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kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Stadt Bochum [westfälisch Baukem aus altsächsisch Boc-hem [ ]) ist eine kreisfreie Großstadt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Arnsberg. Die westfälische Stadt bildet ein Oberzentrum in der geografischen Mitte des Ruhrgebiets[2] und ist eines von dessen fünf Oberzentren. Die auf flachem Gebiet nördlich der Ruhr gelegene Stadt ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und im Regionalverband Ruhr (RVR). Mit 366.385 Einwohnern (31. Dezember 2023)[3] ist Bochum nach Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Duisburg die sechstgrößte Stadt des Landes Nordrhein-Westfalen, die zweitgrößte Stadt Westfalens und steht auf Platz 16 der größten Städte Deutschlands.
] (Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 29′ N, 7° 13′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Höhe: | 100 m ü. NHN | |
Fläche: | 145,66 km2 | |
Einwohner: | 366.385 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2515 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 44787–44894 | |
Vorwahlen: | 0234, 02327 | |
Kfz-Kennzeichen: | BO, WAT | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 11 000 | |
LOCODE: | DE BOM | |
NUTS: | DEA51 | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtbezirke, 34 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Willy-Brandt-Platz 2–6 44787 Bochum | |
Website: | www.bochum.de | |
Oberbürgermeister: | Thomas Eiskirch (SPD) | |
Lage der Stadt Bochum in Nordrhein-Westfalen | ||
Die erstmals um 890 erwähnte Stadt entstand entlang des historischen westfälischen Hellwegs und fungierte im Mittelalter zunächst als regionale Landstadt. Bochum wuchs erst im Zuge der Industrialisierung, vor allem durch den Bergbau, ab den 1840er-Jahren zu einer bedeutenderen Stadt heran und ist heute ein Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt mit Eingemeindungen die Schwelle von 100.000 Einwohnern und erhob Bochum im Jahre 1904 zur Großstadt.[4] Auch mit der Eingliederung der bis dahin kreisfreien Stadt Wattenscheid (etwa 72.000 Einwohner) wuchs die Stadt 1975 markant.
Seit der Gründung der im südlichen Stadtteil Querenburg gelegenen Ruhr-Universität im Jahr 1962, mit über 40.000 Studenten eine der größten Universitäten Deutschlands, ist Bochum Universitätsstadt. Bochum ist darüber hinaus bedeutender Hochschul- und Kulturstandort mit neun Hochschulen bzw. Dependancen von Hochschulen. Überregional bekannt sind das Deutsche Bergbau-Museum, das Schauspielhaus, das Planetarium Bochum, das Eisenbahnmuseum, das Bermuda3eck, das Ruhrstadion als Spielstätte des VfL Bochum, Tierpark und Fossilium sowie das am längsten am selben Standort laufende Musical der Welt, Starlight Express. Das Stadtbild wird unter anderem durch eine Kirchturm- und Hochhaus-Skyline sowie diverse Baudenkmale vor allem des Historismus, des Expressionismus und der Nachkriegsmoderne geprägt. Auf der Route der Industriekultur „im Herzen des Reviers“ sind die Industriedenkmale der Stadt miteinander verbunden.
In Bochum gibt es ferner verschiedene Bergbauinstitutionen. Der Bochumer Verein, gegründet 1842, schrieb Industriegeschichte, als es dem Unternehmen Ende der 1840er Jahre gelang, Stahl in Formen zu gießen.[5] Das bekannteste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Die 15.000 kg schwere Glocke der Weltausstellung von 1867 vor dem Bochumer Rathaus erinnert an diese Epoche. Im Rahmen des Strukturwandels wurden anstatt neuer Industriearbeitsplätze vornehmlich Dienstleistungs-Jobs geschaffen.[6]
Bochum liegt auf dem flachhügeligen Bochumer Landrücken als Teil der Ruhrhöhen zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt an der Kemnader Straße in Stiepel auf einer Höhe von 196 m ü. NN, der niedrigste Punkt mit 43 m ü. NN liegt am Blumenkamp in Hordel.
