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Runnel Stone

Riff vor der Küste von Cornwall Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Runnel Stonemap
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Der Runnel Stone (Rundle Stone, cornisch: Men Reunel, dt.: „Stein voller Robben“) ist ein gefährliches Riff (Felsnadel) etwa 1,6 km (1 Meile) südlich von Gwennap Head in Cornwall, Vereinigtes Königreich. Bei Niedrigwasser ragte er über die Wasseroberfläche, bis ihn 1923 ein Dampfschiff rammte.

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Runnelstonebuoy.

Markierungen

Zusammenfassung
Kontext

Runnelstone Buoy

Eine Boje nach dem Kardinalsystem markiert derzeit die Position des Runnel Stone. Bis Mai 2012 war sie mit einem Blinklicht und einer Glocke ausgestattet, die im Takt der Wellen läutet. Außerdem war sie mit einer in einem Rohr eingelassenen Pfeife ausgestattet, die bei starkem Wellengang ein klagendes Geräusch von sich gab. Dieses klagende Geräusch war von Gwennap Head aus deutlich zu hören und trug bei Nebel zur unheimlichen Atmosphäre auf den Klippen bei. Bei einem Sturm in den 1960er Jahren verfing sich die Boje in der Ankerleine eines treibenden Frachtschiffs und wurde in die Mount’s Bay geschleppt.[1] Am 13. Mai 2012 wurde die Boje durch die THV Patricia durch eine größere ersetzt, bei welcher die Glocke durch eine Pfeife ersetzt wurde.[2][3]

Daymarkers bei Tol-pedn

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Paarige „Tagesmarken“ (Daymark) auf Gwennap Head: Wenn der rote Kegel den schwarzen und weißen verdeckt, befindet sich der Beobachter auf See direkt über dem Stein

Auf dem Festland gibt es auf Gwennap Head in einer Linie mit der Runnel Stone-Boje zwei kegelförmige Tagessichtmarken. Diese Markierungen warnen Schiffe vor der Gefahr durch den Runnel Stone. Der Kegel auf der Seeseite ist rot und der auf der Binnenseite schwarz-weiß. Auf See sollte man den schwarz-weißen Kegel immer im Auge behalten, um die unter Wasser liegenden Felsen in Ufernähe zu vermeiden. Wenn der schwarz-weiße Kegel vollständig vom roten Kegel verdeckt wird, befindet sich das Schiff direkt über dem Runnel Stone. Die Landmarke wurde 1821 von der Corporation of Trinity House errichtet. Das Datum ist auf einer Gedenktafel auf der Rückseite der schwarz-weißen Markierung vermerkt.[1]

Geschichte

Leuchtfeuer

1795 errichtete Trinity House nach zahlreichen Eingaben von Seeleuten, die Gefahren rund um Land’s End durch Lichter und Leuchtfeuer zu kennzeichnen, einen Leuchtturm auf den Longships sowie Leuchtfeuer auf Wolf Rock und Rundlestone.[4] Letzteres, ein nackter Mast aus Schmiedeeisen, wurde „bald vom Meer weggeschwemmt“ („soon carried away by the sea“). Im Jahr 1841 begannen die Arbeiten zur Errichtung eines Ersatzleuchtfeuers (entworfen von James Walker, dem Chefingenieur von Trinity House). Das Projekt war „äußerst schwierig und gefährlich“ („great difficulty and danger“): Nur ein kleiner Teil des Felsens ragte aus dem Wasser, und eine Anlandung mit dem Boot war nur bei Springniedrigwasser möglich; und selbst dann „war das Meer selten ruhig genug, um einen Halt auf dem Felsen zuzulassen“ („the sea was seldom smooth enough to admit of a footing on the rock“).[4] Das Leuchtfeuer wurde am 27. Juni 1843 fertiggestellt: ein schmiedeeiserner Mast mit einem Durchmesser von 6 in (150 mm), der etwa 19 ft 4 in (5,89 m) über dem mittleren Hochwasserstand stand und von einer kugelförmigen Toppmarke mit einer Breite von 4 ft 3 in (1,30 m) gekrönt wurde (die von 6 ft verkleinert worden war, nachdem beobachtet worden war, dass schwere See die Spitze des Mastes unter Wasser setzte). Im Oktober des folgenden Jahres wurde das Leuchtfeuer von einem Sturm abgebrochen, zurück blieb ein 2 ft (0,61 m) langer Stumpf (der selbst nach einer Schiffskollision weggeschwemmt wurde, bevor Reparaturen durchgeführt werden konnten). Ein Ersatz, 20 ft (6,1 m) hoch mit einer 3 ft (0,91 m) langen Toppmarke, wurde im folgenden Sommer installiert und blieb an Ort und Stelle bis 1854, als auch er von einem Sturm weggeschwemmt wurde. Daher wurde im Frühjahr 1856 von James Douglass ein weiterer Ersatz errichtet, der jedoch im Dezember desselben Jahres ebenfalls zerstört wurde. Anschließend wurde beschlossen, die Gefahrenstelle mit einer Boje zu kennzeichnen.[4]

Bojen

Es hatte bereits früher Versuche gegeben, Bojen anzubringen. Der erste Versuch wurde 1824 von Marineleutnant Hugh Goldsmith (Neffe des berühmten Dichters Oliver Goldsmith) an Bord des Kutters HMS Nimble unternommen. (Nach mehreren erfolglosen Versuchen wandten sich Leutnant Goldsmith und einige seiner Mannschaftsmitglieder dem berühmten Schaukelstein Logan Rock zu und schafften es, ihn von seinem unsicheren Platz auf der Landzunge Treryn Dinas östlich von Porthcurno zu stürzen – sehr zum Entsetzen der Einheimischen.) Auch in Abwesenheit des Leuchtfeuers wurden von Zeit zu Zeit Bojen platziert.

