Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Opel Ascona B

Limousine der Mittelklasse Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Opel Ascona B
Remove ads

Der Opel Ascona B ist eine Mittelklasse-Limousine der Adam Opel AG und wurde im September 1975 vorgestellt. Er war der Nachfolger des ab November 1970 gebauten Ascona A und der letzte Ascona auf der GM-H Plattform mit Hinterradantrieb. Er hat die gleiche Technik wie das zur selben Zeit präsentierte Coupé Opel Manta B. Produziert wurde der Ascona B in Rüsselsheim, Bochum und Antwerpen.

Schnelle Fakten Ascona B ...

Die zwei- oder viertürige Limousine wurde in Bochum und Antwerpen hergestellt, eine Kombiversion („Caravan“) wie beim Ascona A gab es nicht. In Großbritannien wurde der Typ als Rechtslenker mit einer dem Manta B gleichenden Frontpartie unter dem Namen Vauxhall Cavalier Mk. 1 angeboten. In Südafrika war das Modell als Chevrolet Ascona bzw. Chevrolet Chevair auf dem Markt.[1]

Remove ads

Modellgeschichte

Zusammenfassung
Kontext

Allgemeines

Der auf der IAA 1975 präsentierte Nachfolger des Ascona A unterschied sich vom Vorgänger durch glattere und sachlichere Formensprache. Die Markteinführung erfolgte im August 1975, die offizielle Vorstellung jedoch erst im Herbst auf dem Frankfurter Autosalon. Diesen Ascona gab es nur als zwei- und viertürige Limousine, wobei auf eine Kombivariante (wie sie noch beim Vorgängermodell erhältlich war) verzichtet wurde.

Anfangs gab es den Ascona mit den aus dem Vorgänger bekannten und bewährten Vierzylinder-Reihenmotoren, die jedoch wegen verschärfter Abgasbestimmungen zum Teil etwas weniger leisteten. Die Benziner verfügten über 1,2 bis 2,0 Liter Hubraum mit 44 bis 81 kW (60 bis 110 PS) und der Zweiliter-Diesel kam auf 43 kW (58 PS). Zum Start standen vier Benzinmotoren mit Vergaser zur Verfügung: der 1.2 S (1196 cm³, 44 kW/60 PS), der 1.6 N (1584 cm³, 44 kW/60 PS), der 1.6 S (1584 cm³, 55 kW/75 PS) und der 1.9 S (1897 cm³, 66 kW/90 PS). Zudem gab es mit dem Ascona SR eine sportlich angehauchte Ausstattungslinie im Programm, allerdings nur mit 1,6-, 1,9- oder 2,0-Liter-Motor.

Der Ascona B war sichtbar großzügiger gestaltet als der Ascona A, der ursprünglich als Nachfolger für den Kadett B projektiert worden war und erst im Zuge seiner Entwicklung als neue Mittelklasse-Baureihe auf dem Markt platziert wurde. Der Radstand wurde um 8,8 cm verlängert, die Karosserie wuchs um 20 cm in der Länge und 4 cm in der Breite, während die Höhe nahezu unverändert blieb (nur 0,5 cm niedriger). Das Aussehen des Ascona B entspricht der Opel-Formensprache der 1970er-Jahre mit glatten Karosserie- und großen Glasflächen und ist an den Rekord D und den Kadett C angelehnt. Der moderne, kantigere Stil zeigte sich im trapezförmigen Frontdesign mit größeren Scheinwerfern und einem breiteren Kühlergrill, der bis zu den Lichtern reichte, sowie in der niedrigen Gürtellinie mit vergrößerten Glasflächen, was die Sicht und das Raumgefühl verbesserte.

Die Monocoque-Struktur der Karosserie integrierte eine traditionelle mechanische Konfiguration mit längs eingebautem Frontmotor und Hinterradantrieb. Das Fahrwerk übernahm die bewährten Schemata des Vorgängers: vorn eine Aufhängung mit Querlenkern, hinten ein Starrachssystem mit Panhardstab. Die Bremsanlage war gemischt (Scheiben vorn, Trommeln hinten) mit zwei Hydraulikkreisen und Servounterstützung ausgeführt, während die Lenkung über eine Zahnstangenkonstruktion mit kurzen Spurstangen wirkte. Durch Optimierungen und eine überarbeitete Abstimmung der Fahrwerkstechnik wurde zudem die aktive und passive Sicherheit erhöht. Das Getriebe war serienmäßig ein Viergang-Schaltgetriebe, optional stand ein Dreigang-Automatikgetriebe zur Verfügung.

Modellpflege

Die Produktion des Ascona B lief in den Werken Bochum und Antwerpen, mit drei Ausstattungsvarianten (Basis, L und SR) und Preisen zwischen 10.400 und 11.630 DM zum Start. Bereits ein Jahr nach dem Debüt, im Juli 1976, wurde der 1.6 S mit 55 kW (75 PS) durch einen neuen 1.9-Motor mit ebenfalls 55 kW (75 PS) ersetzt, während im August 1976 ein neuer Basis-1.2-Motor mit 40 kW (55 PS) eingeführt wurde. Im Oktober 1976 kam die luxuriöse Berlina-Ausstattung als vierte Ausstattungsvariante hinzu. 1977 folgte ein neuer 2.0-Motor mit 74 kW (100 PS) als Topversion, ergänzt im März 1978 durch eine Variante mit 66 kW (90 PS), die den bisherigen 1.9-S-Motor (66 kW/90 PS) ablöste. Im September 1978 debütierte der erste Diesel im Ascona: Ein 2,0-Liter-Saugdiesel mit 43 kW (58 PS) und indirekter Einspritzung, der bereits im italienischen Markt im Rekord D verwendet und nun europaweit angeboten wurde.

Im Februar 1979 wurden die beiden 1.2-Motoren durch neue 1.3-OHV-Motoren mit 44 und 55 kW (60 und 75 PS) ersetzt. Im April 1979 kam die sportliche „i2000“-Version hinzu, deren 2,0-Liter-Motor von Irmscher auf 88 kW (120 PS) getunt wurde, unter anderem durch einen zweiten Vergaser. Im August 1979[2] wurden leichte Detailänderungen vorgenommen: Der Ascona erhielt einen Kühlergrill mit größeren Lufteinlassschlitzen sowie Stoßfänger mit schwarzer Kunststoffummantelung statt der bisherigen verchromten Stahlversion mit Gummileiste.

Gleichzeitig wurde der Ascona 400 eingeführt, eine neue sportliche Topversion mit einem 2,4-Liter-DOHC-Motor (106 kW/144 PS), Scheibenbremsen und Fünfganggetriebe. Von dieser limitierten Serie wurden 268 Exemplare gebaut, die als Basis für das Rallye-Fahrzeug (mit bis zu 188 kW/255 PS) dienten, mit dem Walter Röhrl 1982 den Weltmeistertitel gewann. Es war das letzte heckgetriebene Rallye-Weltmeister-Fahrzeug.

Ab Januar 1980 war der bereits im August 1977 bei den Modellen Manta und Rekord E eingeführte 2.0-E-CIH-Motor mit L-Jetronic-Einspritzung von Bosch und 81 kW (110 PS) auch für den Ascona erhältlich. Ende 1980 wurden die Motoren 1.6 N (44 kW/60 PS) und 1.9 N (55 kW/75 PS) gestrichen, da sie gegenüber den gleich starken 1.3-Motoren unattraktiv waren und Lagerbestände abgebaut werden sollten. Im Januar 1981 entfielen auch die Triebwerke 1.9 N und 2.0 N aus dem Angebot.

Opel beendete im August 1981 die Herstellung des Ascona B nach 1,5 Millionen Fahrzeugen.[3] Nachfolger wurde der auf Frontantrieb umgestellte Ascona C.

Remove ads

Technik

Zusammenfassung
Kontext

Der Tank befindet sich aufprallsicher stehend hinter der Rücksitzbank, wodurch auch der Kofferraum größer als bei seinem Vorgänger werden konnte. Der 1,2-Liter-Motor mit seitlicher Nockenwelle basiert auf dem Motor des Mitte 1962 präsentierten Kadett A, während die größeren auf dem CIH-Motor des Mitte 1965 vorgestellten Rekord B beruhen.

Ab August 1976 kam noch der 1,2-Liter-N-Motor mit 40 kW (55 PS) dazu, der den knapp 1000 kg schweren Ascona B nicht gerade spritzig machte, aber wie der gleichzeitig neu angebotene und 55 kW (75 PS) starke 1,9-Liter-N-Motor mit Normalbenzin auskam.

Der 1.6 S fiel im Sommer 1977 aus dem Programm. Ab September 1977 ersetzte der 2,0-Liter-S- mit Hydrostößeln und 74 kW (100 PS) den 1,9-Liter-S-Motor, im März 1978 folgte der 2,0-Liter-N mit 66 kW (90 PS), der auch mit Hydrostößeln ausgerüstet war.

Erstmals gab es für den Ascona ab September 1978 einen neuen 2,0-Liter-Dieselmotor mit 43 kW (58 PS), der auch mit Automatikgetriebe lieferbar war. Er sollte vor allem das Taxigewerbe ansprechen. Ähnlich wie beim Rekord E war beim Diesel ein charakteristischer Buckel auf der Motorhaube erforderlich, da die Maschine etwas höher baute.
Alle Modelle hatten nun serienmäßig eine elektrische Scheibenwaschanlage.

Im Februar 1979 kamen die Modelle 1.3 N mit 44 kW (60 PS) und 1.3 S mit 55 kW (75 PS) hinzu. Diese hatten neu entwickelte Motoren mit Leichtmetall-Querstromzylinderkopf und obenliegender Nockenwelle (OHC). Sie ersetzten den technisch überholten OHV-Motor, der Ende der 1950er Jahre für den Opel Kadett A entwickelt worden war. Die Gemischaufbereitung des 1.3 S übernahm wie beim 2.0 N und 2.0 S ein Fallstrom-Registervergaser GMF Varajet II (Varajet – „Variable Düse“) aus der französischen GM-Fertigung (GMF = General Motors France), beim 1.3 N verrichtete nach wie vor der Solex PDSI aus den OHV- bzw. Normalbenzin-Modellen seinen Dienst.