Flachhügeliger Landrücken bedeutet, dass die Geländeform in Bochum durch gleichmäßige Steigungen und Gefälle, die selten mehr als 3 % betragen, geprägt ist. Einzelne steilere Geländeverläufe sind beispielsweise am Harpener Hellweg beim NSG Berghofer Holz (3,4 %), auf der Westenfelder Str. im Stadtbezirk Wattenscheid (3,47 %) oder auf der Kemnader Str., die vom Ruhrufer in Stiepel (71 m ü. NN) aufwärts zur Ortsmitte von Stiepel (196 m ü. NN; 5,1 % Steigung) führt, zu finden. Auch Wegstrecken, die vom tiefer gelegenen Ruhrtal durch die zum Bochumer Süden gehörenden Orte führen, weisen eine stärkere Steigung auf (beispielsweise Kassenberger Str. und Dr.-C.-Otto-Str. in Dahlhausen, Blankensteiner Str. in Sundern).
Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in Nord-Süd-Richtung liegt bei 13,0 und in West-Ost-Richtung bei 17,1 km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2 km.
Im südlichen Stadtgebiet stehen Sedimentgesteine des flözführenden Oberkarbons an. Diese werden im Norden von Meeresablagerungen der Oberkreide überlagert. Das Inlandeis der Saale-Eiszeit hinterließ eine Grundmoräne, Findlinge und Schmelzwasserablagerungen. In der Weichsel-Kaltzeit wurde Löss abgelagert.[7] Die geologischen Schichten können im ehemaligen Steinbruch der Zeche Klosterbusch und im Geologischen Garten Bochum besichtigt werden.
Die Gewässer in Bochum entwässern nach Norden hin in die Emscher, nach Süden hin in die Ruhr, die im Bochumer Südosten zum Kemnader See aufgestaut ist, nach Osten in den Oelbach, der durch den Ümminger See fließt und in die Ruhr mündet.
Bochum besitzt im Süden einige Wälder, darunter das Weitmarer Holz. In der Regel handelt es sich um Eichen-Buchen-Mischwald. Das Vorkommen der Stechpalme weist auf das gemäßigte Klima hin. In Bochum sind mehrere Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.
Gelsenkirchen (kreisfrei) | Herne (kreisfrei) | Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen) |
Essen (kreisfrei) | Dortmund (kreisfrei) | |
Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) | Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) |
Das Stadtgebiet Bochum besteht aus sechs Stadtbezirken; jeder hat eine Bezirksvertretung, deren Vorsitzender der Bezirksbürgermeister ist.[8] Die Stadtbezirke sind in Stadtteile eingeteilt.
Stadtbezirk | Stadtteile |
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Bochum-Mitte (I) | Bochum-Innenstadt, Altenbochum, Grumme, Hamme, Hofstede, Hordel, Riemke |
Bochum-Wattenscheid (II) | Eppendorf, Günnigfeld, Höntrop, Leithe, Munscheid, Sevinghausen, Wattenscheid-Mitte, Westenfeld |
Bochum-Nord (III) | Bergen, Gerthe, Harpen, Hiltrop, Kornharpen, Voede-Abzweig |
Bochum-Ost (IV) | Laer, Langendreer, Werne |
Bochum-Süd (V) | Querenburg, Stiepel, Wiemelhausen |
Bochum-Südwest (VI) | Dahlhausen, Linden, Sundern, Weitmar (Bärendorf, Mark und Mitte) |
Die durchschnittliche Temperatur in Bochum beträgt 10,1 °C im Jahresmittel. Der kälteste Monat ist der Januar mit 2,5 °C, der wärmste der Juli mit 18,4 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt ca. 750 Millimeter pro Jahr, wobei der meiste Niederschlag mit 85 Millimeter im August fällt.
Bochum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bochum
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[10] |
Die Umweltzone in Bochum wurde am 1. Oktober 2008 eingerichtet und zum 1. Januar 2012 verändert.[11] Sie umfasst gegenwärtig drei Viertel aller Haushalte der Stadt.[12]
Der Name der Stadt entstand aus zahlreichen überlieferten niederdeutschen bzw. westfälischen Bezeichnungen wie Bochem, Buchem, Boeckum oder auch Bokheim.[13] Der erste Namensbestandteil boc ist das niederdeutsche Wort für Buche und hum oder hem lassen sich wiederum auf das niederdeutsche Wort für -heim zurückführen. Demnach bezeichnete der Name der Stadt einen Wohnort unter Buchen und ließe sich heute auch mit „Buchenheim“ übersetzen (vgl. auch Bocholt).[14][15]
Archäologische Funde zeugen von einer sesshaften Besiedlung des heutigen Bochumer Stadtgebiets in der späten Jungsteinzeit im Bereich des Oelbachs.