Douglass entwarf die erste permanente Rundlestone-Glockenboje, nachdem sein Leuchtfeuer von 1856 zerstört worden war. Sie hatte eine kugelförmige Toppmarke, und die Glocke wurde mit vier Klöppeln geschlagen.[4] Seitdem wurden verschiedene Bojen angebracht, beispielsweise im Dezember 1880, als die Lokalzeitung The Cornishman berichtete, dass das Schiff Stella von Trinity House mit etwa 30 Tonnen Ankerkette für das Feuerschiff Sevenstones und die Rundlestone-Boje in Penzance einlief.[5] Im Juni 1881 wurde eine zweite Boje mit einer Glocke und vier großen Eisenkugeln angebracht, die in Rillen liefen. Als eine Seite der Boje durch eine Welle angehoben wurde, schleuderte die Bewegung eine der Kugeln gegen die Glocke. Die Kosten für die Boje und das Verankern wurden von dem Schmied getragen, der sie entworfen hatte. Die Bewohner von Tol-pedn und Porthgwarra wurden gebeten, auf die beiden Glockenbojen zu achten, um die neue Boje zu testen.[6] Eine weitere Boje, Sherwells patentierte Glockenboje (Sherwell's patent bell-buoy), wurde im Herbst 1881 in der Nähe platziert und im März 1882 gegen die ursprüngliche Glockenboje ausgetauscht.[7] The Cornishman berichtete im März 1883, dass die kugelförmige Boje entfernt und durch eine Glockenboje ersetzt wurde, die irgendwann im Oktober 1885 von einem vorbeifahrenden Schiff heruntergestoßen wurde.[8][9]

Weitere Markierungen

Als das Longships Lighthouse Anfang der 1870er Jahre wieder aufgebaut wurde, wurde sein festes weißes Licht mit einem Paar roter Sektoren versehen, um auf Gefahren in der Nähe hinzuweisen, von denen einer in Richtung des Runnel Stone gerichtet war.

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Schiffsunglücke

Zwischen 1880 und 1923 erlitten in diesem Gebiet über dreißig identifizierte Dampfschiffe Schiffbruch, strandeten oder sanken.[10]

An einem ruhigen Hochsommertag während des Ersten Weltkriegs lief ein Minensuchboot der Royal Navy gegen den Felsen, obwohl ein einheimischer Fischer als Matrose an Bord diente. Er wusste, dass das Schiff auf Kollisionskurs war, wurde jedoch von einem Kollegen zum Schweigen angehalten, da er sonst wegen Kritik an seinen Vorgesetzten disziplinarisch belangt werden könnte.[1]

Am 8. Oktober 1923 um 15 Uhr, einem nebligen Tag, stieß das 6.000 Tonnen schwere Schiff SS City of Westminster, das mit einer Ladung südafrikanischen Mais von Belfast nach Rotterdam unterwegs war, die Spitze des Riffs glatt ab. Insgesamt 72 Menschen wurden von den Rettungsstationen Sennen und Penlee gerettet.[10] Heute liegen die Überreste des Schiffes in 30 m Tiefe, eingeklemmt in einer Schlucht an der Ostseite des Felsens. Der Felsen ist heute weniger gefährlich und seitdem gab es keine Schiffsunglücke mehr.[1]

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Tauchen

Aufgrund seiner Lage in Meeresströmungen und der relativ guten Erreichbarkeit der Slipanlagen in Porthgwarra und Lamorna gilt der Runnel Stone als einer der besten Tauchplätze in ganz Cornwall.[11] Tauchgänge müssen bei Stillwasser erfolgen, also etwa eineinhalb Stunden vor Hochwasser in Newlyn. Zu den Highlights zählen Sichtweiten von bis zu 20 m, zahlreiche Wracks und Anemonen in den unterschiedlichsten Farben.

Marine Conservation Zone

Die Runnel Stone Marine Conservation Zone (auch bekannt als Land’s End (Runnel Stone)) wurde am 29. Januar 2016 ausgewiesen und umfasst 20 km².[12] Die Grenze der Schutzzone ist ein 3,5 km breiter Bogen, der südlich des Aussichtspunkts der National Coastwatch Institution auf Gwennap Head verläuft. Eingeschlossen ist die Küste von Gwennap Head bis Hall Dinas auf der Ostseite von Treryn Dinas. Neben dem Schutz der Tiefseefelsen am Runnel Stone-Riff schützt die MCZ auch andere Lebensräume, von freiliegenden Felsen an der Küste bis zu weichen Sedimenten auf dem Meeresboden. Zu den Tieren in der Zone zählen Seeanemonen, Gorgonien und Schwämme.[13]

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Literatur

Die Cones of Runnel dienen als Hinweis im 1940 erschienenen Thriller The Trojan Horse („Das Trojanische Pferd“) von Hammond Innes über den Zweiten Weltkrieg.

In dem Buch The Medley of Mast and Sail: A Camera Record[14] beschreibt ein gewisser Kapitän Lille die grauenhafte Passage, die er am 5. Oktober 1934 versehentlich mit seinem Schiff, der Bark „Favell“, zwischen dem Runnel Stone und der Küste unternahm.

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Einzelnachweise

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