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Simone Horstmann

deutsche Autorin und katholische Theologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Simone Horstmann (* 1984 in Dortmund-Lanstrop) ist eine deutsche Autorin, katholische und Theologin Ihre Arbeit befasst sich mit der (theologischen) Tierethik, Speziesismus und mit der Gewalt an Tieren in Religionen.[1][2]

Leben

In den frühen 2000er studierte sie Theologie und Philosophie. In dieser Zeit, etablierte sich die Tierethik als eine eigenständige Disziplin in den Geisteswissenschaften. Im April 2014 promovierte sie summa cum laude an der Technischen Universität Dortmund. In ihrer Postdoc-Phase forschte sie zu Gewaltphänomenen in der Mensch-Tier-Beziehung sowie zu den Werten und Grundlagen theologischer Tierethik.[3] Simone Horstmann lebt aktuell (Stand 11/2024) in Unna.

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Forschungsschwerpunkte

In ihrer Arbeit befasst sie sich mit der kritischen Analyse von Gewalt gegenüber Tieren, die sie nicht als eine bloße Nebenerscheinungen, sondern als eine Erscheinung die strukturell in religiösen und kulturellen Traditionen verankert ist. Im Gegensatz dazu beschäftigte sie sich mit der Frage, wie Tiere moralisch wahrgenommen werden. Dabei rezipiert sie unter anderem den Philosophen Emmanuel Levinas, der Ethik als eine „Optik“ der Wahrnehmung des Anderen versteht. Weitere Interessen liegen in der Postanthropozentrische Theologie und der dogmatischen Ausarbeitung einer Tiertheologie sowie der Erstellung begründungstheoretischer Konzepte der Ethik. Weitere Interessen sind ethische und religiöse Bildung sowie Didaktik der (theol.) Ethik und der Systematischen Theologie. Weitere Interessen sind Körperdiskurse (besonders in der Phänomenologie).

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Religiöse Gewalt an Tieren

Zusammenfassung
Kontext

2021 veröffentlichte Horstmann ihr Buch Religiöse Gewalt an Tieren – Interdisziplinäre Diagnosen zum Verhältnis von Religion, Speziesismus und Gewalt im Transcript Verlag. In dieser Publikation versammeln sich Beiträge aus der Theologie, Philosophie und Religions- und Kulturwissenschaften, die Funktionen religiöser Traditionen bei der Legitimation und die Verschleierung von Gewalt gegenüber nicht-menschlichen Tieren untersuchen.

Im Buch wird zwischen ritueller Gewalt, etwa in Form von Tieropfern oder Speisevorschriften, und Deutungsgewalt unterschieden, die in theologischen Zuschreibungen wie der Seelenlosigkeit oder Unterordnung von Tieren unter den Menschen zum Ausdruck kommt. Horstmann argumentiert, dass insbesondere monotheistische Religionen (Christentum, Judentum, Islam) nicht neutral in Bezug auf Tiere seien, sondern aktiv daran mitgewirkt hätten, Gewalt an Tieren zu legitimieren oder zu verschleiern.

Neben klassischen religionsphilosophischen Fragestellungen behandelt der Band auch die Rolle von Natur- und Körperkonzepten sowie die Verbindung zwischen Speziesismus, Geschlechterrollen und kulturellen Abwertungsprozessen.

Das Werk gilt als einer der ersten deutschsprachigen Versuche, Tierethik systematisch mit Religions- und Gewaltforschung zu verknüpfen, und ist Teil der Reihe Human-Animal Studies.[4]

Publikationen (Auswahl)

  • 2018: Alles, was atmet : Eine Theologie der Tiere mit Thomas Ruster, Gregor Taxacher, Verlag Friedrich Pustet, ISBN 978-3-7917-7203-5
  • 2020: Was fehlt, wenn uns die Tiere fehlen? : Eine theologische Spurensuche, Verlag Friedrich Pustet, ISBN 978-3-7917-6188-6
  • 2021: Religiöse Gewalt an Tieren – Interdisziplinäre Diagnosen zum Verhältnis von Religion, Speziesismus und Gewalt, Transcript Verlag, ISBN 978-3837653465
  • 2021: Interspezies Lernen – Grundlinien interdisziplinärer Tierschutz- und Tierrechtsbildung, Transcript Verlag, ISBN 978-3837655223
  • 2023: Unwriting Nature – Zur Kritik der ökologischen Gewalt, Transcript Verlag, ISBN 978-3-8376-7119-3
  • 2025: mit Thomas Ruster, Gregor Taxacher, Krallen Federn Drachenblut, Greven Verlag, ISBN 978-3-7743-0964-7
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Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

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