Das um 900 erstellten Heberegister (Urbar) der Abtei Werden benennt über dreißig Bauernschaften (villae) im Borahtron-Gau. In dieser Aufstellung finden sich viele heutige Bochumer Stadtteile. Unter diesen Bauernschaften ist auch Altenbochum, damals Aldanbochem. Man kann davon ausgehen, dass dort, wo es ein altes Bochum gibt, auch ein neues Bochum existiert, die Stadt wird also indirekt aufgeführt.[16][17] Es wird aber vermutet, dass Karl der Große bereits um 800 am Schnittpunkt zweier Handelsstraßen südlich der heutigen Propsteikirche einen Reichshof anlegen ließ.[18] Im Jahre 1041 wurde der Ort in einem Dokument der Kölner Erzbischöfe unter dem Namen „Cofbuokheim“ urkundlich erwähnt.[19] 1321 bestätigte Graf Engelbert II. von der Mark Bochum in einer Urkunde bestehende Befugnisse des Schultheißen.[20] Dies wird häufig als die Verleihung von Stadtrechten erwähnt.[21] Die ab 1400 in mehreren Linien bis heute bestehende Familie von Berswordt ist mit der Zweiglinie von Berswordt-Wallrabe in Weitmar ansässig.
Schon im 13. Jahrhundert wurde nachweislich im Ruhrtal Steinkohlenbergbau betrieben,[22][23] so kann man dies auch für das Gebiet Bochums annehmen. Urkundlich taucht die Steinkohle im Bochumer Bereich erst 1537 in kirchlichen Rechnungsbüchern auf.[24][25] Der Bergbau wurde auch später nur im kleinen Umfang betrieben, Bochum bleibt bis ins 19. Jahrhundert hinein nur eine Ackerbürgerstadt mit einigen überörtlichen Behörden, zu denen 1738 für einige Jahre ein Bergamt kam. Zudem war Bochum eine innerländische Hansestadt, dies jedoch nur als eine der zahlreichen westfälischen „Beistädte“ ohne Mitspracherecht.
Siehe auch: Liste von Bergwerken in Bochum
Bis 1806 gehörte die Stadt zur preußischen Grafschaft Mark, dann bis 1813 zum Ruhrdepartement des Großherzogtums Berg, anschließend vorübergehend zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. 1815 kam die Stadt zu Preußen und wurde der Provinz Westfalen zugeordnet. 1817 wurde die Stadt Bochum Sitz des Kreises Bochum, aus dem sie jedoch 1876 ausschied, um kreisfreie Stadt zu werden. Der Kreis Bochum bestand noch bis 1929 und wurde dann aufgelöst.
Der Aufstieg Bochums zur Zechenstadt begann 1844, als hinter der Stadtgrenze des noch selbständigen Hamme der erste Schacht der Zeche Präsident die regelmäßige Förderung aufnahm.[26] Dies war die erste Tiefbauzeche des westfälischen Teils des Ruhrgebietes, wobei die Mergeldecke durchstoßen wurde. In den 1850er und 1860er Jahren folgte die Gründung von Tiefbauzechen, die zum Ende des 19. Jahrhunderts die Wirtschaftsstruktur neben der Stahlindustrie prägten. Technische Schwierigkeiten beim Aufbau der Zechen und damit bedingte finanzielle Engpässe führten dazu, dass sich die Zechen erst langsam entwickelten. Weiterhin bedingte die Konjunkturkrise nach der Reichsgründung, dass die Absatzmärkte für Kohle zeitweise einbrachen. Der entscheidende Aufstieg und weitere Ausbau der Zechen folgte in den 1880er Jahren. Alle Zechen verfügten mittlerweile über einen Bahnanschluss. Die als Koks veredelte Kohle wurde für die Stahlerzeugung benötigt; dies führte zu der Errichtung von Kokereien auf den Zechengeländen.
Jacob Mayer erwarb 1843 ein Gelände an der Essener Chaussee, auf dem eine Fabrik zur Erzeugung von Gussstahl errichtet wurde. 1854, nach finanzieller Beteiligung Kölner Kaufleute, wurde der Betrieb in Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation umbenannt. Unter dem technischen Direktor Louis Baare entwickelte sich der Bochumer Verein zu einem der führenden Unternehmen des Ruhrgebietes.
1843 wurde Max Greve zum Bürgermeister gewählt, der wesentlich den Aufbau Bochums zur Industriestadt unterstützte. Während seiner Amtszeit erfolgte die Gründung der Gasanstalt (1855), des Wasserwerkes (1871) und die Gründung der Handelskammer (1856). Der ökonomische Aufstieg der Zechen und der Stahlindustrie führten zu einem hohen Arbeitskräftebedarf, der durch die damalige Bevölkerung nicht zu decken war. Die Bevölkerung Bochums wuchs von 1843 bis 1873 von 4282 auf 25174 Einwohner. Um Arbeitskräfte anzuwerben wurden Wohnungen in Werksnähe geschaffen, die abseits der traditionellen Wohnbereiche lagen. Im Griesenbruch lagen die Werkswohnungen des Bochumer Vereins, durch die Gussstahlbahn vom Bochumer Stadtgebiet abgetrennt.
1860 erhielt Bochum Anschluss an die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft, 1874 folgte die Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, beide wurden ab 1880 verstaatlicht.
Das Wachstum Bochums im auslaufenden 19. Jahrhunderts erfolgte ohne übergeordnete Planung, und so konnte sich vorerst keine geordnete Infrastruktur entwickeln. An den Zechenstandorten entstanden Industrieansiedlungen und Werkswohnungen, während die eingesessenen landwirtschaftlichen Betriebe um die Industriestandorte weiterhin Ackerbau betrieben. Den stärksten Bevölkerungszuwachs hatten die nördlichen und östlichen Vororte (Langendreer, Werne, Riemke, Hofstede).
Die erste Straßenbahnlinie wurde 1894 in Betrieb gestellt, sie verband Bochum und Herne. Seit 1896 wird die Strecke von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BoGeStra) betrieben.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Bebauung angrenzender Vororte bis an das Bochumer Stadtgebiet ausgedehnt, und es entwickelten sich Abhängigkeiten bei der Infrastruktur wie der Gas- und Wasserversorgung. Dies führte zur ersten Eingemeindungswelle, bei der Hamme, Hofstede, Grumme und Wiemelhausen der Stadt Bochum zugeschlagen wurden. 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 – Bochum war Großstadt. Die Bochumer Innenstadt hatte eine sehr heterogene Struktur, die noch stark von der Zeit als Kleinstadt geprägt war. Eine einheitliche Gestaltung der Innenstadt und ein planmäßiger Ausbau des Stadtteils Ehrenfeld erfolgten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
Die Folgen des Krieges – Arbeitslosigkeit, Streiks, die französische Besetzung, die Geldentwertung – unterbrachen das weitere Wachstum. Ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte in den Jahren 1925 bis 1929. In dieser Zeit wurden weitere Vororte dem Bochumer Stadtgebiet zugeschlagen (u. a. Riemke, Langendreer, Stiepel, Querenburg). Das Stadtgebiet reichte nunmehr bis zum nördlichen Ruhrtal. Allerdings wurde dem Bochumer Begehren, einen Zugang zum wirtschaftlich wichtigen Rhein-Herne-Kanal auf dem Stadtgebiet herzustellen, nicht entsprochen.
Am 9. November 1938, in den Novemberpogromen, kam es auch in Bochum zu Ausschreitungen gegen die Juden; die Synagoge wurde in Brand gesteckt. Erstmals wurden Juden in Konzentrationslager verschleppt und zahlreiche jüdische Einrichtungen und Wohnungen zerstört. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren im Holocaust umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 begann die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt zehn Kindertransporten in die Niederlande und nach Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten. Auch viele Bochumer Kinder anderer verfolgter Gruppen wurden von niederländischen Familien aufgenommen und so vor Verschleppung und Ermordung bewahrt.
Im Rahmen der NS-Zwangsarbeit wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als 30.000 Menschen als Zwangsarbeiter in Bochum und Wattenscheid eingesetzt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt durch Bombenangriffe schwer getroffen. Vom Mai 1940 bis März 1945 sind bei 12 Großangriffen und über 135 mittelschweren Bombardierungen, hauptsächlich durch die Royal Air Force, insgesamt über 500.000 Bomben abgeworfen worden. Große Teile der Gebäude waren beschädigt und über 20 % vollständig zerstört, in der Innenstadt sogar über 60 % der Häuser.[27] Ein wichtiges Ziel unter anderem war der Bochumer Verein als drittgrößter Betrieb der Vereinigten Stahlwerke AG.[28] Bis heute besteht Bochum zu etwa einem Drittel aus Gebäuden von vor dem Zweiten Weltkrieg[29] und es werden Fliegerbomben als Bombenblindgänger gefunden und müssen durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden. Aufgrund des Krieges flohen auch viele Bochumer aus der Stadt, und viele der Schulkinder wurden per Kinderlandverschickung meistens nach Pommern evakuiert.[30]
Am 10. April 1945 besetzte schließlich die US-Armee Bochum. Andernorts in Deutschland wurde der Krieg noch bis Anfang Mai fortgesetzt. Der Zweite Weltkrieg endete letztlich am 8. Mai mit der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.[31] Über 4.000 Bochumer starben bei den Bombardierungen, über 7.000 tote Soldaten aus Bochum waren zu beklagen und 1948 waren noch über 8.000 Bochumer vermisst oder in Gefangenschaft.[32]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bochum zur Britischen Besatzungszone. Von der britischen Militärverwaltung wurden in Bochum zwei DP-Lager eingerichtet zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen.
