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Pitt-Hopkins-Syndrom

genetische Erkrankung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Das Pitt-Hopkins-Syndrom (Abkürzung: PTHS) ist eine sehr seltene genetische Erkrankung mit dem Hauptmerkmal eines intellektuellen Defizites, außerdem kommt es zu charakteristischen Gesichtsauffälligkeiten sowie zu abnormer und unregelmäßiger Atmung.[1]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...

Die Bezeichnung bezieht sich auf die Erstbeschreibung aus dem Jahre 1978 durch die australischen Ärzte D. Pitt und I. Hopkins.[2] Erst im Jahr 2007 konnte das TCF4-Gen identifiziert werden.

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Verbreitung

Die Häufigkeit (Prävalenz) wird mit unter 1:1 Million angegeben, Männer und Frauen sind in gleicher Weise betroffen, weltweit waren im Jahr 2010 etwa 50 Fälle bekannt.[3] Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant.[1]

Ursache

Der Erkrankung liegen Mutationen im TCF4-Gen am Genort 18q21 zugrunde, welches für einen b-HLH-Transkriptionsfaktor kodiert.[4] In einigen dokumentierten Fällen fehlt dieses Gen überhaupt, was zur Anomalie des Chromosoms 18 führt.

Klinische Erscheinungen

Kennzeichen der Erkrankung sind:[1]

Häufig leiden die Patienten durch diesen Gendefekt auch unter verzögertem Wachstum und mangelhaftem Sprachvermögen. Häufig treten Obstipation und ein gastroösophagealer Reflux auf.

Diagnostik

Die Diagnose basiert auf den klinischen Befunden, Veränderungen im EEG. Bildgebend finden sich in der Kernspintomographie eine Volumenverminderung des Hippokampus und Veränderungen an den Temporallappen.

Differentialdiagnose

Abzugrenzen sind das Angelman-Syndrom, das Kleefstra-Syndrom, das PURA-Syndrom, das Rett-Syndrom und das Mowat-Wilson-Syndrom.

Behandlung

Die Therapie erfolgt multidisziplinär und umfasst Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie ebenso wie Hippotherapie und Musiktherapie. Die Medikation mit Acetazolamid wurde als erfolgreich beschrieben.[5]

Siehe auch

Literatur

  • J. D. Sweatt: Pitt-Hopkins Syndrome: intellectual disability due to loss of TCF4-regulated gene transcription. In: Experimental & molecular medicine. Band 45, 2013, S. e21, doi:10.1038/emm.2013.32, PMID 23640545, PMC 3674405 (freier Volltext) (Review).
  • Maarit M. Peippo, J. Ignatius: Pitt-Hopkins Syndrome. In: Molecular syndromology. Bd. 2, Nr. 3–5, April 2012, S. 171–180, PMID 22670138, PMC 3366706 (freier Volltext).
  • Christiane Zweier, Maarit M. Peippo, Juliane Hoyer et al.: Haploinsufficiency of TCF4 causes syndromal mental retardation with intermittent hyperventilation (Pitt–Hopkins syndrome), in: American Journal of Human Genetics, Jahrgang 80, Nummer 5, 1. Mai 2007, S. 994–1001, PMID 1743625, PMC 1852727 (freier Volltext), doi:10.1086/515583.
  • Christiane Zweier. H. Sticht, E. K. Bijlsma, J. Clayton-Smith, S. E. Boonen, A. Fryer, M. T. Greally, L. Hoffmann, N. S. den Hollander, M. Jongmans, S. G. Kant, M. D. King, S. A. Lynch, S. McKee, A. T. Midro, S. M. Park, V. Ricotti, E. Tarantino, M. Wessels, Maarit M. Peippo, A. Rauch: Future delineation of Pitt-Hopkins syndrome: phenotypic and genotypic description of 16 novel patients. Journal of Medical Genetics, Band 45, 2008, S. 738–744.
  • H. Ardinger, H. Welsh, C. Saunders: Pitt-Hopkins Syndrome. In: Genereviews at GeneTests Medical Genetics Information Resource (database online). University of Washington, Seattle 1997-2013. Available at http://www.genetests.org. (28. April 2016).
  • David A Sweetser, Ibrahim Elsharkawi, Lael Yonker, Marcie Steeves, Kimberly Parkin, Ronald Thibert: Pitt-Hopkins Syndrome, in: Gene Reviews. 1993–2021, PMID 22934316.
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Einzelnachweise

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