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Oper Nizza

Opernhaus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Opéra de Nice (deutsch: Oper Nizza) ist ein historisches Opernhaus im Herzen der Altstadt von Nizza, Frankreich. Erbaut wurde sie zwischen 1883 und 1885 nach den Plänen des französischen Architekten François Aune.[1]

Schnelle Fakten
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Das Théâtre municipal in Nizza im Jahr 1876

Das Gebäude dient als Spielstätte für Oper, Ballett und Konzerte und ist seit dem 31. März 1992 als Monument historique eingetragen.[1] Die Oper Nizza zeichnet sich durch für ihre neoklassizistische Architektur[2] aus. Zudem ist sie Veranstaltungsort für Premieren, Neuproduktionen und kulturelle Veranstaltungen.

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Geschichte

Die Geschichte des Opéra de Nice beginnt im Jahre 1776, als die Marquise (Markgräfin) Alli-Maccarani in ihrem ehemaligen Wohnhaus ein Theater namens „le petit Théâtre Maccarani“ (das kleine Theater Maccarani) einrichtete.[3]

1826 wurde das alte Gebäude abgerissen, und die Stadt Nizza ließ an gleicher Stelle ein neues Theater im italienischen Stil erbauen, das 1827 unter dem Namen Théâtre Royal (Königliches Theater) eröffnet wurde. Nach der Einführung der Dritten Republik wurde das Theater 1871 in Théâtre municipal (Städtisches Theater) umbenannt.[4]

Am 23. März 1881 zerstörte eine Gasexplosion an der Bühnenrampe das Theater vollständig. 63 Menschen wurden Opfer dieser Explosion.[5]

Im Jahre 1883 begann der Wiederaufbau des Opernhauses unter der Leitung des offiziellen Stadtarchitekten Nizzas, François Aune.[6] Das neue Haus wurde auf dem Gelände des alten Theaters erbaut. Nach einer Bauzeit von vier Jahren wurde das neuerbaute Theater am 7. Februar 1885 eingeweiht.

1902 erhielt das Opernhaus seinen jetzigen Namen Opéra de Nice. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde das Haus mehrmals modernisiert, aber der Standort und die Grundstruktur des Gebäudes blieb erhalten.

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Architektur

Zusammenfassung
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Hauptfassade der Opéra de Nice an der Rue Saint-François-de-Paule
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Historische Gaslaterne aus Bronze an der Hauptfassade

Außenbau

Die Opéra de Nice ist ein Beispiel des Neoklassizismus des späten 19. Jahrhunderts, welcher häufig mit Elementen des Eklektizismus kombiniert wurde. Wie viele Opernhäuser dieser Epoche folgt der Bau der Opéra de Nice einer Dreiteilung aus Sockel, Hauptgeschoss und Attika.

Das Opernhaus hat eine Gesamtfläche von 1.800 Quadratmetern. Die Hauptfassade zur Rue Saint-François-de-Paule besteht aus einem 18 Meter langen Mittelteil und Vorsprüngen an beiden Seiten, welche jeweils 6,60 Meter breit sind. Diese erreichen bis zu den runden Giebeln eine Höhe von 24 Metern, während der mittlere Teil der Fassade 19 Meter hoch ist. Das fünf Meter hohe Erdgeschoss ist aus dicht gekörntem, feuerfestem Stein aus den Steinbrüchen von La Turbie gefertigt und stellt einen massiven Sockel dar. Die monolithischen Säulen gliedern den Mittelteil der Hauptfassade und sind aus rotem Veroneser Stein, während die korinthischen Kapitelle aus Bronze bestehen. Auf dem Gebälk stehen vier zwei Meter hohe Statuen, die die vier wesentlichen Künste des Theaters repräsentieren: die Tragödie (Melpomene), Komödie (Thalia), Musik (Euterpe) und Tanz (Terpsichore).

Die Fassade wird durch mehrere bronzene Gaslaternen ergänzt, die im 19. Jahrhundert installiert wurden und bis heute erhalten geblieben sind. Diese verzierten Laternen dienten ursprünglich der nächtlichen Beleuchtung und gehörten zu den modernsten städtischen Beleuchtungssystemen der damaligen Zeit.[2]

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Innenansicht des Hauptsaals der Opéra de Nice

Innenbau

Die Innenarchitektur des Opernhauses folgt der traditionellen Raumabfolge europäischer Opernhäuser des 19. Jahrhunderts.

Vom Haupteingang aus führt eine repräsentative Treppe hinauf zu den Foyers und zum Zuschauerraum. Der Zuschauerraum ist, wie bei Theatern im italienischen Stil üblich, hufeisenförmig, um die Akustik zu verbessern.[3]

Der Zuschauerraum ist mit rotem Samt und Vergoldungen ausgestattet. Die Logen folgen einer klassischen Gliederung und bilden drei Ränge, über denen ein weiterer Stehplatzbereich angeordnet ist. Das Fresko der Saaldecke wurde von dem aus Menton stammenden Maler Emmanuel Costa gemalt und stellt einen mythologischen Himmel dar.[1]

Die Bühne hat eine Breite von 13 Metern, eine Höhe von 14 Metern und eine Tiefe von 19 Metern. Sie wurde im 19. Jahrhundert konzipiert und im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach modernisiert.[6]

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Orchester

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Das Orchestre Philharmonique de Nice unter der Leitung von Chefdirigent Philippe Auguin in der Opéra de Nice

Zum Opernhaus gehört das Orchestre Philharmonique de Nice, das 1945 gegründet wurde und ein vielfältiges Repertoire von Barockmusik über Klassik bis zu zeitgenössischen Werke pflegt. Das Orchester tritt regelmäßig bei Opernproduktionen, Konzerten und Sonderveranstaltungen auf und arbeitet mit renommierten Dirigenten zusammen.[7]

Ausgewählte Premieren

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Leitung

Von 2001 bis 2009 war der belgische Regisseur Paul-Émile Fourny Leiter des Hauses. Sein Nachfolger war Jacques Hédouin (2009–2012), der eine enge Zusammenarbeit mit der Opéra de Monte-Carlo in die Wege leitete. Von 2012 bis 2022 leitete der französische Opernregisseur Marc Adam das Haus. Seit September 2022 ist Bertrand Rossi Intendant und künstlerischer Leiter.[14][15]

Commons: Opéra de Nice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Laure Baretge, L’évolution de la vie musicale à Nice de 1860 à 1914, Nice, 1998.
  • Ernest Hildesheimer: Le Philharmonique de Nice. In: Jean-Paul Baréty: Nice Historique. Un Siécle de Musique á Nice. Nizza 1994, OCLC 475735648, S. 108–113. (nicehistorique.org)

Einzelnachweise

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