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Pont des Marchands

Brücke in Narbonne Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Pont des Marchands (auf Deutsch Brücke der Kaufleute) ist eine Brücke in der Innenstadt von Narbonne in Frankreich. Sie führt über den Canal de la Robine und ist mit Häusern bebaut, in denen sich Geschäfte befinden. Sie verbindet die beiden Stadtteile Cité nordöstlich und Bourg südwestlich des Kanals und ist die älteste und war über viele Jahrhunderte die einzige Brücke der Stadt. Heute ist die Straße über die Brücke eine Fußgängerzone und eine Einkaufsstraße.

Schnelle Fakten

Die Brücke hat heute einen einzelnen sichtbaren Bogen. Dieser entspricht dem zentralen von sieben Bögen einer über hundert Meter langen Steinbrücke, die früher über einen breiten südlichen Arm der Aude führte. Die ursprüngliche Brücke wurde an dieser Stelle von den Römern als Teil der Via Domitia errichtet, um die Aude (lateinisch Atax) zu überqueren. Durch mehrere starke Hochwasser im 14. Jahrhundert verschob sich der Lauf der Aude jedoch, die seitdem nur noch über ihren zuvor nördlichen Arm in ihrem jetzigen Bett zum Mittelmeer fließt. Der Canal de la Robine ist das Überbleibsel des früheren Aude-Bettes. Die seitlichen Brückenbögen wurden im 16. Jahrhundert mit Häusern überbaut, nachdem sie nicht mehr benötigt wurden. Daher sind sie nicht mehr sichtbar. Der verbleibende Brückenbogen wurde verbreitert, um auf ihm ebenfalls Häuser errichten zu können.

Auf Grund ihrer Baugeschichte wird die Pont des Marchands sowohl den römischen Brücken als auch den mittelalterlichen Brücken zugeordnet.

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Bauwerk

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Schemazeichnung der ursprünglichen Brücke nach heutiger Vorstellung mit den Umrissen der heutigen Häuser, von Südosten betrachtet. Das heutige Bett des Canal de la Robine ist mit R bezeichnet, das wesentlich breitere frühere Bett der Aude mit A. 3 und 4 markieren heutige Straßen, die parallel zum Flussbett verlaufen (Rue Jean Jaurès und Rue Raspail). In den Zufahrtsstraßen befanden sich kleinere Bögen (1,2), die bei Hochwasser ebenfalls durchströmt werden konnten.[1] Im rechten Teil ist die Kulisse des heutigen Rathauses (ehemaliger erzbischöflicher Palast) eingezeichnet. Dies verdeutlicht die Ausmaße der antiken Brücke.
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Luftbild der Brücke und der Umgebung, zum Vergleich mit der Schemazeichnung.

Genaue Daten über die Brücke wurden bei einer Untersuchung 1955–56 erhoben.[2] Die ursprüngliche Brücke war 105 Meter lang. Sechs ihrer Bögen sind sicher lokalisiert worden. Ein siebter, am nordöstlichen Ende der Brücke (rechts in der Zeichnung), wird in Anbetracht der Lage der damaligen Uferböschung als sicher angenommen. Zudem entspricht dann der heutige einzige Bogen dem ursprünglichen Mittelbogen.[3][1]

Dieser heutige Bogen liegt bei 2,42 Metern über dem Meeresspiegel (nivellement général de la France). Er hatte ursprünglich eine Öffnung von über zwölf Metern, nach anderer Quelle[4] liegt die Spannweite des Bogens bei ca. 15 Metern. Die anderen Bögen waren kleiner und vielleicht abnehmend und die Brücke daher in der Mitte vermutlich höher als am Rand.[3]

Die ursprüngliche Brückenbreite lag inklusive Brüstung bei 4,30 bis 4,80 Metern und bei 5,70 bis 6,00 Metern, nachdem seitliche Stützmauern im 14. Jahrhundert angefügt wurden. Gelegentlich wurde angenommen, dass die Brückeneingänge mit Bögen über der Fahrbahn markiert wurden, wie bei der Pont Flavien in der Camargue. Dafür gibt es jedoch keine Hinweise.[3]