In der Nachkriegszeit entwickelte sich Bochum zu einem Kulturzentrum des Ruhrgebietes. 1962 eröffnete, unter anderem auf dem ehemaligen Zechengelände der Zeche Dannenbaum, die Adam Opel AG, eine Tochter von General Motors, in den Stadtteilen Laer und Langendreer die drei Opelwerke (Werk I, Werke II/III), die zum Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet wurden.
1964 wurde im Stadtteil Harpen mit dem Ruhr-Park das zweite Einkaufszentrum „auf der grünen Wiese“ in der Bundesrepublik fertiggestellt, heute das größte seiner Art in Deutschland. 1973 schloss die letzte Bochumer Zeche (Zeche Hannover). Neben ausgedehnten industriellen Zonen entstanden große durchgrünte, zum Teil fast ländlich wirkende Bereiche, die unter anderem bis zur Ruhr und zum Kemnader Stausee (Freigabe 1980) reichen. 1979 wurden die erste Stadtbahn-Strecke und das Ruhrstadion eröffnet.
Seit 1965 ist Bochum Universitätsstadt (Ruhr-Universität mit über 40.000 Studierenden).
1989 nahm die Stadtbahnlinie U 35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne-Schloss Strünkede den Betrieb auf. 1993 schlossen sich die Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten zur Region Mittleres Ruhrgebiet zusammen. 2003 wurde das Veranstaltungszentrum RuhrCongress eingeweiht. Im Jahr 2005 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingen.
Im Jahr 2000 war der Tagesbruch des Höntroper Lochs wochenlang das bestimmende Thema der nationalen Medien, durch den mehrere Wohnhäuser über Nacht buchstäblich am Abgrund standen.
Der Standort Bochum hatte seit der Finanzkrise 2008 mit der Schließung des Nokia-Werks und der sich bereits anbahnenden Schließung der Opel-Fahrzeugproduktion, die schließlich Ende 2014 vollzogen wurde, zu kämpfen. Allein der Wegfall der Fahrzeugproduktion kostete rund 3000 Beschäftigten den Arbeitsplatz.[33]
1904 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1926 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000. Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl durch Eingemeindung der Stadt Wattenscheid (81.469 Einwohner, 1974) mit 417.336 ihren historischen Höchststand.[37] Am 31. Dezember 2020 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Bochum nach Fortschreibung des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen in der Landesdatenbank NRW 364.454.
Die Arbeitslosenquote in Bochum lag zum 31. Dezember 2021 bei 8,7 Prozent[38] und damit über dem landesweiten Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen (7,3 Prozent im März 2022)[39].
Die langfristige Entwicklung zeigt, dass sich seit 1990 der Anteil der Bochumer Bevölkerung mit katholischer und evangelischer Religionszugehörigkeit immer weiter angeglichen hat, jedoch für beide Religionsgemeinschaften mit sinkenden Anteilen. Dagegen steigt in den letzten Jahren der Anteil der Menschen, die einer sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehören oder keine Zugehörigkeit haben, kontinuierlich an. Von den 40 deutschen Großstädte (über 200.000 Einwohner) hatten Ende 2023 noch vier eine (teilweise sehr knappe) Mehrheit an evangelische und katholische Kirchenmitgliedern (Münster, Mönchengladbach, Oberhausen und Bochum). Alle vier haben eine Gemeinsamkeit: sie sind traditionell mehrheitlich katholisch. Bochum, Mönchengladbach und Oberhausen werden voraussichtlich Ende 2024 ebenfalls weniger als die Hälfte der Einwohner als Kirchenmitglieder zählen.[40] Bochum hat 2023 die Mehrheit bei den Kirchenmitgliedern verloren, Oberhausen wird voraussichtlich Ende 2024 ebenfalls weniger als die Hälfte der Einwohner als Kirchenmitglieder zählen; Mönchengladbach und Münster folgen voraussichtlich im Jahr 2026.[41]
Im Jahr 1990 waren 42,1 % der Einwohner evangelisch und 39,4 % römisch-katholisch. Seitdem sank der Anteil der beiden großen christlichen Konfessionen an der Bevölkerung kontinuierlich. Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren von den 372.854 Einwohnern 26,0 % römisch-katholisch, 24,9 % evangelisch und 49,1 % gehörten einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.[42][43] Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren 25,0 % der Einwohner römisch-katholisch, 24,0 % evangelisch und 51,0 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an.[44]
Nach einer Schätzung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Bochum 2011 bei 7,4 % (rund 26.700 Personen).[45]
Bochum gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die Reformation Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die lutherische Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 entstand auch eine reformierte Gemeinde. Die Gemeinden um Bochum herum, die heute auch zu der Stadt Bochum gehören, waren danach überwiegend protestantisch.
