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Postmoderne Literatur

moderner Literaturstil Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Postmoderne Literatur bezeichnet eine Strömung oder gattungsspezifische Form. Der Begriff selbst entstand Ende der 50er Jahre, hat aber keine genauere Begriffsbestimmung erfahren.[1] Ein Grund für die fehlende Definition der postmodernen Literatur ist ihr Rückgriff auf die Moderne.[2]

Geschichte

Der Ausdruck Postmoderne lässt sich bereits 1870 nachweisen. 1959 wies der amerikanische Literaturwissenschaftler Irving Howe auf das niedrige Innovationsvermögen der damaligen zeitgenössischen Literatur zur vorausgegangenen Moderne hin und bezeichnete sie als post modern.[3] Weitere frühe Theoretiker waren der Soziologe Charles Wright Mills und Charles Percy Snow.[4] Leslie Fiedler betrachtete die Ansprüche der literarischen Moderne als gescheitert und sah in der Vermischung von Hochliteratur und Massenkultur die Geburt der Postmoderne, wodurch der Innovationsmangel eine positive Konnotation bekam.[5] 1975 wurde der Terminus auf die Architektur übertragen. Anschließend ging der Begriff auch in die Philosophie ein. Der französische Philosoph Jean-François Lyotard veröffentlichte 1979 die Arbeit La Condition postmoderne. Das Konzept der Postmoderne fand seinen Ursprung in den Werken französischer Theoretiker, wie Jacques Lacan, Roland Barthes, Michel Foucault und Jacques Derrida.[6]

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Merkmale

Im Gegensatz zur Klassischen Moderne, die eine Erneuerung der Literatur anstrebte, herrscht in der Postmoderne das Spiel mit der literarischen Tradition vor.[7] Der Innovationszwang und Originalitätsanspruch der Kunst soll durch dieses Spiel unterlaufen werden. Dazu bedient sich der postmoderne Schriftsteller zahlreicher Gestaltungsmittel wie sie in der Klassischen Moderne entwickelt wurden, oder bereits vorher bestanden, zum Beispiel die Intertextualität, Metafiktionalität und Stilmitteln wie des Pastiches, Zitats oder der Collage.

Letztlich soll dadurch ein „ästhetischer Pluralismus“[8] geschaffen werden. Folglich urteilt Martin Klepper: „Die Postmoderne bleibt eklektizistisch“.[9] Eine Epigonalität wird mit Hilfe der Ironie vermieden.[10]

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Vertreter der postmodernen Literatur

Romane
Lyrik
Dramen

Literatur

  • Falsche Dokumente. Postmoderne Texte aus den USA, hrsg. von Utz Riese, Reclam, Leipzig 1993.
  • Wege aus der Moderne: Schlüsseltexte der Postmoderne-Diskussion, hrsg. von Wolfgang Welsch, Akademie, Berlin 1994.
  • Uwe Wittstock: Roman oder Leben. Postmoderne in der deutschen Literatur. Reclam, Leipzig 1994, ISBN 3-379-01516-4.
  • Reinhard Kacianka (Hrsg.): Krise und Kritik der Sprache. Literatur zwischen Spätmoderne und Postmoderne. Francke, Tübingen u. a. 2004, ISBN 3-7720-8055-3.
  • Herbert Grabes: Einführung in die Literatur und Kunst der Moderne und Postmoderne. Die Ästhetik des Fremden. Francke, Tübingen u. a. 2004, ISBN 3-8252-2611-5 (UTB), ISBN 3-7720-3361-X.
  • Michaela Kopp-Marx: Zwischen Petrarca und Madonna. Der Roman der Postmoderne. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52968-2.
  • Klaus Birnstiel, Erik Schilling (Hrsg.): Literatur und Theorie seit der Postmoderne. Mit einem Nachwort von Hans Ulrich Gumbrecht. S. Hirzel, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7776-2259-0.
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Einzelnachweise

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