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Shattuckit

Mineral, inosilikat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Shattuckit
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Shattuckit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu5[OH|Si2O6]2[3], ist also ein Kupfer-Silikat mit zusätzlichen Hydroxidionen, das strukturell zu den Kettensilikaten gehört.

Schnelle Fakten Allgemeines und Klassifikation, Kristallographische Daten ...

Shattuckit entwickelt überwiegend feinnadelige bis faserige Kristalle in radialstrahligen und traubigen oder massigen Mineral-Aggregaten von mittel- bis dunkelblauer Farbe bei hellblauer Strichfarbe. Auch Pseudomorphosen nach Malachit sind bekannt.

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Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Shattuckit in der „Shattuck Mine“ bei Bisbee (Arizona) in den USA und beschrieben durch Waldemar Theodore Schaller, der das Mineral nach dieser Typlokalität benannte.

Typmaterial, das heißt Mineralproben aus seinem ersten Fundort (Typlokalität), wird im National Museum of Natural History in Washington, D.C. (USA) unter den Katalog-Nr. R 4871 bis R 4874, 87447, 93891 und 95727 aufbewahrt.[5]

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Klassifikation

Zusammenfassung
Kontext

In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Shattuckit zur Mineralklasse der „Silikate“ und dort zur Abteilung „Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate)“, wo er gemeinsam mit Ajoit und Plancheit in der „Shattuckit-Plancheit-Gruppe“ mit der Systemnummer VIII/D.04 steht.

In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer VIII/F.04-010. Dies entspricht der Klasse der „Silikate“ und dort der Abteilung „Ketten- und Bandsilikate“, wo Shattuckit als einziges Mineral eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VIII/F.04 bildet.[7]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[8] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Shattuckit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 2-periodischen Einfachketten Si2O6; mit zusätzlich O, OH, H2O; Pyroxen-verwandte Minerale“ zu finden, wo es als einziges Mitglied eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 9.DB.40 bildet.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Shattuckit die System- und Mineralnummer 65.01.07.01. Das entspricht der Klasse der „Silikate“ und dort der Abteilung „Kettensilikatminerale“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Kettensilikate: Einfache unverzweigte Ketten, W=1 mit Ketten P=2“ als einziges Mitglied in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 65.01.07.

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Kristallstruktur

Shattuckit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pcab (Raumgruppen-Nr. 61, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/61.2 mit den Gitterparametern a = 9,89 Å; b = 19,83 Å und c = 5,38 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]

Bildung und Fundorte

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Shattuckit in Form krustiger Rissfüllung auf Quarz
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Seltene Pseudomorphose von Shattuckit nach Malachit aus der Okenwasi Mine, Kaokoveld, Namibia

Shattuckit bildet sich als Sekundärmineral in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten und findet sich dort meist vergesellschaftet mit Ajoit, Chrysokoll, Hämatit, Malachit und/oder Quarz.

Als seltene Mineralbildung konnte Shattuckit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand: 2011) rund 70 Fundorte als bekannt gelten.[9] In Deutschland trat das Mineral bisher nur auf Helgoland am Helgoländer Felswatt und der Langen Anna auf und in Österreich fand sich Shattuckit bisher nur im Kupferbergwerk „Göttliche Vorsehung“ an dem zur Goldberggruppe gehörenden Großfragant in Kärnten.

Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien, der Demokratischen Republik Kongo, Griechenland, Italien, Mexiko, Namibia, Norwegen, der Slowakei, Südafrika, England im Vereinigten Königreich (UK) sowie in mehreren Regionen in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).[10]

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Siehe auch

Literatur

  • Waldemar T. Schaller: Four new minerals (Minasragrit, Fernandinit, Shattuckit, Bisbeeit). In: Journal of the Washington Academy of Sciences. Band 5, 1915, S. 7 (rruff.info [PDF; 55 kB; abgerufen am 7. Januar 2018]).
  • Waldemar T. Schaller: Plancheite and shattuckite, copper silicates, are not the same mineral. In: Journal of the Washington Academy of Sciences. Band 9, 1919, S. 131–134 (rruff.info [PDF; 204 kB; abgerufen am 7. Januar 2018]).
  • Friedrich Klockmann: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. Hrsg.: Paul Ramdohr, Hugo Strunz. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 724 (Erstausgabe: 1891).
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Commons: Shattuckite – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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