An die steinerne Brücke wurden im 14. und 15. Jahrhundert[5] oder im 16. Jahrhundert[3] beidseitig entlang der Brücke zusätzliche Bögen aus Holz[5] angebracht, um die erforderliche Grundfläche für die heute noch vorhandenen Häuser zu schaffen. Ob die heutige Brücke im Kern noch eine römische Konstruktion ist, oder ob sie im Mittelalter nach Zerstörungen durch Hochwasser neu gebaut wurde, ist unter Wissenschaftlern umstritten.[6] Nichtsdestotrotz wird der steinerne Kern von Vertretern der Stadt gerne als „römische Brücke“ (pont romain) bezeichnet.[5]

Das Baumaterial ist Kalkstein aus der Gegend. Die Brückenpfeiler sind mehr oder weniger in ihrem mittelalterlichen Zustand erhalten.[3] Die Mehrzahl der heute nicht mehr sichtbaren Brückenbögen wurde zu Kellern umfunktioniert, für Häuser, die im 16. Jahrhundert über ihnen erbaut wurden.[7][1]

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Heutige Bedeutung

Mit einer Brücke in Landerneau in der Bretagne ist die Pont des Marchands eine von nur zwei Brücken in Frankreich mit bewohnten Gebäuden.[8] Sie ist außerdem das einzige erhaltene oberirdische Bauwerk in Narbonne, das römische Ursprünge hat und die älteste Brücke von Narbonne.

Von Vertretern der Stadt und des Arrondissement Narbonne wurde sie als eine „wirtschaftliche Lunge der Stadt“ und „nationales Aushängeschild“[5] sowie als „Postkarte“, „Schlagader im Herzen von Narbonne“, „Einrichtung des Tourismus und des Kulturerbes von großer Bedeutung“ und „Wahrzeichen Narbonnes“[9] bezeichnet.

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Geschichte

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Antike

Die Stadt Narbonne wurde als Narbo Martius von den Römern gegründet. Zu dieser Zeit floss im Verlauf des heutigen Canal de la Robine der südliche Arm der Aude, der die Stadt mit dem Mittelmeer verband und ihr damit einen Stadthafen ermöglichte. Die Römer bauten eine erste Steinbrücke über die Aude. Diese war Teil der Via Domitia, die Italien mit der iberischen Halbinsel verband.[3]

Wann genau diese Brücke gebaut wurde, ist unsicher. Rekonstruktionen der römischen Stadt aus dem 1. Jahrhundert[10] und dem 2. Jahrhundert[11] gehen davon aus, dass sie jeweils bereits vorhanden war. Paul Carbonel schrieb 1956 in seiner zweibändigen Geschichte von Narbonne, das Kaiser Hadrian den Bau der Brücke anlässlich eines Besuchs im Jahr 130 angeordnet habe, ohne aber darzulegen, wie er zu dieser Einschätzung kommt.[12] Spätere Autoren haben diese Aussage nicht übernommen.

Im 3. Jahrhundert wurde die Stadt mit einer umlaufenden Mauer gegen Barbareneinfälle geschützt. Dies betraf jedoch nur die am linken (nordöstlichen) Ufer gelegene Innenstadt. Die Brücke lag außerhalb der Stadtmauer.[13]

Die römische Brücke ist sowohl in erhaltenen römischen Marmorinschriften als auch in einem überlieferten Text von Sidonius Apollinaris (Carmen XXIII, 37-44, Ad Consentius) zu finden. Sie wird jedoch jeweils nur kurz erwähnt und nicht beschrieben.[3]

Aus der späteren arabischen Zeit von Narbonne (719 – 759) ist eine kurze Beschreibung bekannt, nach der die Stadt „Arbuna“ in ihrer Mitte durch einen großen Fluss geteilt wird, der von einer großen Brücke überspannt wird, wo man Märkte und Häuser findet. Die Stadt sei zwei Parasang (etwa 8,5 Kilometer) vom Meer entfernt und die Boote würden von dort bis zur Brücke fahren. Im Stadtzentrum gebe es Straßen und Mühlen von den alten Bewohnern erbaut, wie man es heute nicht mehr könne.[3][14]

Mittelalter und frühe Neuzeit

Wegen nachträglich angebrachten Verstärkungen und Verkleidungen ist es schwierig, das genaue Alter der heutigen Brücke zu bestimmen. Ihr Bau wird auf das 12. oder 13. Jahrhundert geschätzt, vermutlich nachdem der römische Vorgängerbau einem Hochwasser zum Opfer gefallen war oder zumindest schwer beschädigt wurde.[1][15] Es ist unklar, ob die heutige Brücke noch Teile der römischen Brücke enthält, oder ob das mittelalterliches Bauwerk den Verlauf der römischen Brücke mehr oder weniger genau nachbaute[3].

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Karte der Brücke und der unmittelbaren Umgebung. In blau der Canal de la Robine, der unter der Brücke durchläuft. Die „Rue du Pont des Marchands“ läuft über die Brücke, die Nummerierung der Häuser in dieser Straße beginnt rechts, am Rathausplatz. Im Haus 34 wurden archäologische Untersuchungen durchgeführt. Die Rue Droite rechts am Bildrand ist auf der ehemaligen Via Domitia gebaut, die auf die Brücke zu lief.

Archäologische Untersuchungen wurden im Juni 2008 auf dem Grundstück des Hauses 34, Rue du Pont des Marchands durchgeführt. Dieses Haus auf dem rechten Ufer ist das Eckhaus zur Rue de Raspail auf der Nordwestseite der Brückenstraße, also am südwestlichen Ende der ehemaligen Brücke. Hier wurden Reste des 6. Brückenpfeilers und des 7. Bogens untersucht, wobei die Nummerierung am anderen, nordöstlichen Ende beginnt. Auch ein Teil der Verkleidung und eine Stützmauer in der Achse des 7. Bogens kamen zum Vorschein. Die ältesten Teile waren die seitliche Mauer und die Wölbung des Bogens aus Blöcken aus lokalem Kalkstein. Der Grad der Abnutzung der Verkleidung und einiger Gewölbesteine und der leichte Unterschied in der Ausrichtung der Brückenverkleidung und des 7. Bogens deuten darauf hin, dass es sich nicht um einen Bau aus der Zeit des Römischen Reiches handelt, sondern eher um einen aus dem Frühmittelalter. Nachfolgend, zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert, wurde der 6. Brückenpfeiler beträchtlich erhöht und vergrößert, wohl um Anbauten für Mühlen aufnehmen zu können. Ob dies auch bei anderen Brückenpfeilern so geschah, ist nicht bekannt.[3]

Überschwemmungen, Zerstörungen und Reparaturen im 14. Jahrhundert

Im Verlauf des Mittelalters wurde die Struktur der Brücke weiter verändert, besonders weil es im 14. Jahrhundert zu mehreren starken Hochwassern der Aude mit verheerenden Überschwemmungen kam.[7]

Schwere Überschwemmungen sind aus den Jahren 1307, 1316 und 1344–45 überliefert. Diese führten zu schweren Schäden in der Stadt und auch an der Brücke, die umfangreiche Reparaturarbeiten erforderlich machten. Bögen und einige Pfeiler wurden erneuert und verstärkt und durch zwei Stützmauern wurde die Breite der Brückenplatte verdoppelt.[3]

Von 1307 ist überliefert, dass Jean d'Alnet, Seneschall von Carcassonne, an den „baile royale“ von Narbonne, also die örtliche Autorität, schrieb und ihn aufforderte, die „alte Brücke“ (Pont-Vieux) wieder aufzubauen, nachdem sie bei Hochwasser starken Schaden genommen hatte. Bei Überquerungsversuchen hatte es mehrere Todesfälle gegeben. Die Konsule (consuls) weigerten sich jedoch die Kosten vorzustrecken, da unklar war, wer diese übernehmen würde. Der Seneschall ordnete schließlich eine Dreiteilung an. Einen Teil mussten die Stadtherren der beiden Teilstätte Cité (am linken, nordöstlichen Ufer) und Bourg (am rechten, südwestlichen Ufer), der Erzbischof und der Vicomte, übernehmen. Den zweiten Teil finanzierten die Eigentümer der Häuser, Geschäfte und Mühlen auf der Brücke. Den dritten Teil übernahmen die Konsule von Bourg und Cité.[3]

Die archäologisch untersuchten Pfeiler und Bogen sind ein gutes Beispiel für den Wiederaufbau und die Verbreiterung der Brücke nach den Hochwassern der zweiten Hälfte des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Es gab eine neue Verkleidung entlang der seitlichen Mauern und der Pfeiler. Die ufernahen Pfeiler waren danach fünf Meter lang und drei bis vier Meter breit. Die Untersuchung wies auch nach, dass es parallel zur Brückenachse verlaufende Bögen gab, insbesondere zwischen dem 5. und dem 6. Pfeiler. Es wird davon ausgegangen, dass sie der Aufnahme von Werkstätten oder anderen temporären Bauten dienten.[3]

Aus Aude wird Robine

Die schweren Hochwasser führten auch zu einer weitgehenden Verlegung der Aude in ihr nördliches Bett, während die Wassermengen, die durch den südlichen Arm und an Narbonne vorbei flossen stark rückläufig waren. Vom 10. bis 14. Jahrhundert befanden sich auf und unter der Brücke Mühlen[7]. Von einer ist bekannt, dass sie sich am äußersten Bogen auf der Bourg-Seite (Südwest-Seite) befand. Die Mühlen wurden jedoch bis etwa 1350 aufgegeben, da nicht mehr genug Wasser floss, besonders unter den seitlichen Brückenbögen, und auch weil sie bei Hochwasser ein Hindernis für das abfließende Wasser darstellten.[3][7]

1494 schreibt der Nürnberger Hieronymus Münzer in seinem Reisebericht über die antike Stadt Narbonne und ihre prächtige Brücke mit Bögen und Gewölben, auf denen wichtige Handelsgeschäfte abgeschlossen werden.[3]

Im Verlauf des 15. Jahrhunderts hat sich die Breite des Flussbettes wesentlich verengt, so dass um die Jahrhundertwende der mittlere Bogen ausreichte, um das Wasser aufzunehmen. Die weiteren Bögen blieben sichtbar, wurden jedoch nur bei Hochwasser noch durchströmt. Auch der Namenswechsel von Aude zu Robine fand in dieser Zeit statt.[3]

Die bereits erwähnten archäologischen Untersuchungen zeigten, dass im frühen 16. Jahrhundert senkrecht zum 7. Bogen eine stabile Mauer erbaut wurde, die als Uferbefestigung interpretiert wird und somit die Flussgrenze zu dieser Zeit markiert. Bei großen Hochwassern wurde der Bereich unter dem 7. Bogen jedoch weiterhin durchströmt. Das Schwemmland erreichte eine Höhe von 3,60 Metern über dem Meeresspiegel (Nivellement général de la France) und umschloss den Fuß des Bogens aus dem vorherigen Jahrhundert.[3]

Verdichtung der Stadt

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Die Uferabschnitte stromabwärts der Brücke sind auch heute noch unbebaut und werden als Anlegestellen verwendet. Cours Mirabeau links, Promenade des Barques rechts.

Bis zum 16. Jahrhundert waren die beiden Stadtteile Cité am linken Ufer und Bourg am rechten Ufer jeweils von einer eigenen Stadtmauer umgeben. Dann wurde eine gemeinsame Stadtmauer gebaut, um Narbonne in eine Festungsstadt zu verwandeln, um die nahe Grenze zu Spanien zu schützen. Das nahegelegene Roussillon gehörte damals noch nicht zu Frankreich. Trotz einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs konnte die Stadt nicht in die Breite wachsen, da die Gefahr durch spanische Truppen eine Bebauung außerhalb der Stadtmauer nicht zuließ. Daher wurde innerhalb der Stadtmauern verdichtet, auch bei der Brücke. Dazu wurden Ende des 16. Jahrhunderts an beiden Brückenseiten zusätzliche Bögen vorgebaut, um Häuserreihen auf beiden Straßenseiten zu ermöglichen.[1] Auch die Uferbereiche der Robine wurden teilweise überbaut. Nur die als Hafen benutzten Uferabschnitte an der heutigen Promenade des Barques und den gegenüber liegenden Cours Mirabeau blieben frei.[7][3]

Ein Reisebericht von Felix Platter und Thomas Platter von 1599 beschreibt die Brücke als im Inneren der Stadt, gepflastert und gesäumt von den Häusern der reichsten Kaufleute im Ort.[3]

Im 17. Jahrhundert stabilisierte sich die Situation. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden die ersten Schleusen im Canal de la Robine gebaut, um die Schifffahrt zu ermöglichen. Im folgenden Jahrhundert wurde die Schleuse bei Mandirac, stromabwärts von Narbonne errichtet. Dadurch wurde der Wasserspiegel in der Stadt und somit auch unter der Brücke angehoben.[3]

Alte Postkartenmotive. Links ca. 1920, rechts undatiert.
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Brückenname