Remove ads

Varianten

Zusammenfassung
Kontext

Sondermodelle

  • Ascona Winterfest (1978; nur als 2.0 S)
  • Ascona J (1980; mit allen Motoren)
  • Ascona Sport (1980; nur als 1.3 S und 2.0 E)
  • Ascona JS (1981; als 1.3 N, 1.3 S und 2.0 E)
  • Ascona Exklusiv (1981; als 1.3 N, 1.3 S und 2.0 E)

Quelle Ascona-Info:[4]

Ascona 400

Thumb
Der Ascona 400 von Walter Röhrl im Opel-Zentrum Berlin, Friedrichstraße

Ab August 1979[2] gab es anlässlich der Rallye-Erfolge von Opel eine besondere Sportausführung des Ascona. Die zur Homologation notwendige Stückzahl floss in den Namen ein: Ascona 400. Mit diesem Typ gewann Walter Röhrl 1982 die Rallye-Weltmeisterschaft. Der Wagen hatte ein Getrag-Fünfganggetriebe; die hintere Zentralgelenkachse wurde durch die im Rekord E bzw. Commodore C verwendete Starrachse mit vier paarweise gleich langen Längslenkern und Panhardstab ersetzt. Es gab mehrere Tuning-Kits in verschiedenen Leistungsstufen, genannt Phase I bis III. Die Basismotorisierung bildete ein 106 kW (144 PS) starker 2,4-Liter-Vierventiler mit Querstrom-Zylinderkopf. Auch das Fahrwerk wurde beim Ascona 400 überarbeitet.

Ascona i2000

Ein weiteres sportliches Modell war der ab 1979 in Zusammenarbeit mit der Firma Irmscher Automobilbau gebaute Ascona i2000, der auf Wunsch und gegen Mehrpreis mit einer Doppelvergaseranlage ausgestattet werden konnte. Dadurch stieg die Leistung von 74 kW (100 PS)[5] auf 88 kW (120 PS). Das Modell basierte auf dem 2.0 SR, hatte vorne innenbelüftete Scheibenbremsen und wurde ausschließlich in gelb/weißer Lackierung ausgeliefert.

Händler- / Tuner- / Cabriomodelle

Thumb
Opel Ascona B Cabriolet (Ostermann Umbau)

Unabhängig von der Adam Opel AG brachten Opelhändler und -tuner vereinzelt eigenständige Modelle heraus, die im regulären Modellprogramm nicht auftauchten und nur über diese Firmen zu kaufen waren. So war z. B. bei Irmscher ein Ascona B als Teil der firmeneigenen Modellreihe „Weiße Flotte“ erhältlich. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um optisch durch Spoiler und Kotflügelverbreiterungen veränderte Fahrzeuge mit einheitlichem, weiß-silbernen Farbschema. Die Firma Gräf in Berlin hatte einen ähnlich gestalteten, jedoch auch technisch überarbeiteten „Ascona ‚Berliner Bär‘“ im Programm. Außerdem konnte durch die Firma Ostermann der Ascona B zum Cabriolet umgebaut werden.[6]

Remove ads

Großbritannien und Südafrika

Der Ascona B wurde in Großbritannien und anderen Ländern (z. B. Schweden) auch als Vauxhall Cavalier verkauft. Dieses Modell hat eine Frontpartie, die dem Opel Manta B ähnlich ist und dadurch ein eigenständiges Erscheinungsbild abgibt. Der Cavalier lief im General-Motors-Werk Antwerpen, später im Vauxhall-Werk im englischen Luton vom Band und war ab August 1977 auch mit dem von Vauxhall entwickelten 1256-cm³-Vierzylindermotor verfügbar.

In Südafrika wurde ab November 1976 der optisch dem Cavalier gleichende Chevrolet Chevair mit 56,5 bzw. 63 kW starken (77 bzw. 86 PS) 2,0- und 2,3-Liter-Vierzylindern angeboten. Ab Juli 1978 gab es auch den Chevrolet Ascona, der äußerlich dem deutschen Ascona glich, aber mit einem 1256-cm³-Vierzylinder aus dem Vauxhall Viva mit 40 oder 42 kW (54 oder 57 PS) ausgerüstet war.

Remove ads

Technische Daten

Weitere Informationen 1.2 N (1976–1979), 1.2 S (1975–1979) ...
(1) 
N bedeutet Normal-, S bedeutet Superbenzin, D bedeutet Diesel
Remove ads

Literatur

  • Automobil Revue. Katalognummer 1979
  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1990. Band 3. Ford, Opel und Volkswagen. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02116-1, S. 271–285.
  • Martin-Paul Roland: Opel: Kadett, Manta, Ascona. 1962–1991. Eine Dokumentation. 1. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02757-2 (Schrader-Motor-Chronik)
Commons: Opel Ascona B – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads