem zweiten Bauabschnitt sollen noch einmal rd. 500 Wohnungen folgen.

Im Baugebiet „BZ-Areal“ zwischen Hamburger Straße und Mittelweg möchte ein privater Investor neben einem großflächigen Nahversorger ebenfalls bis zu 500 Wohneinheiten realisieren. Auch hier sollen vorrangig Wohnungen im Geschosswohnungsbau entstehen; es sind allerdings auch einige wenige Einfamilienhäuser projektiert.

Als dritter Bereich soll ein Gebiet nördlich der Ludwigstraße entwickelt werden. Hier könnten noch einmal bis zu 200 Wohneinheiten zusätzlich entstehen.

Schwarzer Berg

Der Schwarze Berg ist ein Stadtteil, der als Siedlung in den 1960er Jahren entstand. Der Name soll von dunklen Kiefern herrühren, welche auf dem 73 m (üNN) „hohen Berg“ gestanden haben. Diese Erhebung erstreckt sich über die Feldfluren Großer und Kleiner Jahnskamp.

Ab 1932 wurde der Bereich der schon bestehenden Straße Am Schwarzen Berge mit ihren Querstraßen Jahnskamp, Stadtblick und Heimgarten bebaut. Das Gelände, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt nur Kleingärten befanden, gehörte erst mit der Eingemeindung vom 1. April 1934 zu Braunschweig. Auf dem Gelände bauten zu der Zeit ausschließlich private Bauherren, denen kaum Vorgaben für die Bebauungen gemacht wurden.

Siegfriedviertel

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Burgundenplatz

Das Stadtquartier Siegfriedviertel entstand als moderne Siedlung im Grünen in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren. Der Name des Quartiers und die Straßennamen orientieren sich an der Nibelungensage rund um Siegfried den Drachentöter. Neben Mehrfamilienwohnblöcken entstanden hier auch Eigenheimbauten. Nördlich des Siegfriedviertels befindet sich am Dowesee der Schul- und Bürgergarten, der im Jahr 1919 unter dem Namen Hauptschulgarten entstand.

Universitätsviertel

Das Gelände war zunächst für die gründerzeitliche Stadterweiterung Braunschweigs vorgesehen. Jedoch kam es nicht mehr zur Bebauung der Flächen, unter anderem infolge des nachlassenden Interesses nach neuen Bauflächen.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges errichtete man die neue Hauptstraße „Hans-Sommer-Straße“, die die Gliesmaroder Straße entlasten sollte. An der Straße entstand eine Vielzahl neuer Gebäude für die Technische Universität Braunschweig.

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Politik

Bezirksbürgermeisterin
  • Carolin Borggrefe (B’90/Grüne)
Stadtbezirksrat[7]
Wahl zum Stadtbezirksrat 2021
Wahlbeteiligung: 63,2 %
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40
30
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10
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30,5 %
27,8 %
17,0 %
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5,5 %
3,3 %
1,5 %
1,4 %
Weitere Informationen Partei, Stimmen 2021 ...

Verkehr

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Der Stadtbezirk Nordstadt-Schunteraue ist durch zahlreiche Bus- und Straßenbahnlinien angebunden. Der wichtigste Verknüpfungspunkt im Netz ist die Haltestelle „Hamburger Straße“. Es bestehen Fahrtmöglichkeiten in die Innenstadt, ins Ringgebiet sowie ins nördliche Stadtgebiet.

ÖPNV

Der Stadtbezirk ist durch verschiedene Verkehrsmittel gut erschlossen. Auf den Hauptverkehrsadern Hamburger Straße und Bienroder Weg/Bültenweg verkehren Busse und Straßenbahnen. Dabei ist die Linie 2 die wichtigste Verbindung, da sie die Innenstadt über Hamburger Straße nach der Haltestelle am Gesundheitsamt auf die Siegfriedstraße abbiegt. Dasdurch erschließt sie das Siegfriedviertel und den Nordcampus. Die Linien 1 und 10 fahren nach der Innenstadt weiter auf der Hambuger Straße in nördliche Richtung in die Stadtteile Rühme und Stöckheim. Dabei erschließt sie auch das Station.

Die wichtigsten Buslinien sind die 416 und 436, die auf dem Bültenweg teilweise bis zum Flughafen verkehren und die Ringbusse 419 und 426, die aus westlicher und östlicher Richtung den Ring bedienen. Die 426 fährt dabei noch bis ins Siegfriedviertel.[8]

Radverkehr

Das Fahrrad macht einen großen Teil des Verkehrs im Stadtbezirk aus. Das Ringgleis, welches im Bezirk vom Heizkraftwerk Mitte bis zum TU Campus an der Beethoven Straße geht, mit den Zubringern macht den größten Teil des Verkehrs aus.[9] Daneben wird die Strecke am Bienroder Weg beidseitig gut genutzt, sowie die Radwege am Ring. Aber auch der Mittellweg und die Hambuger Straße werden viel befahren.

