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britische Jazz-Sängerin und Hochschullehrerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Norma Ann Winstone (* 23. September 1941 in London) ist eine britische Jazz-Sängerin und -Hochschullehrerin. Sie gilt als „Grande Dame“ des europäischen Jazz-Gesangs.[1]
Als Stipendiatin des Londoner Trinity College of Music studierte Winstone drei Jahre lang Klavier und Orgel. Sie begann bereits in den 1950er Jahren zu singen; im Alter von 17 Jahren arbeitete sie semiprofessionell mit einer Tanzband unter der Leitung von Al Dukardo. In der ersten Hälfte der 1960er Jahre trat sie mit dem Schlagzeuger Ted Humphrey auf, den sie 1962 heiratete. Mitte der 1960er Jahre arbeitete sie als Jazzsängerin, zunächst bei John Stevens, Mike Carr und im New Jazz Orchestra von Neil Ardley. Mit wortlosen Improvisationen trat sie erstmals bei Michael Garrick auf, wo sie 1968 einen Saxophonisten ersetzte. Aufsehen bei der Kritik erregte sie 1968 in Ronnie Scott´s Club, wo sie mit Rahsaan Roland Kirk auftrat. Sie war bei Michael Gibbs, Ian Carrs Nucleus und John Dankworth tätig.
1971 wurde sie vom Melody Maker als beste Jazzsängerin ausgezeichnet, was dazu führte, dass sie ihr erstes Album unter eigenem Namen, „Edge of Time“, aufnehmen konnte (u. a. gemeinsam mit John Surman, Alan Skidmore, Kenny Wheeler und John Taylor, den sie 1972 heiratete). Anschließend gehörte sie für mehrere Jahre der Mike-Westbrook-Band an. 1977 begründete sie mit John Taylor und dem Trompeter Kenny Wheeler die Gruppe Azimuth, die von der Londoner Times als die phantasievollste und interessanteste Chamber Jazz-Band weltweit bezeichnet wurde.
In den 1980ern war sie Mitglied des Gesangsquartetts Vocal Summit (mit Jay Clayton, Urszula Dudziak und Michele Hendricks). Weiterhin nahm sie als Gastsolistin mit Urs Leimgruber und John Wolf Brennan auf und tourte mit Ian Carrs Orchestra UK. 1994 arbeitete Winstone mit Tony Coe zusammen und trat mit dem London Jazz Orchestra auf. Im folgenden Jahr gründete sie die Band New Friends (mit Anthony Kerr und John Parricelli), die sich später mit Paul Clarvis zum Quintett erweiterte. Weiterhin arbeitete sie mit Taylor im Duo, aber auch in Azimuth und sang in einem Trio mit dem Pianisten Steve Gray und dem Kontrabassisten Chris Laurence.
Ihre Stimme ist bedeutender Bestandteil von Wheelers „Music for Large and Small Ensembles“, die unter Mitwirkung von John Abercrombie, Dave Holland, Peter Erskine und John Taylor eingespielt wurde. Außerdem hat sie zu Aufführungen von Werken von Fred Hersch, John Surman und Jimmy Rowles beigetragen und mehrfach mit der NDR-Big Band konzertiert (etwa 2006 in einem Projekt mit Colin Towns, der sie 1999 an seinem eigenen Album Dreaming Man with Blue Suede Shoes beteiligte). Sie schrieb Texte zu Kompositionen von Ralph Towner, Egberto Gismonti und Steve Swallow.
Jenseits des Jazz machte sich Winstone als Interpretin der Cabaret Songs des britischen Komponisten Benjamin Britten und durch ihre Arbeit für die Netherlands Opera einen Namen. Sie ist eine virtuose und vielseitige Sängerin, die große Intervalle bewältigt und genauso flüssig wie jedes Instrument improvisiert. Sie war viele Jahre als Hochschullehrerin an der Royal Academy of Music tätig, die sie 2013 zum Honorary Member ernannte.
Für ihre Verdienste um die Musik wurde Winstone 2007 zum Mitglied des Order of the British Empire ernannt.[2] Im Jahr 2001 gewann sie den Titel „Best Vocalist“ beim BBC Jazz Award. Für 2009 wurde ihr der Jazzahead-Skoda-Award 2009 zugesprochen.[3][4] Ihr 2007 gemeinsam mit Glauco Venier und Klaus Gesing eingespieltes Album Distances wurde 2009 für einen Grammy nominiert.[5]
Bei den britischen Parliamentary Jazz Awards gewann sie 2015 in der Kategorie Jazz Vocalist of the Year.[6] Im gleichen Jahr verlieh ihr die British Academy of Songwriters, Composers and Authors den Gold Badge of Merit. Bei den Jazz FM Awards wurde sie 2017 ebenfalls als Vocalist of the Year ausgezeichnet.[7] Für ihre Verdienste um den Jazz wurde sie bei den Parliamentary Jazz Awards 2021 ausgezeichnet.[8]
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