Aus den ersten Jahrhunderten ist kein besonderer Name der Brücke überliefert, in den erhaltenen Quellen wurde sie nur als Brücke bezeichnet. Zwischen 1275 und 1293 wurde im Stadtgebiet stromaufwärts, dort wo heute die Pont Voltaire ist, eine zweite Brücke errichtet. Ab 1291 findet sich daher für die heutige Pont des Marchands die Bezeichnung „pons vetus“ oder „pons antiquus“, also „alte Brücke“, um sie von der neu errichteten zu unterscheiden. Diese Bezeichnung, als Pont Vieux, findet sich bis 1627. Für 1307 und 1313 findet sich auch „Narbonner Brücke“ (pons Narbone und pons civitas Narbone). 1495 wurde der heutige Rathausplatz auf okzitanisch als „La plassa del cap del pont de Siutat“ (der Platz am Kopfende der Stadtbrücke) bezeichnet. Für 1576 lässt sich erstmals der Name „Pont des Marchands“ nachweisen, der auch heute noch verwendet wird. „Alte Brücke“ und „Kaufmannsbrücke“ wurden also mindestens 50 Jahre parallel verwendet.[3]

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Erhaltungszustand und Sanierungen im 21. Jahrhundert

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Pont des Marchands im September 2022, von der Passerelle des Barques aus gesehen.

Im April 2023 gab die Stadt bekannt, dass 18 Häuser in der Straße die über die Brücke führt in einem Maße baufällig waren, dass sie beschloss, sie räumen zu lassen. Es wurden holzfressende Insekten, eindringendes Wasser, Pilzbefall, morsche Böden, Baufälligkeit und letztlich akute Einsturzgefahr festgestellt. Ein Vertreter der Stadt erklärte, dass die Häuser in Privatbesitz seien und dass die Eigentümer seit 30 Jahren zu wenig für den Erhalt der Gebäude getan hätten. Die Gebäude hätten lange Einwohnern der Stadt gehört, seien aber in den vergangenen Jahren von Investoren erworben worden, die Geld verdienen wollten und notwendige Arbeiten nicht durchführen ließen.[8][16]

Während der dringendsten Arbeiten am Unterbau der Häuser wurde die Brücke von April bis Dezember 2023 gesperrt. Im August 2024 teilten der Bürgermeister der Stadt und der Unterpräfekt des Arrondissement Narbonne mit, sieben Gebäude in der Mitte der Brückenstraße, über dem Kanal, für die Stadt ankaufen zu wollen, da diese besonders dringend saniert werden müssten. Auf Grund der hohen Kosten und der Verschachtelung der Häuser sei eine Sanierung nur möglich, wenn die Häuser der öffentlichen Hand gehörten. Den Eigentümern dieser am schlimmsten betroffenen Häuser wurde beschieden, dass sie enteignet würden, sollten sie nicht verkaufen. Die Kosten für alle nötigen Sanierungsarbeiten wurden auf 20 bis 25 Millionen veranschlagt.[9][17]

Im August 2025 wurde von zehn Gebäuden im zentralen Bereich der Brücke gesprochen, die der Stufe „absolute Dringlichkeit“ (urgence absolue) zugeordnet wurden, auf Grund struktureller Probleme, die die Brücke selbst und das Gebäude-Ensemble gefährdeten. Zwanzig weitere, in den äußeren Bereichen der Brückenstraße, wurden der Stufe „große Dringlichkeit“ (urgence majeure) zugeordnet. In der ersten Sanierungsphase sollten nur die zehn am schlimmsten betroffenen Gebäude erneuert werden. Bürgermeister Bertrand Malquier teilte mit, dass die Eigentümer von fünf Gebäuden das Kaufangebot angenommen hatten. Bei den anderen solle die Enteignung eingeleitet werden.[18] Einen Monat später wurde bekannt, dass für sechs Häuser ein Kauf vereinbart wurde. Deren Wohnflächen lagen zwischen 110 und 230 m², die Kaufpreise zwischen 61.525 und 111.000 Euro. Für ein weiteres mit 580 m² wurden 200.000 Euro vorgeschlagen. Bei den nicht ganz so schlimm betroffenen Häusern der zweiten Sanierungsphase könnten die Arbeiten unter Regie der Eigentümer durchgeführt werden. Auf Grund der komplexen Situation müsse es jedoch eine öffentliche Gesamtprojektleitung geben, so die städtischen Vertreter.[19]

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Personen

Im Haus 32 Rue du Pont des Marchands wurde 1888 Benjamin Crémieux geboren, Schriftsteller und Widerstandsstandkämpfer gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg.[3] Eine Straße ganz in der Nähe ist heute nach ihm benannt.

Commons: Pont des Marchands – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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