Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Scribus

freies Desktop-Publishing-Programm Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Scribus
Remove ads

Scribus ist ein freies Desktop-Publishing-Programm für Linux-, Unix-, macOS-, OS/2-, Haiku- und Windows-Systeme, das unter der GNU General Public License lizenziert ist.

Schnelle Fakten Basisdaten ...
Remove ads

Funktionsumfang

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Die französische Zeitschrift Le Tigre wurde mit Scribus gesetzt.

Scribus ist ein Seitenlayoutprogramm, das die flexible Gestaltung von Dokumenten mit freier Platzierung von Text und Bildern in Rahmen ermöglicht. Dabei können Musterseiten und Ebenen erstellt werden.

Für die Textbearbeitung stehen zahlreiche Funktionen zur Formatierung zur Verfügung. Stilvorlagen können für Absatz- und Zeichenstile sowie für Linienstile verwendet werden. Text kann an einem Grundlinienraster ausgerichtet werden (Registerhaltigkeit). Darüber hinaus bietet das Programm einige mikrotypographische Funktionen wie optischen Randausgleich, Unterschneidung oder Grauwert-Optimierung mittels Glyphenskalierung.

Mit Version 1.5. wurde vertikales Skalieren und die Unterdrückung von Hurenkind und Schusterjunge implementiert.[3]

Vorgaben für die Silbentrennung lassen sich mit Ausnahme der Spracheinstellung nur global für das ganze Dokument festlegen. Festausschlüsse (Leerzeichen mit fixierter Breite, z. B. Halbgeviert, Viertelgeviert usw.) werden aus Unicode-Zeichensätzen entnommen und sind folglich nur in Unicode-Schriften verfügbar, in denen die entsprechenden Zeichensatzpositionen belegt sind.

Der Satz von Fußnoten und Marginalien ist ab Version 1.5.1 möglich. Die erweiterten Funktionalitäten von OpenType-Schriften wie automatische Substitution von Ligaturen und Mediävalziffern sind ab 1.5.3 nutzbar. Auch die Unterstützung von Complex Text Layout (nötig für Arabisch und Hebräisch) steht ab Version 1.5.3 zur Verfügung.[4]

Formatierter Text kann aus freien Formaten wie ODT oder HTML oder mit vom Benutzer frei definierbaren Filtercodes importiert werden (letztere unterstützen jedoch nur Absatzstilvorlagen, keine Zeichenstile). Der Export von Text ist nur unformatiert möglich.

Zu den Besonderheiten von Scribus gehören spezielle Rahmen (Renderrahmen), die den Einsatz externer Software zum Rendern von Grafiken innerhalb von Scribus erlauben; z. B. für Formelsatz mittels LaTeX oder Notensatz mit Hilfe von LilyPond. Gut unterstützt wird die Erstellung von PDF-Formularen.

Rastergrafiken können in allen gängigen Formaten, inklusive PSD, geladen werden. Vektorgrafiken können in den Formaten AI, CVG, EPS, FIG, ODG, SXD, PDF, PICT, PostScript, SHAPE, SML, SVG sowie WMF geöffnet oder importiert und bearbeitet werden.

Beginnend mit Scribus 1.5 unterstützt Scribus den Import einiger, größtenteils proprietärer, Dokumentformate wie das von Apple Pages, VivaDesigner und Xara.[5][6] In Version 1.5.1 kamen RTF und docx von Microsoft Word hinzu.[7][8]

Scribus kann Dokumente als PDF exportieren. Für die professionelle Druckausgabe unterstützt Scribus die Standards PDF/X-1a, PDF/X-3 und neu PDF/X-4 (ab 1.5.0), CMYK-Farbseparation, Schmuckfarben sowie Farbmanagement (mit LittleCMS). Darüber hinaus enthält das Programm mehr als 300 Farbpaletten kommerzieller Anbieter sowie staatliche bzw. offizielle Farbstandards. Dazu kommt der Export von Microsoft XPS (XPS) und dem standardisierten Open XML Paper (OXPS) ab Version 1.5.0.

Mit Version 1.5.4 wurde erstmals das auf dem Standard ISO 17972[9] beruhende Format CxF3[10] für Farbpaletten von einem DTP-Programm unterstützt. Dazu wurden einige Limitierungen und Fehler im PDF-Export beseitigt. Neue Importfilter für ZonerDraw Vector und QuarkXPress 3 und 4 erweitern die Möglichkeiten zum Wechsel nach Scribus. Dazu können nun alle bisherigen Filter Dateien mit LAB-Farbsystem laden.

Der von freieFarbe e. V. (einer Organisation von Spezialisten für Farbkommunikation)[11] vorgestellte HLC Colour Atlas für reale Druckfarben und Lacke basierend auf dem CIELAB-Farbsystem kann in Scribus ab Version 1.5.4 benutzt werden.[12] DIN SPEC 16699 zur Farbkommunikation kann dazu kostenlos geladen werden.[13]

Das Scribus-Dokumentformat SLA beruht auf XML, sodass eine Transformation in andere Formate relativ einfach möglich ist. Scribus hat eine integrierte Scripting-Engine unter Verwendung von Python. Das Programm ist in 44 Sprachen bzw. Sprachvarianten verfügbar. Mit Version 1.5.3 sind ca. 500 Sprach-Schriftsystem-Kombinationen in der Textbox verfügbar.

Ab Version 1.5.6 konnte Scribus pdf direkt ohne Ghostscript erzeugen und pdf 1.6 mit eingefügten Fonts erstellen.

Als zusätzliche Erweiterung von Scribus, die Python nutzt, steht der ScribusGenerator zur schnellen Erstellung von Dokumentenserien bereit ab Version 1.4.x bis 1.5.5. Dazu wird auch 1.5.6 mit Python 3 neu unterstützt.[14][15]

Ab Version 1.5.7 wird nur noch Python 3 für Scripter und Extensions im Support unterstützt. Ausnahme ist hier MacOS mit erst experimenteller Unterstützung des Scripter für Python 3.

Remove ads

Versionsgeschichte

Scribus wird seit über 20 Jahren entwickelt.

Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version
Weitere Informationen Version, Veröffentlichung ...
Remove ads

Rezeption

Im Linux-Magazin hieß es 2008, dass das Einbinden von Grafikdateien gut gelöst sei; insbesondere bei offenen Formaten übertreffe es die kommerzielle Konkurrenz, wobei es die Formate auch nicht vollumfänglich unterstütze. Abstriche im Vergleich zu Adobe Indesign oder Quark Xpress müsse man im Textumfluss machen.[44] Auch die Musterseiten seien funktional eingeschränkt. Anstelle einer Objektfangfunktion böte Scribus zumindest Ausrichten und Verteilen. Die Performance sei teils problematisch.[45] Im Textsatz sei es LaTeX unterlegen.[46] Für Oliver Frommel von LinuxUser sei Scribus auf gutem Weg zu einem professionellen Layoutprogramm, das Anforderungen im Printbereich erfülle.[47]

Literatur

  • Gregory Pittman, Christoph Schäfer et al.: Scribus. Open Source Desktop Publishing: The Official Manual. FLES Books, U.K. 2009, ISBN 978-0-9560780-0-1.
  • Holger Reibold: Scribus 1.6 kompakt. Brain-Media.de, Saarbrücken 2024, ISBN 978-3-95444-289-8, S. 450 (Brain-Media Tastenkürzel und Beispiele als kostenlose Downloads, E-Book inside!).
  • Thomas Kaltschmidt: Seitenwende. Kostenfreies DTP mit Scribus. In: c’t. Nr. 5. Heise Zeitschriften Verlag, 2012, S. 71.
Remove ads
Commons: Scribus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiversity: Kurs:Scribus – Kursmaterialien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads