Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Schildorn

Gemeinde im Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schildorn
Remove ads

Schildorn ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 1230 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
BW
Remove ads

Geografie

Zusammenfassung
Kontext

Schildorn befindet sich etwa 10 Kilometer südlich von Ried im Innkreis. Es liegt am Nordrand des Hausruck-und-Kobernaußerwald-Zuges.[1] Das Gemeindegebiet umfasst in etwa den Anfang des Riedels, der sich zwischen Waldzeller Ache im Westen und Oberach im Osten vom Hausruck–Kobernaußerwald-Hauptkamm in das südliche Innviertler Hügelland hinunterstreckt und damit oberes Achental (südwestliches Innviertel) vom Einzugsgebiet der Antiesen (zentrales Innviertel) trennt. Höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der Hengstberg (683 m ü. A.). Die Grenze zwischen Hausruck und Kobernaußerwald wird meist irgendwo zwischen dem Schildorner Gebiet und westlicher bei Kobernaußen gesehen.

Die Ausdehnung der Gemeinde beträgt von Nord nach Süd 7,3 km, von West nach Ost 4,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 13,4 km². 17,9 % der Fläche sind bewaldet, 73,1 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.[2]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.

Die Gemeinde umfasst 2 Katastralgemeinden, Schildorn und St. Kollmann.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[3]):

  • Aigen (51)
  • Au (9) samt Knirzing und Prüglau
  • Auerding (30)
  • Ebersau (142)
  • Freidling (29)
  • Kronawitten (11)
  • Lehen (22)
  • Litzlham (57)
  • Marö (19)
  • Ottenberg (7)
  • Otzling (13)
  • Parz (14)
  • Piereth (20)
  • Rampfen (89)
  • Rendlberg (12)
  • Sankt Kollmann (113)
  • Schildorn (466)
  • Schmidsberg (25)
  • Streit (6)
  • Weiketsedt (37)
  • Weissenbrunn (9)
  • Winkl (38)
  • Wolfersberg (11)

Die 23 Ortschaften sind:[4][5]

  • am Riedl südwärts: Parz, die Rotte Freidling, Ottenberg, Piereth und das Dorf Schildorn (Hauptort)
  • zur Waldzeller Ache hin:
    • am Schaubach nordwestlich: Die Rotte Weiketsedt, Auerding und die Rotte Otzling
    • am Litzlhamer Bach westlich des Hauptorts: die Rotte Litzlham und Weissenbrunn (das Gehöft Unterburgstall, Ortschaft auch in Waldzell)
  • im Tal der Oberach: Rampfen und die Rotte Aigen (ehemals Ortschaft Ecklham, das heute nur zu Pramet gehört)
    • am Schildorngraben südlich des Hauptorts die Rotte Ebersau und Marö
    • am Kronawittbach: Der Weiler Au (ehemals Prüglau, Ortschaft Knirzing, diese auch in Pramet),
      und im Süden der Gemeinde die Rotte Kronawitten (auch Pramet), der Weiler Rendlberg, das Dorf Sankt Kollmann, Winkl, Streit sowie der Weiler Wolfersberg
    • am Gumplinger Bach im Südosten der Gemeinde: Die Rotte Lehen und Schmidsberg (zerstreuten Häuser mit Gaisedt)

Einziger Zählsprengel ist Schildorn.

Vor der Reform der Gemeindestruktur 2008 waren die 13 Ortschaften:[6][5] Ebersau (mit Marö, Rendlberg), Ecklham (mit Aigen – heute Aigen), Freidling (mit Parz, Rampfen), Knirzing (Prüglau – heute Au), Kronawitten, Litzlham, Ottenberg (mit Piereth), Sankt Kollmann (mit Lehen, Winkl, Streit), Schildorn, Schmidsberg (mit Gaisedt), Weiketsedt (mit Auerding, Otzling), Weissenbrunn (Unterburgstall) und Wolfersberg.

im Ortsverzeichnis 2001 nicht genannt[7]

Schildorn gehört zur Leaderregion Hausruckwald-Vöcklatal,[8] die sich von Eberschwang und Wolfsegg südwestlich bis Pöndorf erstreckt.

Nachbargemeinden

Lohnsburg am Kobernaußerwald Neuhofen im Innkreis Pattigham


Waldzell
Thumb

Pramet
Frankenburg am Hausruck (Bez. Vöcklabruck)
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Ortsgeschichte

Im Gemeindegebiet[9][10] verlief die norische römische Hauptstraße von Wels (Ovilava) nach Burghausen (Bedaium/Bedacum?), worauf noch Burgstall und Straß in den Nachbargemeinden Bezug nehmen. Nach Abzug der Römer 488 dürfte die Gegend in der Völkerwanderungszeit rest- und mischbesiedelt gewesen sein (worauf etwa Windischhub in Pramet verweist, eine Entvölkerung wird heute nicht mehr angenommen).

