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Peter Schiff (Schauspieler)

deutscher Schauspieler und Synchronsprecher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Peter Schiff (* 27. Juni 1923 in Neustrelitz; † 16. April 2014 in Berlin[1]) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

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Peter Schiff wurde als Sohn des Regisseurs und späteren Intendanten[2] Hermann Schiff und der Schauspielerin Louise Schulz-Waida geboren.[3] 1924 zog die Familie nach Stettin, wo Schiff aufwuchs. Im Frühjahr 1942 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, geriet aber bald in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1949 erlernte er den Schauspielberuf bei Marlise Ludwig in Berlin und erhielt 1951 sein erstes Engagement am Theater in Greiz.

Schiff war fast nie an ein festes Haus gebunden, sondern arbeitete mit Stückverträgen. Er spielte vorwiegend in Boulevardkomödien. Neben zahlreichen Auftritten auf Berliner Theaterbühnen war er in vielen Fernsehproduktionen zu sehen. In den 1960er-Jahren arbeitete Schiff auch als Sprecher für Hörspielproduktionen und gehörte unter anderem zum festen Ensemble des PuppentheatersDie Kullerköpfe“. Danach wirkte er in zahlreichen Hörspielen unter der Regie von Kurt Vethake mit.[4]

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Grabstätte von Peter Schiff auf dem Friedhof Nikolassee, Berlin

Schiff arbeitete ebenfalls als Synchronsprecher bei der Eindeutschung von Filmen. 1968 lieh er seine Stimme dem Computer HAL 9000 in 2001: Odyssee im Weltraum. Die in keiner Weise mechanisierte, sondern betont sanfte und einfühlsame Stimme blieb selbst bei Hinterhältigkeiten und tödlichen Entscheidungen des Raumschiffcomputers unverändert freundlich und geduldig. Sie veränderte die öffentliche Wahrnehmung erheblich und prägte im deutschen Sprachraum auf Jahrzehnte ein Bild von der Technologisierung durch Computer, ähnlich wie es der Originalsprecher Douglas Rain in der englischen Originalfassung vermocht hatte. Kubrick gefiel die deutsche Version noch besser, wie der zuständige Synchronregisseur Michael Günther in einem Interview erzählte – er hatte nämlich alle Atemgeräusche wegschneiden lassen.[5]

Nachdem Louis de Funès’ Synchronsprecher Gerd Martienzen erkrankte, übernahm Schiff 1978 bei dem Film Der Querkopf erstmals die Synchronisation. Im Fernsehen trat er regelmäßig als Nebendarsteller in bekannten Serien wie Drei Damen vom Grill (als Otto Krause, genannt Ost-Otto) und Liebling Kreuzberg (als Rechtsanwalt Dr. Wolter) auf.

Im Mai 2012 erhielt er den Ehrenpreis des Hörbuch- und Hörspielpreises „Ohrkanus“ für sein Lebenswerk.[6]

Peter Schiff, der im Alter an Morbus Parkinson erkrankte, lebte zuletzt in Berlin-Zehlendorf, wo er am 16. April 2014 im Alter von 90 Jahren an einer Lungenentzündung starb.[7] Bestattet wurde Schiff auf dem evangelischen Friedhof Nikolassee, Grabstelle F IV 02.[8][9]

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Filmografie (Auswahl)

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Synchronrollen (Auswahl)

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Louis de Funès

Fernandel

Harry Carey junior

Douglas Rain

Jean Carmet

Filme

Serien

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Hörspiele

  • 1955: Rudolf Bayr: Agamemnon muß sterben (Bote) – Regie: Hans Conrad Fischer (Hörspiel – SFB)
  • 1964–1978: Diverse Autoren: Damals war’s – Geschichten aus dem alten Berlin (in elf Geschichten mit 139 Folgen hatte er eine durchgehende Rolle) – Regie: Ivo Veit u. a. (40 Geschichten in 426 Folgen) (RIAS Berlin)
  • 1966: Das Wirtshaus im Spessart, Erzähler (Tempo)
  • 1969: Flipper - Die Geschichte eines Delphins, als Porter Ricks (Baccarola)
  • 1968: Moby Dick, Erzähler / Ismael (Philips)
  • 1973: Kalle Blomquist, Erzähler (Fontana)
  • 1973: Kalle Blomquist lebt gefährlich, Erzähler (Fontana)
  • 1974: Pole Poppenspäler, Erzähler / Paul Paulsen (Maritim)[11]
  • 1974: Das Sams: Eine Woche voller Samstage als Erzähler, Herr Taschenbier, Kaufhaus-Sprecher und Studienrat Groll (Phonogram GmbH, Hamburg)
  • 1976: Enid Blyton – Geheimnis um ein verborgenes Zimmer, als Dorfpolizist Herr Grimm (Fontana)
  • 1977: Konrad aus der Konservendose, Erzähler (Decca)
  • 1977: Karlsson vom Dach – Karlsson fliegt wieder, als Karlsson (Phonogram)
  • 1979: Professor van Dusen – Stirb schön mit Shakespeare (Folge 5), als Inspizient Paul Elton (RIAS)
  • 1980: Professor van Dusen – Zocker, Zossen und Zinnober (Folge 15), als Bankier Süßmilch (RIAS)
  • 1982: Das Sams: Am Samstag kam das Sams zurück als Herr Taschenbier und Wachtmeister (Phonogram GmbH, Hamburg)
  • 1982: Der kleine Muck, Erzähler (Maritim)
  • 1986: Professor van Dusen trifft Kaiser Wilhelm (Folge 41), als Kommissar Steinbeißer (RIAS)
  • 1986: Benjamin Blümchen – als Sheriff (Folge 50), als Joe
  • 1989: Bibi Blocksberg – im Zirkus (Folge 42), als Zauberer Zafetti[12]
  • 1992: Die drei ??? – Gefahr im Verzug (Folge 54), als Firestone (Europa)
  • 1992: TKKG – Spuk aus dem Jenseits (Folge 82), als Dr. Beinhart Geiser (Europa)
  • 1993: Das Sams: Neue Punkte für das Sams als Herr Taschenbier (Polygram GmbH, Hamburg)
  • 1997–1998: Tabaluga, erste Stimme vom Uhu Shouhou
  • 1997: Das Sams: Ein Sams für Martin Taschenbier als Herr Taschenbier (Polygram GmbH, Hamburg)
  • 2006–2011: Perry Rhodan – Sternenozean-Zyklus-Hörspiele, als Echopage (Lübbe Audio)
  • 2010: Goldagengården – (Folgen 1–9), als Nils Edmundson (Zaubermond-Audio)
  • 2013: Sherlock Holmes – Die neuen Fälle (Folge 7 – „Der eisige Tod“), als Listcombe (Romantruhe / All Score Media)
  • 1966/2013: Sándor Ferenczy: Die Gentlemen bitten zur Kasse – Regie: Sándor Ferenczy (Kriminalhörspiel – Audio Factory)
  • 2014: Sherlock Holmes – Die neuen Fälle (Folge 11 – „Im kalten Nebel der Themse“), als Major William Dawson (Romantruhe / All Score Media)
  • 2014: Sherlock Holmes – Die neuen Fälle (Folge 15 – „Das Geheimnis von Baskerville Hall“), als Walter Milburn (Romantruhe / All Score Media)
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Lesungen

  • Georg Hermann – Kubinke (Lesung des Romans – Produziert 1987 vom SFB)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 910.

Einzelnachweise

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