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Paul Baloff
US-amerikanischer Sänger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Paul Nicholas Baloff (* 25. April 1960 in Oakland, Kalifornien – 2. Februar 2002) war ein US-amerikanischer Metal-Sänger, der als ursprünglicher Leadsänger der Thrash-Metal-Band Exodus bekannt ist.[1] Er wurde kurz nach der Veröffentlichung des Debütalbums Bonded by Blood 1985, das als eines der einflussreichsten Thrash-Metal-Alben aller Zeiten gilt, entlassen.[2][3] Er sang in der Folge bei verschiedenen anderen Bands, bevor er 1997 zu Exodus zurückkehrte. Baloff starb 2002 an einem Schlaganfall. Er gilt heute in der Metalszene und darüber hinaus vielfach als Legende und Ikone.
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Werdegang
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Baloff wurde im Highland Hospital in Oakland, Kalifornien, geboren. Seine Mutter war Niederländerin, und er war teilweise russischer Abstammung. Im Leben verbreitete er Gerüchte, dass er ein russischer Einwanderer unter dem Geburtsnamen Pavel Nikolayevitch Balchishkov sei und dass seine Eltern „Raketenwissenschaftler“ seien, die aus dem Land flohen und das schufen, was Bandkollegen später Baloffs „inoffizielle Folklore“ nannten.[4] Exodus-Gitarrist Kirk Hammett (später Metallica) und Baloff trafen sich 1981 auf einer Hausparty in North Berkeley und wurden aufgrund ihrer gemeinsamen Bewunderung für Punkrock und der NWOBHM schnell zu Freunden. Baloff schloss sich Exodus 1982 als Leadsänger an, um die Besetzung zu vervollständigen, zu der Hammett, Gitarrist Gary Holt, Schlagzeuger Tom Hunting und Bassist Geoff Andrews gehörten.[5]
Exodus nahmen im Sommer 1984 ihr erstes Album Bonded by Blood auf, das ursprünglich mit dem Titel A Lesson in Violence versehen werden sollte. Es wurde angesichts kreativer und geschäftlicher Rückschläge erst im April 1985 veröffentlicht. Kurz nach einer Tournee für Bonded by Blood wurde Baloff aus der Band wegen „persönlicher und musikalischer Differenzen“ entlassen.[6] Dennoch bekam er noch Autoren-Credits auf ihrem nächsten Album Pleasures of the Flesh. Er wurde durch Steve „Zetro“ Souza ersetzt, der zuvor der Leadsänger für Legacy, eine frühe Inkarnation von Testament, gewesen war.[5] Baloff gründete darauf die Band Piranha.[1][5] Er sang in der Folge in mehreren Bands in der San Francisco Bay Area, darunter Piranha, Hirax und Heathen.
Nach einigen Jahren der Pause von Exodus traf Baloff sich 1997 kurzzeitig mit den Gitarristen Holt und Rick Hunolt um Exodus zu reformieren. Sie veröffentlichten ein Live-Album mit dem Titel Another Lesson in Violence.[6][5] Die Gruppe löste sich kurz darauf wieder auf, teilweise aufgrund eines Streits mit dem Plattenlabel Century Media über die Art und Weise, wie das Live-Album beworben werden sollte, und über einen abgebrochenen Versuch eines Live-Konzertvideos, das gedreht wurde, aber aufgrund eines Finanzstreits nie veröffentlicht wurde. 2001 reformierten Exodus sich erneut. Es war die Rede von der Aufnahme eines neuen Studioalbums, und die Band spielte weiterhin lokale Shows in und um die San Francisco Bay Area.[5]
Im Februar 2002 hatte Baloff einen Schlaganfall, der ihn im Koma zurückließ, und er starb, nachdem die lebenserhaltenden Geräte entfernt worden waren.[6][5] Er war 41 Jahre alt. Der ehemalige Sänger Steve Souza wurde daraufhin zurück in die Band geholt, um den Rest der Konzertverpflichtungen zu beenden. Obwohl es Außenstehenden zunächst schien, dass Exodus mit Baloffs Tod aufhören würde zu existieren, war Gitarrist Gary Holt entschlossen, ein neues Studioalbum zu veröffentlichen. Das Ergebnis war Tempo of the Damned aus dem Jahr 2004, das Baloffs Andenken gewidmet ist.
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Vermächtnis
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Im Oktober 2008 veröffentlichte Exodus eine Neuaufnahme ihres 1985 erschienenen Debütalbums Bonded by Blood mit dem Titel Let There Be Blood. Gary Holt veröffentlichte folgende Aussage über die Entscheidung der Band, ihr Debütalbum erneut aufzunehmen: „Nach vielen Jahren in der Planungs- und Diskussionsphase haben wir endlich die Neuaufnahme von Bonded By Blood abgeschlossen. Wir haben beschlossen, es Let There Be Blood zu nennen, und es ist unsere Art, [dem späten Sänger] Paul Baloff zu huldigen, indem wir zeigen, wie relevant diese Songs, die wir zusammen geschrieben hatten, immer noch sind. Wir versuchen nicht, das Original zu ersetzen, das ist sowieso unmöglich. Wir geben diesen Songs nur den Vorteil der modernen Produktion. Es ist etwas, worüber wir vor Pauls Tod gesprochen haben, und es war uns immer wichtig zu tun. Wir waren super aufgeregt, das Studio wieder einmal zu betreten, um diese Klassiker aufzunehmen, aber jetzt folgt wieder das Schreiben des nächsten Studioalbums!“[7]
Am 4. Februar 2012 fand im Oakland Metro Opera House ein Konzert der Paul Baloff Memorial Reunion statt. Zu den ehemaligen und aktuellen Mitgliedern gehörten Kirk Hammett, Rick Hunolt, Gary Holt, Geoff Andrews, Lee Altus, Rob Dukes, Tom Hunting und Jack Gibson. Es war das erste Mal seit 1983, dass alle zusammen spielten.[8] 2014 bezog Kirk Hammett auch den Titel des Albums Blood In, Blood Out auf die Blutsbrüderschaft von Hammett mit Baloff und den übrigen ehemaligen Mitgliedern, die Baloffs Idee war und nach der Hammett zufolge Bonded by Blood benannt wurde.[9]
Baloff genießt auch Jahrzehnte nach seinem Tod in der Metalszene hohes Ansehen. Er wird von vielen Musikern und Fans als Vorbild, Genie oder Legende gewürdigt, es wurden eigens Action-Figuren von ihm gefertigt. Gary Holt sagte über ihn: „His contribution to metal lives on. How else can you explain how a guy can record one album (twice!) and still be remembered as a thrash legend to this very day?“ Forbidden-Gitarrist Craig Lociero bezeichnete sein Wirken als „genius at work. “[10][11]
Jürgen Kappel, ein deutscher Paläontologe entdeckte im Rahmen seiner Doktorarbeit in der Nähe von Münster ein bis dahin noch nicht bekanntes Fossil. Dieses wurde als Würdigung von Paul Baloff dann als Laqueichnus Baloffi benannt.[12][13] Ill Bill, ein US-amerikanischer Rapper, widmete den Titel Paul Baloff auf seinem Album The Grimy Awards (2013), der auch die erste Singleauskopplung war, Paul Baloff.[14]
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Diskografie
Mit Exodus
- 1982 Demo (1982)
- Bonded by Blood (1985)
- Pleasures of the Flesh (1987) (Credits für Songwriting, er sang aber nicht)
- Lessons in Violence (1992)
- Another Lesson in Violence (1997)
- Let There Be Blood (2008) (posthum Credits für Songwriting, er sang aber nicht)
Mit Heathen
- Untitled 1988 Demo (1988)
Mit Piranha
- Big Fucking Teeth (1988, Demo)
- Piranha (1988, Demo)
Weblinks
- Paul Baloff bei Discogs
Einzelnachweise
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