Die katholische Kirchengemeinde wurde 1821 dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. Vom 31. August bis zum 4. September 1949 fand in Bochum der 73. Deutsche Katholikentag unter dem Motto „Gerechtigkeit schafft Frieden“ statt. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten Bistum Essen angegliedert. Zu den ältesten Gründungen des Ruhrgebietes gehört die Kirchengemeinde im Stadtteil Stiepel (885 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt) mit ihrem weithin bekannten und einzigen Marien-Wallfahrtsort des Bistums Essen. Stiepel entwickelte sich zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort, der 1294 durch ein Dekret des Papstes Bonifaz VIII. bestätigt wurde. Jährlich besuchen etwa 70.000 Pilger die Stiepeler Wallfahrtskirche St. Marien mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter“, die zum Areal des von den Zisterziensern errichteten „Kloster Stiepel“ gehört. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum bzw. Wattenscheid.
Am 1. September 2008 wurden nach den Plänen des Bischofs von Essen alle Bochumer Pfarrgemeinden einschließlich der Urpfarrei St. Peter und Paul aufgelöst. Im Stadtgebiet gibt es jetzt vier Großpfarreien und eine Klosterpfarrei:
Für die Gesamtübersicht der Gemeindekirchen, Filialkirchen und weiteren Kirchen:
→ siehe auch Bistum Essen.
Die Zisterzienser-Klosterpfarrei St. Marien in Stiepel bleibt als eigenständige Gemeinde bestehen und wird nicht in die neue Struktur des Bistums Essen eingegliedert.
Im Jahr 2015 waren 113.657 Bochumer als Katholiken gemeldet. Rund 9800 Katholiken (9 %) besuchten im Schnitt die Gottesdienste in einer der 41 katholischen Kirchen in Bochum.[46] Im Jahr 2018 waren 108.184 Bochumer als Katholiken gemeldet.
In der Stadt Bochum wurde 1659 die evangelische Kirche (heutige Pauluskirche) und 1698 die reformierte Kirche (die im Krieg zerstörte Johanniskirche) eingeweiht. Innerhalb der im frühen 19. Jahrhundert geschaffenen Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren westfälischer Provinzialkirche wurde Bochum der Sitz einer Superintendentur, aus der der heutige Kirchenkreis Bochum in der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Dieser umfasst insgesamt 15 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum.
Infolge der von König Friedrich-Wilhelm III. von Preußen verordneten Union zwischen lutherischer Kirche und reformierter Tradition zur unierten Evangelischen Kirche in Preußen im Jahr 1817 entstand in Ablehnung dieser Union die Evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche. In Bochum finden sich bis heute zwei evangelisch-lutherische Kirchengemeinden, die Kreuzkirchengemeinde und die Epiphaniasgemeinde. Beide Kirchengemeinden gehörten zum Kirchenbezirk Westfalen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. In Bochum und darüber hinaus ist die Epiphaniaskirche als Autobahnkirche Ruhr bekannt.[47]
Im Jahr 2015 gehörten 90.795 Bochumer der evangelischen Kirche an. Die Zahl hatte sich gegenüber 2014 um 1898 vermindert.[46]
Neben den evangelischen und römisch-katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene evangelische Freikirchen, darunter die Kirche im Pott, Gemeinde der Christen Ecclesia, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Freie evangelische Gemeinden, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Gemeinde Gottes und die Jesus Freaks. Auch die Neuapostolische Kirche und die Christengemeinschaft sowie die Zeugen Jehovas sind in Bochum vertreten. Mit der Kirche des Heiligen Georg,[48] einer aufgegebenen ehemaligen katholischen Kirche, gibt es auch eine russisch-orthodoxe Kirche in Bochum.
Die Alte Synagoge Bochum lag in der Nähe des heutigen Dr.-Ruer-Platz, bis sie bei den Novemberpogromen 1938 zerstört wurde. Die Zahl jüdischer Bürger in Bochum sank von über 1352 Mitgliedern im Jahr 1932 durch die Nazizeit auf 33 Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.[49]
Am 14. November 2005 wurde im Beisein des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, der Grundstein für die Neue Synagoge Bochum der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen an der Castroper Straße neben dem Planetarium Bochum gelegt. In den offiziellen Grundstein legte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz neben einer aktuellen Tageszeitung einen silbernen Stadtbarren als Erinnerung an den Tag. Die Einweihung der Synagoge erfolgte am 16. Dezember 2007. Im Jahr 2021 zählte die Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen 991 Mitglieder.[50] Die meisten sind aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zugewandert.[49]
Durch die Arbeitsmigration in den 1960er Jahren ließen sich viele muslimische Familien in Bochum nieder. Im Jahr 2012 lebten etwa 30.000 Muslime in Bochum.[51]
Im Jahr 2009 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen. Dies ist ein Zusammenschluss aller Gemeinden in Bochum und verfolgt das Ziel, gemeinsame Projekte zu verwirklichen, um so eine Hilfe für die muslimischen Einwohner sowie auch ein besseres Sprachrohr in der Gesellschaft zu sein. In der Gemeinschaft sind zehn Bochumer Moscheen vertreten.[52] Die Aleviten sind im Alevitischen Kulturverein organisiert.
Im Jahr 2013 hat die thailändische Gemeinde in Bochum den buddhistischen Tempel „Wat Buddhabharami“ auf der Hannoverstraße eingeweiht.
Im Jahr 2016 wurde eine Gemeinde für Jesiden namens „Gemeinde der Êzîdên“ gegründet; sie befindet sich in der Alten Wittener Straße 13.
An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der Grafschaft Mark. Doch ist bereits seit 1321 ein Rat nachweisbar, dem zwei Bürgermeister und sechs Ratsmänner („Ratsfreunde“) angehörten. Die Bürgermeister wurden bis 1744 jährlich gewählt. Ab 1731 gab es einen „worthaltenden Bürgermeister“, der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es drei Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen 1714 und 1765 wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein Maire, ab 1815 ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt. 1843 wurde in der Stadt die Landbürgermeisterei abgetrennt und die revidierte Städteordnung eingeführt.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister (OB) von der NSDAP eingesetzt. Bochum wurde Verwaltungssitz des NS-Gaus Westfalen-Süd. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen OB ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnete. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den OB als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1994 wurde in der Stadtverwaltung die Doppelspitze aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen OB. Ernst-Otto Stüber war in Nordrhein-Westfalen der erste hauptamtliche Oberbürgermeister, alle anderen Kommunen wendeten das geänderte Landesgesetz von 1994 erst bei der Wahl 1999 an.[53] Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Zusammen mit dem Stadtdirektor, dem Stadtkämmerer und vier weiteren Dezernenten bildet er den Verwaltungsvorstand der Stadt Bochum.[54] Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Bürgermeister
Oberbürgermeister
Bei der Wahl des Oberbürgermeisters am 13. September 2020 gewann der Amtsinhaber Thomas Eiskirch (SPD) mit 61,76 % gegen seine Mitbewerber bei einer Wahlbeteiligung von 48,65 %.[56]
Oberstadtdirektoren
Seit 2014 sind im Stadtrat von Bochum 7 Parteien und 2 Wählergruppen vertreten. Sechs Parteien und eine Wählergruppe erreichten Fraktionsstatus, die Vertreter von Die PARTEI und STADTGESTALTERN schlossen sich zur Fraktion „Die PARTEI & STADTGESTALTER“ zusammen.
SPD | Grüne | CDU | Linke | AfD | Die PARTEI und STADTGESTALTER | UWG: Freie Bürger | FDP | Gesamt |
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29 | 19 | 18 | 5 | 5 | 4 | 3 | 3 | 86 |
Die PARTEI 2 STADTGESTALTER 2 |
SPD und Grüne bilden in der Wahlperiode 2020–2025 eine Koalition. Sie setzen damit ihre gemeinsame Arbeit der letzten beiden Wahlperioden fort.[57]
In den vergangenen Wahlperioden verteilten sich die Sitze im Stadtrat folgendermaßen:
Wahlperiode | CDU | SPD | Grüne | FDP | UWG | Linke | Soziale Liste Bochum | NPD | AfD | Piraten | Freie Bürger | Pro NRW | STG | Rat | |||||||||||||
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XII: 1994–1999 | 29,4 % | 22 | 50,5 % | 38 | 12,6 % | 9 | 1,7 % | – | 69 | ||||||||||||||||||
XIII: 1999–2004 | 40,5 % | 27 | 41,3 % | 27 | 10,6 % | 7 | 2,9 % | 2 | 4,5 % | 3 | 66 | ||||||||||||||||
XIV: 2004–2009 | 32,3 % | 25 | 40,9 % | 31 | 12,0 % | 9 | 4,3 % | 3 | 4,2 % | 3 | 3,4 % | 3 | 2,8 % | 2 | 76 | ||||||||||||
XV: 2009–2014 | 27,4 % | 22 | 38,9 % | 32 | 12,4 % | 10 | 7,7 % | 6 | 3,5 % | 3 | 6,9 % | 6 | 2,1 % | 2 | 1,0 % | 1 | 82 | ||||||||||
XVI: 2014–2020 | 25,7 % | 22 | 38,7 % | 32 | 12,8 % | 11 | 2,8 % | 2 | 2,5 % | 2 | 6,3 % | 5 | 0,9 % | 1 | 0,9 % | 1 | 3,5 % | 3 | 2,1 % | 2 | 1,6 % | 1 | 1,3 % | 1 | 1,1 % | 1 | 84 |
Nach der Stadtratswahl am 13. September 2020 gibt es im Stadtrat folgende Sitzverteilung (Stand: Oktober 2020).[58]
Wahlvorschläge | %
2020 |
Sitze
2020 |
%
2014 |
Sitze
2014 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 33,71 | 29 | 38,65 | 32 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 22,16 | 19 | 12,82 | 11 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,82 | 18 | 25,71 | 22 |
Linke | DIE LINKE. | 6,10 | 5 | 6,25 | 5 |
AfD | Alternative für Deutschland | 5,62 | 5 | 3,49 | 3 |
UWG: Freie Bürger | UWG: Freie Bürger | 3,4 | 3 | 2,5 | 2 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,27 | 3 | 2,82 | 2 |
Die PARTEI | Die PARTEI | 2,3 | 2 | - | - |
Die STADTGESTALTER | Die STADTGESTALTER | 1,7 | 2 | 1,1 | 1 |
Sonstige | 0,9 | - | 6,6 | 6 | |
Gesamt | 100,0 | 86 | 100,0 | 84 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 48,67 | 48,45 |
Im Rahmen der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen wurde das Ruhrparlament, die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, erstmals direkt gewählt. In der Stadt Bochum lag die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl bei 48,2 %. Dabei fielen 33,5 % der Bochumer Stimmen an die SPD, 22,6 % an die Grünen und 19,9 % an die CDU. Die restlichen Stimmen fielen auf sonstige Parteien. Diese Verteilung entspricht nur bedingt dem Gesamtergebnis der Ruhrparlamentswahlen.[59]
Für Bochum im Landtag Nordrhein-Westfalen sitzen Andrea Busche (SPD), Bastian Hartmann (SPD) und Serdar Yüksel (SPD), im Deutschen Bundestag wird der Bundestagswahlkreis Bochum I durch Axel Schäfer (SPD) und der Bundestagswahlkreis Herne – Bochum II durch Michelle Müntefering (SPD) vertreten, im Europa-Parlament sind Dennis Radtke (CDU) und Dietmar Köster (SPD) als MdEPs aktiv.
Die Gesamtsumme der Verschuldung der Stadt Bochum belief sich zum Jahresende 2012 auf 2,341 Milliarden Euro. Jeder Einwohner war damit rechnerisch mit 6471 Euro verschuldet.[60] Im Jahr 2017 sorgten die gesamten Kredite in Höhe von 1,79 Milliarden Euro für eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 5.000 Euro.[61]
Die Stadt Bochum führt ein Dienstsiegel, ein Wappen sowie eine Knatter- und eine Hissflagge.
Blasonierung: „In Blau ein in drei Reihen weiß-rot geschachter |