Die -ing- und -ham-Namen belegen die Besiedlung der bajuwarischen Landnahme ab 700 seit Gründung des Herzogtums Bayern und gehörte zum Bistum Passau. Die Missionierung erfolgte bis etwa 900 primär von Mondsee und Mattsee aus über Hohenzell und Eberschwang.[9] Der Ortsname Schildorn ist fränkischen Ursprungs (althochdeutsch sciltarin ‚Ansiedlung königlicher Schildträger‘) und ist 903 erstmals urkundlich nachgewiesen.[11][9] Die Schildorner Kirche war dann auch die Haupt- und Mutterpfarre des nördlichen Hausruck-Kobernaußerwald-Gebietes, um 1300 wurde die Pfarrei aber in das inzwischen wichtigere Waldzell verlegt.[12] Hier waren auch Edle von Schildorn ansässig, über deren Ansitz nichts bekannt ist, das Geschlecht erlosch im 13. Jahrhundert, die weltliche Verwaltung lag seither bei einem Propsteigericht zu Ried.[9]

Bis 1779 war der Ort bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Schon im 16. Jahrhundert war wieder vermehrt eine (Unter-)„Pfarrei“ aufgetaucht,[9] aber erst 1784 wurde von Joseph II. eine eigene Pfarre für Schildorn und Pramet eingerichtet (Gründung des Bistums Linz 1783).[12] 1811 brannte der Pfarrhof ab, wodurch das Pfarrarchiv vernichtet wurde, daher sind die Kenntnisse über die frühe Neuzeit lückenhaft.[10]

Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz königlich-bayrisch, gehört er seit 1812 endgültig zum Kronland Österreich ob der Enns. Nach Schaffung der Ortsgemeinden 1848/49 war bis 21. Juni 1884 auch das Gebiet der heutigen Gemeinde Pramet in das Verwaltungsgebiet Schildorn integriert.

1881 ist ein schwerer Winter mit 1 m Schnee überliefert,[10] 1887 verwüstete Hagelschlag bis 5 cm die Felder .[10]

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Schildorn gehörte postalisch früher zu Pramet (PLZ 4925), am 1. Juli 2008 bekam die Gemeinde eine eigene Postleitzahl 4920. Gleichzeitig wurden die Ortschaften und Straßennamen der Gemeinde neu geregelt, die vorher etwas unübersichtlich geworden waren.[6]

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 884 Einwohner, 2001 dann 1.053 Einwohner. Das starke Wachstum erfolgte, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. In den Jahren von 2001 bis 2011 gab es eine leichte Abwanderung, die Geburtenbilanz blieb jedoch positiv, sodass die Bevölkerungszahl auf 1.101 Personen im Jahr 2011 und weiter auf 1.227 im Jahr 2018 anstieg.[13]

Remove ads

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Thumb
Pfarrkirche Schildorn

Musik

Bekannt ist Schildorn unter anderem auch wegen seiner Trachtenkapelle. Sie wurde 1801 gegründet und ist einer der ältesten Musikvereine Oberösterreichs. 2011 feierte man das 210-jährige Vereinsjubiläum. Derzeit wirken insgesamt 60 Musiker mit, das Durchschnittsalter beträgt 30 Jahre.

Politik

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Gemeindeamt Schildorn

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1893–1905 Johann Dirmeier (CSP)
  • 1990–2007 Johann Rachbauer (ÖVP)
  • 2007–2012 Georg Schoibl (ÖVP)[16]
  • seit 2013 Wolfgang Moser (ÖVP)[17]

Davor war Georg Schoibl (ÖVP) Bürgermeister, der aufgrund der Wahl im Gemeinderat vom 12. November 2007 dem zurückgetretenen Amtsvorgänger Johann Rachbauer gefolgt war. Rachbauer hatte davor das Amt über 17 Jahre innegehabt und war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Die Wahl Schoibls erfolgte mit 7:6 Stimmen mit den Mandaten der ÖVP (6) und der FPÖ (1) gegen die SPÖ (6). Der Kandidat der unterlegenen SPÖ, Christian Makor-Winkelbauer, hatte davor verkündet, im Falle seines Wahlsieges sein Bürgermeistergehalt zur Gänze (z. B. an Vereine) zu spenden. Als Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag verfüge er bereits über ein sehr hohes Einkommen. Am 19. November 2012 erklärte Schoibl seinen Rücktritt, nachdem ihm nachgewiesen wurde, dass er im Zuge einer Kreditaufnahme für die Gemeinde eine Gemeinderatssitzung erfunden und die Protokolle dazu gefälscht hatte.

Wappen

Blasonierung:

In Rot ein silbernes, steigendes Schwert mit goldenem Griff, überdeckt durch einen silbernen Rundschild mit blauem Schildbuckel.

Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.

Das Wappen ist redend. Es wurde 12. August 1968 verliehen und 27. Mai 1969 feierlich überreicht.[18]

Remove ads

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gemeinde Schildorn (Hrsg.): 1100 Jahre Schildorn 903–2003. Ein Heimatbuch. Schildorn 2003 (eReader, fbas.net).
  • Stefan Burgstaller, Stefan Wielender, Melanie Kroißböck, Markus Meingassner, Norbert Frauscher: Festschrift zum 200-jährigen Jubiläum der Trachtenkapelle Schildorn. Trachtenkapelle Schildorn, Schildorn 2001.
  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Schildorn. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2007, S. 1–50 (zobodat.at [PDF]).
Remove ads
Commons: Schildorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads