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Proliferated Warfighter Space Architecture

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Die Proliferated Warfighter Space Architecture (PWSA, wörtlich „Verteilte Frontkämpfer-Weltraumarchitektur“) ist ein im Aufbau befindliches Satellitensystem des US-Militärs. Sie soll zwei Satellitenkonstellationen umfassen, die unter anderem zur Datenkommunikation, zur Frühwarnung vor feindlichen Raketen und zur Navigation eingesetzt werden. Insgesamt sollen mehrere hundert PWSA-Satelliten gestartet werden. Das System wird von der Space Development Agency (SDA) betrieben, einer Einheit der United States Space Force.[1]

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Bestandteile und Verwendung

Zusammenfassung
Kontext

Traditionelle militärische Weltraumsysteme bestehen aus wenigen großen und sehr teuren Satelliten in hohen Umlaufbahnen. Die PWSA verteilt (proliferiert) sich hingegen auf eine große Anzahl von kleinen und niedrig fliegenden Satelliten. Dies macht sie preiswerter und robuster: Sollte ein Satellit durch eine Antisatellitenwaffe zerstört werden, wird der Gesamtbetrieb kaum beeinträchtigt. Zudem ermöglichen die niedrigen Umlaufbahnen eine kürzere Signallaufzeit und damit eine schnellere Datenübertragung.[1]

Die PSWA ist in sieben Bereiche – genannt Layers (Schichten oder Ebenen) – aufgeteilt. Abgesehen vom „Support Layer“ sind dies keine technischen Elemente, sondern verschiedene Dienste, die das System bereitstellt:[1]

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Symbolische Darstellung des Transport Layers

Support Layer (Unterstützungsschicht)

Hiermit werden Bodenstationen, Trägerraketen und alle weitere Infrastruktur bezeichnet, die zum Aufbau und Betrieb der Satellitenkonstellationen benötigt wird.

Transport Layer (Transportschicht)

Der Transport Layer ist ein weltumspannendes Datenübertragungsnetzwerk, das auf der ersten der beiden Satellitenkonstellationen basiert. Die Satelliten sind durch Laserlinks miteinander vernetzt.

Tracking Layer (Verfolgungsschicht)

Dies ist die Funktion der geplanten zweiten Satellitenkonstellation. Sie soll zur Frühwarnung vor militärischen Raketen dienen. Die Satelliten besitzen Infrarotsensoren und sollen über Laserlinks mit den Transport-Layer-Satelliten vernetzt werden.

Navigation Layer (Navigationsschicht)

Dieselben Satelliten, die den Transport Layer bereitstellen, bilden auch ein Globales Navigationssatellitensystem, indem sie entsprechende Signale aussenden.

Battle Management Layer (Kampfmanagementschicht)

Hierbei handelt es sich um Datenverarbeitungskapazität, die als Edge Computing ebenfalls von den Transport-Layer-Satelliten bereitgestellt wird.

Custody Layer (Aufsichtsschicht)

Hiermit sollen Aufklärungssatelliten, die kein Teil der PWSA sind, mit dieser vernetzt werden, sodass deren Daten über dasselbe System verfügbar sind.

Emerging Capabilities Layer (Aufkommende-Fähigkeiten-Schicht)

Durch diesen Bereich sollen – je nach Bedarf und Verfügbarkeit – weitere Funktionen wie zum Beispiel Space Situational Awareness in das System eingebunden oder dort erprobt werden.
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Geschichte und weitere Planung

Die SDA wurde 2019 gegründet, damals noch als Teil der U.S. Air Force. Sie erhielt den Auftrag, ein Netzwerk von „Weltraumsensoren“ in einer niedrigen Erdumlaufbahn einzurichten.[2] Dieses Projekt erhielt den Namen National Defense Space Architecture (NDSA, „Nationale Verteidigungs-Weltraumarchitektur“). Anfang 2023 wurde es in Proliferated Warfighter Space Architecture umbenannt.[3]

Der Aufbau der Konstellationen soll über neun Jahre hinweg in fünf „Tranchen“ von Satelliten erfolgen. Bei der dritten, vierten und fünften Tranche soll jeweils eine neue, technisch weiterentwickelte Satellitengeneration zum Einsatz kommen.[1] Die erste Tranche („Tranche 0“) umfasst 19 Testsatelliten. Diese wurden von den Unternehmen SpaceX und L3Harris gebaut[4] und in den Jahren 2023 und 2024 mit Falcon-9-Raketen gestartet.

Für den Transport Layer der Tranche 1 (T1TL) sind 126 Satelliten geplant. Mit dem Bau dieser Satelliten beauftragte die SDA die Unternehmen York Space Systems, Lockheed Martin und Northrop Grumman Space Systems.[5] Die ersten 21 T1TL-Satelliten starteten im September 2025. Damit begann der Aufbau der ersten operativen PWSA-Konstellation.[6]

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Satellitenstarts

Weitere Informationen 1Datum (UTC)1, Trägerrakete ...

„TL“ steht für den Transport Layer und „TR“ für den Tracking Layer. T0TR bezeichnet beispielsweise die Tracking-Layer-Satelliten der Tranche 0.

Quellen: Skyrocket.de,[7] Space-Track.org

Einzelnachweise

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