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Polizeiinspektion 1
deutsche Fernsehserie (1977–1988) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Polizeiinspektion 1 ist eine Polizei- und Familienserie, die zum ersten Mal am 1. Oktober 1977 im Deutschen Fernsehen im Auftrag des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt wurde. Sie stellt den Dienstalltag und das Privatleben von Polizeibeamten im Zuständigkeitsbereich der Münchner Polizeiinspektion 1 auf humorvolle und unterhaltsame Weise dar.
Produzent Helmut Ringelmann schuf nach Serien wie Das Kriminalmuseum, Der Kommissar und Derrick mit Polizeiinspektion 1 die vierte, die sich jedoch von den genannten abhob, da die zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren und nicht die – meist harmlosen – Kriminalfälle im Vordergrund standen. Sie wurde zwischen 1977 und 1988 in zehn Staffeln mit insgesamt 130 Episoden produziert.
Die zentralen Hauptfiguren der Serie sind neben dem grantelnden Dienstgruppenleiter Franz Schöninger (Walter Sedlmayr) dessen Kollegen und Freunde Helmut Heinl (Elmar Wepper) und Robert „Bertl“ Moosgruber (Max Grießer).
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Inhalt
Zusammenfassung
Kontext
Die Polizeiinspektion 1 ist eine Dienststelle im Zentrum Münchens. Im Mittelpunkt der Serienhandlung steht deren stellvertretender Leiter, Franz Schöninger. Der „ewige Kommissar“ bewirbt sich bewusst nicht um eine längst anstehende Beförderung, weil damit eine Versetzung auf einen „langweiligen“ Verwaltungsposten im Polizeipräsidium einhergehen würde; Schöniger möchte aber seinen geliebten Arbeitsplatz keinesfalls aufgeben. An der Spitze der Polizeiinspektion steht anfangs der Erste Polizeihauptkommissar Hölzlmüller, ab Staffel 2 dann der aus Ulm stammende Heinrich; beide Chefs treten nur gelegentlich in Erscheinung.
Als Dienstgruppenleiter unterstehen Schöninger der bedächtige Streifenpolizist Bertl Moosgruber sowie der junge Familienvater Helmut Heinl und weitere Beamte. Gegenüber seinen Kollegen nutzt er gewöhnlich das Münchner Du, während ihn die Kollegen bei seinem Vornamen nennen. In meist heiteren Alltagssituationen befassen sich die Ordnungshüter beispielsweise mit Unfallaufnahmen, Trickbetrügern oder Wirtshausschlägern, sichern aber etwa auch die Drehkulisse einer Fernsehproduktion. Schöninger ist ein korrekter, oft sturköpfiger und auch grantelnder Polizist mit langer Berufserfahrung. Aufgrund seines „goldenen Münchner Herzens“ schaut er aber bisweilen über kleinere Alltagssünden hinweg. Zur Fortbewegung nutzt er ein altmodisches Herrenfahrrad, das er gewohnheitsmäßig vor der Polizeiinspektion unter einem Schild „Fahrräder anlehnen nicht gestattet“ abstellt. Er radelt aus an Geiz grenzender Sparsamkeit, wie er in der Folge Bitte ein Autogramm (1978) gegenüber seinem Kollegen Heinl zugibt. Dennoch begeht Schöninger in derselben Folge aber seinen 50. Geburtstag mit großem Aufwand.
Auch privat bleibt Schöninger, der unweit der Dienststelle zur Miete wohnt, gerne Herr der Dinge. Er und seine Frau Elisabeth (er nennt sie schlicht „Mama“ und sie ihn „Papa“) leben die traditionellen Geschlechterrollen, mit ihm als „Ernährer“ und ihr als fürsorglicher Hausfrau. Trotzdem muss der Patriarch gelegentlich selbst am heimischen Herd tätig werden, weil seine Frau trotz allen Entgegenkommens ihren eigenen Kopf besitzt. Dies gilt auch für seinen unternehmungslustigen, anfangs noch minderjährigen Sohn Karli, der entgegen Schöningers Wunsch nicht Polizist, sondern Berufsmusiker werden will.
Ergänzend und auch als Gegenentwurf präsentiert die Serie das Familienleben des jungen Streifenpolizisten Helmut Heinl. Er und seine zwar selbstbewusst-emanzipierte, doch keineswegs aggressiv-feministische Frau Ilona führen eine moderne Ehe, in der beide gleichberechtigt agieren. Allerdings bescheren Ilonas Aufgeschlossenheit und bisweilen naive Gutgläubigkeit dem Paar hin und wieder heikle Situationen. Das Paar hat eine kleine Tochter namens Susi.
Meist nur randläufig erschließt sich Bertl Moosgrubers außerdienstliche Seite: Er hält als langjähriger Junggeselle weiterhin Ausschau nach der Frau fürs Leben, findet aber nichts Bleibendes. Inneren Ausgleich sucht er als leidenschaftlicher Hobbymaler und im Kreis der Kollegen, mit denen er teilweise privat verkehrt.
Zur Stammbesetzung der frühen Serienstaffeln zählt ferner Frau Gmeinwieser. Die in Münchner Mundart dauergrantelnde Rentnerin erscheint (bis zum Tod ihrer Darstellerin, Rosl Mayr, 1981) beinahe in jeder Folge auf der Inspektion. Sie streut Gerüchte, denunziert Nachbarn und beschwert sich über Gott und die Welt. So hält sie immer wieder die Polizei auf Trab, wobei ihre zahllosen Anzeigen am Ende meist ins Leere laufen. Ein weiteres Original stellt Frau Vogel dar: Als ebenso neugierige wie eigenwillige Putzfrau der Polizeiinspektion gerät sie regelmäßig mit dem dominanten Schöninger aneinander.
Vor allem in den späteren Staffeln werden gelegentlich auch gesellschaftliche und politische Problemfelder thematisiert, etwa Ausländermigration, die Verdrängung alteingesessener Mieter aus der Münchner Innenstadt durch Gentrifizierung, organisierte Kriminalität oder Obdachlosigkeit. Dabei gelingt es den Polizisten meistens, zwischenmenschliche Konflikte mit viel Gespür und Warmherzigkeit zu lösen. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Polizeidienst wird gelegentlich zum Thema gemacht.
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Besetzung
- Walter Sedlmayr als Franz Josef Schöninger
- Elmar Wepper als Helmut Heinl
- Max Grießer als Robert „Bertl“ Moosgruber
- Uschi Glas als Ilona Heinl
- Bruni Löbel als Elisabeth „Mama“ Schöninger
- Philipp Seiser als Karli Schöninger
- Beppo Brem als Inspektionschef Hölzlmüller
- Dieter Eppler als Inspektionschef Heinrich
- Günther Maria Halmer als Franz „Franze“ Pfeffer
- Rosl Mayr als Frau Gmeinwieser
- Dirk Dautzenberg als Hubertus
- Udo Thomer u. a. als Polizist Robert Obermaier
- Erni Singerl u. a. als Frau Vogel
- Hans Stadlbauer u. a. als Polizist Zacherl
- Gustl Bayrhammer u. a. als Metzger Huber
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Produktion
Gedreht wurde die Serie zum größten Teil in München oder im städtischen Umland. Ein noch heute (Stand März 2024) existierendes Gebäude an der Balan-/Ecke Bazeillesstraße im Stadtteil Haidhausen fungierte als Außen- und Innenkulisse der fiktiven „Polizeiinspektion 1“. Etwas mehr als einen Kilometer davon entfernt, am Johannisplatz, war Schöningers Wohnung verortet. Andere Drehplätze sind inzwischen aufgrund der seitdem vorgenommenen zahlreichen Baumaßnahmen aus dem Münchner Stadtbild verschwunden.
Die Titelmusik komponierte Eugen Thomass.
Charakteristisch für die Serie ist ihre Besetzung mit zahlreichen und in unterschiedlichen Nebenrollen auch regelmäßig wiederkehrenden bayerischen Volksschauspielern. Zu nennen sind beispielsweise Toni Berger, Gustl Bayrhammer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Hans Brenner, Enzi Fuchs, Ruth Drexel und Willy Schultes.
Episodenliste
Staffel 1
Staffel 2
Staffel 3
Staffel 4
Staffel 5
Staffel 6
Staffel 7
Staffel 8
Staffel 9
Staffel 10
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Veröffentlichung
Alle Staffeln sind auf DVD einzeln und auch 2015 als Komplettbox erschienen.
Weblinks
- Kabel-1-Serienlexikon ( vom 30. Juli 2013 im Webarchiv archive.today)
- Episodenführer auf wunschliste.de
- Polizeiinspektion 1 bei IMDb
- Polizeiinspektion1-tvserie.de (private Informationsseite)
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