Private Music

Private Music ist das zehnte Studioalbum der US-amerikanischen Alternative-Metal-Band Deftones. Das Album erschien am 22. August 2025 über Reprise Records. Bei den Grammy Awards 2026 wurde Private Music in der Kategorie Best Rock Album nominiert.^[1]

Private Music
Cover
Studioalbum von Deftones
Veröffent- lichung	22. August 2025
Label(s)	Reprise Records
Genre(s)	Alternative Metal
Titel (Anzahl)	11
Länge	42:22
Besetzung	Gesang: Chino Moreno Gitarre: Stephen Carpenter Bass: Fred Sablan Keyboard: Frank Delgado Schlagzeug: Abe Cunningham
Produktion	Nick Raskulinecz
Studio(s)	Rock Falcon Studio & Sienna Recordings Nashville Shangri-La Studio, Malibu Ameraycan Studios & EastWest Studios Hollywood Dead Aunt Thelma’s, Portland
Chronologie Ohms (2020) Private Music —
Singleauskopplungen 11. Juli 2025 My Mind Is a Mountain 8. August 2025 Milk of the Madonna

Entstehung

Im März 2022 trennte sich die Band von ihrem Bassisten Sergio Vega, der durch Fred Sablan ersetzt wurde. Im Februar 2023 begann die Band mit der Arbeit an einem neuen Studioalbum. Der Gitarrist Stephen Carpenter äußerte im September des Jahres die Hoffnung, dass das neue Album im Frühjahr oder Sommer 2024 erschienen wird.^[2] Der Sänger Chino Moreno erklärte im April 2024, dass die Musik fertig aufgenommen sei. Die Aufnahmen hätten rund anderthalb Jahre gedauert und fanden in mehreren verschiedenen Sessions statt. Der relaxte Zeitrahmen haben laut Moreno die Aufnahmen angenehm gemacht.^[3] Im Oktober 2024 erklärte Stephen Carpenter, dass das neue Album wie eine Fortführung des Vorgängeralbums Ohms und dem 2012 erschienenen Album Koi No Yokan klingen würde.^[4]

Produziert wurde das Album von Nick Raskulinecz, der bereits die Deftones-Alben Diamond Eyes und Koi No Yokan betreute. Laut Chino Moreno stand es immer im Raum, erneut mit Raskulinecz zusammenzuarbeiten, da er „immer Ordnung in die leicht überbordende Kreativität der Musiker bringt“ und „vieles beschleunigt“. Ungefähr 90 Prozent der Musik wäre entstanden, als alle Bandmitglieder inklusive Fred Sablan in einem Raum waren.^[5] Die Aufnahmen fanden in verschiedenen Studios in Kalifornien, unter anderem im Shangri-La Studio in Malibu und Joshua Tree, den Ameraycan Studios und EastWest Studios in Hollywood und im Rock Falcon Studio und Sienna Recordings in Nashville statt.^[6] Zusätzliche Gesangsaufnahmen fanden im Studio Dead Aunt Thelma’s in Portland statt, wo Chino Moreno wohnt.^[7]

Die unterschiedlichen Gegenden, in denen das Album aufgenommen wurde, hätten sich laut Chino Moreno in der Musik niedergeschlagen. Als Beispiel nannte er das Lied Souvenir, welches klanglich vom klaren Nachthimmel in der Wüste beeinflusst wurde. I Think About You All the Time entstand eines Morgens in Malibu, nachdem Moreno vom Schwimmen ins Studio kam und noch in seinen Badeshorts das Hauptriff spielte.^[5] Gemischt wurde Private Music von Nick Raskulinecz und Rich Costey, während Howie Weinberg und Will Borza das Mastering übernahmen. Als Toningenieure wirkten Nick Raskulinecz, Nathan Yarborough sowie bei dem Lied Ecdysis Clemente Ruiz. Der Albumtitel stammt von dem Namen eines Verzeichnis auf dem Desktop seines Computers.^[3]

„Ich mochte offensichtlich die Exklusivität des Namens und wie es sich für einen anfühlt. Es ist sehr persönlich, vielleicht eingeschränkt, vielleicht frech. Es hat all diese Konnotationen. Sehr privat.“

– Chino Moreno^[3]

Ursprünglich dachte Moreno über den Albumtitel The Private Music of Deftones in Anlehnung an das Album The Private Music of Tangerine Dream von der Band Tangerine Dream. Dies wurde verworfen, weil dieser Titel laut Moreno zu prätentiös und zu lang gewesen wäre. Als er seine Bandkollegen den Albumtitel vorschlug, hätten alle geantwortet, dass sie den Titel lieben.^[7]

Veröffentlichung

Das Albumcover zeigt eine Trans-Pecos-Rattennatter mit Pigmentstörung vor einem grünen Hintergrund.^[5] Damit ist zum vierten Mal in der Bandgeschichte ein Tier auf einem Albumcover zu sehen. Auf dem Album White Pony war ein Pferd, auf Diamond Eyes war eine Eule und auf Gore eine Gruppe Flamingos abgebildet. Laut dem Schlagzeuger Abe Cunningham stellt das Albumcover von Private Music die „Definition der Ecdysis“ dar. Das Bild „wäre sehr auffällig, weil es sich so stark vom einfarbigen Hintergrund abhebt“.^[8] Sänger Chino Moreno ergänzte, dass sich in Kombination mit dem Albumtitel eine Assoziation wie „nicht anfassen“ ergeben würde.^[5]

Am 10. Juli 2025 veröffentlichte die Band die erste Single My Mind Is a Mountain und kündigten gleichzeitig die Veröffentlichung des Albums an.^[6] Fünf Tage später folgte das dazugehörige Musikvideo. Die zweite Single Milk of the Madonna folgte dann am 7. August 2025.^[9] Vom 19. bis 21. August 2025 veranstaltete die Band zwölf „Listening parties“, bei denen die Fans das Album vorab in einem völlig verdunkelten Raum ohne irgendwelche Ablenkungen anhören konnten. Diese Partys fanden in Amsterdam, Berlin, London, Los Angeles, Melbourne, Mexiko-Stadt, New York, Paris, Sacramento, Sydney, Toronto und Vancouver statt.^[10]

Darüber hinaus kündigte die Band für den Herbst 2025 eine Nordamerikatournee mit Idles, Phantogram und The Barbarians of California sowie für Anfang 2026 eine Europatournee mit Denzel Curry und Drug Church an.^[9]

Titelliste

Alle Titel sind in Minuskel stilisiert. CXZ wird als cXz und Metal Dream als ~metal dream stilisiert. Der Titel CXZ wird „six“ ausgesprochen.^[5]

1. My Mind Is a Mountain – 2:50
2. Locked Club – 2:52
3. Ecdysis – 3:28
4. Infinite Source – 3:32
5. Souvenir – 6:10
6. CXZ – 3:12
7. I Think About You All the Time – 4:08
8. Milk of the Madonna – 4:08
9. Cut Hands – 3:01
10. Metal Dream – 3:02
11. Departing the Body – 5:59

Rezensionen

Private Music erhielt auf der Website Metacritic eine durchschnittliche Bewertung von 91 Punkten.^[11]

Das deutsche Magazin Visions kürte Private Music zum „Album des Monats“. Laut Juliane Kehr zeigt das Album vier Freunde, die sie sich erstmals zu 100 Prozent ihrer Stärke, ihrer Einzigartigkeit und ihrer emotionalen Verbundenheit bewusst sind.^[12] Stephen Hill vom britischen Metal Hammer bezeichnete Private Music als „das komplettestes und essentiellste Album, welches die Band seit langer Zeit veröffentlicht hat“. Es wäre „das perfekte Album für ihre Wiedergeburt in ihrer späten Karriere“. Hill vergab 4,5 von fünf Punkten.^[13] Kritischer zeigte sich Ibi Keita vom Onlinemagazin The Arts Desk. Seiner Meinung nach „fühlen sich die Lieder viel zu oft unvollendet an“, wodurch der Hörer „das Gewicht und den Fokus sucht, den sonst ein Deftones-Album definiert“. Keita vergab drei von fünf Punkten.^[14]

Chartplatzierungen

In den Vereinigten Staaten erreichte das Album Platz fünf der Billboard 200. In der ersten Woche nach der Veröffentlichung wurden 87.000 Album-äquivalenten Einheiten verkauft, wovon rund 66.000 reine Albumverkäufe waren.^[15] Vom Vorgängeralbum Ohms, welches ebenfalls Platz fünf erreichte, wurden in der ersten Woche 49.000 Album-äquivalente Einheiten verkauft.^[16] Erstmals in der Bandgeschichte erreichten die Deftones Platz eins der Top Rock Albums. Im Vereinigten Königreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland erreichten die Deftones mit den Plätzen zwei, drei, vier und fünf jeweils Höchstplatzierungen.

ChartsChart­plat­zie­rungen	Höchst­platzie­rung	Wo­chen
Deutschland (GfK)[17]	5 (…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)	…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig
Österreich (Ö3)[18]	3 (3 Wo.)	3
Schweiz (IFPI)[19]	4 (2 Wo.)	2
Vereinigte Staaten (Billboard)[20]	5 (6 Wo.)	6
Vereinigte Staaten (Billboard Rock)[20]	1 (…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)	…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig
Vereinigtes Königreich (OCC)[21]	2 (2 Wo.)	2

Bestenlisten

Das deutsche Magazin Visions kürte Private Music zum Album des Jahres 2025. Sebastian Berlich schrieb, dass die Alben „stets einzigartig sind“ und „packende Erlebnisse“ wären. Dies würde die Band „über jene zahlreiche Altersgenossen heben, die bloß von ihrer Legacy-Aura zehren“.^[22] Die britischen Magazine Kerrang und Metal Hammer führten Private Music jeweils auf Platz zwei ihrer Listen der besten 50 Alben des Jahres 2025.^[23][24] Das deutsche Magazin laut.de führte Private Music auf Platz eins der Liste der 25 besten Metal-Alben des Jahres.^[25]