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Rainer von Österreich (1783–1853)
Vizekönig von Lombardo-Venetien, kaiserlicher Prinz und Erzherzog von Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rainer Joseph Johann Michael Franz Hieronymus von Österreich (* 30. September 1783 in Pisa; † 16. Januar 1853 in Bozen) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war ein Erzherzog von Österreich und Vizekönig von Lombardo-Venetien.

Leben
Zusammenfassung
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Rainer war der zehnte Sohn von insgesamt 16 Kindern des römisch-deutschen Kaisers Leopold II. (1747–1792) und seiner Frau Infantin Maria Ludovica (1745–1792), fünfte Tochter von König Karl III. von Spanien und Prinzessin Maria Amalia von Sachsen. Nach dem frühen Tod seiner Eltern übernahm sein ältester Bruder Kaiser Franz II. die Aufsicht über seine Erziehung, wobei besonderes Augenmerk auf Militär- und Staatswissenschaften gelegt wurde. Im kaiserlichen Militärdienst erreichte er den Rang eines Feldzeugmeisters.[1]
Im Jahr 1818 wurde Rainer als Nachfolger seines Bruders Erzherzog Anton Viktor von seinem kaiserlichen Bruder zum Vizekönig Lombardo-Venetiens berufen, ein Amt, das er bis zur Revolution 1848 innehatte. Die eigentliche Regierungsgewalt blieb beim österreichisch-metternichschen Regierungssystem und Rainers Aufgaben beschränkten sich vielfach auf repräsentative Tätigkeiten. Sein informeller Einfluss verhinderte allerdings, dass die überhöhten Steuern, die die Landbevölkerung in Armut und Auswanderung trieben, trotz der Zusage seines Bruders aus dem Jahr 1818 und – nach Hungerkatastrophen – neuerlichen Diskussionen im Jahr 1833, erst nach seiner Amtszeit durch Daniele Manin abgeschafft wurden. Rainer war der Überzeugung, es sei Aufgabe der Regierung, die moralischen Mängel der Venezianer zu korrigieren.[2]
Zu Beginn seiner Regierung fand er ein wirtschaftlich darniederliegendes Land vor, das sich durch Belebung des Handels – Venedig erhielt den Status eines Freihafens – und Ausbau der Infrastruktur besserte.[3] Rainer legte den Grundstein zur Eisenbahnlinie Venedig-Mailand und unterhielt als passionierter Botaniker in seiner Sommerresidenz Monza einen botanischen Garten.
Nach 1848 kehrte er nicht mehr nach Lombardo-Venetien zurück und legte alle politischen Ämter nieder. Er lebte von da an, sich weiterhin der Natur- und Pflanzenkunde widmend, als Privatmann in Bozen, wo er auch starb und in einer eigens errichteten Gruft in der Stadtpfarrkirche beigesetzt wurde.
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Titel und Ehren
- Kaiserlicher Prinz und Erzherzog von Österreich
- Königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen
- Prinz von Toskana
- 1805 Orden vom Goldenen Vlies
- 8. September 1847 Schwarzer Adlerorden
- Nach ihm ist eine Art der Glockenblumen benannt, die Insubrische Glockenblume (Campanula raineri Perp.).
Ehe und Nachkommen

Am 28. Mai 1820 heiratete Erzherzog Rainer in Prag Maria Elisabeth (1800–1856), Tochter des Prinzen Karl Emanuel von Savoyen-Carignan und der Maria Christina von Sachsen (1770–1851). Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor:
- Maria (1821–1844), Sternkreuzordensdame
- Adelheid (1822–1855)
- ⚭ 1852 König Viktor Emanuel II. von Sardinien-Piemont (1820–1878)
- Leopold (1823–1898), Feldmarschallleutnant[4]
- Ernst (1824–1899), Feldmarschalleutnant[5]
- ⚭ 1858 (morganatisch) Laura Skublics de Velike et Bessenyö (1826–1865)
- ⚭ 1852 Erzherzogin Marie Karoline von Österreich-Teschen (1825–1915)
- ⚭ 1868 (morganatisch) Leopoldine Hofmann, “Freifrau von Waideck” (1842–1891)
- Maximilian (1830–1839)
Vorfahren
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Siehe auch
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Rainer Joseph, Erzherzog. Nr. 273. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 125 f. (Digitalisat).
- Hermann Julius Meyer: Neues Konversations-Lexikon, ein Wörterbuch des allgemeinen Wissens, Band 13, Bibliographischen Institut, 1866, S. 431
- F.A. Brockhaus Verlag Leipzig: Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon, Band 12, F. A. Brockhaus, 1867, S. 259 Digitalisat
- Anton Victor Felgel: Rainer, Erzherzog von Oesterreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 181–188.
- Brigitte Mazohl-Wallnig: Rainer Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 121 f. (Digitalisat).
- Richard Reifenscheid: Die Habsburger – Von Rudolf I. bis Karl I., ISBN 3-85001-484-3
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Weblinks
Commons: Rainer von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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