Schienenverkehr

Die Eisenbahntrasse Braunschweig-Wieren ist die Anbindung Braunschweigs nach Norden und führt durch den Stadtbezirk. Die Grenze zum benachbarten Bezirk Wabe-Schunter-Beberbach verläuft direkt auf den Gleisen. Von der Strecke zweigen zwei Trassen ab. Die erste Strecke war Teil des Ringgleises und führt durch die Zentrale der Stadtwerke, beim Nordbahnhof entlang und endet kurz nach der Hamburger Straße auf dem Gelände des Heizkraftwerkes. Die zweite Strecke bindet das VW-Werk an und teilt sich nach der Hamburger Straße in eine Verbindung zum Hafen und eine Verbindung über Watenbüttel/Völkenrode nach Harvesse.[10]

Heute wird nur noch die Strecke nach Wieren mit Personenverkehr erschlossen, auf der Strecke zum Hafen/Harvesse fahren nur noch Güterzüge, die das VW-Werk, den Hafen und das Logistikzentrum von VW in Harvesse erschließen. Der nächste Bahnhof ist der Bahnhof Braunschweig-Gliesmarode.

Zukunft

Die Strecke nach Wieren soll zukünftig halbstündlich nach Gifhorn Stadt bedient werden. Dafür muss ein Kreuzungsbahnhof im Stadtteil Kralenried errichtet werden. Zudem möchte der Regionalverband über die Bahntrasse nach Harvesse die anliegenden Stadtteile und Dörfer wieder mit Personenverkehr anbinden. Dafür sollen mehrere Haltepunkte entstehen, etwa am Bienroder Weg, an der Hamburger Straße und weitere außerhalb des Bezirkes.[11]

Autoverkehr

Die wichtigsten Achsen des MIV sind die Hamburger Straße, der Mittelweg und der Bienroder Weg. Sie alle führen von Süden nach Norden, der Mittelweg endet jedoch Mitten im Siegfriedviertel. Die einzige gute Ost-West-Verbindung ist die Siegfriedstraße. Daneben verbindet noch das Ohefeld die Vorwerksiedlung mit dem Michelfelder Platz. Seit Anfang der 2010er Jahre wird die Stadtstraße Nord geplant, die die Siegfriedstraße entlasten soll. Aufgrund von Beschwerden und Klagen ist bislang nur die Mitgaustraße fertig.[12]

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Unternehmen und sonstige Arbeitgeber

  • 1888 wird das zweite städtische Gaswerk an der Taubenstraße errichtet, 1959 stellt das Gaswerk von Eigenversorgung auf Ferngas aus Salzgitter um, ab etwa 1963 entsteht hier das neue Zentrallager der Stadtwerke.
  • An der Uferstraße befindet sich das Heizkraftwerk Uferstraße, dessen Geschichte als Elektrizitäts-Werk bis Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgeht.
  • An der Hamburger Straße am Rand des Siegfriedviertels befindet sich ab 1901 das Schwestern- und Krankenhaus „Rotes Kreuz“ (seit 1974 Städtisches Gesundheitsamt).
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Parks

Der Stadtbezirk beherbergt mehrere Parks und Grünflächen auf seinem Gebiet. Im Süden grenzt der Botanische Garten an andere Bezirke. Das Ringgleis selbst führt durch den Nordpark und ist generell an den Wegesrändern stark begrünt. Daneben ergeben der Dowesee mit dem dazugehörige Park und dem rechtsseitigen Teil der Schunter zwei kleinen Naherholungsorte. Trotz des Beinamens Schulgarten ist der Dowesee öffentlich zugänglich. Zuletzt gibt es ein Wasserschutzgebiet am Bienroder Weg, Kleingärten und mehrere Wiesen.[13]

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Literatur

  • Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen – ihre Namen und ihre Geschichte. Band 3: Außerhalb des Stadtrings. Meyer, Braunschweig 2002, ISBN 3-926701-48-X.
  • Otto Hahne: Alte Einzelhöfe im Stadtgebiet von Braunschweig. In: Forschungen zur braunschweigischen Geschichte und Sprachkunde. 1954, S. 55–73. (ADBB; Brosch. I 25.078)
  • Otto Hahne: Braunschweiger Dorfnamen aus der Örtlichkeit erklärt. In: Braunschweiger Blätter. 1937, F. 5, S. 8–15. (ADBB; Brosch. I 3805)
  • Norman-Mathias Pingel: Stadterweiterung und städtische Behörden in Braunschweig 1851–1914. Hahn, Hannover 1998, ISBN 3-7752-5799-3.
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Commons: Nordstadt-Schunteraue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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